Zierapfel

Zierapfel: Essbar oder nicht? Giftig oder lecker?

Zieräpfel bestechen durch ihre farbenfrohe und lang anhaltende Blüten- und Fruchtpracht. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Früchte und gibt wertvolle Tipps zur Auswahl, Pflanzung und Pflege.

Die Früchte des Zierapfels

Die kleinen, etwa kirschgroßen Früchte des Zierapfels variieren stark in ihrer Farbe und können von knallrot bis orange-gelb reichen. Trotz ihrer ansprechenden Optik bringen sie oft einen herben Geschmack mit sich, da ihr hoher Fruchtsäuregehalt sie weniger süß macht als Kulturäpfel. Diese Fruchtsäure trägt besonders zur Beliebtheit der Zieräpfel bei, wenn es um die Verarbeitung geht.

Zieräpfel eignen sich hervorragend zur Herstellung von:

  • Gelee: Die hohe Säure und das Aroma der Früchte verleihen Gelees eine besondere Geschmacksnote. Durch Zugabe von Zimt oder Vanille kann der Geschmack weiter verfeinert werden.
  • Marmelade und Kompott: Zieräpfel lassen sich gut zu Marmelade und Kompott verarbeiten, wobei die Beigabe von Zucker den herben Geschmack mildert.
  • Karamellisierte Beilage: Als süße Beilage zu Desserts oder herzhaften Gerichten können karamellisierte Zieräpfel verwendet werden.

Falls die Früchte zum direkten Verzehr zu bitter oder sauer sind, können sie dennoch gut weiterverarbeitet werden. Hat die Ernte doch besonders aromatische und große Exemplare hervorgebracht, eignen sich diese auch für den rohen Verzehr. Zieräpfel erreichen im September allgemeine Reife und sollten idealerweise dann geerntet werden.

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Auch wenn sie geschmacklich nicht immer überzeugen, sind die Früchte des Zierapfels ein regelrechter Hingucker und bereichern jede Gartendekoration bis weit in den Winter hinein. Sie bieten zudem Vögeln eine wertvolle Nahrung in der kalten Jahreszeit.

Beliebte Sorten des Zierapfels

Vielfältige Zierapfelsorten bieten attraktive Optionen für individuelle Gartengestaltungen

Beliebte Sorten des Zierapfels

Die Vielfalt der Zierapfelsorten bietet eine breite Auswahl für unterschiedliche Gartengestaltungen. Hier sind einige der besonders beliebten Sorten und ihre charakteristischen Merkmale:

  • Malus ‚Diable Rouge‘: Diese Sorte überzeugt durch ihre Robustheit. Die rot gefärbten Früchte sind ideal zum Einmachen.
  • Malus ‚Butterball‘: Dieser Zierapfel hat kleine, goldgelbe Früchte, die sich bei Sonneneinstrahlung rötlich verfärben. Sie können sowohl dekorativ als auch kulinarisch verwendet werden.
  • Malus ‚John Downie‘: Eignet sich hervorragend als Baldachin über einem Sitzplatz. Die goldgelben Früchte haften lange am Baum und sind ebenfalls zur Weiterverarbeitung geeignet.
  • Malus ‚Wintergold‘: Mit orangefarbenen Früchten, die bis weit in den Winter am Baum bleiben, bietet diese Sorte eine lange anhaltende Gartendekoration.
  • Malus ‚Van Eseltine‘: Diese schmalsäulenförmige Sorte hebt sich durch gelbgrüne Früchte hervor, die sich ideal zur Geleeherstellung eignen.
  • Malus ‚Cardinal‘: Bekannt für seine kräftig pinken Blüten, trägt dieser Strauch dunkelrote Früchte, die bei Vögeln beliebt sind.
  • Malus ‚Street Parade‘: Diese Sorte besticht durch violettrote bis braunviolette Früchte, die nach dem Laubfall hängen bleiben und für eine natürliche Gartendekoration sorgen.

Jede dieser Sorten bringt spezielle Eigenschaften mit sich, die sowohl optisch als auch für die Weiterverarbeitung der Früchte attraktiv sind. Denken Sie daran, dass die Wahl der Sorte auch von Ihrem spezifischen Standort und den individuellen Pflegeanforderungen abhängen kann.

