Verwendungszweck bestimmt den Zeitpunkt der Ernte
Pralle, vollreife Stachelbeeren sind im Handel nur selten zu entdecken, da sie nicht lagerfähig sind. Hobbygärtner genießen hier das Privileg, die saftig-süßen Früchte vom selbst angebauten Strauch im Juli und August zu naschen. Zum Einlagern durch Einkochen sind vollständig ausgereifte Stachelbeeren hingegen weniger geeignet, da sie kaum noch Pektin enthalten. Eine hoch dosierte Zugabe von Geliermitteln wäre in diesem Fall erforderlich.
Aus diesem Grund führen erfahrene Hobbygärtner ab Ende Mai eine Grünpflücke durch. Die Beeren haben zu diesem Zeitpunkt ein Drittel ihrer möglichen Größe erreicht und sind noch weitgehend grün gefärbt. Roh verzehrt, würden diese Stachelbeeren selbst hartgesottenen Obstfreunden die Tränen in die Augen treiben. Für die Zubereitung zu Marmelade, Saft oder Kompott sind sie indes bestens geeignet.
Richtiges Pflücken reduziert schmerzhafte Kratzer
Um an den bedornten Stachelbeersträuchern an die Objekte der Begierde zu gelangen, muss so mancher Kratzer hingenommen werden. Um die Piekser zu reduzieren, gehen Sie bei der Ernte so vor:
- langärmelige Kleidung und Hosen anziehen
- Arbeitshandschuhe anlegen oder zwei Paar Gummihandschuhe übereinander
- einen einzelnen Zweig mit der Hand fassen und hochheben
- mit der anderen Hand die Stachelbeeren pflücken
Wer bereits beim Pflanzen den wehrhaften Stachelbeersträuchern den Wind aus den Segeln nehmen möchte, erzieht sie vom Start weg an einer schlanken Spindel. In diesem Fall verfügt die Pflanze über einen einzigen Haupttrieb, der entlang eines Stabes angeheftet wird. Lediglich einige Seitentriebe verbleiben daran, die während des Sommers zwei Mal gestutzt werden.
Tipps & Tricks
Stachelbeeren zählen zu den Selbstbefruchtern, sodass schon ein einzelner Strauch eine leckere Ernte liefert. Ertrag und Geschmack lassen sich gleichwohl deutlich erhöhen, wenn Sie zumindest zwei unterschiedliche Stachelbeeren-Sorten im Garten anbauen.
GTH