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Kräutertopf bepflanzen: Die besten Kräuter-Kombinationen

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Frische Kräuter aus eigenem Anbau bereichern jedes Gericht und verleihen dem Garten oder Balkon eine aromatische Note. Dieser Leitfaden bietet Ihnen umfassende Informationen zur Auswahl, Kombination und Pflege von Kräutern im Topf, um Ihren persönlichen Kräutergarten erfolgreich zu gestalten.

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Kräutertöpfe sorgen zu jeder Zeit für frische Kräuter

Die Auswahl der Kräuter

Für ein erfolgreiches Kräuterparadies im Topf spielt die sorgfältige Auswahl der Kräuter eine entscheidende Rolle. Beachten Sie dabei, dass sich Kräuter in verschiedene Lebenszyklen einteilen lassen, die wiederum spezifische Anforderungen an Standort, Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit mit sich bringen.

Zunächst lassen sich Kräuter in einjährige, zweijährige und mehrjährige Pflanzen unterscheiden:

  • Einjährige Kräuter wie Dill, Basilikum, Koriander, Gartenkresse und Kerbel müssen Sie jedes Jahr neu aussäen oder pflanzen.
  • Zweijährige Kräuter hingegen bilden im ersten Jahr ihre Blätter aus und entwickeln im zweiten Jahr Blüten und Samen, bevor sie ihren Lebenszyklus abschließen. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Kamille, Petersilie und Kümmel.
  • Mehrjährige Kräuter wie Melisse, Rosmarin, Oregano, Thymian, Bärlauch und Lavendel erfreuen Sie über mehrere Jahre hinweg mit ihrem aromatischen Wachstum und ersparen Ihnen somit die jährliche Neupflanzung.

Darüber hinaus ist es wichtig, Kräuter mit ähnlichen Bedürfnissen hinsichtlich ihres Standorts und Bodens in einem Topf zu vereinen. Mediterrane Kräuter wie Salbei und Thymian beispielsweise benötigen viel Sonne und gedeihen in einem sandigen, nährstoffarmen Substrat. Petersilie und Minzen hingegen fühlen sich auch im Halbschatten wohl und bevorzugen ein feuchtigkeits- und nährstoffreicheres Substrat.

Achten Sie auch darauf, dass nicht alle Kräuterarten harmonische Nachbarn sind. Stark wachsende Pflanzen sollten Sie nicht mit schwächeren oder niedriger wachsenden Kräutern kombinieren, um eine Konkurrenzsituation um Licht und Nährstoffe zu vermeiden. Oregano und Basilikum verstehen sich gut im Kübel, während die Petersilie aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse am besten einzeln gepflanzt wird.

Letztendlich sollte die Wahl Ihrer Kräuter auch Ihrem persönlichen Bedarf und Verwendungszweck entsprechen. Nutzen Sie den vorhandenen Platz optimal, indem Sie Kräuter auswählen, die Sie regelmäßig verwenden und die ästhetisch ansprechend zusammenwachsen.

Kräuter für sonnige Standorte

Kräuter für sonnige Standorte

Viele Kräuter entwickeln bei fünf Stunden Sonne täglich die besten Aromen

Sonnenliebende Kräuter benötigen etwa fünf Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag, um ihr volles Aroma zu entfalten. Hier einige der besten Kandidaten für sonnige Standorte:

  • Basilikum
  • Rosmarin
  • Lavendel
  • Oregano
  • Thymian
  • Koriander
  • Zitronenmelisse
  • Borretsch

Diese Kräuter gedeihen besonders gut an warmen, sonnigen Plätzen und entwickeln bei ausreichender Lichtzufuhr kräftige Aromen. Achten Sie auf eine zurückhaltende, aber regelmäßige Bewässerung, um Staunässe zu vermeiden und die Pflanzen gesund zu halten. Insbesondere während der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich, mediterrane Kräuterarten zum Schutz vor Frost ins Haus zu holen.

Kräuter für halbschattige Standorte

Für halbschattige Plätze bieten sich diverse Kräuter an, die mit weniger direkter Sonneneinstrahlung zurechtkommen. Diese Kräuter gedeihen hervorragend, wenn sie für einige Stunden am Tag leicht beschattet werden. Hier eine Auswahl geeigneter Kräuter für halbschattige Standorte:

  • Dill
  • Duftveilchen
  • Gartenkresse
  • Koriander
  • Kümmel
  • Liebstöckel
  • Mädesüß
  • Melisse
  • Petersilie
  • Schnittlauch

Kräuter für schattige Standorte

Kräuter für schattige Standorte

Pfefferminze gedeiht auch bei weniger als vier Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag

Auch für schattige Standorte mit weniger als vier Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag gibt es eine Auswahl an geeigneten Kräutern:

  • Bärlauch: Bevorzugt feuchte, schattige Wälder.
  • Waldmeister: Zieht schattige Lagen vor, toleriert aber ebenfalls halbschattige Standorte.
  • Pfefferminze: Bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an schattige Bedingungen.
  • Brunnenkresse: Gedeiht optimal in feuchten, schattenreichen Bereichen.
  • Knoblauchsrauke: Bevorzugt die schattigen Bereiche von Laubwäldern.
  • Kapuzinerkresse: Kann an halbschattigen bis schattigen Standorten angebaut werden, sofern der Boden feucht gehalten wird.

