Mehltau bei Stachelbeeren erkennen und behandeln
Mehltau an Stachelbeeren äußert sich durch einen weißen, mehligen Belag und kann die Ernte erheblich beeinträchtigen. Dieser Artikel beschreibt die Ursachen, Vorbeugemaßnahmen und wirksame Bekämpfungsstrategien.
Schadbild des Mehltaus an Stachelbeeren
Wenn sich an Ihren Stachelbeeren Mehltau zeigt, erkennen Sie den Befall zunächst an weißen, mehligen Belägen auf den Triebspitzen. Im weiteren Verlauf breitet sich dieser Belag auf Blätter und Früchte aus, wodurch die betroffenen Pflanzenteile filzartig und dunkelbraun werden können.
Die Erkrankung führt zu kleineren und deformierten Blättern, die oftmals vorzeitig abfallen. Verkrüppelte Triebe, die gestaucht erscheinen oder sich besenartig verzweigen, sind ebenfalls typisch. Auch die Früchte sind betroffen: Sie entwickeln den typischen Belag, verlieren ihren Geschmack und werden ungenießbar.
Ein starker Mehltaubefall beeinträchtigt das Wachstum junger Triebe und Blätter erheblich und kann auch zum Absterben führen. Daher sollten Sie Frühwarnzeichen wie weiße Punkte oder Beläge an den Triebspitzen ernst nehmen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen. Eine gesunde und kontinuierliche Pflege der Pflanzen erhöht deren Widerstandskraft gegen Mehltau.
Ursache des Mehltaus: Der Pilz Sphaerotheca mors-uvae
Der Amerikanischen Stachelbeermehltau wird durch den Pilz Sphaerotheca mors-uvae verursacht und ist ein bedeutender Schaderreger im Obstbau. Dieser Pilz befällt neben Stachelbeeren oft auch Schwarze Johannisbeeren und Jostabeeren, auch Zimmerpflanzen.
Der Pilz überwintert als Myzel in den Knospen und Triebspitzen befallener Pflanzen. Nach dem Austrieb im Frühjahr infiziert das Pilzgeflecht zunächst die jungen Blätter, bevor es sich auf die Triebe und Früchte ausbreitet. Charakteristisch ist der weiße, mehlige Belag, der sich später bräunlich verfärbt und einen filzartigen Überzug bildet.
Die Sporen, die auf den Pilzfäden entstehen, verbreiten sich durch Luftbewegungen oder Wasser. Temperaturen über 20°C und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum der Pilzsporen und fördern somit die Ausbreitung des Mehltaus erheblich. Besonders günstige Bedingungen herrschen bei warmem, trockenem Wetter oder an windstillen Standorten.
Starker Befall kann die Vitalität der Pflanzen erheblich beeinträchtigen, was zu einer verminderten Fruchtqualität und Ernteausfällen führt. Daher sind vorbeugende Maßnahmen und die Auswahl widerstandsfähiger Sorten von großer Bedeutung.

Ausreichender Abstand zwischen den Stachelbeersträuchern verbessert die Durchlüftung und beugt Pilzbefall vor
Vorbeugen von Mehltau an Stachelbeeren
Zur Vorbeugung von Mehltau an Stachelbeeren sind verschiedene Maßnahmen notwendig:
- Optimale Standortwahl: Pflanzen Sie Stachelbeeren an einem sonnigen, luftigen Standort. Dies fördert das schnelle Abtrocknen der Blätter und erschwert dem Pilz das Überleben.
- Richtiges Gießen: Vermeiden Sie, die Blätter beim Gießen zu benetzen. Gießen Sie direkt am Boden und verwenden Sie Mulch, um die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren, ohne dass die Blätter nass werden.
- Bodenpflege: Achten Sie auf gut drainierten Boden. Schwere, verdichtete Böden können Staunässe fördern, was die Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigt.
- Pflanzabstand: Sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen, um eine gute Durchlüftung sicherzustellen und die Feuchtigkeit schneller verdunsten zu lassen.
- Ausgewogene Nährstoffversorgung: Eine übermäßige Stickstoffzufuhr kann zu weichem, anfälligem Wachstum führen. Düngen Sie ausgewogen und setzen Sie Kalium ein, um die Abwehrkräfte der Pflanzen zu stärken.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen erhöhen Sie die Widerstandskraft Ihrer Stachelbeeren gegenüber Mehltau und fördern ein gesundes Wachstum.

Eine frühzeitige Entfernung befallener Triebspitzen reduziert die Ausbreitung von Mehltau
Bekämpfen von Mehltau an Stachelbeeren
Um Mehltau an Stachelbeeren wirksam zu bekämpfen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich:
Schnittmaßnahmen:
- Entfernen Sie im zeitigen Frühjahr befallene Triebspitzen bis ins gesunde Holz. Dies reduziert die Überwinterungsherde des Pilzes und verringert die Infektionsgefahr im neuen Wachstumsjahr.
- Ein lichter Kronenaufbau verbessert die Durchlüftung und fördert das Abtrocknen der Blätter. Schneiden Sie die Triebe im Winter um etwa ein Drittel zurück.
Behandlungsmethoden:
- Schwefelpräparate (10,00€ bei Amazon*): Bei wiederkehrendem Befall kann die präventive Behandlung mit Netzschwefelpräparaten ab Austriebsbeginn helfen. Wiederholen Sie diese Spritzungen im Abstand von 7 bis 14 Tagen.
- Schachtelhalmbrühe: Die kräftige Abspritzung mit Schachtelhalmbrühe stellt eine gesunde Alternative dar. Diese Behandlung kann den Pilzbefall eindämmen, indem sie die Pflanzenstärke fördert.
- Milchlösung: Mischen Sie 1 Teil Vollmilch mit 8 Teilen Wasser und besprühen Sie die Pflanzen wöchentlich. Dieser Hausmittelansatz kann den Pilz bekämpfen und gleichzeitig die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Neueinfektionen machen.
- Natronlösung: Eine Mischung aus Backpulver, Rapsöl und Wasser kann ebenfalls hilfreich sein. Sprühen Sie diese Lösung alle zwei Wochen auf die befallenen Pflanzen.
Weitere natürliche Mittel:
- Knoblauchsud: Schneiden Sie Knoblauchzehen klein, übergießen Sie sie mit kochendem Wasser und lassen Sie die Mischung abkühlen. Sprühen Sie den Sud auf die betroffenen Pflanzen und wiederholen Sie den Vorgang regelmäßig.
- Algenextrakte und Gesteinsmehl: Diese natürlichen Präparate tragen zur Stärkung der Pflanzen und zur Hemmung des Pilzwachstums bei.
Entsorgung befallener Teile:
Entfernen Sie stark befallene Pflanzenteile und entsorgen Sie sie über den Hausmüll, um die Ausbreitung der Sporen zu verhindern.
Durch eine Kombination dieser Maßnahmen können Sie den Mehltaubefall an Ihren Stachelbeeren effektiv kontrollieren und die Gesundheit Ihrer Pflanzen fördern.