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Olivenbäume überwintern: So geht’s

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Olivenbäume sind bis -5 Grad winterhart und müssen sowohl im Kübel als auch im Freiland vor Frost und Schnee geschützt werden. Vor allem die Krone des Olivenbaums muss mit einem Vlies gegen die Kälte geschützt werden. Wurzeln und Stamm können durch einen Schutz aus Laub, Reisig, Kokos- und Filzmatten frostfrei überwintert werden.

Olivenbaum im Flur überwintert
AUF EINEN BLICK
Wie werden Olivenbäume überwintert?
Olivenbäume werden nach längeren Frostperioden im Spätherbst hell und frostfrei bei 5 bis 10 Grad überwintert. Dies kann im Hausflur, Wintergarten oder Gewächshaus geschehen. Eine Überwinterung im Freien ist möglich, wenn der Kübel geschützt steht. Dazu benötigt man einen Untersetzer aus z.B. Holz, einen Jutesack als Kübelschutz und ein Vlies zum Schutz der Krone. Freilandpflanzungen können zusätzlich mit einem Frostwächter geschützt werden.

Sind Olivenbäume winterhart?

Olivenbäume stammen ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet. Die Winterhärte ist daher nur begrenzt. Temperaturen bis -5 Grad Celsius werden von den gängigen Sorten ohne größere Probleme vertragen. Dauerhaft niedrigere Temperaturen ab -10 Grad Celsius werden nur von wenigen Sorten vertragen. Dazu gehören:

  • Aglandau
  • Arbequina
  • Bouteillan
  • Cornicabra
  • Empeltre
  • Frantoio
  • Hojiblanca
  • Picual

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Bei allen anderen Sorten besteht die Gefahr irreparabler Frostschäden. Besonders milde Regionen im Rheintal oder um Flusstäler zeichnen sich durch nicht allzu strenge Winter aus. Hier ist eine Überwinterung im Freiland in der Regel gut durchführbar. Vor allem im Osten Deutschlands, in den Mittelgebirgen, den Alpen und anderen Höhenlagen sinken die Temperaturen früh und anhaltend. Für diese Gebiete empfiehlt sich daher die Überwinterung in einem geeigneten Winterquartier. Dieses sollte möglichst hell, kühl und vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Außerdem sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, um eine Überhitzung zu verhindern.

Ab wann werden Olivenbäume überwintert?

Spätestens mit dem Einsetzen von Nachtfrösten sollten Maßnahmen zur Überwinterung ergriffen werden. Zeitlich ist daher bereits zwischen Oktober und November ein regelmäßiger Blick in den Wetterbericht ratsam. Denn bereits wenige sehr kalte Stunden können die mediterrane Pflanze dauerhaft schädigen.

Dennoch empfiehlt es sich, Olea europaea möglichst lange im Freien zu kultivieren. Leichte Minusgrade schaden dem Baum in der Regel nicht. So kann die Pflanze über mehrere Jahre langsam an kühlere Temperaturen herangeführt werden.

Im Gegensatz dazu werden aber insbesondere Schädlinge und Krankheitserreger in jedem Fall wirkungsvoll und rigoros abgetötet. Vor allem vor einem geplanten Umzug in ein Winterquartier mit anderen Pflanzen können damit bereits vorab etwaige Krankheiten umgangen werden.

Olivenbaum an einer Hauswand

An einem geschützten und überdachten Platz kann der Olivenbaum Temperaturen von bis zu -5 Grad Celsius vertragen.

Olivenbaum Rückschnitt im Winter

Grundsätzlich ist ein regelmäßiger Schnitt des Olivenbaumes aufgrund seines langsamen Wachstums nicht erforderlich. Einzelne Schnittmaßnahmen können jedoch sinnvoll sein. Die ideale Schnittzeit ist das zeitige Frühjahr. Auf jeden Fall sollte der Neuaustrieb noch nicht begonnen haben, da sonst das Wachstum in der kommenden Periode verzögert wird. Alternativ kann der Schnitt bereits im Spätherbst im Zuge der Überwinterung erfolgen.

