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Mehltau an Bäumen: Ursachen, Erkennung und Bekämpfung

Mehltau ist eine häufige Pilzerkrankung, die viele Baumarten befällt und zu unschönen Belägen, Blattdeformationen und Wachstumseinbußen führen kann. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Arten von Mehltau, ihre Symptome und Bekämpfungsstrategien, um die Gesundheit Ihrer Bäume zu schützen.

Echter Mehltau und Falscher Mehltau: Die zwei Arten von Mehltau

Mehltau ist eine weit verbreitete Pilzerkrankung, die Laubgehölze wie Ahorn und Eiche gleichermaßen befällt. Es gibt zwei Hauptarten: Echter Mehltau und Falscher Mehltau. Beide unterscheiden sich im Erscheinungsbild, ihren bevorzugten Umweltbedingungen und den entsprechenden Bekämpfungsmethoden.

Echter Mehltau (Erysiphaceae) gedeiht bei warmem und trockenem Wetter und zeigt sich als weißer, mehlartiger Belag auf der Blattoberseite. Dieser Belag ist zu Beginn abwischbar, wird aber später bräunlich und schmutzig. Echter Mehltau überwintert als Myzel auf den Pflanzen und verursacht schon im Frühjahr sichtbare Schäden.

Falscher Mehltau (Peronosporaceae) bevorzugt kühle und feuchte Bedingungen. Der Pilzrasen erscheint auf der Blattunterseite als grauer oder grauvioletter Belag, während die Blattoberseite gelbliche Flecken und Verfärbungen zeigt. Dieser Pilz überwintert oft in Ernteresten oder Falllaub.

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Unterschiede im Erscheinungsbild:

Echter Mehltau:

  • Weißer, mehliger Belag auf der Blattoberseite
  • Anfangs abwischbar, später schmutzig-bräunlich
  • Tritt bei trocken-warmem Wetter auf

Falscher Mehltau:

  • Grauer oder grauvioletter Belag auf der Blattunterseite
  • Gelbliche Flecken und Verfärbungen auf der Blattoberseite
  • Bevorzugt feuchte Witterung

Durch eine genaue Identifikation des Mehltau-Typs können Sie gezielter Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen. Ein frühzeitiges Eingreifen ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer Bäume.

Symptome eines Mehltaubefalls an Bäumen

Mehltau an Bäumen lässt sich durch verschiedene Symptome erkennen. Zu den markantesten Anzeichen gehören:

  • Belag auf den Blättern: Echter Mehltau erscheint meist auf der Blattoberseite als weißlich-mehlige Schicht, während Falscher Mehltau auf der Blattunterseite einen grauen oder grauvioletten Belag bildet.
  • Farbveränderungen: Betroffene Blätter zeigen oft gelbliche bis bräunliche Flecken, insbesondere bei Falschem Mehltau.
  • Deformationen: Blätter können sich verkrümmen oder verformen, da der Pilz das Wachstum der Blätter beeinträchtigt.
  • Blattabwurf: Stark befallene Blätter vertrocknen und fallen ab, was die Ästhetik des Baumes beeinträchtigen kann.
  • Absterben von Trieben: Besonders junge Triebe können Wachstumsstörungen bis hin zum Absterben zeigen.

Junge Bäume sind besonders anfällig und sollten daher regelmäßig beobachtet werden, um frühzeitig einzugreifen und das Wachstum der Bäume zu fördern.

Verlauf des Mehltaubefalls

Ein Mehltaubefall beginnt oft unbemerkt mit einem leichten, weißlichen Belag auf den Blättern. Dieser tritt punktuell auf der Blattober- oder Blattunterseite auf. Früh erkennbar sind diese Anzeichen in der Mitte der Blätter. Mit zunehmendem Befall breitet sich der Belag aus und bedeckt größere Blattformate, bis er schließlich Triebe und Früchte befallen kann.

Der Verlauf variiert je nach Pilzart. Echter Mehltau bildet auf der Blattoberseite einen weißen, mehligen Belag, der zu Deformationen, bräunlichen Verfärbungen und Blattfall führen kann. Falscher Mehltau zeigt sich hingegen hauptsächlich auf der Blattunterseite mit einem grauvioletten Belag und mosaikartigen Flecken auf der Blattoberseite.

In fortgeschrittenen Stadien können stark befallene Triebe und junge Bäume absterben. Ältere Bäume zeigen eher optische Beeinträchtigungen, da Mehltau in der Regel keine lebensbedrohlichen Schäden verursacht. Dennoch sollten frühzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen werden, um eine Ausbreitung und Folgeinfektionen zu verhindern.

