Amerikanische Stachelbeermehltau
Sphaerotheca mors-uvae gehört zur Ordnung der Echten Mehltaupilze und ist unter anfälligen Stachelbeersorten stark verbreitet. Die in Deutschland eingeschleppte Art hat es allerdings schwer bei modernen Züchtungen. Befallene Beeren sind nicht zum Verzehr geeignet.
Schadbild
Nicht nur Blätter, sondern auch Triebspitzen und Früchte werden von dieser Pilzart befallen. Zuerst zeigt sich ein feines weißes Pilzmyzel an den Spitzen der Triebe, das im späteren Verlauf auf Laub und Stachelbeeren übergreift. Wenn sich das Geflecht verdichtet, nimmt es eine braune Färbung an und erinnert an einen Filzüberzug. Deutlich zu sehen ist die Stauchung der Jungtriebe, da ihr Wachstum negativ beeinträchtigt wird. An ihnen entwickeln sich stattdessen Ersatztriebe, wodurch der gesamte Strauch besenartig erscheint.
Auswirkungen:
- Einbußen im Fruchtertrag, da dieser nicht vollständig ausreifen kann
- Schwächung der Pflanzengesundheit, wegen hohem Energieverbrauch für Alternativtriebe
- Beeinträchtigung der Entwicklung von Blütenanlagen
Vorbeugung
Ein regelmäßiger Schnitt während der Wintermonate gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um die Pilzerkrankung einzudämmen. Kürzen Sie sämtliche Triebe um ein Drittel ein und entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll. Entfernen Sie solche Zweige, die tief am Stamm wachsen. Reifen die Früchte zu nah am Boden, ist die Anfälligkeit für einen Pilzbefall erhöht. Achten Sie auf eine ausgewogene Krone. Diese sollte weder zu dicht erscheinen, noch zu stark ausgelichtet sein. Vermeiden Sie zudem eine einseitige Düngung mit Stickstoff.
Bekämpfung
Wenn die Erkrankung häufiger an einer Pflanze auftritt, können Sie ein Mittel mit Netzschwefel (9,00€ bei Amazon*) versprühen. Wenden Sie das Präparat an, bevor die neuen Blätter austreiben. Beachten Sie, dass die Sorten unterschiedlich empfindlich auf den Wirkstoff reagieren.
Europäischer Stachelbeermehltau
Microsphaera grossulariae ist eine weitere Mehltauart. Sie gilt im Vergleich zur amerikanischen Mehltauerkrankung als harmlos. Diese Pilzerkrankung tritt von Juli bis August auf, wenn die Ernte bereits vollzogen wurde. Zum typischen Schadbild gehören rundliche Flecken auf den Blättern, die in der Mitte gräulich und trocken erscheinen und dunkel gerandet sind. Auf der Blattunterseite entwickelt sich ein Pilzmyzel mit weißlicher Färbung, aus dem später gelbe Fruchtkörper entstehen. Mit zunehmender Sporenreife verfärben sie sich schwarz, während das Pilzgeflecht auf den Blättern verhärtet und braun erscheint.
Tipp
Diese Art befällt nur selten Triebe und infiziert keine Früchte.
Ist eine Bekämpfung sinnvoll?
Normalerweise ist es nicht notwendig, die Erkrankung direkt zu bekämpfen. Ist das Gewächs stark betroffen, können Sie Pflanzenschutzmittel mit Kaliumhydrogencarbonat anwenden. Lecithin, das in Milch enthalten ist, erweist sich ebenfalls wirksam gegen diesen Mehltau. Schwefelhaltige Produkte, welche bei Gallmilben eingesetzt werden, haben als Nebenwirkung einen eindämmenden Effekt auf Mehltaupilze.