Für einen umfassenden Rückschnitt werden folgende Schritte empfohlen:

  • aus der Form gewachsene Kronentriebe einkürzen
  • innere Zweige auslichten
  • Konkurrenzäste entfernen
  • direkt aus dem Stamm wachsende Triebe abschneiden
  • abgestorbene Äste und Zapfen entfernen

Alle wichtigen Informationen zu Schnittarten und -terminen sind hier zusammengefasst. Eine ergänzende Schnittanleitung wird im folgenden Video gezeigt.

Olivenbaum im Freiland überwintern

In milderen Regionen kann der Olivenbaum problemlos ganzjährig im Freien stehen. Je nach Kultivierungsart, d.h. ob der Baum direkt in die Erde oder in einen Kübel gepflanzt wurde, sind jedoch einige Hinweise zu beachten.

Terrasse, Balkon und Carport

Terrasse, Balkon und Carport sind ideale Standorte für Olivenbäume. Wichtig ist, dass die Pflanze möglichst nah an der Hauswand steht. So bieten diese Plätze einen natürlichen Schutz vor Witterungseinflüssen wie Schnee und Regen. Gleichzeitig erhalten sie ausreichend Licht. Auch während der Winterruhe, die durch die niedrigen Temperaturen ausgelöst wird, benötigt die Pflanze noch eine leichte Belichtung. Direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.

Bei besonders strengen Frösten sind weitere Vorkehrungen zu treffen. Die direkt unter der Erdoberfläche liegenden Wurzeln können mit einer Kokosmatte geschützt werden. Es empfiehlt sich auch, eine Filzmatte oder Noppenfolie um den Topf zu legen. Alternativ eignet sich auch ein Jutesack, in den der Topf gestellt wird.

Um das Eindringen von Feuchtigkeit und Kälte zu verhindern, empfiehlt es sich außerdem, eine Styropor- oder Holzplatte unter den Topf zu legen. Abschließend werden die oberirdischen Pflanzenteile mit einem Vlies geschützt.

Eine Illustration die zeigt, wie Oliven im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse überwintert werden können

Deutlich einfacher in der Handhabung sind Pflanzensäcke. Aufgrund ihrer Größe können sie problemlos für mehrere Kübelpflanzen verwendet werden. Außerdem erleichtert der integrierte Reißverschluss das regelmäßige Lüften. Dies ist vor allem an frostfreien Tagen notwendig, um die Ansammlung von Feuchtigkeit und Schädlingen zu verhindern. Durch das lichtdurchlässige Material gelangt dennoch genügend Strahlung an die Pflanze.

Eingepflanzte Oliven im Freiland überwintern

Im Freiland verpflanzte Exemplare stehen vorrangig an exponierten Plätzen, die oftmals äußerst witterungsanfällig sind. Um Olea Europaea gut durch den Winter zu bringen, ist daher ein guter Frostschutz erforderlich.

Illustration die zeigt, wie kleine und große Olivenbäume im Freiland überwintert werden

So geht’s

  1. Baumscheibe mit Laub, Reisig und Mulch bedecken
  2. Stämme von Jungpflanzen zusätzlich mit einer Schilf- oder Kokosmatte umwickeln
  3. Kronenbereich mit Vlies abdecken
  4. Regelmäßig lüften

Alternativ kann auch ein transportables Gewächshaus um den Olivenbaum errichtet werden. Diese sind in verschiedenen Größen und Ausführungen im Handel erhältlich und zeichnen sich durch einen schnellen Aufbau aus. Vorsicht ist jedoch bei hohen Schneelasten geboten. Durch den hohen Druck können sowohl die Gewächshausdecke als auch das Vlies gefährlich nachgeben. Die Folge sind Verletzungen an der Olive, die dem Druck von oben nicht standhalten kann. Auch bei dieser Kultivierungsform ist ein regelmäßiges Belüften an frostfreien Tagen zwingend erforderlich. Bei jungen Setzlingen ist zusätzlich noch die Ummantelung des Stammes zu entfernen. Aufgestaute Feuchtigkeit kann daraufhin verdunsten, sodass keine Erkrankungen drohen.

