Vermehrung durch Steckholz
Die Vermehrung von Stachelbeeren durch Steckholz ist eine bewährte Methode, die besonders im Spätherbst oder Frühwinter effektiv durchgeführt werden kann. Diese Vorgehensweise nutzt einjährige, verholzte Triebe, die nach dem Laubabfall geschnitten und in die Erde gesteckt werden.
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Auswahl und Vorbereitung des Steckholzes
- Wählen Sie nach dem Blattfall kräftige einjährige Triebe von der Mutterpflanze aus. Diese erkennen Sie an ihrer helleren Färbung im Vergleich zu älteren Trieben.
- Schneiden Sie die Triebe in etwa 15 Zentimeter lange Stücke und entfernen Sie die dünnen Triebspitzen. Achten Sie darauf, dass sich am oberen und unteren Ende jeder Schnittstelle eine gut ausgebildete Knospe befindet.
- Entfernen Sie etwaige weiche Triebspitzen, da sie nicht zur Wurzelbildung geeignet sind.
Einpflanzen des Steckholzes
- Stecken Sie die vorbereiteten Steckhölzer leicht schräg in ein unkrautfreies Beet an einem halbschattigen Standort. Achten Sie darauf, dass die ursprüngliche Wuchsrichtung beibehalten wird. Das heißt, das Ende, das näher am Boden war, in die Erde stecken.
- Etwa ein Viertel der Steckhölzer sollte aus der Erde herausragen. Setzen Sie den unteren Schnitt schräg an, um die Orientierung zu erleichtern.
- Nach dem Einpflanzen sollten die Steckhölzer gut angegossen werden und die Erde während des Winters feucht gehalten werden.
Pflege und Weiterkultur
- Prüfen Sie im Frühjahr die Steckhölzer auf Wurzelbildung. Pflanzen mit entwickelten Wurzeln können dann in humusreiche, halbschattige Beete mit einem Pflanzabstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern umgesetzt werden.
- Schneiden Sie ab Mai die neuen Austriebe auf etwa drei Blätter zurück, um die Verzweigung der Jungpflanzen zu fördern.
- Halten Sie die Erde um die Steckhölzer stets feucht, besonders während Trockenperioden.
Nach rund zwei Jahren haben sich die Jungpflanzen ausreichend entwickelt, um an ihren endgültigen Standort umgesetzt zu werden. Diese Methode der Steckholzvermehrung ist besonders für starkwüchsige Stachelbeersorten geeignet und erfordert weder spezielle Anzuchtgefäße noch Gewächshäuser, was sie auch für Anfänger attraktiv macht.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung von Stachelbeeren durch Stecklinge ist eine effiziente Methode, die sich besonders im Sommer gut umsetzen lässt. Diese Vorgehensweise verwendet beblätterte, halb verholzte Triebe und ermöglicht eine zügige Wurzelbildung.
Gewinnung der Stecklinge
- Wählen Sie im Sommer, wenn die Stachelbeeren belaubt sind, leicht verholzte Triebe aus. Diese Triebe sind an ihrer helleren Färbung erkennbar.
- Schneiden Sie die Triebe auf eine Länge von etwa 10 Zentimetern. Sowohl Triebspitzen (Kopfstecklinge) als auch mittlere und untere Triebabschnitte können verwendet werden.
- Entfernen Sie die Blätter im unteren Drittel des Triebes, um die Wurzelbildung zu erleichtern.
Bewurzelung der Stecklinge
- Bereiten Sie Anzuchttöpfe oder Vermehrungskisten vor, indem Sie sie mit feuchter, durchlässiger Anzuchterde füllen.
- Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in die Erde, sodass die entlaubten Bereiche vollständig bedeckt sind.
- Stellen Sie die Töpfe oder Kisten an einen hellen, warmen, aber absonnigen Platz. Dies fördert die Wurzelbildung.
- Decken Sie die Stecklinge mit einer transparenten Folie oder einer Haube ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Halten Sie die Erde konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
Weiterkultur der Jungpflanzen
- Sobald die Stecklinge eigene Wurzeln gebildet haben – dies dauert in der Regel einige Wochen – können sie in größere Töpfe umgepflanzt werden.
- Alternativ können die bewurzelten Stecklinge im Herbst direkt ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie dafür einen geschützten Standort.
- Halten Sie die jungen Pflanzen gut feucht und schützen Sie sie vor direkter Sonneneinstrahlung, bis sie vollständig etabliert sind.
Mit diesen Schritten können Sie Stachelbeeren erfolgreich durch Stecklinge vermehren und Ihre Gartenfläche um vitale Stachelbeersträucher erweitern.
Vermehrung durch Absenker
Die Vermehrung von Stachelbeeren durch Absenker ist eine einfache und effiziente Methode, die ebenfalls während des Sommers durchgeführt werden kann. Bei dieser Technik biegen Sie einen Trieb der Mutterpflanze zum Boden und verankern ihn dort, ohne ihn abzuschneiden, wodurch er Wurzeln schlagen kann.
Auswahl des Triebes
Wählen Sie einen belaubten, einjährigen Trieb im äußeren Bereich des Strauchs aus. Die helle Farbe des Triebs zeigt an, dass er noch jung und flexibel genug ist, um ohne Bruch zum Boden gebogen zu werden.
Vorbereitung des Absenkers
Biegen Sie den ausgewählten Trieb vorsichtig zum Boden, um sicherzugehen, dass er nicht bricht. An der Stelle, an der der Trieb die Erde berührt, ziehen Sie eine kleine Furche. Entfernen Sie die Blätter an der Stelle des Triebes, die in die Erde gelegt wird. Ritzen Sie die Rinde des Triebes mit einem scharfen Messer auf einer Länge von etwa fünf Zentimetern ein, um die Wurzelbildung zu fördern.
Einpflanzen des Absenkers
Legen Sie die angeritzte und entlaubte Stelle des Triebes in die vorbereitete Furche und bedecken Sie sie mit Erde. Dabei sollte nur die Triebspitze aus der Erde herausschauen. Drücken Sie die Erde über dem Trieb fest und fixieren Sie ihn mit einem Zelthering oder beschweren Sie ihn mit einem Stein, damit der Trieb in der Erde bleibt.
Pflege und Abtrennung
Gießen Sie den Absenker an und halten Sie die Erde feucht und düngen](https://example.com/stachelbeeren-duengen) Sie regelmäßig. Über den Sommer bildet der Trieb an der angeritzten Stelle neue Wurzeln. Bis zum nächsten Frühjahr sollte sich ein eigenständiges Wurzelsystem entwickelt haben. Dies können Sie überprüfen, indem Sie vorsichtig am Trieb ziehen. Spüren Sie einen deutlichen Widerstand, kann die Jungpflanze von der Mutterpflanze abgetrennt und an einem neuen Standort eingepflanzt werden.
Mit der Vermehrung durch Absenker können Sie unkompliziert und erfolgreich neue Stachelbeersträucher in Ihrem Garten etablieren.
