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Apfelmehltau bekämpfen: So retten Sie Ihre Ernte

Apfelmehltau ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit, die Apfelbäume befällt und zu erheblichen Schäden führen kann. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Erkennung, Vorbeugung und Bekämpfung von Apfelmehltau, um die Gesundheit und Produktivität Ihrer Apfelbäume zu gewährleisten.

Erkennen von Apfelmehltau

Eine frühzeitige Erkennung der Symptome ist entscheidend für die Bekämpfung von Apfelmehltau

Erkennen von Apfelmehltau

Um Apfelmehltau wirksam zu bekämpfen, ist eine frühzeitige Erkennung entscheidend. Achten Sie auf die folgenden Symptome:

  • Mehliger Belag: Ein puderartiger weißer Belag erscheint an Blättern, Trieben, Blüten und manchmal auch an Früchten.
  • Blattveränderungen: Befallene Blätter können sich einrollen, kräuseln und schließlich absterben.
  • Wachstumsstörungen: Betroffene Triebe zeigen ein reduziertes Wachstum, welches zu einem verkümmerten Zustand führen kann.
  • Fruchtschäden: Die Früchte bleiben möglicherweise klein, weisen netzartige Berostungen auf oder entwickeln Deformationen.
Vorbeugung von Apfelmehltau

Eine angepasste Sortenauswahl reduziert das Risiko eines Apfelmehltaubefalls erheblich

Vorbeugung von Apfelmehltau

Die beste Strategie gegen Apfelmehltau ist die Vorbeugung. Hierfür bieten sich verschiedene Maßnahmen an:

  • Sortenauswahl: Entscheiden Sie sich für Apfelsorten, die eine natürliche Widerstandsfähigkeit oder Toleranz gegenüber Apfelmehltau besitzen. So minimieren Sie das Risiko eines Befalls deutlich.
  • Standort- und Bodenoptimierung: Wählen Sie einen hellen und gut belüfteten Standort mit optimalen Bodenbedingungen. Vermeiden Sie trockene, flachgründige Böden in geschützten Lagen sowie einseitige Nährstoffverhältnisse. Sorgen Sie für eine gute Drainage, um Staunässe zu verhindern und die Vitalität der Bäume zu fördern.
  • Schnittmaßnahmen: Entfernen Sie regelmäßig infizierte oder befallene Pflanzenteile, um die Ausbreitung der Pilzsporen einzudämmen. Führen Sie vor dem Austrieb und bei Bedarf bis Ende Juli entsprechende Schnitte durch. So beseitigen Sie befallene Triebspitzen und Knospen und verhindern eine weitere Ausbreitung der Krankheit.
  • Ausgewogene Düngung: Verzichten Sie auf eine Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff. Dies kann zu üppigem, aber anfälligerem Pflanzenwachstum führen. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung stärkt die Widerstandskräfte der Bäume.

Durch diese vorbeugenden Maßnahmen reduzieren Sie das Risiko eines Apfelmehltaubefalls erheblich und sichern die Gesundheit und Ertragsfähigkeit Ihrer Apfelbäume nachhaltig.

Direkte Bekämpfung von Apfelmehltau

Bei einem Befall können Sie verschiedene Methoden zur direkten Bekämpfung anwenden:

Mehltauschnitt: Durch das gezielte Entfernen befallener Triebe lässt sich die Ausbreitung des Pilzes wirksam eindämmen. Schneiden Sie infizierte Triebe mindestens 15 cm unterhalb des sichtbaren Befalls ab. Entsorgen Sie das entfernte Material über den Hausmüll, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Kompostieren Sie es nicht.

Hausmittel: Bei leichtem Befall können Sie auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen:

  • Essiglösung: Mischen Sie einen Esslöffel Apfelessig mit einem Liter Wasser und verwenden Sie die Lösung als Spray. Tragen Sie die Lösung vorzugsweise morgens oder abends auf.
  • Knoblauchspray: Lassen Sie vier kleingeschnittene Knoblauchzehen in einem Liter kochendem Wasser ziehen. Nach dem Abkühlen gießen Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb und füllen sie in eine Sprühflasche. Besprühen Sie die betroffenen Stellen damit.
  • Milchspray: Mischen Sie einen Teil Milch mit zwei Teilen Wasser. Diese Mischung wirkt pilzhemmend und kann wöchentlich auf die befallenen Stellen gesprüht werden.

Pflanzenschutzmittel: In schweren Fällen oder bei großflächigem Befall kann der Einsatz von Fungiziden erforderlich sein. Verwenden Sie zugelassene Mittel auf Basis von Schwefel oder Kaliumhydrogencarbonat. Diese sind auch gegen Apfelschorf wirksam. Beginnen Sie die Anwendung bei den ersten Anzeichen eines Befalls, um eine effektive Kontrolle zu gewährleisten. Beachten Sie stets die Anwendungshinweise und Sicherheitsvorkehrungen des Herstellers.

Durch die gezielte Anwendung dieser Maßnahmen bekämpfen Sie den Mehltaubefall effektiv und sichern die Gesundheit und den Ertrag Ihrer Apfelbäume.

Zeitliche Planung der Bekämpfung

Eine gezielte zeitliche Planung ermöglicht eine effektive Kontrolle des Apfelmehltaus

Zeitliche Planung der Bekämpfung

Eine gezielte zeitliche Planung ist entscheidend für die erfolgreiche Kontrolle von Apfelmehltau:

  • Vor Vegetationsbeginn: Um einem Befall vorzubeugen, entfernen Sie bereits vor dem Austrieb alle befallenen Triebspitzen und Endknospen. Vernichten Sie das befallene Pflanzenmaterial, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
  • Ab dem Erscheinen der roten Knospen bis zum Abschluss der Neutriebbildung: In dieser kritischen Phase empfiehlt sich eine Kombination aus mechanischen und chemischen Methoden zur effektiven Bekämpfung des Mehltaus. Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch, um befallene Triebe sofort zu entdecken und zu entfernen.
  • Befallsbeginn und wiederholte Anwendungen: Setzen Sie Fungizide ein, sobald sichtbare Symptome des Mehltaus auftreten. Wiederholen Sie die Anwendung nach Überschreiten einer Schadschwelle und je nach Witterungsverlauf in regelmäßigen Abständen von 7 bis 14 Tagen, um die Entwicklung des Pilzes zu unterdrücken. Die festgestellte Befallshäufigkeit ist entscheidend für die Wahl des Zeitpunkts und der Häufigkeit der Behandlungen.
  • Während des Wachstumszyklus: Entfernen Sie laufend infizierte Triebe bis etwa Ende Juli, um die Ausbreitung von Neuinfektionen zu begrenzen. In Jahren mit starkem Befall ist der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unerlässlich, um eine gesunde Ernte zu gewährleisten.

Durch eine abgestimmte zeitliche Planung, die präventive Maßnahmen und gezielte Eingriffe kombiniert, lässt sich der Schädling effektiv kontrollieren.

Bilder: agrofruti / Shutterstock