Zierapfel

Zierapfel vermehren: 3 Methoden für den Garten

Zieräpfel verschönern mit ihrer Blütenpracht und ihren dekorativen Früchten jeden Garten. Dieser Artikel stellt drei gängige Vermehrungsmethoden vor: Aussaat, Stecklingsvermehrung und Veredelung. Erfahren Sie, welche Technik sich für Ihre Bedürfnisse am besten eignet.

Vermehrung durch Aussaat

Reife Zieräpfel werden im Herbst zur Samenernte gepflückt und bearbeitet

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat ist eine spannende Methode, um Zieräpfel zu vermehren. Dabei benötigen Sie ein wenig Geduld und Bereitschaft zum Experimentieren, da neue Pflanzen von den Elterngen abweichen können.

Samen ernten

Pflücken Sie im Herbst reife Zieräpfel und entfernen Sie das Fruchtfleisch, sofern Sie die Früchte essbar machen möchten. Reinigen Sie die Samen gründlich und lassen Sie sie einige Tage an einem trockenen und luftigen Ort trocknen.

Stratifikation

Für die Keimung der Zierapfelsamen ist eine Kältebehandlung notwendig, um die Keimruhe zu brechen. Mischen Sie die getrockneten Samen mit feuchtem Sand oder Torf und legen Sie sie für zwei bis drei Monate in den Kühlschrank bei einer Temperatur von etwa 2 bis 8 Grad Celsius.

Aussaat

Die durch Stratifikation vorbereiteten Samen können danach ausgesät werden:

  • Verwenden Sie Töpfe mit Anzuchterde oder einem Gemisch aus Sand und Torf.
  • Streuen Sie die Samen dünn auf das Substrat und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
  • Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.

Keimung und Pflege

Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb mehrerer Wochen. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, warmen Ort, wie zum Beispiel ein Fensterbrett. Wenn die Keimlinge etwa 10 cm hoch sind, können sie in größere Töpfe umgepflanzt werden. Sorgen Sie dafür, dass die jungen Pflanzen vor Schnecken geschützt werden, sowie vor Krankheiten.

Vermehrung durch Stecklinge

Eine korrekte Schnitttechnik fördert die Gesundheit und das Wachstum der Pflanzen

Vermehrung durch Stecklinge

Das Vermehren von Zieräpfeln durch Stecklinge ist eine effiziente Methode, um sortenreine Pflanzen zu erhalten.

Zeitpunkt und Vorbereitung der Stecklinge

Der Frühsommer, also Juni oder Juli, ist die beste Zeit für das Schneiden von Stecklingen. Verwenden Sie etwa 10 bis 15 cm lange, nicht blühende Triebe und schneiden Sie diese direkt unter einem Knoten ab.

Schneidetechnik

Entfernen Sie die unteren Blätter des Triebs, um Fäulnis zu verhindern. Schneiden Sie die Schnittstelle leicht schräg an, um die Wasseraufnahme zu fördern. Auch die oberen Drittel der Stecklinge können Sie etwas einkürzen, um die Verdunstung zu reduzieren.

Einpflanzen und Bewurzelung

Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge einige Zentimeter tief in kleine Töpfe mit einem nährstoffarmen Substrat wie einer Mischung aus Sand und torffreier Anzuchterde. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe. Optional kann Bewurzelungspulver (6,00€ bei Amazon*) die Wurzelbildung fördern.

Standort und Pflege

Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie die Stecklinge mit durchsichtiger Folie oder einem Glas abdecken. Kontrollieren Sie regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit und lüften Sie die Abdeckung, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Vermehrung durch Veredelung

Der ideale Zeitpunkt zur Veredelung von Zieräpfeln liegt im Frühjahr

Vermehrung durch Veredelung

Die Veredelung ist eine zuverlässige Methode, um Zieräpfel sortenrein zu vermehren, indem ein Trieb (Edelreis) einer gewünschten Sorte auf eine geeignete Unterlage gepfropft wird.

Zeitpunkt

Veredeln Sie Zieräpfel idealerweise im Frühjahr, wenn die Säfte der Pflanze in Bewegung sind. Der Zeitraum von Ende Februar bis April ist dafür optimal.

Methoden der Veredelung

Je nach spezifischen Bedingungen und Anforderungen können unterschiedliche Veredelungsmethoden eingesetzt werden:

  • Kopulation: Diese Methode eignet sich gut für gleich dicke Unterlagen und Edelreiser. Schneiden Sie beide Pflanzenteile schräg an und verbinden Sie sie, sodass die Schnittflächen möglichst exakt aufeinander passen.
  • Okulation: Dabei wird eine schlafende Knospe der gewünschten Sorte auf die Unterlage gepfropft. Diese Technik ist besonders für dünnere Unterlagen geeignet.
  • Pfropfen: Hierbei können Spaltpfropfen, Rindenpfropfen oder Geißfußpfropfen angewendet werden, insbesondere wenn die Unterlage dicker als der Edelreis ist.

Vorbereitung und Durchführung

Befolgen Sie diese Schritte für eine erfolgreiche Veredelung:

  1. Vorbereitung der Unterlage und des Edelreises: Wählen Sie gesunde und kräftige Pflanzenteile. Achten Sie darauf, dass beide Pflanzenteile gut zusammenpassen und sauber geschnitten sind.
  2. Verbindung der Pflanzenteile: Setzen Sie die Schnittflächen der Unterlage und des Edelreises direkt aufeinander und fixieren Sie sie fest, aber vorsichtig. Verwenden Sie spezielle Veredelungsbänder oder Gummibänder.
  3. Wundbehandlung: Bestreichen Sie die Schnittstelle und eventuelle Wunden mit Veredelungswachs, um das Eindringen von Keimen und Austrocknung zu verhindern.

Nachbehandlung

Veredlungen benötigen sorgsame Nachsorge:

  • Halten Sie die Veredelungsstelle feucht und schützen Sie sie vor extremen Wetterbedingungen und Schädlingen.
  • Entfernen Sie regelmäßig Triebe, die unterhalb der Veredelungsstelle wachsen, um die Kraft der Pflanze auf den Edelreis zu konzentrieren.

Durch diese sorgfältige Durchführung und Pflege können Sie erfolgreich Zieräpfel durch Veredelung vermehren und die gewünschten Sorteneigenschaften bewahren.

Bilder: Liubomir Turcanu / iStockphoto