Gartengestaltung

Gartenkräuter pflanzen: So gelingt die eigene Kräuteroase

Frische Kräuter aus dem eigenen Garten bereichern jedes Gericht. Dieser Artikel liefert wertvolle Tipps zur Auswahl, Pflanzung und Pflege von Gartenkräutern, damit Sie bald aromatische Ernten genießen können.

Pflanzzeitpunkt für Gartenkräuter

Der ideale Pflanzzeitpunkt für Gartenkräuter variiert je nach Sorte. Mehrjährige Kräuter wie Thymian, Salbei und Bohnenkraut sollten im Frühjahr gepflanzt werden, sobald keine Fröste mehr zu erwarten sind. Diese Kräuter haben den ganzen Sommer Zeit, sich im Boden zu etablieren. Frostempfindliche Kräuter wie Basilikum und Zitronenverbene setzen Sie am besten nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland, um Frostschäden zu vermeiden.

Der Herbst eignet sich besonders gut für die Pflanzung winterharter, mehrjähriger Kräuter, da sie von den milden Temperaturen profitieren. Einjährige Pflanzen wie Kresse können ebenfalls im Herbst ausgesät werden, um eine schnelle Ernte zu ermöglichen.

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Getopfte Kräuter, die im Handel von Mitte März bis Oktober erhältlich sind, können während dieser Zeit in den Garten oder Pflanzgefäße gesetzt werden, um die gesamte Vegetationsperiode ausnutzen zu können.

Beim Vorziehen von Kräutern im Haus können diese ab März ins Freiland gesetzt werden, wenn die Temperaturen milder werden und keine Frostgefahr mehr besteht.

Standortwahl für Gartenkräuter

Die richtige Standortwahl ist entscheidend für das gesunde Wachstum und optimale Aroma Ihrer Gartenkräuter. Beachten Sie dabei die unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen Kräuterarten:

1. Sonnige Standorte:

  • Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel und Thymian bevorzugen ganztägig Sonne und gedeihen auf trockenen, durchlässigen Böden am besten. Diese Kräuter sind an sonnige, warme Umgebungen ihrer Herkunft angepasst und bilden hier ihr typisches Aroma aus.
  • Auch Kräuter wie Basilikum und Salbei mögen sonnige Plätze, vertragen jedoch pralle Mittagssonne nicht gut und bevorzugen einen Schutz zur Mittagszeit.

2. Halbschattige Standorte:

  • Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Kerbel gedeihen besser im Halbschatten. Sie benötigen nur wenige Stunden direkte Sonne und bevorzugen feuchtere Bodengegebenheiten.
  • Minze und Liebstöckel bevorzugen ebenfalls halbschattige Plätze, wo sie vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt sind und eine konstante Feuchtigkeit genießen.

3. Schattige Standorte:

  • Waldkräuter wie Bärlauch und Waldmeister wachsen ideal in schattigen Bereichen, die an ihre natürlichen Lebensräume erinnern. Diese Kräuter tolerieren keine direkte Sonneneinstrahlung und benötigen feuchte, humusreiche Böden.

Weitere Standortfaktoren

Platzbedarf:

  • Achten Sie auf den Platzbedarf der ausgewachsenen Pflanzen. Insbesondere großwüchsige Kräuter wie Liebstöckel benötigen viel Raum und sollten nicht zu dicht neben anderen Pflanzen gesetzt werden.

Windschutz:

  • Ein windgeschützter Standort, etwa an einer Südwand oder hinter einer Mauer, kann von Vorteil sein. Diese Plätze speichern die Tageswärme und geben sie nachts wieder ab, was den Kräutern ein stabiles Mikroklima bietet.

Nähe zur Küche:

  • Setzen Sie die Kräuter des täglichen Gebrauchs am besten in die Nähe der Küche, damit sie schnell und einfach geerntet werden können. Balkon und Terrasse sind hierfür oft optimal.

Substratwahl für Gartenkräuter

Für ein gesundes Wachstum und ein intensives Aroma ist die Wahl des richtigen Substrats entscheidend.

Allgemeine Empfehlungen

Die meisten Kräuter benötigen ein gut durchlässiges Substrat, das überschüssiges Wasser effektiv abführt. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule vorzubeugen. Eine Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Tonscherben am Boden des Pflanzgefäßes ist sinnvoll.

Substratmischung selbst herstellen

Eine gute Mischung besteht aus Gartenkompost, Kokoserde und grobem Bausand im Verhältnis 3:2:1. Eine Zugabe von Urgesteinsmehl kann die Abwehrkräfte der Pflanzen stärken.

Unterschiedliche Anforderungen der Kräuter

  • Mediterrane Kräuter (z.B. Thymian, Rosmarin, Lavendel): Diese Kräuter bevorzugen nährstoffarme, sandige und durchlässige Böden. Mischen Sie hier Sand oder Lavakies unter die Erde, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
  • Heimische Kräuter (z.B. Petersilie, Dill, Schnittlauch): Diese Kräuter benötigen eine nährstoffreiche und feuchtere Erde. Hier eignet sich eine Mischung aus normaler Gartenerde und etwas Bentonit, um die Feuchtigkeit besser zu speichern.

Im Handel sind auch spezielle Kräutererden erhältlich, die auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt sind. Achten Sie darauf, torffreie Bio-Produkte zu wählen, um die Umwelt zu schonen.

Pflanzung von Gartenkräutern

Beim Pflanzen von Gartenkräutern sind sorgfältige Vorbereitung und Ausführung wichtig. Folgende Schritte sind entscheidend:

1. Pflanzvorbereitung:

  • Wässern Sie die Wurzelballen der Setzlinge gründlich, um das spätere Wasseraufnehmen zu erleichtern.

2. Standort und Boden vorbereiten:

  • Heben Sie Pflanzlöcher aus, die groß genug sind, um die Wurzeln ohne Quetschen aufzunehmen. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte ausreichend sein, um gesundes Wachstum sicherzustellen.

3. Einsetzen der Kräuterpflanzen:

  • Platzieren Sie die Kräuter so, dass die Oberkante des Wurzelballens auf Höhe des umliegenden Bodens abschließt. Pflanzen Sie die Setzlinge in derselben Tiefe wie im ursprünglichen Topf.

4. Auffüllen und Festdrücken:

  • Füllen Sie die Pflanzlöcher vorsichtig mit Erde auf und drücken Sie die Erde leicht an, um Hohlräume zu vermeiden und den Pflanzen stabilen Halt zu geben.

5. Angießen:

  • Gießen Sie die frisch gepflanzten Kräuter gründlich an, um die Erde um die Wurzeln herum zu setzen und guten Bodenkontakt herzustellen.

Tipps für eine erfolgreiche Pflanzung

  • Pflanzenanordnung: Legen Sie die Kräuter zunächst auf der vorgesehenen Fläche aus und überprüfen Sie die Anordnung für den Platzbedarf im ausgewachsenen Zustand.
  • Aussaat von Samen: Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der vorbereiteten Erde und bedecken Sie sie leicht mit Erde entsprechend den Anweisungen auf dem Saatgut. Halten Sie die Erde feucht, bis die Samen gekeimt sind.
  • Umtopfen von Kräutern: Bei gekauften Topfpflanzen kann es sinnvoll sein, diese in größere, frisch befüllte Töpfe umzupflanzen.
  • Vermeidung von Staunässe: Sorgen Sie durch eine geeignete Drainageschicht dafür, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, um Wurzelfäule zu verhindern.

Kräuter im Topf pflanzen

Das Anpflanzen von Kräutern im Topf ist ideal bei begrenztem Platzangebot. Beachten Sie folgende wichtige Schritte und Tipps:

1. Gefäßwahl und Drainage:

  • Wählen Sie Töpfe und Kübel mit Abzugslöchern. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Boden des Topfes verhindert Staunässe. Ein Stück Gartenvlies darüber verhindert das Verstopfen der Drainage durch Erde.

2. Substrat und Pflanzvorgang:

  • Füllen Sie die Gefäße mit lockerer, gut durchlässiger Kräutererde. Wässern Sie die Wurzelballen vor dem Einpflanzen gründlich. Heben Sie Pflanzlöcher aus und setzen Sie die Kräuter so ein, dass die Oberkante des Wurzelballens auf gleicher Höhe mit der umgebenden Erde abschließt. Drücken Sie die Erde leicht an und lassen Sie einen kleinen Gießrand frei.

