Kräutergarten

Kräutergarten-Tipps: So gelingt er garantiert!

Ein eigener Kräutergarten liefert frische Aromen für die Küche und ist mit der richtigen Anleitung einfach umzusetzen. Dieser Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt von der Standortwahl über die passende Kräuterkombination bis hin zur Ernte und Überwinterung.

Die Wahl des Standorts: Sonne, Halbschatten oder Schatten

Die Standortwahl beeinflusst das Aroma und Wachstum der verschiedenen Kräutersorten

Die Wahl des Standorts: Sonne, Halbschatten oder Schatten

Die Standortwahl ist entscheidend für das Gedeihen Ihrer Kräuter. Beachten Sie hierbei die Lichtbedürfnisse der verschiedenen Kräuterarten:

  • Sonnige Standorte: Diese Bereiche erhalten täglich etwa 6 bis 8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Lavendel bevorzugen solche Plätze, um ihr volles Aroma zu entwickeln.
  • Halbschattige Standorte: Diese Standorte bieten etwa 4 Stunden direkte Sonne, meist am Morgen oder am späten Nachmittag. Hier gedeihen Kräuter wie Petersilie, Koriander und Schnittlauch hervorragend.
  • Schattige Standorte: Diese Bereiche bekommen weniger als 3 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. Ideal für Schattenkräuter wie Bärlauch, Waldmeister und Brunnenkresse.

Optimieren Sie die Lichtverhältnisse durch reflektierende Oberflächen wie helle Wände oder indem Sie Hecken und Sträucher zurückschneiden. Berücksichtigen Sie dabei die langfristige Entwicklung und Anpassungsfähigkeit der Kräuter an ihren Standort.

Kräutergarten anlegen im Garten: Beet oder Kräuterspirale?

Je nach Platz und Vorlieben können Sie zwischen einem klassischen Beet und einer Kräuterspirale wählen.

Lesen Sie auch

Kräuterbeet

Kräuterbeet

Hochbeete ermöglichen ein ergonomisches Arbeiten und erleichtern die Pflege der Pflanzen

Ein klassisches Kräuterbeet ist ideal für größere Flächen und bietet sich besonders für Einsteiger an. Lockern Sie den Boden gründlich auf und wählen Sie einen sonnigen Standort. Hochbeete eignen sich gut, da sie die Gartenarbeit erleichtern.

Vorteile eines klassischen Beetes:

  • Leicht anzulegen
  • Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
  • Direkter Bodenkontakt

Beachten Sie, dass viele Kräuter nährstoffarme Böden bevorzugen, da dies ihr Aroma intensiviert.

Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale ist platzsparend und durch ihren Aufbau ideal für eine Vielzahl von Kräutern geeignet. Sie besteht aus Natursteinen oder Ziegeln, die sich spiralförmig nach oben winden und verschiedene Mikroklimate schaffen.

Vorteile einer Kräuterspirale:

  • Platzsparend
  • Verschiedene Feuchtigkeits- und Lichtzonen
  • Dekorativer Gartenblickfang
  • Lebensraum für Nützlinge

Die Kräuterspirale kann in drei Hauptzonen gegliedert werden:

  1. Trockenzone (oben): Eignet sich für mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Lavendel. Mischen Sie Sand und Schotter unter die Erde.
  2. Normale Zone (mittig): Hier fühlen sich Zitronenmelisse und Estragon wohl. Der Boden sollte humoser sein.
  3. Feuchtzone (unten): Idealer Platz für Schnittlauch und Minze. Nutzen Sie hier nährstoffreiche und feuchtere Erde.

Bauen Sie die Spirale, indem Sie eine etwa zwei Quadratmeter große Fläche ausheben und diese mit Schotter als Drainageschicht ausfüllen. Die Aufschichtung der Steine erfolgt ohne Mörtel, sodass sie stabil durch ihr Gewicht halten.

Entscheidungshilfe

Wählen Sie je nach Platzangebot und persönlichen Vorlieben zwischen einem Beet und einer Kräuterspirale. Beide bieten besondere Vorteile und können bei richtiger Planung erfolgreich umgesetzt werden.

Kräutergarten anlegen auf dem Balkon: Töpfe und Kästen

Auch kleine Balkone bieten Platz für einen vielfältigen Kräutergarten

Kräutergarten anlegen auf dem Balkon: Töpfe und Kästen

Selbst kleine Balkone bieten genug Platz für einen Kräutergarten. Verwenden Sie Töpfe, Kästen, Hängeampeln und Pflanztaschen, um die Fläche optimal zu nutzen.

Auswahl der Gefäße

Auswahl der Gefäße

Eine gute Drainageschicht verhindert Staunässe und schützt die Pflanzenwurzeln

Die Gefäße sollten groß und tief genug sein, um den Wurzeln Platz zu geben.

