Mehltau bei Zierapfel erkennen und behandeln
Zierapfelbäume werden häufig von Echtem Mehltau befallen, einer Pilzerkrankung, die sich durch einen weißen, mehlartigen Belag auf den Blättern äußert. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die Krankheit, ihre Bekämpfung und wie Sie Ihre Zierapfelbäume schützen können.
- Was ist Echter Mehltau und woran erkennt man ihn?
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- Wie überwintert der Echte Mehltau?
- Wie verbreitet sich der Echte Mehltau?
- Wann ist die Hauptinfektionszeit?
- Welche Faktoren begünstigen die Infektion?
- Gibt es Sorten, die besonders anfällig sind?
- Welche vorbeugenden Maßnahmen können getroffen werden?
- Wie wird der Echte Mehltau bekämpft?
Was ist Echter Mehltau und woran erkennt man ihn?
Echter Mehltau ist eine weitverbreitete Pilzerkrankung, die durch verschiedene Pilzarten verursacht wird. Diese Infektion befällt häufig Zierapfelbäume und zeichnet sich durch einen weißen, mehlartigen Belag aus, der sich vorwiegend auf der Oberseite der Blätter, an jungen Trieben und Knospen bildet. Der weiße Belag ist abwischbar und unterscheidet sich somit vom Falschen Mehltau, der nicht abwischbar ist und eher auf der Blattunterseite vorkommt.
Befallene Blätter rollen sich ein, verfärben sich braun und vertrocknen vom Rand her. Bei andauerndem Befall öffnen sich die Blütenknospen nicht mehr richtig, und die Pflanzenreste können netzartige Berostungen auf den Früchten verursachen.
Die Infektion tritt bevorzugt bei warmen, trockenen Bedingungen mit nächtlicher Taufeuchtigkeit auf und verbreitet sich hauptsächlich durch Wind. Anders als viele andere Pilzinfektionen benötigt Echter Mehltau keine hohe Luftfeuchtigkeit zum Keimen. Fälle von Mehltau können bereits im Frühjahr auftreten und sich bei günstigen Witterungsbedingungen auch im Sommer rasch ausbreiten. Um die Gesundheit Ihrer Zierapfelbäume zu bewahren, ist eine frühzeitige Bekämpfung dieser Krankheit unerlässlich.
Wie überwintert der Echte Mehltau?
Der Echte Mehltau überwintert als Myzel in den Knospen und an den Triebspitzen der Zierapfelbäume. Im Spätherbst und Winter zeigen sich befallene Knospen oft an ihrer matten und runzligen Oberfläche. Diese Knospen treiben dann im Frühjahr nur schwach oder gar nicht aus, was die Ausbreitung der Pilzerkrankung begünstigt.
Schon während der Sommermonate infiziert der Pilz neue Knospen, indem das Myzel über die Blattstiele in die ungeschützten Bereiche vordringt. Bei günstigen Wetterbedingungen wie Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit ist diese Überwinterungsstrategie besonders effektiv. In äußerst kalten Wintern mit Temperaturen unter -20 Grad Celsius können viele infizierte Knospen absterben, was das Infektionsrisiko im nächsten Frühjahr reduziert.
Um den Befall im kommenden Jahr möglichst gering zu halten, sollten Sie befallene Triebe bereits im Winter zurückschneiden und entfernen. Achten Sie besonders auf die befallenen Triebspitzen und Knospen, um den Pilz frühzeitig zu bekämpfen.
Wie verbreitet sich der Echte Mehltau?
Der Echte Mehltau verbreitet sich hauptsächlich durch Wind, der seine Sporen auf die Blätter der Zierapfelbäume trägt. Für die Keimung der Sporen sind keine feuchten Bedingungen erforderlich, was ihn von vielen anderen Pilzerkrankungen unterscheidet. Das macht ihn besonders an warmen und trockenen Tagen zu einer ernsthaften Bedrohung.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Ausbreitung durch Spritzwasser beim Gießen oder durch Insekten, die die Sporen auf benachbarte Pflanzen übertragen können. Bei schwülwarmer Witterung mit nächtlichem Tau tritt der Pilz besonders aggressiv auf. Hierbei können schon wenige infizierte Pflanzenteile ausreichen, um innerhalb kurzer Zeit den gesamten Baum zu befallen.
