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Olivenbaum rausstellen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

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Der Olivenbaum ist eine robuste und attraktive Pflanze, die auch in unseren Breitengraden im Freien gedeihen kann. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege von Olivenbäumen, von der Auswahl des richtigen Standorts bis zum Schutz vor Kälte und Nässe.

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Der Olivenbaum darf schon im Februar nach draußen, wenn es nicht unter -5°C ist

Der richtige Zeitpunkt zum Rausstellen

Um Ihrem Olivenbaum den Übergang ins Freie so angenehm wie möglich zu gestalten und Stress zu vermeiden, ist eine sorgfältige Planung des Zeitpunkts unerlässlich. Beachten Sie dabei folgende Faktoren:

  • Regionales Klima: Die Frühjahrstemperaturen variieren je nach geografischer Lage. In milderen Klimazonen kann das Rausstellen bereits Anfang April erfolgen, während in kälteren Regionen Mitte April ratsamer ist, um Spätfröste zu vermeiden.
  • Langfristige Wettervorhersage: Behalten Sie die Wettervorhersagen im Auge, um unerwartete Kälteeinbrüche zu vermeiden. Idealerweise sollten die Nachttemperaturen stabil über dem Gefrierpunkt liegen.
  • Erster Standort: Wählen Sie für die ersten Tage nach dem Rausstellen einen geschützten Platz, beispielsweise in Hausnähe, unter einem Vordach oder auf einem Balkon. So kann sich der Olivenbaum allmählich an die veränderten Bedingungen gewöhnen, bevor er an seinen endgültigen, sonnigeren Standort umzieht.

Vorbereitung des Olivenbaums

Bevor der Olivenbaum ins Freie zurückkehrt, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen, um ihm den Übergang zu erleichtern:

Rückschnitt

Ein behutsamer Rückschnitt fördert die Vitalität des Olivenbaums und regt einen kräftigen Neuaustrieb an. Entfernen Sie dabei alte, vertrocknete Zweige, kürzen Sie zu lange Triebe zur Formgebung und entfernen Sie kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzenteile. Bei Bedarf können Sie die innere Krone auslichten, um die Lichtdurchlässigkeit zu verbessern.

Umtopfen

Ein Umtopfen im Frühjahr bietet dem Olivenbaum frische Erde und mehr Raum für das Wurzelwachstum. Wählen Sie einen neuen Topf, der etwa 4 cm größer im Durchmesser ist als der alte. Entfernen Sie den Baum vorsichtig aus dem alten Topf und lösen Sie altes Substrat von den Wurzeln. Kürzen Sie überlange oder beschädigte Wurzeln. Legen Sie im neuen Topf eine Drainageschicht aus Schotter oder Kies an, um Staunässe zu vermeiden. Mischen Sie die neue Erde mit etwa 10 bis 15 % Sand für eine durchlässige Struktur und setzen Sie den Baum ein. Füllen Sie den Topf mit der Erde-Sand-Mischung auf, drücken Sie sie leicht an und gießen Sie den Baum kräftig an.

Gewöhnung an die Sonne

Gewöhnung an die Sonne

Ein schattiger Standort erleichtert dem Olivenbaum die Anpassung an die Sonne

Nach der Winterzeit im weniger lichtintensiven Winterquartier benötigt der Olivenbaum eine Anpassungszeit an die veränderten Lichtverhältnisse. Gewähren Sie ihm zunächst für 10 bis 14 Tage einen schattigeren Standort im Freien und setzen Sie ihn schrittweise längerer Sonneneinstrahlung aus, bevor er seinen endgültigen, sonnigen Platz einnimmt.

Der ideale Standort für den Olivenbaum

Die Wahl des richtigen Standortes ist entscheidend für das Wachstum und Gedeihen eines Olivenbaums. Er benötigt viel Sonne, um sich optimal zu entwickeln. Achten Sie daher auf folgende Kriterien:

  • Sonne: Ein Platz mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag fördert das Wachstum und die Blütenbildung. Ein windgeschützter Ort verhindert das Austrocknen der Pflanze und unterstützt die Fruchtbildung.
  • Wind- und Kälteschutz: Eine Position in der Nähe einer Mauer oder Wand bietet Schutz vor Wind und schafft ein Mikroklima, das besonders in kühleren Nächten von Vorteil ist. Die gespeicherte Wärme der Wand hilft, die Temperatur konstant zu halten.
  • Gute Luftzirkulation: Eine gute Durchlüftung reduziert die Gefahr von Pilzbefall und anderen Krankheiten. Stellen Sie sicher, dass der Olivenbaum genügend Abstand zu anderen Pflanzen oder Strukturen hat.
  • Drainage: Olivenbäume vertragen keine Staunässe. Der Boden sollte gut durchlässig sein. Bei zu schweren Böden können Sie Sand oder Kies einarbeiten, um die Drainage zu verbessern.
  • Mediterrane Begleitpflanzung: Für ein harmonisches Gesamtbild und optimale Wachstumsbedingungen können Sie Olivenbäume zusammen mit anderen mediterranen Pflanzen wie Oleander oder Rosen in großen Terrakottatöpfen platzieren.

