Gartengestaltung

Gartenkräuter gekonnt pflanzen: So wachsen sie optimal

Artikel zitieren

Frische Kräuter aus dem eigenen Garten sind eine Bereicherung für Küche und Gesundheit. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den erfolgreichen Anbau von Gartenkräutern, von der Standortwahl bis zur optimalen Pflege.

gartenkraeuter-pflanzen
Kräuter im Hochbeet anzupflanzen sieht nicht nur optisch schön aus

Pflanzzeitpunkt für Gartenkräuter

Der richtige Pflanzzeitpunkt für Gartenkräuter hängt von der Art und den jeweiligen Witterungsbedingungen ab. Grundsätzlich eignet sich das Frühjahr für viele mehrjährige Kräuter wie Thymian, Salbei und Bohnenkraut, da diese Pflanzen ausreichend Zeit benötigen, um gut einzuwurzeln. Frostempfindliche Kräuter wie Basilikum oder Zitronenverbene sollten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie gesetzt werden, um spätere Kälteeinbrüche zu vermeiden.

Lesen Sie auch

Pflanzkalender für Gartenkräuter

1. Mehrjährige Kräuter (Thymian, Salbei, Bohnenkraut):

  • Pflanzzeit: März bis April

2. Frostempfindliche Kräuter (Basilikum, Zitronenverbene):

  • Pflanzzeit: Ab Mitte Mai nach den Eisheiligen

3. Einjährige, schnellwachsende Kräuter (Kresse, Borretsch):

  • Pflanzzeit: Ab Mitte März unter Schutz oder direkt ab Mai im Freiland

Im Herbst ist es ebenfalls möglich, winterharte Kräuter zu pflanzen, da der milde Herbst den Pflanzen genug Zeit zum Einwurzeln gibt.

Getopfte Kräuter

Getopfte Kräuter können von März bis Oktober gepflanzt werden, solange keine Frostgefahr besteht. Für die Aussaat im Innenbereich ist das ganze Jahr über möglich, wobei von November bis Januar aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung ein schwächeres Wachstum auftritt. Platzieren Sie die Töpfe an einem sehr hellen Standort, um gesundes Wachstum zu fördern.

Standortwahl für Gartenkräuter

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für das Gedeihen Ihrer Kräuter. Unterschiedliche Kräuter haben unterschiedliche Anforderungen an Licht und Boden.

Sonnige Standorte

Viele Kräuter, besonders mediterrane Arten wie Rosmarin, Lavendel und Salbei, bevorzugen sonnige Plätze. Diese Kräuter entwickeln in der Sonne ihr volles Aroma und ihre Robustheit.

Halbschattige Standorte

Es gibt Kräuter, die halbschattige Bedingungen bevorzugen, wie Petersilie, Schnittlauch und Kerbel. Diese Pflanzen benötigen einige Stunden direktes Sonnenlicht, gedeihen aber besser, wenn sie während der heißen Mittagsstunden im Schatten stehen.

Schattige Standorte

Bestimmte Kräuter wie Bärlauch und Waldmeister wachsen gut in schattigen Bereichen. Sie benötigen kaum direkte Sonneneinstrahlung und sind in nord- und ostseitigen Gartenbereichen gut aufgehoben.

Kräuter für unterschiedliche Bodenverhältnisse

  • Trockene Böden: Ysop, Wermut
  • Frische Böden: Borretsch, Liebstöckel, Zitronenmelisse
  • Feuchte Böden: Brunnenkresse, Löffelkraut

Praktische Tipps zur Standortwahl

  1. Standortplanung: Wählen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Kräuter, idealerweise in der Nähe der Küche.
  2. Mikroklima nutzen: Nutzen Sie Wände oder Mauern, die Wärme speichern und abgeben können.
  3. Drainage sicherstellen: Achten Sie auf gut durchlässige Böden, um Staunässe zu vermeiden.

Substratwahl für Gartenkräuter

Ein geeignetes Substrat ist für Kräuter essenziell. Allgemein bevorzugen Kräuter wasserdurchlässige, lockere Böden. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel gedeihen auf nährstoffarmen Böden, für die eine Mischung aus Gartenerde, Sand und Rindenhumus ideal ist.

Substratmischungen für unterschiedliche Kräuter

  • Mediterrane Kräuter (Rosmarin, Thymian, Lavendel): Eine Mischung aus Gartenerde, Sand und Lavakies.
  • Heimische Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Dill): Humusreiche, nährstoffreiche Erde, eventuell angereichert mit Kompost.
  • Feuchte Standorte (Brunnenkresse, Löffelkraut): Erde mit Bentonit zur Feuchtigkeitsspeicherung.

Tipps für Pflanzgefäße

Bei der Pflanzung in Töpfen sollten Sie eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben anlegen und darüber ein Vlies legen, um zu verhindern, dass Erde die Drainage verstopft. Anschließend mit der passenden Substratmischung auffüllen.