Olivenbaum, der in der Innenstadt überwinter wird

Haben sich Olivenbäume einmal am Standort etabliert, ist in manchen Fällen nur noch ein Kronenschutz notwendig.

Olivenbaum Innen überwintern

Auch das Überwintern in Innenräumen ist durchaus beliebt. Vor allem in Regionen, die strengen Frösten ausgesetzt sind, empfiehlt sich die Verlegung an einen durchgängig frostfreien Ort. Hierbei eignen sich jedoch nur Räume, die eine angemessene Belichtung und Temperatur bereithalten.

Gewächshaus und unbeheizter Wintergarten

Das Gewächshaus und der unbeheizte Wintergarten bieten bereits ideale Bedingungen für die Überwinterung. Durch das Glasmaterial ist eine ausreichende Belichtung gewährleistet. Trotz des eigenen Mikroklimas im Inneren empfiehlt sich bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius ein gesonderter Winterschutz der Pflanzen. Dazu empfiehlt sich die Installation eines Frostwächters. Dieser gibt über mehrere Tage eine konstante Wärme ab, die ein Unterschreiten der Frostgrenze verhindert. Optimal sind Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Bei Temperaturen über 12 Grad Celsius beendet die Olive ihre Winterruhe. Überprüfen Sie daher regelmäßig den Wärmegrad mithilfe eines Thermostats.

Illustrierte Anleitung, wie ein Olivenbaum im Gewächshaus überwintert werden kann

Flur, Garage und Keller

Insbesondere die Überwinterung im Flur, der Garage oder dem Keller ist nicht ohne Weiteres möglich. Vor allem die Belichtung stellt in der Garage und dem Keller ein Problem dar. In jedem Fall sollte sich daher ein Fenster in Süd- oder Westausrichtung in der Nähe befinden. Während die Temperaturen in diesen Räumlichkeiten häufig bereits in der gewünschten Zone von 5 bis 10 Grad Celsius liegen, neigen Innenräume wie der Flur dazu zu warm zu sein. Kühle Flure, die eine Ausrichtung nach Norden besitzen, heizen sich in der Regel aber kaum auf, sodass auch hier eine Überwinterung möglich ist. Ein gesonderter Schutz der Pflanze ist an diesen Standorten nicht notwendig.

Eine Illustration die zeigt, wie Olivenbäume im Haus überwintert werden können

Wohnung

Eine Überwinterung in der Wohnung ist aufgrund der dort üblicherweise herrschenden Temperaturen von über 18 Grad nicht möglich. Bei diesen Temperaturen kann die Olive nicht in die Winterruhe gehen. Sie benötigt daher eine durchgehend hohe Lichtintensität, die insbesondere im Winter nicht gewährleistet werden kann. Als Folge verliert der Baum seine Blätter und stirbt schließlich ab.

Pflege im Winter

Olea europaea benötigt auch in den Wintermonaten Pflege. Diese ist aufgrund der verlängerten Winterruhe weniger umfangreich, aber für das Überleben der Pflanze unerlässlich. In den folgenden Abschnitten wird daher insbesondere auf die richtige Bewässerung und Düngung eingegangen.

Olivenbaum gießen

Um ein Austrocknen des Wurzelbereiches zu verhindern, ist eine kontinuierliche, mäßige Bewässerung bei Plusgraden ratsam. Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, aber auch nicht zu nass sein. Anhaltende Staunässe führt zu Fäulnis an den Wurzelsträngen. In der Folge kommt es zum Absterben der gesamten Pflanze. Es empfiehlt sich daher, die Feuchtigkeit des Substrats durch eine Fingerprobe zu kontrollieren. Wenn die Erde in einer Tiefe von zwei bis drei Zentimetern eine trockene Struktur aufweist, kann die Olive wieder bewässert werden.