Gießen und Düngen

Gießen und Düngen

Eine ausgewogene Düngung und richtiges Gießen fördern das Wachstum des Olivenbaums

Die richtige Wasser- und Nährstoffzufuhr ist essenziell für die Gesundheit und das Wachstum Ihres Olivenbaums.

Gießen

Olivenbäume sind an trockene Bedingungen angepasst, was ihre Bewässerungsbedürfnisse beeinflusst. Lassen Sie das Substrat zwischen den Gießeinheiten leicht antrocknen und vermeiden Sie Staunässe. Frisch gepflanzte oder umgetopfte Bäume benötigen zunächst mehr Wasser, bis sie gut angewurzelt sind. Danach ist eine tiefere, aber weniger häufige Bewässerung ausreichend. An heißen Sommertagen freut sich der Olivenbaum über eine erfrischende Dusche mit dem Rasensprenger.

Düngen

Eine ausgewogene Düngung fördert die Gesundheit und Fruchtbildung des Olivenbaums. Beginnen Sie mit der Düngung im Frühjahr, sobald die Wachstumsphase einsetzt. Junge Bäume sollten in den ersten zwei Jahren nur sparsam gedüngt werden. Ab einem Alter von zwei Jahren düngen Sie alle zwei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger. Vermeiden Sie Überdüngung, da Olivenbäume darauf empfindlich reagieren können. Organische Dünger mit langsamer Freisetzung sind ideal. Achten Sie bei ausgepflanzten Bäumen auf eine ausreichende Versorgung mit Kalium, um die Kälteresistenz zu erhöhen. Natürliche Kaliumquellen wie Eierschalen oder Knochenmehl können der Erde beigemischt oder als Mulch eingesetzt werden. Die Düngung sollte zwischen April und Ende September erfolgen.

Schutz vor Kälte und Nässe

Der richtige Schutz Ihres Olivenbaums in der kalten Jahreszeit ist entscheidend, um Schäden durch Frost und übermäßige Nässe zu vermeiden. Olivenbäume bevorzugen trockene Winter. Hier sind einige Maßnahmen, um Ihren Baum sicher durch den Winter zu bringen:

  1. Überdachung: Schützen Sie den Olivenbaum mit einer Überdachung, um ihn vor Regen und Schnee zu bewahren, insbesondere wenn er im Freien überwintert.
  2. Topfschutz: Ummanteln Sie den Topf mit isolierendem Material wie Jute oder speziellen Winterschutzmänteln.
  3. Winterschutzvlies: Wickeln Sie den Baumstamm und die Krone des Olivenbaums mit einem luftdurchlässigen Vlies ein.
  4. Mulchen: Bedecken Sie den Boden rund um den Baum mit einer dicken Schicht aus Rindenmulch, Laub oder Stroh.
  5. Vermeidung von Staunässe: Achten Sie auf eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden.
  6. Lichte und geschützte Lagerung: Wenn Ihr Olivenbaum in einem Winterquartier überwintert, sollte dieses hell und frostfrei sein, jedoch kühl genug, um eine Winterruhe zu gewährleisten.

Besonderheiten bei ausgepflanzten Olivenbäumen

Ausgepflanzte Olivenbäume sind oft widerstandsfähiger gegenüber Umweltbedingungen als ihre in Kübeln kultivierten Artgenossen. Beachten Sie jedoch folgende Punkte:

  • Jungpflanzen: Jüngere Olivenbäume passen sich besser an die klimatischen Bedingungen an als ältere, sind jedoch anfangs frostempfindlicher. Bieten Sie ihnen daher besonderen Schutz und vollziehen Sie die Akklimatisierung schrittweise.
  • Standort: Ein geschützter Standort, beispielsweise in der Nähe von Gebäuden oder anderen größeren Pflanzen, bietet natürlichen Schutz vor extremen Wetterbedingungen.
  • Bodenabdeckung: Im Winter sollten Sie die Pflanzscheibe mit Reisig oder Mulchmaterial abdecken.
  • Winterschutz: Schützen Sie die Bäume bei plötzlich auftretenden Frösten mit einem Vlies, um Frostschäden zu vermeiden.

Notfallquartier

Für den Fall unerwartet starker Fröste im Frühjahr ist es wichtig, ein geeignetes Notfallquartier für den Olivenbaum bereitzuhalten. Folgende Orte eignen sich, um den Baum vor negativen Witterungseinflüssen zu schützen:

  • Garage: Bietet Schutz, wenn die Temperaturen unter -10 °C fallen. Eine kaltweiße Neonröhre kann für minimales Licht sorgen.
  • Gartenhaus oder nicht beheizter Nebenraum: Ideal für größere Exemplare, die nicht einfach bewegt werden können.
  • Unbeheizter Wintergarten: Stellt eine optimale Lösung dar, indem er viel Licht und frostfreie Bedingungen bietet.

Achten Sie darauf, dass das gewählte Notfallquartier hell und kühl genug ist, damit der Olivenbaum seine Ruhephase nicht unterbricht.

Bilder: Katelyn Leon / Shutterstock