Pflanzgefäße

Die Wahl des passenden Pflanzgefäßes ist essenziell für die erfolgreiche Kultivierung von Kräutern. Unterschiedliche Materialien bieten verschiedene Vor- und Nachteile, während die Größe des Gefäßes direkten Einfluss auf das Wohlergehen und das Wachstum der Pflanzen hat. Hier ein Überblick:

  • Tontöpfe (Terrakotta): Diese Töpfe unterstützen die Verdunstung von Wasser und verhindern Staunässe. Der Wurzelballen trocknet schneller aus, was sich besonders für mediterrane Kräuter eignet.
  • Kunststofftöpfe: Sie sind robust, preiswert und langlebig, reduzieren jedoch die Wasserverdunstung, wodurch die Gefahr von Staunässe besteht.
  • Metalltöpfe: Metalltöpfe sind ebenfalls langlebig und robust, können aber schwer sein und rosten. Achten Sie auch hier auf eine gute Drainage.
  • Geflochtene Körbe: Körbe aus Weidenruten sind optisch attraktiv und erlauben es, mehrere Kräuter gemeinsam zu pflanzen. Mit einer Kunststofffolie als Einlage werden sie wasserdicht.

Als Faustregel für die Größe des Pflanzgefäßes gilt:

  • Kleine Kräuter benötigen ein Gefäß mit mindestens 3 bis 5 Litern Erdvolumen.
  • Für größere Kräuter oder Mischpflanzungen sind 10 bis 15 Liter empfehlenswert.

Unabhängig vom Material benötigt jedes Gefäß Abzugslöcher zur Vermeidung von Staunässe. Kräuter, die im Freien überwintern, sollten in frostfesten Gefäßen untergebracht werden.

Geeignete Pflanzkombinationen

Geeignete Pflanzkombinationen

Kompatible Pflanzenkombinationen fördern das Wachstum und beugen Schädlingen vor

Für einen florierenden Kräutergarten im Topf ist die Auswahl kompatibler Pflanzenkombinationen essenziell. Kräuter lassen sich in Gruppen einteilen, je nach ihren Ansprüchen an Boden und Standort. Die richtige Kombination fördert das Wachstum, beugt Schädlingen vor und trägt zum Gedeihen Ihrer Kräuter bei. Hier einige bewährte Kombinationen:

  • Basilikum und Rosmarin: Beide bevorzugen viel Sonne und weniger Feuchtigkeit.
  • Basilikum und Petersilie: Die Petersilie kann im Halbschatten unter dem Basilikum gedeihen.
  • Salbei und Rosmarin: Zwei mediterrane Klassiker mit ähnlichen Bedürfnissen.
  • Salbei und Thymian: Beide kommen mit trockenen, nährstoffarmen Böden gut zurecht.
  • Kamille und Dill: Kamille kann das Wachstum von Dill fördern.
  • Estragon und Zitronenmelisse: Beide bevorzugen leicht feuchte Böden.
  • Thymian und Koriander: Koriander benötigt etwas mehr Feuchtigkeit, was mit Mulchen erreicht werden kann.
  • Borretsch und Petersilie: Borretsch hält Schädlinge fern.

Beispiele für Kräuterkombinationen

Beispiele für Kräuterkombinationen

Bei der Wahl der Kräuter sind die Standortbedingungen zu beachten

Hier sind bewährte Kräuterkombinationen für unterschiedliche Standorte:

  • Süd- und Westbalkon: Rosmarin, Thymian und Basilikum; Bohnenkraut, Oregano und Salbei; Borretsch, Dill und Sauerampfer.
  • West- oder Ostbalkon: Borretsch, Zitronenmelisse und Schnittlauch; Kerbel, Majoran und Petersilie.
  • Nord bis Nordost: Bärlauch, Knoblauchsrauke und Waldmeister; Minze und Zitronenmelisse.

Pflege

Die richtige Pflege ist entscheidend für einen gesunden und ertragreichen Kräutertopf. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Wasserbedarf: Überprüfen Sie die Feuchtigkeit der Erde regelmäßig und gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
  • Düngung: Verwenden Sie während der Wachstumszeit alle zwei bis drei Wochen einen organischen Flüssigdünger.
  • Rückschnitt: Regelmäßiges Schneiden fördert einen buschigen Wuchs und die Bildung neuer Blätter.
  • Überwinterung: Schützen Sie mehrjährige Kräuter vor Frost. Empfindliche Arten sollten in einen frostfreien Raum gebracht werden.

Überwinterung

Überwinterung

Mediterrane Kräuter sollten im Winter in einen hellen Raum gebracht werden

Um Ihre Kräuter sicher durch den Winter zu bringen, beachten Sie bitte folgende Anweisungen:

  1. Frostempfindliche Kräuter ins Haus holen: Mediterrane Kräuter sollten in einen hellen, frostfreien Raum gebracht werden.
  2. Isolation für Topfkräuter: Schützen Sie Töpfe und Kübel auf dem Balkon mit isolierenden Materialien.
  3. Schutz für Gartenkräuter: Decken Sie den Boden um winterharte Kräuter mit Laub- oder Reifkompost ab.
  4. Feuchtigkeitskontrolle: Achten Sie auf eine moderate Feuchtigkeit während der Überwinterung.
  5. Überwachung der Temperaturen: Überwachen Sie die Raumtemperaturen für im Haus überwinternde Kräuter.
  6. Vorsicht beim Umpflanzen: Gewöhnen Sie die Kräuter nach dem Winter langsam wieder an die Außenbedingungen.
Bilder: Letterberry / Shutterstock