Als Faustformel hat sich ein Bewässerungsrhythmus von zwei bis drei Wochen bewährt. Entscheidend für den Wasserbedarf ist vor allem die Temperatur. Je kühler der Baum steht, desto weniger Wasser wird benötigt.

Olivenbaum düngen

Obwohl der Olivenbaum zu den immergrünen Pflanzen gehört, benötigt er im Winter keinen Dünger. Ständige Düngergaben können sogar zu Stressreaktionen bei der Pflanze führen, die sie mit Blattfall quittiert. Düngen Sie deshalb nur während der Wachstumsperiode von Mai bis August. Kübelpflanzen benötigen aufgrund ihres begrenzten Volumens häufiger neue Nährstoffe als ausgepflanzte Pflanzen. Eine regelmäßige Düngung alle drei bis vier Wochen versorgt den Baum optimal. Tipps zur richtigen Düngung während der Wachstumsphase finden Sie in diesem Artikel .

Olivenbaum auswintern

Der Olivenbaum kann das Winterquartier verlassen, sobald die strengen Fröste vorüber sind. In der Regel werden bereits ab März nur noch leichte Minusgrade erreicht, die problemlos überstanden werden. Spätestens mit dem Überschreiten einer Temperaturgrenze von 12 Grad Celsius tagsüber sollte das Gewächs ausgewintert werden.

Eine weitaus größere Gefahr für das Bäumchen stellt die Sonneneinstrahlung im Frühjahr dar. Während der Wintermonate ist die Pflanze nur an mäßiges Licht gewöhnt. Es ist daher ratsam, sie im Frühjahr langsam an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Auf diese Weise werden Blattverbrennungen vermieden, die nur durch einen Rückschnitt beseitigt werden können.

So funktioniert die Auswinterung:

  • 1. – 2. Woche der Auswinterung: ausschließlich schattiger Platz
  • 3. – 4. Woche der Auswinterung: stundenweise in die Sonne stellen, Mittagssonne aber unbedingt vermeiden
  • ab der 5. Woche der Auswinterung: Platzierung am gewünschten vollsonnigen Platz

Ergänzend zur Auswinterung ist ein gleichzeitiges Umtopfen ratsam. Spätestens wenn der Kronendurchmesser den Kübeldurchmesser überschreitet, ist es Zeit für ein größeres Pflanzgefäß. In diesem Zusammenhang sollte auch das vorhandene Substrat bestmöglich entfernt werden, um eine gute Grundlage für das neue Wachstum zu legen.

Olivenbaum wird umgetopft

Die Auswinterung im zeitigen Frühjahr lässt sich problemlos mit dem Umtopfen verbinden. Hierdurch wird der Olive bereits zu Beginn der neuen Wachstumsphase neuer Platz gewährt.

Informationen zum richtigen Umtopfen finden Sie hier .

Krankheiten und Schädlinge

Besonders während der Überwinterung ist der Olivenbaum aufgrund seines verlangsamten Stoffwechsels anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Aber auch mangelnde Pflege erhöht die Anfälligkeit.

Frostschäden

Frostschäden entstehen durch vorübergehende Unterschreitung der noch erträglichen Außentemperatur. Für die meisten Sorten liegt diese Grenze bei -5 Grad Celsius. Bereits wenige Stunden unterhalb dieser Grenze können zu irreparablen Schäden an der Pflanze führen. Besonders empfindliche Teilbereiche sind

  • Äste
  • Kambium (Wachstumsschicht, in der die Wasser- und Nährstoffbahnen verlaufen) und
  • Wurzeln

In der Regel sind abgestorbene Bereiche erst mit dem Austrieb erkennbar. Diese verbleiben in ihrem ursprünglichen Zustand und verlieren gegebenenfalls ihr Laub. Vor einem radikalen Rückschnitt sollten die geschädigten Pflanzenteile möglichst genau lokalisiert werden. Dies hält die Belastung für die Pflanze auf einem erträglichen Niveau, insbesondere im Hinblick auf die eher geringe Schnittverträglichkeit und das langsame Wachstum.

Wurzelschäden können nur durch Auspflanzen festgestellt werden. Frostschäden in diesem Bereich treten in der Regel nur bei Topfpflanzen auf. Zeigt die Pflanze einen Blattverlust, ohne dass die Triebe Erfrierungen aufweisen, ist ein Schaden im Wurzelbereich wahrscheinlich. In diesem Fall die gesamte Pflanze umtopfen und den Wurzelballen von Erde befreien. Abgestorbene Wurzelteile sind an ihrer dunklen Verfärbung zu erkennen. Diese sollten großzügig zurückgeschnitten werden, um die Bildung neuer Triebe anzuregen. In Verbindung mit frischem, nährstoffreichem Substrat können leichte Verletzungen wieder ausheilen.

Schädlingsbefall

Eine Vielzahl von Insekten nistet sich vor Wintereinbruch zwischen den Zweigen oder auch im Kübel ein. Im Folgenden haben wir eine Übersicht der häufigsten Schädlinge mit ihren Erkennungsmerkmalen zusammengestellt. Weitere Informationen zu den einzelnen Schädlingen und alternativen Behandlungsmöglichkeiten finden Sie hier .

Blattläuse: Blattläuse sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße mit bloßem Auge schwer zu erkennen. Das Schadbild äußert sich in einer Verkrüppelung der Blätter, da ihnen der Pflanzensaft entzogen wird. In der Folge zeigt die Pflanze einen insgesamt kümmerlichen Wuchs. Die Bedingungen im Winterquartier überstehen in der Regel nur die Eier im Boden. Diese schlüpfen jedoch bereits im zeitigen Frühjahr und schwächen die noch im Wachstum befindliche Olive. Vorbeugend und auch bei akutem Befall ist das Besprühen der Pflanzen mit Ackerschachtelhalmsaft geeignet.

Dickmaulrüssler: Der Dickmaulrüssler stellt grundsätzlich keine Gefahr für den Olivenbaum dar. Die Larven können jedoch immense Schäden am Wurzelwerk verursachen. Die Weibchen legen pro Jahr bis zu 800 Eier direkt in den Boden. Nach einer dreiwöchigen Ruhezeit schlüpfen nach und nach die Larven und beginnen, unterirdische Pflanzenteile zu fressen. Erst im nächsten Frühjahr verpuppen sich die Larven zunehmend und stellen den Fraß ein. Durch die eingeschränkte Leitfunktion wird die Pflanze insgesamt sehr schwach und droht trotz ausreichender Bewässerung zu vertrocknen. Besonders wirksam gegen die Raupen sind Nematoden, die dem Substrat zugesetzt werden.

Schildläuse: Schildläuse heben sich durch ihre grünliche Färbung kaum von der Blattstruktur ab. Dennoch hinterlässt der Befall der Insekten gut sichtbare Fraßlöcher und Gespinste in der Nähe der Blattadern. Als Folge verkrüppeln die Blätter und fallen schließlich ab. Neben den erwachsenen Tieren sind auch die Eier völlig frostunempfindlich, so dass eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung notwendig ist. Eine natürliche Bekämpfung ist mit Brennnessel- oder Wermutjauche möglich, die mehrmals gespritzt wird.

Wollläuse: Wollläuse überstehen problemlos Temperaturen bis -40 Grad Celsius. Das Schadbild unterscheidet sich jedoch deutlich von dem anderer Schädlinge. Im Gegensatz zu diesen sondert die Wolllaus nämlich ein klebriges Sekret, den Honigtau, auf den befallenen Pflanzen ab. Dieser entsteht durch das Saugen von Pflanzensäften aus den Leitungsbahnen. Als Folge verfärben sich die Blätter gelb bis braun und fallen schließlich ab. Da die Schädlinge keine Haftprofile haben, können sie mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespritzt werden. Alternativ ist auch das Besprühen mit einer Mischung aus Wasser und Spiritus erfolgversprechend.