Um eine Ausbreitung zu verhindern, ist es ratsam, betroffene Pflanzenteile schnellstmöglich zu entfernen und darauf zu achten, dass der Garten gut belüftet ist. Ein angemessener Pflanzabstand und die Auswahl resistenter Sorten können ebenfalls helfen, das Risiko eines Befalls zu minimieren.
Wann ist die Hauptinfektionszeit?
Die Hauptinfektionszeit des Echten Mehltaus an Zierapfelbäumen erstreckt sich von Mai bis Juni. Während dieser Periode sind die Bedingungen für eine Infektion besonders günstig, da die Temperaturen in der Regel um die 20 Grad Celsius liegen und die Luftfeuchtigkeit oft höher ist. Neue Blätter und junge Triebe sind in dieser Zeit besonders anfällig für einen Befall, da sie noch nicht vollständig widerstandsfähig sind.
Es ist wichtig, diesen Zeitraum im Auge zu behalten und regelmäßige Kontrollen vorzunehmen, um frühzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung des Echten Mehltaus ergreifen zu können.
Welche Faktoren begünstigen die Infektion?
Für den echten Mehltau am Zierapfel gibt es mehrere Faktoren, die eine Infektion begünstigen. Einer der wichtigsten ist die Temperatur. Optimal für die Entwicklung des Pilzes sind warme Temperaturen zwischen 17 und 24 Grad Celsius. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Luftfeuchtigkeit, da hohe Luftfeuchtigkeit durch Morgentau oder schwülwarme Wetterbedingungen ideale Bedingungen für die Infektion schafft.
Weitere begünstigende Bedingungen umfassen:
- Geringe Lichtintensität: Schattenplätze oder länger andauernde Bewölkung können die Ausbreitung des Mehltaus fördern.
- Gesundheit der Wirtspflanze: Gut genährte Pflanzen sind weniger anfällig, während ein Nährstoffmangel, insbesondere an Stickstoff, die Anfälligkeit erhöht.
- Spritzwasser: Beim Gießen kann Spritzwasser die Sporen verbreiten.
Hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen begünstigen nicht nur das Wachstum, sondern auch die Verbreitung des Pilzes durch Sporen. Diese werden primär durch den Wind, aber auch durch Insekten und Regentropfen weitergetragen. Extreme Schwankungen zwischen feuchten und sehr trockenen Bedingungen können die Pflanzen schwächen und fördern den Befall.
Achten Sie daher auf eine gute Belüftung und ein angepasstes Gießverhalten, um die Infektionsgefahr für Ihre Zierapfelbäume zu minimieren.

Die Wahl resistenter Sorten kann den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren
Gibt es Sorten, die besonders anfällig sind?
Einige Zierapfelsorten zeigen eine höhere Anfälligkeit für Echten Mehltau als andere. Besonders betroffen sind ältere Sorten sowie eine Reihe weit verbreiteter Kulturapfel-Sorten, die auch als Zierapfel genutzt werden. Zu den besonders anfälligen Sorten zählen beispielsweise ‚Braeburn‘, ‚Golden Delicious‘, und ‚Granny Smith‘.
Um das Risiko einer Infektion zu reduzieren, sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Pflanzen auf resistentere Sorten zurückgreifen. Beispiele für resistentere Sorten sind ‚Jonafree‘, ‚Prima‘, und ‚Enterprise‘. Die Wahl solcher resistenter Sorten kann den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimieren und die Gesundheit Ihrer Zierapfelbäume langfristig fördern.

Vorbeugende Maßnahmen fördern die Gesundheit und Widerstandskraft der Zierapfelbäume
Welche vorbeugenden Maßnahmen können getroffen werden?
Um einen Befall mit Echtem Mehltau an Zierapfelbäumen möglichst zu verhindern oder zu reduzieren, können verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden:
- Ausreichender Pflanzabstand: Stellen Sie sicher, dass Ihre Zierapfelbäume einen ausreichenden Abstand zueinander und zu anderen Pflanzen haben. Dies fördert eine gute Luftzirkulation und lässt die Blätter schnell abtrocknen.
- Bodenbeschaffenheit: Ein gut durchlässiger Boden ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Besonders geeignet sind Böden, die sowohl überschüssiges Wasser abführen als auch eine gleichmäßige Feuchtigkeit halten.
- Wässerungstechnik: Gießen Sie die Pflanzen bevorzugt von unten. Direktes Gießen über die Blätter sollte vermieden werden, um die Blattnässe zu reduzieren, die das Pilzwachstum begünstigt.
- Düngemittel richtig dosieren: Vermeiden Sie überhöhte Stickstoffgaben, da diese das Wachstum weicher Blätter fördern, die anfälliger für Pilzinfektionen sind. Setzen Sie auf eine ausgewogene und bedarfsgerechte Düngung.
- Mulchschichten anwenden: Eine Mulchschicht rund um die Basis des Baumes kann helfen, den Boden feucht zu halten und eine Übertragung der Sporen durch Spritzwasser zu vermeiden.
- Regelmäßige Kontrolle: Kontrollieren Sie Ihre Bäume regelmäßig auf erste Anzeichen eines Befalls. Eine frühzeitige Erkennung ermöglicht eine sofortige Reaktion, wie das Entfernen betroffener Pflanzenteile.
- Naturheilmittel nutzen: Verwenden Sie natürliche Pflanzenstärkungsmittel, wie Ackerschachtelhalm-Brühe (13,00€ bei Amazon*), um die Widerstandskraft der Bäume zu erhöhen. Diese können präventiv mehrmals während der Wachstumsperiode aufgetragen werden.
Durch diese vorbeugenden Maßnahmen können Sie das Risiko eines Mehltaubefalls deutlich reduzieren und die Gesundheit Ihrer Zierapfelbäume langfristig unterstützen.
Wie wird der Echte Mehltau bekämpft?
Um den Echten Mehltau effektiv zu bekämpfen, sollten Sie eine Kombination aus mechanischen Maßnahmen und natürlichen Hausmitteln anwenden:
Mechanische Maßnahmen
- Rückschnitt befallener Triebe: Schneiden Sie betroffene Pflanzenteile etwa 5 bis 10 Zentimeter ins gesunde Holz zurück. So verhindern Sie eine weitere Ausbreitung des Pilzes. Befallene Triebe sollten sofort entsorgt und nicht auf dem Kompost, sondern über den Hausmüll entsorgt werden.
- Entfernung von Infektionsquellen: Sammeln Sie im Herbst das Falllaub unter den Zierapfelbäumen auf und entsorgen Sie es im Hausmüll. Dies reduziert das Risiko einer erneuten Infektion im nächsten Jahr.
Natürliche Hausmittel
1. Milch-Wasser-Mischung:
- Mischen Sie einen Teil Rohmilch oder Buttermilch mit neun Teilen Wasser.
- Besprühen Sie die betroffenen Pflanzen mehrmals pro Woche mit dieser Mischung. Die Milchsäurebakterien in der Milch wirken gegen den Pilz und stärken zugleich die Pflanzen.
2. Natronlösung:
- Lösen Sie ein Päckchen Natron in zwei Litern Wasser und fügen 20 Milliliter Rapsöl hinzu.
- Sprühen Sie diese Mischung im 2-Wochen-Turnus auf die befallenen Pflanzen. Das alkalische Umfeld erschwert dem Pilz das Überleben.
3. Backpulver-Mischung:
- Mischen Sie drei Teelöffel Backpulver mit einem Tropfen Spülmittel, zehn Millilitern Rapsöl und einem Liter Wasser.
- Diese Mischung kann alle zwei Wochen auf die betroffenen Pflanzen gesprüht werden und wirkt ähnlich wie die Natronlösung.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Maßnahmen ist es wichtig, die Zierapfelbäume regelmäßig zu kontrollieren und befallene Pflanzenteile sofort zu entfernen. Achten Sie auch auf eine gute Belüftung und vermeiden Sie übermäßige Stickstoffdüngung, da diese das Wachstum von anfälligen, weichen Blättern fördert.
Durch diese gezielten Maßnahmen können Sie den Echten Mehltau effektiv bekämpfen und die Gesundheit Ihrer Zierapfelbäume langfristig sichern.