Aussaat, Absenker und Stecklinge von Heidelbeeren
In der freien Natur vermehren sich wilde Waldheidelbeeren in der Regel nicht nur durch Aussaat, sondern auch durch natürliche Absenker und Wurzelausläufer. Dagegen wachsen Kulturheidelbeeren auf der Basis von ursprünglich nordamerikanischen Züchtungen sehr geordnet und bilden im Allgemeinen keine Wurzelausläufer aus. Auch eine Selbstaussaat findet am Standort im Garten durch das regelmäßige Mähen zwischen den Reihen meist kaum statt. Diese Pflanzen können relativ unkompliziert durch Absenker und Stecklinge vermehrt werden.
Heidelbeeren durch Stecklinge vermehren
Bei der Vermehrung von Heidelbeeren durch Stecklinge kommt es für den Erfolg auf verschiedene Faktoren an:
- den Zeitpunkt der Stecklingsgewinnung
- das passende Substrat für die Bewurzelung
- einen gleichmäßigen Feuchtigkeitshaushalt während der Bewurzelungsphase
Die Stecklinge werden idealerweise im Frühherbst geschnitten, wenn das Pflücken der reifen Früchte abgeschlossen wurde. Die etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Heidelbeerzweige sollten Sie wie die Mutterpflanzen unbedingt auch in ein saures und relativ kalkfreies Substrat stecken. Bei der Aufrechterhaltung eines gleichmäßig feuchten Bewurzelungsklimas kann eine Aufstellung im Gewächshaus oder eine Abdeckung der Töpfe mit Plastikfolie helfen. Unter idealen Bedingungen bilden sich an den Stecklingen in der Regel innerhalb von sechs bis acht Wochen erste Wurzelansätze aus.
Heidelbeeren durch Absenker vermehren
Blaubeeren können auch mit der sogenannten Absenker-Technik vermehrt werden. Damit bezeichnet man das Herabbiegen eines Zweigs bis zum Erdreich mit dem Ziel einer Bewurzelung und späteren Abtrennung von der Mutterpflanze. Dies kann bei bodennahen Trieben durch das Beschweren mit etwas Erdreich und einem Stein geschehen. Sie können dafür aber auch spezielle Drahthaken (19,00€ bei Amazon*) verwenden, die wie Zeltheringe die Zweige dauerhaft am Boden festhalten. Für die Bewurzelung von Absenkern sollten Sie Heidelbeersträuchern etwa ein halbes Jahr bis ein Jahr lang Zeit geben.
Tipps & Tricks
Unter guten Bedingungen mit einem sauren Boden wachsen Kulturheidelbeeren durchaus schnell, sodass Ableger manchmal schon nach einem oder zwei Jahren erste Erträge liefern können. Achten Sie aber darauf, dass bestimmte Zuchtsorten oftmals Lizenzbeschränkungen unterliegen und daher ausschließlich für den Eigenbedarf nachgebaut werden dürfen.
WK