  • Töpfe und Kästen: Bieten viel Wurzelraum und Standfestigkeit.
  • Hängeampeln und Pflanztaschen: Eignen sich für vertikale Raumoptimierung und ideal für kriechende Kräuter.

Achten Sie auf ausreichend Abflusslöcher, um Staunässe zu vermeiden. Legen Sie eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies.

Materialwahl und Standortwahl

Materialwahl und Standortwahl

Blumentreppen und Regale helfen, auch kleine Balkone optimal zu nutzen

Gefäße aus Terracotta oder Ton sind schwerer und bieten mehr Standfestigkeit. Stellen Sie die Gefäße je nach Sonnenausbeute aus:

  • Sonnige Plätze: Für Thymian und Rosmarin.
  • Halbschattige Plätze: Für Schnittlauch und Minze.
  • Schattige Plätze: Für Waldmeister und Bärlauch.

Verwenden Sie Blumentreppen oder Regal-Arrangements, um den Platz optimal zu nutzen.

Pflanzsubstrat und Pflege

Pflanzsubstrat und Pflege

Eine gute Drainageschicht verhindert Staunässe und schützt die Pflanzenwurzeln zuverlässig

Verwenden Sie hochwertige, durchlässige Kräutererde, die gut zu den jeweiligen Kräutern passt. Mediterrane Kräuter benötigen eher sandige Erde, während feuchtigkeitsliebende Kräuter humusreiche Erde bevorzugen.

  • Drainageschicht: Kies oder Blähton verbessert die Drainage.
  • Ausrichtung: Stellen Sie niedrigere Kräuter so auf, dass sie nicht von höheren Pflanzen beschattet werden.
  • Mobiler Garten: Töpfe und Kästen lassen sich je nach Wetter und Sonnenstand umstellen.

Mit diesen Tipps gelingt Ihnen ein erfolgreicher Kräutergarten auf dem Balkon.

Die richtige Erde für den Kräutergarten

Die richtige Erde ist essenziell für das gesunde Wachstum Ihrer Kräuter

Die richtige Erde für den Kräutergarten

Die Wahl der richtigen Erde ist entscheidend für das Wachstum Ihrer Kräuter. Unterschiedliche Kräuter haben unterschiedliche Ansprüche an den Boden.

Mediterrane Kräuter

Rosmarin, Lavendel und Thymian bevorzugen durchlässige, trockene und nährstoffarme Böden. Eine Mischung aus Gartenerde und Sand ist ideal.

Feuchtigkeitsliebende Kräuter

Kräuter wie Minze und Melisse wachsen am besten in humusreicher und feuchter Erde. Kompost oder gut verrotteter Mist sind hier hilfreiche Zusätze.

Eigenen Boden verbessern

  • Lehmige Böden: Mischen Sie Sand und Kompost unter.
  • Sandige Böden: Verbessern Sie die Struktur durch Zugabe von Kompost und Tonmineralien.

Tipps für die Bodenpflege

Mischen Sie einen Drittel Lehm, einen Drittel Gartenboden und einen Drittel Kompost. Die meisten Kräuter bevorzugen leicht saure bis neutrale Böden (pH 6-7).

Welche Kräuter passen zusammen?

Die richtige Kombination der Kräuter verbessert Wachstum und verhindert gegenseitige Konkurrenz

Welche Kräuter passen zusammen?

Die richtige Kombination der Kräuter fördert deren Wachstum und verhindert Konkurrenz.

Empfehlenswerte Kräuterkombinationen

Empfehlenswerte Kräuterkombinationen

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian gedeihen gut zusammen im Garten

  • Mediterrane Kräuter: Rosmarin, Thymian und Oregano passen gut zusammen.
  • Feuchtigkeitsliebende Kräuter: Petersilie, Dill und Schnittlauch können zusammen gepflanzt werden.
  • Halbschattige Kräuter: Minze, Schnittlauch und Liebstöckel eignen sich gut für halbschattige Plätze.

Kräuter, die besser getrennt wachsen

  • Minze: Pflanzen Sie Minze in separaten Töpfen, da sie sich stark ausbreitet.
  • Wuchernde Kräuter: Liebstöckel, Melisse und Salbei benötigen ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen.

Ungeeignete Kräuterkombinationen

Ungeeignete Kräuterkombinationen

Basilikum und Rosmarin sollten wegen unterschiedlicher Bedürfnisse getrennt gepflanzt werden

  • Basilikum und Rosmarin: Bevorzugen unterschiedliche Bodenfeuchte und sollten getrennt gepflanzt werden.
  • Fenchel und Koriander: Konkurrenzieren sich häufig im Wachstum.

Folgen Sie diesen Tipps, um eine harmonische Kräuterkombination zu erzielen.

