Formschnitt nach der Blütezeit
In Sachen Schnittverträglichkeit bewegt sich ein Zierapfel auf Augenhöhe mit dem echten Apfelbaum. Sofern Sie die Form von Strauch oder Krone zu bemängeln haben, stellt ein planvoller Formschnitt das gepflegte Erscheinungsbild wieder her. Als Frühblüher kommt primär ein Termin nach der Blütezeit in Betracht, weil im Spätsommer Knospen für die nächste Blütezeit angelegt werden. So schneiden Sie einen Zierapfel in Form:
- Stark verästelte Gerüsttriebe um ein Drittel zurückschneiden
- Überlange, herabhängende Triebe ableiten auf einen weiter innen stehenden Seitentrieb
- In Innere von Strauch oder Krone gerichtete Zweige entfernen
- Obacht: verwelkte Blüten nicht ausputzen
Bitte bedenken Sie beim Schneiden, dass Sie den herbstlichen Fruchtschmuck reduzieren. Je tiefgreifender der Rückschnitt, desto weniger Äpfelchen zieren das Gehölz. Fernerhin kollidieren Sie mit den Vorgaben im Bundesnaturschutzgesetz, wenn der Formschnitt über den diesjährigen Zuwachs hinausgeht.
Entlastungsschnitt im Herbst
Ein Zierapfel in Bestform kann dennoch den Einsatz einer Schere erfordern. Unter idealen Rahmenbedingungen bilden sich scharenweise Äpfelchen. Unter der farbenfrohen Last neigen sich die Äste massiv gen Boden und drohen zu brechen. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen.
Mit einem Entlastungsschnitt lösen Sie das Problem. Zu diesem Zweck verschlanken Sie die betreffenden Äste auf einen günstig positionierten, nach außen gerichteten Seitentrieb. Wo sich das zu entfernende Triebstück und junges Holz gabeln, setzen Sie die Schere an.
Auslichten und verjüngen im Spätwinter
In Intervallen von drei bis vier Jahren notieren Sie bitte für Ihren Zierapfel einen spätwinterlichen Schnitt-Termin. Ziel der Maßnahme ist die Auslichtung von Totholz sowie eine vorbeugende Verjüngung. So gehen Sie sachkundig vor:
- Bester Zeitpunkt ist im Februar
- Abgestorbene Triebe im Strauch bodeneben, im Baum auf Astring auslichten
- Einen der ältesten Gerüsttriebe abschneiden im Sinne einer kontinuierlichen Verjüngung
- Wichtig: Triebe mit Knospen nicht verschneiden oder bis zur ersten Knospe einkürzen
Während der laublosen Winterzeit ist es mitunter ein schwieriges Unterfangen, Totholz sicher zu identifizieren. Bestehen Zweifel über den Zustand eines Boden- oder Kronentriebs, sorgt ein Vitalitätstest für Klarheit. Kratzen Sie ein wenig Rinde ab und begutachten das zutage tretende Gewebe. Braunes, vertrocknetes Gewebe ist abgestorben. Helle bis grüne Färbung und saftige Konsistenz signalisieren florales Leben.
Tipp
Eine breit gefächerte Sortenvielfalt hält für jeden Gestaltungswunsch den richtigen Zierapfel bereit. Naturfreunde wählen rotfrüchtige Sorten, weil Vögel am liebsten rote Äpfelchen vertilgen. Für einen lange anhaltenden Herbstschmuck eignen sich gelbfrüchtige Zieräpfel, wie Wintergold oder Butterball.