Betroffene Baumarten

Mehltau kann viele verschiedene Baumarten befallen und deren Wachstum sowie Gesundheit beeinträchtigen. Besonders anfällig sind:

  • Ahornarten: Vor allem Berg- und Spitzahorn zeigen häufig einen weißen, mehlartigen Belag, der zu Deformationen und frühzeitigem Blattfall führen kann.
  • Eichen: Stieleichen sind oft betroffen, besonders junge Eichen können unter schweren Wachstumseinbußen leiden.
  • Obstbäume: Apfelbäume sind besonders anfällig, aber auch Birnen- und Quittensorten können betroffen sein. Der Befall zeigt sich oft zuerst an den Triebspitzen.
  • Zier- und Nutzpflanzen: Rosen sind häufig bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit betroffen. Ebenso können diverse Ziersträucher und Nutzpflanzen befallen werden.

Auch Linden, Birken und Buchen können Mehltau entwickeln, wodurch praktisch keine Laubbaumgattung verschont bleibt. Bei Verdacht auf einen Befall sollten Sie daher unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit Ihrer Bäume zu erhalten.

Bekämpfung von Mehltau an Bäumen

Ein Mehltaubefall an Bäumen erfordert gezielte Maßnahmen, um den Pilz wirksam zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Diese Methoden können Sie anwenden:

Entfernen befallener Pflanzenteile

Schneiden Sie betroffene Pflanzenteile großzügig ab und entsorgen Sie sie im Hausmüll, um eine Weiterverbreitung der Pilzsporen zu verhindern.

Natürliche Hausmittel

Bei leichtem Befall können verschiedene Hausmittel helfen:

  • Milch-Wasser-Mischung: Mischen Sie Frischmilch im Verhältnis 1:8 mit Wasser und besprühen Sie die betroffenen Blätter alle paar Tage. Die Mikroorganismen in der Milch hemmen den Pilz und stärken die Pflanze.
  • Knoblauchsud: Schneiden Sie vier Knoblauchzehen klein, übergießen Sie diese mit einem Liter kochendem Wasser, lassen Sie den Sud abkühlen, seihen Sie ihn ab und sprühen Sie die befallenen Bereiche ein. Wiederholen Sie den Vorgang mehrmals wöchentlich.

Pflanzenschutzmittel (Fungizide)

Bei starkem Befall sind Fungizide eine effektive Methode. Setzen Sie diese Mittel gezielt und gemäß den Herstelleranweisungen ein, um die Umweltbelastung zu minimieren. Behandeln Sie sowohl die Blattober- als auch die Blattunterseiten gründlich.

Schwefelpräparate

Sprühschwefel ist ein bewährtes Mittel gegen Mehltau. Mischen Sie den Schwefel nach Anleitung mit Wasser und tragen Sie ihn auf die befallenen Pflanzenteile auf. Schwefel wirkt präventiv und hilft bei der Bekämpfung bestehender Infektionen.

Regelmäßige Kontrollen und Maßnahmen

  • Überprüfen Sie Ihre Bäume regelmäßig auf Anzeichen von Mehltau und handeln Sie bei ersten Symptomen.
  • Entfernen Sie im Herbst alle abgefallenen Blätter und Pflanzenreste, da diese überwinternde Sporen enthalten können.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie den Mehltaubefall an Ihren Bäumen effektiv kontrollieren und ihre Gesundheit langfristig fördern.

Vorbeugung von Mehltau an Bäumen

Eine effektive Vorbeugung beginnt bei der Wahl der richtigen Sorten und endet nicht bei der regelmäßigen Pflege. Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Mehltaubefall zu vermeiden:

Resistente Sorten wählen

Pflanzen Sie mehltauresistente Sorten, um das Risiko eines Befalls zu reduzieren.

Standortwahl

Sorgen Sie für sonnige und luftige Standorte. Sonneneinstrahlung und gute Luftzirkulation helfen, dass die Blätter nach Regen schneller abtrocknen.

Ausreichende Raumplanung

Achten Sie auf ausreichende Abstände zwischen den Bäumen, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.

Richtige Bewässerung

Gießen Sie vorzugsweise morgens, damit die Blätter bis zum Abend abtrocknen können. Vermeiden Sie direkte Benetzung der Blätter und Staunässe.

Ausgewogene Düngung

Vermeiden Sie übermäßigen Einsatz von stickstoffhaltigem Dünger, da eine Überdüngung das Pilzwachstum fördern kann. Verwenden Sie Dünger, die den Kaliumgehalt im Boden erhöhen.

Pflanzliche Stärkungsmittel

Verwenden Sie regelmäßig Pflanzenstärkungsmittel wie Ackerschachtelhalmsud, um die Abwehrkräfte der Bäume zu stärken.

Unkrautmanagement

Entfernen Sie regelmäßig Unkraut rund um Ihre Bäume, da dieses auch anfällig für Mehltau sein kann und als Infektionsquelle dienen könnte.

Durch die Kombination dieser vorbeugenden Maßnahmen können Sie das Risiko eines Mehltaubefalls erheblich reduzieren und die Gesundheit Ihrer Bäume langfristig fördern.

Bilder: Tomasz / stock.adobe.com