Pflanzung von Gartenkräutern

Die richtige Pflanzung ist essentiell für ein gesundes Wachstum. Befolgen Sie diese Schritte, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

  1. Vorbereitungen treffen: Wässern Sie die Wurzelballen der Kräuter gut vor dem Einpflanzen.
  2. Pflanzlöcher ausheben: Heben Sie ausreichend große Pflanzlöcher aus. Der Abstand sollte genügend Platz für das Wachstum der Kräuter bieten.
  3. Kräuter einsetzen: Lockern Sie stark durchwurzelte Pflanzen vorsichtig und setzen Sie sie in die Pflanzlöcher.
  4. Pflanzlöcher auffüllen: Füllen Sie die Löcher mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
  5. Angießen: Gießen Sie die frisch gepflanzten Kräuter gründlich an, ohne Staunässe zu erzeugen.

Weitere Pflanztipps

  • Drainage sicherstellen: Besonders wichtig bei Topfpflanzen.
  • Abstände einhalten: Besonders bei kräftig wachsenden Pflanzen wie Liebstöckel und Melisse.
  • Nährstoffversorgung: Mediterrane Kräuter benötigen wenig bis keinen Dünger, während andere wie Basilikum und Petersilie gelegentliche Düngergaben schätzen.

Kräuter im Topf pflanzen

Der Anbau in Töpfen erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere bezüglich des Abflusssystems. Verwenden Sie Töpfe mit Abzugslöchern und legen Sie eine Drainageschicht an, um Staunässe zu vermeiden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Topfauswahl: Töpfe mit Abzugslöchern wählen.
  2. Drainageschicht anlegen: Blähton oder Kies als Drainage auf den Topfboden geben und mit einem Vlies abdecken.
  3. Erde einfüllen: Mit passender Kräutererde oder selbstgemischtem Substrat auffüllen.
  4. Kräuter pflanzen: Wurzelballen wässern, Pflanzen einsetzen und leicht angießen.

Besonderheiten

  • Einzelne Pflanzgefäße: Für Kräuter, die unverträglich mit anderen sind, wie Petersilie oder Wermut.
  • Standortwahl: Mediterrane Kräuter bevorzugen sonnige Plätze, während Petersilie und Minze Halbschatten bevorzugen.
  • Pflege: Regelmäßige Kontrolle des Wasserbedarfs und gegebenenfalls Düngung.

Kombinieren von Gartenkräutern

Die Kombination der richtigen Kräuter ist entscheidend für eine reiche Ernte. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei harmonieren gut miteinander und bevorzugen sonnige, trockene Böden. Kräuter wie Minze und Petersilie benötigen hingegen feuchte, nährstoffreiche Böden.

Kräuterbeete anlegen

  • Hochbeete: Wärmerer Boden und frühere Erntezeit.
  • Kräuterspiralen: Nutzen unterschiedliche Zonen und optimieren Pflegeansprüche.

Gute Nachbarn: Kräuter, die sich gut vertragen

Kombinationen: Petersilie, Dill und Kresse oder Thymian, Rosmarin und Salbei.

Einzelgänger: Kräuter, die besser einzeln gepflanzt werden

Beispiele: Liebstöckel und Melisse, die Platz brauchen.

Ungünstige Nachbarn: Kräuter, die sich nicht vertragen

Beispiele: Pfefferminze und Kamille oder Basilikum und Melisse.

Praktische Tipps zur Kräuterkombination

  1. Standortwahl: Kräuter mit ähnlichen Licht- und Bodenanforderungen zusammenpflanzen.
  2. Einzelpflanzung: Minze und Liebstöckel in separaten Gefäßen, um Verdrängung zu verhindern.

Düngung von Gartenkräutern

Die Düngung ist essenziell für gesundes Wachstum, besonders bei nährstoffhungrigen Kräutern. Verwenden Sie organische Düngemittel wie Kompost, Hornmehl oder selbst hergestellte Pflanzenjauchen.

Allgemeine Düngungstipps

  • Organischer Dünger: Schonende und nachhaltige Nährstoffversorgung.
  • Zeitpunkt der Düngung: Erste Gabe im Frühjahr und je nach Bedarf im Frühsommer. Mäßig düngen, um Überdüngung zu vermeiden.

Düngung nach Nährstoffbedarf

  • Nährstoffhungrige Kräuter: Basilikum, Petersilie und Schnittlauch regelmäßig mit organischem Dünger versorgen.
  • Genügsame Kräuter: Thymian, Rosmarin und Lavendel einmal jährlich leicht düngen.

Mulchen

  • Feuchtigkeitsliebende Kräuter: Rindenhumus verwenden.
  • Mediterrane Kräuter: Muschelmulch oder Kalkschotter auftragen.

Düngen von Topfkräutern

Topfkräuter sollten während der Wachstumsperiode regelmäßig mit flüssigem organischen Dünger in geringer Konzentration gegossen werden. Dies stellt sicher, dass die Pflanzen ausreichend, aber nicht übermäßig mit Nährstoffen versorgt werden.

Durch eine bedarfsgerechte Düngung stellen Sie sicher, dass Ihre Gartenkräuter gesund wachsen und ihr volles Aroma entfalten.

Bilder: stockphotofan1 / Shutterstock