Krankheiten im Winterquartier

Neben Schädlingen, die sich auf der Pflanze selbst oder aber in der Erde einnisten, sind auch Krankheitserreger im Winterquartier ein weitverbreitetes Problem. Vor allem ungünstige Standortbedingungen und eine falsche Pflege begünstigen eine Erkrankung.

Olivenbaum, der gelbe Blätter hat

Sobald das Laub trotz einer ausreichenden Wasser- und Nährstoffversorgung anfängt zu verdorren, ist häufig ein Schädling oder ein Krankheitserreger involviert.

Augenfleckenkrankheit: Die Augenfleckenkrankheit ist durch kreisförmige Flecken auf den Blättern gekennzeichnet. Mit fortschreitender Krankheit werden die Kreise immer größer. Der Blattfall und die anschließende Zweigsterben sind die Folge. Oft ist die Olive schon längere Zeit mit dem Pilz infiziert, bevor die ersten Symptome sichtbar werden. Dennoch ist eine rasche Behandlung nach dem Auftreten der ersten optischen Erkennungsmerkmale wichtig. Ansonsten besteht die Gefahr der Ausbreitung auf alle umliegenden Pflanzen. Entfernen Sie daher alle bereits befallenen Pflanzenteile so schnell wie möglich und entsorgen Sie diese im Restmüll. Die verbleibenden Pflanzenteile sollten anschließend mit einem Fungizid behandelt werden.

Feuerbakterium: Auch der Krankheitsverlauf mit dem Feuerbakterium bleibt oft lange Zeit unbemerkt. Die Übertragung erfolgt ausschließlich durch infizierte Insekten wie Läuse und Zikaden, die den Erreger direkt in die Leitungsbahnen einschleppen. Über mehrere Monate hinweg verstopft das für die Wasser- und Nährstoffversorgung zuständige Phloem, so dass die Olive allmählich verkümmert. Erste Anzeichen sind vertrocknete Blattränder, später kommt es zum vollständigen Wassermangel der Pflanze. Eine Behandlung der Krankheit ist bis heute nicht bekannt.

FAQ

Welche Krankheiten können Oliven im Winterquartier befallen?

Die häufigsten Krankheiten sind die Augenfleckenkrankheit und das Feuerbakterium. Die Übertragung erfolgt entweder durch Pilzporen oder durch Wirtsinsekten, die die Krankheitserreger direkt auf oder in der Pflanze platzieren.

Wie sieht ein Frostschaden an einer Olive aus?

Frostschäden sind mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen. Erst im folgenden Frühjahr zeigen die betroffenen Abschnitte keinen neuen Austrieb und eine abgestorbene Struktur. Vorher kann man die Aktivität der einzelnen Zweige nur durch einen gezielten Schnitt überprüfen.

Wie wird ein Olivenbaum überwintert?

Bei der Überwinterung steht der Schutz der Wurzeln und der Krone im Vordergrund. Die Wurzeln können mit einer Kokosmatte, Rindenmulch oder Laub geschützt werden. Diese ermöglichen eine ständige Belüftung, halten den Bereich aber frostfrei. Die Baumkrone sollte mit einem luft- und lichtdurchlässigen Vlies umwickelt werden, gerne auch mit mehreren Pflanzen zusammen.

Ab wann wird ein Olivenbaum überwintert?

Die bei uns häufigsten Arten vertragen Temperaturen bis -5 Grad Celsius. Schon wenige Stunden mit niedrigeren Temperaturen können zu irreparablen Schäden an der Olive führen. Die Verbringung ins Winterquartier sollte daher spätestens nachts erfolgen, wenn diese Grenze unterschritten wird. Sobald auch tagsüber dauerhaft keine Plusgrade mehr in Sicht sind, ist eine dauerhafte Überführung an einen geeigneten Standort sinnvoll.

Bilder: Olga Tkacheva / stock.adobe.com