3. Pflanzenkombinationen:

  • Achten Sie darauf, Kräuter mit ähnlichen Anforderungen zusammenzusetzen. Thymian und Rosmarin, die ähnliche Standort- und Bodenanforderungen haben, gedeihen gut zusammen. Pflanzen, die viel Platz beanspruchen, wie Salbei oder Liebstöckel, setzen Sie am besten in Einzeltöpfen.

4. Gießen und Düngen:

  • Kräuter in Töpfen benötigen eine regelmäßige, aber maßvolle Wasserversorgung. Verwenden Sie Langzeitdünger oder organische Dünger wie Kompost.

5. Standort und Pflege:

  • Platzieren Sie die Töpfe an einem Standort, der den Licht- und Temperaturanforderungen der Kräuter entspricht.

6. Winterpflege:

  • Viele Kräuter sind nur bedingt winterhart und benötigen einen Winterschutz. Stellen Sie Töpfe im Winter an einen frostfreien, hellen Ort oder decken Sie sie mit Vlies ab.

Kombinieren von Gartenkräutern

Die richtige Kombination von Kräutern kann nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional sein. Achten Sie auf die Bedürfnisse und Verträglichkeit der Kräuter. Hier sind einige Tipps:

Harmonische Pflanzgemeinschaften

Bestimmte Kräuter fördern sich im Wachstum:

  • Petersilie und Kerbel: Haben ähnliche Boden- und Pflegeanforderungen.
  • Thymian, Rosmarin und Salbei: Mediterrane Kräuter, die trockene, sonnige Plätze bevorzugen.
  • Dill und Gurken: Dill fördert die Keimfähigkeit der Gurken.

Stark wachsende Kräuter

Einige Kräuter benötigen ausreichend Platz:

  • Liebstöckel: Benötigt viel Raum und Licht.
  • Melisse und Minze: Raumgreifend und schnell wachsend, am besten in separaten Töpfen halten.

Unverträgliche Kombinationen

Meiden Sie Kombinationen, die sich gegenseitig behindern:

  • Basilikum und Melisse: Behindern sich gegenseitig.
  • Dill und Estragon: Unterschiedliche Anforderungen an Wasser und Licht.
  • Fenchel und Koriander: Werden besser getrennt gepflanzt.

Gestaltungstipps

Nutzen Sie verschiedene Elemente, um Kräuter effizient zu kombinieren:

  • Hochbeete: Ideal für individuelle Erdvorbereitung.
  • Kräuterspirale: Optimiert Licht- und Wasserbedingungen.
  • Einzeltöpfe: Für wuchernde Kräuter geeignet.

Indem Sie die Bedürfnisse Ihrer Kräuter berücksichtigen, schaffen Sie eine bunte, gesunde Mischung in Ihrem Garten.

Düngung von Gartenkräutern

Für gesundes Wachstum und intensives Aroma ist eine bedarfsgerechte Düngung wichtig. Dabei haben Kräuter unterschiedliche Nährstoffanforderungen:

Grundsätze der Düngung

Düngen Sie die meisten Kräuter zweimal jährlich: im Frühjahr vor dem Austrieb und im Sommer. Organische Dünger wie Kompost oder Hornmehl unterstützen ein gesundes Bodenleben.

Bedarfsgerechte Düngung

  • Nährstoffhungrige Kräuter: Basilikum, Petersilie und Schnittlauch benötigen regelmäßige Nährstoffzufuhr. Bei Bedarf zusätzlich Pflanzenjauche geben.
  • Genügsame Kräuter: Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel gedeihen auf mageren Böden und benötigen nur eine leichte Düngung im Frühjahr.

Flüssigdünger und Pflanzenjauchen

Flüssige Kompost- oder Kräuterauszüge wie Brennnesseljauche eignen sich für eine schnelle Nährstoffzufuhr, besonders bei Kräutern im Topf.

Besonderheiten bei mehrjährigen Kräutern

Düngen Sie mehrjährige Kräuter nicht zu spät im Jahr, um den Austrieb im Winter zu vermeiden. Eine Kompostgabe im Herbst unterstützt die Bodenaktivität für die nächste Wachstumsphase.

Durch eine abgestimmte Düngung und die Verwendung organischer Mittel stellen Sie sicher, dass Ihre Gartenkräuter kräftig und gesund wachsen und ihr volles Aroma entfalten können.

Bilder: stockphotofan1 / Shutterstock