Zieräpfel verarbeiten

Zieräpfel eignen sich hervorragend zur Herstellung von Marmelade und Gelee

Zieräpfel verarbeiten

Zieräpfel zeichnen sich durch ihren hohen Fruchtsäuregehalt aus, der sie für den rohen Verzehr oftmals zu herb macht. Doch gerade diese Eigenschaft macht sie ideal für verschiedene köstliche Zubereitungen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie Zieräpfel verarbeiten können:

  • Marmelade und Konfitüre: Die kleinen Früchte lassen sich hervorragend zu Marmelade oder Konfitüre verarbeiten. Ein einfaches Rezept beinhaltet das Köcheln von Zieräpfeln ohne Kerngehäuse, Zucker, Zimt, Vanille und etwas Zitronensaft über 30 Minuten, bevor alles püriert und in sterilisierte Gläser gefüllt wird.
  • Gelee: Zierapfelgelee ist eine weitere beliebte Verarbeitungsform. Die Säure der Früchte gibt dem Gelee eine besonders frische Note. Durch das Hinzufügen von Gewürzen wie Zimt oder Vanille können Sie den Geschmack individuell anpassen.
  • Kompott und Mus: Ein schmackhaftes Zierapfelmus lässt sich ebenfalls leicht herstellen. Dazu kochen Sie die geschälten und entkernten Früchte mit Zucker und Gewürzen wie Zimt und Nelken, bis sie weich sind, und pürieren sie anschließend.
  • Eingelegte Zieräpfel: Für eine besondere kulinarische Note können Sie Zieräpfel auch einlegen. Eingelegt in einem Sud aus Wasser, Zucker, Vanillezucker, Holunderblütensirup, Birnengeist und Gewürzen wie Zimt und Nelken, werden sie zu einer leckeren Beilage oder einer dekorativen Ergänzung zu Desserts.
  • Karamellisierte Zieräpfel: Als süße Beilage zu verschiedenen Gerichten können Sie Zieräpfel einfach karamellisieren. Dazu werden die Früchte in einer Mischung aus Butter und Zucker angebraten, bis sie eine goldbraune Farbe haben.

Zusätzlich zur kulinarischen Nutzung bieten Zieräpfel auch zahlreiche dekorative Möglichkeiten. Sie können unter anderem eine herbstliche Tischdekoration mit kleinen Zieräpfeln gestalten oder diese als Vogelfutter im Garten aufhängen. Wenn Sie die Früchte für die Wintermonate haltbar machen möchten, können sie mit geschmolzenem Kerzenwachs überzogen werden, um ihre Frische zu bewahren.

Zieräpfel pflanzen und pflegen

Ein geschützter Standort sichert das gesunde Wachstum der Zieräpfel.

Zieräpfel pflanzen und pflegen

Zieräpfel sind dank ihrer geringen Ansprüche an den Standort ideal für Hobbygärtner und können sowohl im Garten als auch auf Balkonen gedeihen. Sie bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Platz, der gleichzeitig windgeschützt ist. Der Boden sollte nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Pflanzzeit und -weise

Die beste Pflanzzeit für Zieräpfel ist typischerweise im Herbst, jedoch kann Containerware auch ganzjährig gepflanzt werden, sofern der Boden frostfrei ist. Gehen Sie bei der Pflanzung wie folgt vor:

  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa 40 bis 60 cm tief und ungefähr 80 cm breit ist.
  • Setzen Sie die Pflanze so ein, dass die Veredlungsstelle leicht über dem Boden liegt.
  • Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf und geben Sie etwas Kompost hinzu, um das Einwurzeln zu erleichtern.
  • Wässern Sie die frisch gepflanzten Bäume gründlich.

Gießen und Düngen

Zieräpfel haben keinen besonders hohen Wasserbedarf, sollten jedoch bei längeren Trockenperioden gegossen werden. Wichtig ist, dass die oberste Erdschicht leicht antrocknet, bevor erneut gegossen wird. Für Pflanzen in Kübeln gilt, dass der Untersetzer nicht mit Wasser gefüllt sein sollte, um Staunässe zu vermeiden.

Düngen Sie die Zieräpfel zweimal jährlich:

  1. Im Frühling (April) mit organischem Dünger oder Kompost.
  2. Im Sommer (Juli) erneut, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig. Sie können jedoch durch gezielte Schnitte die Wuchsform und Größe des Baumes beeinflussen. Auslichten ist ebenfalls sinnvoll, um eine gute Belüftung innerhalb der Krone zu gewährleisten und so Krankheiten vorzubeugen. Schneiden Sie dicht wachsende und alte Triebe zurück und entfernen Sie Wildtriebe, die unterhalb der Veredelungsstelle austreiben.

Pflege im Winter

Zieräpfel sind winterhart und benötigen keinen speziellen Frostschutz. Kübelpflanzen sollten jedoch an einem geschützten Ort stehen und das Pflanzgefäß gut eingepackt werden, um Frostschäden an den Wurzeln zu vermeiden. Auch im Winter ist ein gelegentliches Gießen notwendig, besonders an frostfreien Tagen.

Krankheiten und Schädlinge vermeiden

Zieräpfel sind im Vergleich zu Kulturäpfeln weniger anfällig für Krankheiten. Ein gut durchlüfteter Standort reduziert das Risiko von Pilzkrankheiten. Achten Sie dennoch auf Blattläuse und andere Schädlinge, insbesondere auf Raupen der Gespinstmotte, die den Baum schwächen können.

Mit diesen Tipps zur Pflanzung und Pflege können Sie Ihre Zieräpfel gesund und dekorativ im Garten oder auf dem Balkon genießen.

Bilder: eley2009 / iStockphoto