Eichenmehltau: Symptome erkennen, bekämpfen, vorbeugen
Eichenmehltau ist eine häufige Pilzerkrankung, die einen weißen, mehlartigen Belag auf Eichenblättern verursacht. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome, die Biologie des Pilzes und gibt Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die viele Pflanzenarten, einschließlich Eichen, befällt
Was ist Mehltau?
Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die zahlreiche Pflanzenarten, einschließlich Eichen, befällt. Verursacht durch verschiedene Pilzarten, erscheint Mehltau als weißer, mehlartiger Belag auf den Blättern. Der Pilz ernährt sich von den Nährstoffen der Blätter, was ihre Funktionen beeinträchtigen kann. Eichen in Europa werden oft von Erysiphe alphitoides, Erysiphe hypophylla und Erysiphe quercicola befallen, die ursprünglich aus Asien stammen und sich weltweit ausgebreitet haben.
Symptome
Der Befall von Mehltau an Eichen zeigt sich durch einen weißen bis grauen, mehlartigen Belag auf den Blättern, der sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite erscheinen kann. Zu den auffälligen Symptomen gehören:
- Verformungen der Blätter: Blätter können sich einrollen und deformieren.
- Braune Flecken: Stark betroffene Blätter entwickeln oft braune Flecken.
- Absterben junger Pflanzenteile: Befallene junge Blätter und Triebe sterben oft ab.
- Vorzeitiger Blattfall: Besonders in Jungwuchsgebieten kann es zu vorzeitigem Blattfall kommen.
Bei einem starken Befall können sogar ältere Blätter angegriffen werden, was das Wachstum junger Eichen erheblich beeinträchtigen kann.
Biologie und Lebenszyklus
Der Lebenszyklus des Eichenmehltaus beginnt im Frühjahr mit der Infektion junger Eichenblätter durch Sporen. Der Pilz bildet ein weißes Myzel auf der Blattoberfläche und vermehrt sich zunächst ungeschlechtlich durch Konidien. Diese Sporen werden bei warmer, trockener Witterung verbreitet. Der Pilz ernährt sich über spezielle Saugorgane, sogenannte Haustorien, von den Nährstoffen der Blätter. Im Herbst entstehen die sexuellen Fruchtkörper, die Chasmothezien, die als winzige schwarze Punkte auf den Blättern sichtbar sind und in der Baumrinde oder im abgefallenen Laub überwintern. Erysiphe quercicola überwintert vorzugsweise als Myzel in den Knospen, während Erysiphe alphitoides und Erysiphe hypophylla als Chasmothezien in der Rinde überwintern. Mit steigenden Frühjahrstemperaturen beginnt der Zyklus von neuem.

Die verschiedenen Eichenmehltau-Arten haben unterschiedliche Verbreitungsgebiete in Europa
Verbreitung
Eichenmehltau ist in Europa weit verbreitet. Erysiphe alphitoides ist die häufigste Art und kommt in ganz Europa vor. Erysiphe hypophylla findet sich vorwiegend in Nord- und Zentraleuropa, während Erysiphe quercicola eher in Südeuropa anzutreffen ist. Die Verbreitungsgebiete dieser Pilzarten überschneiden sich teilweise, sodass eine Eiche unter optimalen Bedingungen von mehreren dieser Pilzarten gleichzeitig befallen sein kann.

Eichen sind Hauptwirtspflanzen, aber auch andere Bäume können betroffen sein
Wirtspflanzen
Eichen sind die primären Wirtspflanzen des Eichenmehltaus, aber der Pilz kann auch andere Pflanzen befallen, darunter Hainbuchen, Ross- und Edelkastanien sowie Perückensträucher. Auch Rotbuchen und Götterbäume sind betroffen. In tropischen und subtropischen Gebieten wurde der Pilz zudem auf Mangobäumen und Kautschukbäumen nachgewiesen, was eine breite ökologische Anpassung zeigt.

Der Befall durch Mehltau verringert die Photosynthese und schwächt die Vitalität der Eichen
Auswirkungen auf Eichen
Mehltau kann die Photosynthese der Eichen verringern, da die weiße Pilzschicht die Blätter bedeckt. Dies reduziert die Energieproduktion und mindert die Vitalität der Bäume. Besonders betroffen sind Eichen nach Frostschäden oder Schädlingsbefall, junge Eichen in Jungbeständen und mehrfach vorgeschädigte Eichen, die durch zusätzlichen Mehltau-Befall stark beeinträchtigt werden können.
Bekämpfung
Die Bekämpfung von Mehltau an Eichen ist oft nicht erforderlich, da ausgewachsene Eichen den Befall gut tolerieren. In speziellen Situationen wie in Baumschulen oder bei Jungpflanzen kann der Einsatz von Fungiziden, zum Beispiel mit Backpulver, notwendig sein. Dabei sollten Sie darauf achten, dass auch die Blattunterseiten gründlich behandelt werden.
Vorbeugende Maßnahmen
- Standortwahl und Pflanzabstände: Pflanzen Sie Eichen an gut belichteten Standorten und achten Sie auf ausreichende Abstände zwischen den Bäumen, um die Luftzirkulation zu fördern.
- Ausgewogene Ernährung: Düngen Sie Ihre Pflanzen ausgewogen und vermeiden Sie eine Überdüngung mit Stickstoff.
- Widerstandsfähige Sorten: Bevorzugen Sie widerstandsfähigere Sorten bei der Auswahl von Jungpflanzen.
Mechanische Maßnahmen

Befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden, um eine Pilzausbreitung zu verhindern
- Entfernung befallener Pflanzenteile: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
- Herbstlaubentfernung: Sammeln Sie abgefallenes Laub im Herbst ein, um die Überwinterung der Pilzsporen zu reduzieren.
Chemische Bekämpfung
Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel sollte wohlüberlegt sein. In Baumschulen ist der Einsatz unter Einhaltung der Vorschriften möglich, in Wäldern hingegen selten praktikabel.

Laubhaufen im Garten fördern die natürlichen Feinde des Mehltaus
Nützlinge
Nützlinge wie der 22-Punkt-Marienkäfer und der Sechzehnfleck-Marienkäfer ernähren sich von Mehltaupilzen. Fördern Sie diese Nützlinge durch das Anlegen von Laubhaufen im Garten, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen und die natürliche Bekämpfung des Mehltaus zu unterstützen.