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Gurken-Mehltau: Symptome, Bekämpfung & Vorbeugung

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Gurken, ob im Gewächshaus oder im Freiland, können von echtem und falschem Mehltau befallen werden. Dieser Artikel beschreibt die Symptome, die Entwicklung und die Bekämpfung beider Mehltauarten.

Gurken Mehltau

Echter Mehltau an Gurken

Der Echte Mehltau, dessen Erreger die Pilzarten Sphaerotheca fuliginea und Erysiphe cichoracearum sind, breitet sich besonders unter warmen und trockenen Witterungsbedingungen aus. Häufig tritt der Pilz bei Gurken im Gewächshaus auf, kann aber auch Freilandkulturen befallen.

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Symptome

Die Symptome des Echten Mehltaus zeigen sich deutlich auf den Blättern der Gurkenpflanzen:

  • Es bilden sich weißliche bis graue, pudrige Beläge auf den Blattoberflächen, die an Mehl erinnern.
  • Die Photosynthese wird durch die Beläge unterbunden, wodurch die Blätter vorzeitig absterben.
  • In einigen Fällen können auch Stängel und Früchte befallen sein.

Entwicklung und Ausbreitung

Der Echte Mehltau entwickelt sich in einem zyklischen Prozess. Zunächst entstehen weiße bis graue Pilzgeflechte, die sich auf der Blattoberfläche ausbreiten. Die Pilze ernähren sich von der Pflanze, was zum Absterben der Blätter führt. Die Verbreitung erfolgt durch Sporen, die durch die Luft getragen werden und bei warmen, trockenen Bedingungen besonders aktiv sind.

Bekämpfung

Um den Echten Mehltau erfolgreich zu bekämpfen, sind vorbeugende Maßnahmen und frühzeitige Eingriffe entscheidend:

  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Entfernen Sie befallene Blätter und Pflanzenteile umgehend und entsorgen Sie diese fachgerecht, um die Sporenlast zu reduzieren.
  • Natürliche Pflanzenstärkungsmittel: Stärken Sie Ihre Pflanzen mit einem Milch-Wasser-Gemisch (Verhältnis 1:8) oder einer Natronlösung (30 g Natron auf 2 Liter Wasser). Diese Hausmittel können das Pilzwachstum hemmen. Wenden Sie die Mittel vorzugsweise in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden bei bewölktem Himmel an, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden.
  • Chemische Fungizide: Bei starkem Befall können Sie zu Fungiziden greifen. Im Haus- und Kleingartenbereich sind Produkte mit den Wirkstoffen Schwefel und Kupfer erhältlich. Beachten Sie die spezifischen Anwendungsempfehlungen und Wartezeiten der jeweiligen Produkte.

Eine effektive Kontrolle des Echten Mehltaus erfordert eine Kombination aus vorbeugenden Maßnahmen, regelmäßiger Beobachtung und dem gezielten Einsatz von Behandlungsmethoden. So erhalten Sie die Pflanzengesundheit und sichern Ihren Ertrag.

Falscher Mehltau an Gurken

Der Falsche Mehltau, ausgelöst durch den Erreger Pseudoperonospora cubensis, stellt eine ernste Bedrohung dar, insbesondere für Freilandgurken und andere Mitglieder der Kürbisfamilie.

Symptome

Der Falsche Mehltau zeigt sich durch charakteristische Symptome auf den Blättern:

  • Auf der Blattoberseite bilden sich gelbe, eckige Flecken, die von den Blattadern begrenzt werden.
  • Auf der Blattunterseite treten hellbräunliche Verfärbungen auf, zudem erscheinen violett-braune Sporangienträger.
  • Die Blätter welken und sterben vom Rand her ab.
  • Bei starkem Befall kann die gesamte Pflanze absterben.

Entwicklung und Ausbreitung

Der Falsche Mehltau profitiert von hoher Luftfeuchtigkeit und großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die zur Bildung von Tau führen. Bereits nach 6 Stunden anhaltender Blattnässe kann eine Infektion erfolgen. Besonders ab Mitte Juli bis in den Herbst hinein ist mit einem Auftreten zu rechnen; in feuchten Jahren kann der Befall allerdings schon ab Juni einsetzen.

Bekämpfung

Es gibt verschiedene Strategien, um den Falschen Mehltau zu bekämpfen:

  • Entfernen befallener Blätter: Entfernen und entsorgen Sie befallene Blätter frühzeitig, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Pflanzenstärkungsmittel: Stärken Sie die Widerstandsfähigkeit Ihrer Pflanzen mit natürlichen Mitteln wie einer verdünnten Natronlösung, Kaliumhydrogencarbonat-Lösungen oder Schachtelhalmbrühe.
  • Einsatz von Fungiziden: In schweren Fällen kann der Einsatz von Fungiziden notwendig sein. Produkte mit Wirkstoffen wie Azoxystrobin, Fosetyl, Fluopicoliden oder Propamocarb können gegen den Falschen Mehltau eingesetzt werden. Achten Sie jedoch stets auf die Umweltverträglichkeit und Anwendungshinweise der Produkte.

Vorbeugung von Gurkenmehltau

Um das Risiko eines Mehltaubefalls zu minimieren, können Sie verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Sortenwahl: Entscheiden Sie sich für den Anbau mehltauresistenter Gurkensorten.
  • Fruchtfolge: Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge verhindert, dass Pilzsporen im Boden überdauern und neue Pflanzen infizieren.
  • Standort und Pflanzabstand: Wählen Sie einen sonnigen Standort mit genügend Abstand zwischen den Pflanzen, um eine schnelle Abtrocknung der Blätter und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
  • Gießen: Gießen Sie Ihre Gurken am besten morgens, um die Blätter trocken zu halten. Das Wasser sollte direkt am Boden und nicht auf die Blätter aufgebracht werden.
  • Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie Unkraut regelmäßig, um Mehltaupilzen keinen Lebensraum zu bieten.
  • Pflanzenhygiene: Desinfizieren Sie Werkzeuge, die zum Schneiden der Pflanzen verwendet werden, nach jedem Gebrauch. Befallene Pflanzenteile müssen im Hausmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.
  • Mischkultur: Pflanzen Sie Ihre Gurken zusammen mit anderen, unempfindlichen Pflanzenarten an, um den Befallsdruck zu mindern.

Sind Gurken mit Mehltau essbar?

Die gute Nachricht ist: Auch wenn Ihre Gurkenpflanzen von Mehltau befallen sind, bleiben die Früchte oft unberührt und sind sicher für den Verzehr. Der Pilz, der den Echten Mehltau verursacht, ist nicht giftig und stellt keine Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Selbst bei leichten Befällen bleibt die Qualität der Gurkenfrüchte unbeeinträchtigt.

Verzichten Sie auf den Verzehr von Gurkenfrüchten, wenn:

  • die Früchte selbst Anzeichen einer Erkrankung zeigen, wie Verfärbungen, Missbildungen oder Risse
  • chemische Fungizide zur Bekämpfung des Mehltaus eingesetzt wurden und die vorgegebene Wartezeit noch nicht verstrichen ist

Mit diesen Richtlinien können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre selbst angebauten Gurken unbedenklich genießen können.