Kräuter richtig gießen und düngen

Regelmäßiges Gießen und ausgewogenes Düngen fördern das gesunde Wachstum der Kräuter

Kräuter richtig gießen und düngen

Gießen und Düngen sind entscheidend für das gesunde Wachstum Ihrer Kräuter.

Gießen

Gießen

Mediterrane Kräuter sollten nur bei ausgetrocknetem Boden gegossen werden

Mediterrane Kräuter benötigen wenig Wasser und sollten nur gegossen werden, wenn der Boden zwischen den Wassergaben trocken ist. Feuchtigkeitsliebende Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie benötigen regelmäßig Wasser. Gießen Sie am besten morgens und in den Sommermonaten zusätzlich abends.

Düngen

Mediterrane Kräuter benötigen nur wenig Dünger, während Kräuter wie Basilikum und Petersilie regelmäßig mit einem organischen Dünger versorgt werden sollten. Eine Düngung alle 4-6 Wochen ist meist ausreichend.

Praktische Tipps

Überprüfen Sie den Wasserbedarf mittels der Fingermethode und vermeiden Sie Überdüngung. Selbst gemachte Düngerlösungen wie Brennnesseljauche können das Wachstum fördern.

Kräuter ernten und verarbeiten

Kräuter am Vormittag ernten, wenn die ätherischen Öle konzentriert sind

Kräuter ernten und verarbeiten

Ernten Sie Ihre Kräuter am Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist und die ätherischen Öle am konzentriertesten sind. Verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Schere und schneiden Sie die jungen Triebspitzen ab.

Haltbarmachen

Haltbarmachen

Getrocknete Kräuter sollten in dunkel und luftdicht verschlossenen Behältern gelagert werden

  • Trocknen: Binden Sie die Kräuter zu kleinen Bündeln und hängen Sie diese an einem luftigen Ort auf.
  • Einfrieren: Waschen, trocknen und in Gefrierbeutel oder luftdichte Behälter geben.
  • Öle und Essige: Frische Kräuter in Öle oder Essig einlegen.

Lagern Sie getrocknete Kräuter in luftdicht verschlossenen und dunklen Gefäßen.

Kräuter überwintern

Empfindliche Kräuter wie Basilikum sollten im Haus vor dem Frost geschützt werden

Kräuter überwintern

Winterharte Kräuter wie Thymian und Salbei können draußen bleiben, benötigen aber einen leichten Winterschutz durch Mulch oder Reisig. Empfindliche Kräuter wie Basilikum sollten vor dem ersten Frost ins Haus gebracht werden und in Töpfen an einem kühlen, hellen Ort überwintert werden.

  • Gießen: Sparsam aber regelmäßig.
  • Lüften: Vermeiden Sie Schimmelbildung durch regelmäßiges Lüften.
  • Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig auf Schädlingsbefall.

Mit diesen Maßnahmen kommen Ihre Kräuter sicher durch den Winter.

Schädlinge und Krankheiten im Kräutergarten

Regelmäßige Kontrollen und präventive Maßnahmen schützen den Kräutergarten vor Schädlingen und Krankheiten

Schädlinge und Krankheiten im Kräutergarten

Schützen Sie Ihren Kräutergarten vor Schädlingen und Krankheiten durch regelmäßige Kontrolle und präventive Maßnahmen.

Häufige Schädlinge und Krankheiten

  • Blattläuse: Mit Wasser abspülen oder natürliche Feinde wie Marienkäfer einsetzen.
  • Schnecken: Sammeln Sie Schnecken frühmorgens oder abends ab.
  • Spinnmilben: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und nutzen Sie Seifenlösungen.
  • Mehltau: Vermeiden Sie direkte Bewässerung der Blätter und sorgen Sie für ausreichenden Pflanzabstand.
  • Wurzelfäule: Verwenden Sie gut durchlässige Erde und vermeiden Sie Staunässe.

Präventive Maßnahmen

Präventive Maßnahmen

Regelmäßige Kontrollen und die richtige Standortwahl fördern gesunde Pflanzenentwicklung

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig.
  • Standortwahl: Pflanzen Sie Kräuter an den für sie optimalen Standorten.
  • Gesunde Erde: Nutzen Sie hochwertige, gut durchlässige Erde.
  • Natürliche Methoden: Fördern Sie Nützlinge und verwenden Sie Mischkulturen.

Sofortmaßnahmen bei Befall

Isolieren Sie befallene Pflanzen oder Pflanzenteile sofort und setzen Sie auf natürliche Bekämpfungsmittel wie Neemöl (28,00€ bei Amazon*) oder Seifenlösungen.

Indem Sie diese Tipps berücksichtigen, bleiben Ihre Kräuter gesund und aromatisch.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock