Kräutergarten

Kräutergarten anlegen: Welche Kräuter eignen sich?

Frische Kräuter aus dem eigenen Garten bereichern jedes Gericht. Dieser Ratgeber liefert Ihnen alle wichtigen Informationen, um Ihren eigenen Kräutergarten anzulegen und zu pflegen.

Geeignete Kräuter für den Kräutergarten

Kräutergärten bieten eine Vielfalt an Aromen für jede Küche

Geeignete Kräuter für den Kräutergarten

Im eigenen Kräutergarten können Sie eine Vielfalt an Kräutern anbauen, die Ihre Küche bereichern und Ihnen ganzjährig frische Aromen bieten. Je nach Ihren kulinarischen Vorlieben und den Bedingungen in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon eignet sich eine breite Palette an einjährigen, zweijährigen und mehrjährigen Kräutern.

Einjährige Kräuter

Einjährige Kräuter

Einjährige Kräuter bieten schnellen Ertrag und müssen jährlich neu ausgesät werden

Einjährige Kräuter sind perfekt, wenn Sie schnell wachsendes Grün in kurzer Zeit ernten möchten. Diese Kräuter müssen jedes Jahr neu ausgesät werden:

  • Basilikum: Hervorragend für mediterrane Gerichte, benötigt einen sonnigen Standort und regelmäßiges Gießen ohne Staunässe.
  • Dill: Eignet sich gut für Fischgerichte und Gurken, bevorzugt lockeren Boden und sollte kontinuierlich nachgesät werden.
  • Koriander: Beliebt in asiatischen und mexikanischen Gerichten, benötigt feinkrümelige Erde und mäßige Sonneneinstrahlung.

Zweijährige Kräuter

Zweijährige Kräuter

Eine gute Pflege im ersten Jahr fördert das Wachstum der Petersilie

Zweijährige Kräuter benötigen zwei Vegetationsperioden, um vollständig zu wachsen und zu blühen:

  • Petersilie: Ein Grundnahrungsmittel in vielen Gärten, bevorzugt nährstoffreiche Böden und regelmäßige Ernte im ersten Jahr.
  • Kümmel: Wächst am besten in feuchtem, lehmhaltigem Boden und hilft, den Boden im Winter durch Gründüngung zu schützen.

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Mehrjährige Kräuter

Mehrjährige Kräuter

Mehrjährige Kräuter bieten langanhaltende Freude und gedeihen über mehrere Jahre hinweg

Mehrjährige Kräuter bieten langanhaltende Freude, da sie über mehrere Jahre hinweg gedeihen. Diese Arten sollten in jedem Kräutergarten nicht fehlen:

  • Lavendel: Ideal für trockene, sonnige Standorte. Die Blüten verströmen einen herrlichen Duft und locken Bienen an.
  • Minze: Mag feuchte Böden und breitet sich schnell aus, daher ist der Anbau in Töpfen oder mit Wurzelsperre (29,00€ bei Amazon*) empfehlenswert.
  • Thymian: Eignet sich für trockene, sonnige Plätze und ist ein Muss für mediterrane Aromen.
  • Schnittlauch: Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden und sollte regelmäßig geerntet werden, um stetig nachzuwachsen.

Pflanzen Sie die passenden Kräuter an den für sie optimalen Standorten, dann werden Sie mit einem üppigen und ertragreichen Kräutergarten belohnt.

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit

Ein gut gewählter Standort fördert das gesunde Wachstum der Kräuter enorm

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit

Ein sorgfältig ausgewählter Standort und die richtige Bodenbeschaffenheit sind entscheidend für das Gedeihen Ihrer Kräuter. Hier sind einige wichtige Tipps, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen:

Standortwahl

Standortwahl

Windgeschützte Standorte schützen Kräuter vor Austrocknung und Beschädigungen durch starken Wind

Für die meisten Kräuter ist ein sonniger Platz mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich ideal. Besonders mediterrane Pflanzen wie Thymian, Rosmarin und Salbei benötigen viel Sonne, um ihr volles Aroma zu entfalten. Halbschattige Bereiche eignen sich hingegen gut für feuchtigkeitsliebende Kräuter wie Minze und Schnittlauch. Windgeschützte Standorte helfen, die Pflanzen vor Austrocknung und Beschädigungen durch starken Wind zu schützen.

Bodenbeschaffenheit

Bodenbeschaffenheit

Die Zugabe von Sand verbessert die Durchlässigkeit schwerer Böden für mediterrane Kräuter

Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, die die Wurzeln schädigen kann. Mediterrane Kräuter bevorzugen oft magere, durchlässige Böden, die durch die Zugabe von Sand oder Kies verbessert werden können. Feuchtigkeitsliebende Kräuter benötigen hingegen humusreiche, feuchte Böden. Hier hilft das Anreichern des Bodens mit Kompost und gegebenenfalls das Auflockern von schweren Böden mit Sand und organischem Material.

Besonderheiten der Bodenanforderungen

Besonderheiten der Bodenanforderungen

Durch die Bodenverbesserung können Kräuter optimal wachsen und gedeihen

  • Schwere Böden: Fügen Sie Sand und kompostiertes Material hinzu, um die Struktur zu verbessern und die Belüftung zu erhöhen.
  • Sandige Böden: Anreichern mit hochwertiger Gartenerde und Kompost, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
  • Lehmböden: Mischen Sie Sand und organisches Material unter, um die Durchlässigkeit und Wurzelgesundheit zu optimieren.

Jahreszeitliche Bodenbearbeitung

Das Herbstumgraben des Beetes und das Entfernen von Unkraut bereitet den Boden für die Wintermonate optimal vor. Der Frost kann größere Erdklumpen sprengen und den Boden in der Folgezeit krümeliger und leichter bearbeitbar machen. Dies erleichtert das Pflanzen im Frühjahr und unterstützt das gesunde Wachstum der Kräuter.

Aussaat und Pflanzung

Die richtige Methode sorgt für erfolgreiche Aussaat und kräftige Kräuterpflanzen

Aussaat und Pflanzung

Um erfolgreich Kräuter in Ihrem Garten zu kultivieren, ist es ausschlaggebend, die richtige Methode zur Aussaat und Pflanzung zu wählen. Dabei unterscheiden sich die Kräuter in ihren Ansprüchen an die Direktsaat und die Vorkultur.

Direktsaat

Die Direktsaat eignet sich besonders gut für Kräuter, die unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen sind und direkt im Beet ausgesät werden können. Hierzu zählen zum Beispiel Dill und Koriander. Folgen Sie diesen Schritten für eine gelungene Direktsaat:

  • Zeitpunkt: Säen Sie die Samen nach den letzten Frösten ab Mitte Mai.
  • Boden vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der Boden feinkrümelig und gut durchlässig ist. Lockern Sie ihn vorher gründlich auf.
  • Saatgut verteilen: Säen Sie die Samen gleichmäßig. Lichtkeimer sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden, während Dunkelkeimer eine dickere Erdschicht benötigen.
  • Wasserbedarf: Halten Sie die Fläche gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um ein optimales Keimen zu gewährleisten.

Vorkultur

Vorkultur

Die Vorkultur im Haus schützt empfindliche Kräuter vor späten Frösten

Empfindliche und wärmeliebende Kräuter wie Basilikum und Majoran profitieren von einer Vorkultur im Innenbereich. Dieser Prozess gewährt den Pflanzen einen Vorsprung und schützt sie vor späten Frösten. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Aussaat vorbereiten: Füllen Sie Aussaatschalen mit nährstoffarmer Anzuchterde.
  2. Samen aussäen: Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der Erde und bedecken Sie diese entsprechend den Keimbedürfnissen der Pflanze.
  3. Keimung fördern: Setzen Sie die Schalen an einen Standort, der den Lichtbedürfnissen der Kräuter entspricht. Halten Sie die Erde durch feines Besprühen feucht.
  4. Pikieren: Sobald die ersten Blätter erscheinen, setzen Sie die kleinen Pflanzen in separate Töpfe mit nährstoffreicherer Erde um.
  5. Abhärten und Auspflanzen: Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, dürfen die vorgezogenen Pflanzen allmählich ins Freie umziehen. Stellen Sie zunächst sicher, dass sich die jungen Kräuter langsam an die Außenbedingungen gewöhnen.

Pflanzabstände

Beachten Sie bei der Aussaat und dem Auspflanzen stets die empfohlenen Pflanzabstände, um den Kräutern genügend Raum für ihr Wurzelwachstum und eine gesunde Entwicklung zu bieten.

Pflege

Die richtige Pflege fördert das gesunde Wachstum und die reiche Ernte Ihrer Kräuter

Pflege

Die richtige Pflege Ihrer Kräuter ist entscheidend für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

Gießen

  • Regelmäßigkeit: Gießen Sie Ihre Kräuter am besten seltener, aber gründlicher, um die Wurzeln zur Tiefenbildung anzuregen. Dabei sollten Sie die Feuchtigkeit des Bodens regelmäßig überprüfen.
  • Vermeidung von Staunässe: Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, denn diese kann Wurzelfäule verursachen. Eine gute Drainage ist besonders bei mediterranen Kräutern wichtig.
  • Zeitpunkt: Gießen Sie idealerweise in den Morgenstunden mit handwarmem Wasser, um einen Kälteschock zu vermeiden und Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Beschneiden und Ernten

  • Förderung des Wachstums: Schneiden Sie regelmäßig verblühte, vertrocknete oder kränkelnde Pflanzenteile zurück. Dies regt den Neuaustrieb an und fördert ein kompakteres Wachstum.
  • Vermeidung von Verholzen: Besonders bei mehrjährigen Kräutern wie Thymian und Rosmarin verhindert ein regelmäßiger Rückschnitt das Verholzen und erhält die Pflanzen vital und produktiv.

Düngen

Düngen

Organische Düngemittel sorgen für gesunde und aromatische Kräuter im Garten

  • Bedarfsgerechte Nährstoffversorgung: Düngegaben sollten maßvoll erfolgen, da zu viel Dünger das Aroma der Kräuter beeinträchtigen kann. Eine hohe einmalige Versorgung ist zu vermeiden.
  • Organische Düngemittel: Verwenden Sie organische Dünger wie Kompost, Hornmehl oder selbstgemachte Brennnesseljauche. Eine Gabe im Frühjahr und eventuell eine zweite im Sommer genügt meistens.
  • Nährstoffhungrige Kräuter: Pflanzen wie Petersilie und Schnittlauch können alle vier bis sechs Wochen eine zusätzliche Düngung vertragen, um optimal zu gedeihen.

Mulchen

Mulchen

Mulchen schützt den Boden vor Austrocknung und unterdrückt lästiges Unkrautwachstum

  • Schutz vor Austrocknung: Mulchen hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und den Boden vor Austrocknung zu schützen.
  • Unkrautunterdrückung: Eine Mulchschicht vermindert das Wachstum von Unkräutern und erspart Ihnen das lästige Jäten.
  • Geeignete Materialien: Nutzen Sie je nach Kräuterart unterschiedliche Mulchmaterialien wie Grasschnitt, gehäckseltes Laub, Stroh, Kies oder Bims.

Unkraut bekämpfen

Regelmäßige Pflege: Halten Sie Ihren Kräutergarten sauber, indem Sie regelmäßig Unkraut entfernen. Dies reduziert die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe und beugt Schädlingen und Krankheiten vor.

Schädlingsbekämpfung

Natürliche Methoden: Verwenden Sie keine chemischen Pflanzenschutzmittel. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Methoden wie das Ansiedeln von Nützlingen oder das Ausbringen biologischer Schädlingsbekämpfungsmittel.

Ernte und Verwendung

Eine sorgfältige Ernte fördert das Nachwachsen neuer Triebe bei mehrjährigen Kräutern

Ernte und Verwendung

Die Erntezeit Ihrer Kräuter erstreckt sich von Frühling bis Herbst, wobei der Erntemoment sowohl vom Wachstum als auch von der individuellen Entwicklung der Pflanzen abhängt. Einjährige Kräuter wie Basilikum und Dill sollten vor den ersten Herbstfrösten vollständig geerntet werden. Mehrjährige Kräuter hingegen können regelmäßig geschnitten werden, um eine kontinuierliche Ernte und das Nachwachsen neuer Triebe zu fördern. Verwenden Sie für den Schnitt stets eine scharfe Schere oder ein Messer, um die Pflanzen nicht zu beschädigen.

Erntezeitpunkt und -technik

Erntezeitpunkt und -technik

Kräuter sollten möglichst am Vormittag nach der Tauverdunstung geerntet werden

  • Beste Uhrzeit für die Ernte: Ernten Sie Ihre Kräuter am Vormittag, sobald der Tau verdunstet ist, aber bevor die Mittagshitze einsetzt. So haben die Blätter den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen.
  • Schnittmethoden: Schneiden Sie immer nur die oberen Teile der Pflanzen, etwa die Blätter und jungen Triebe. Dies fördert die Verzweigung und das weitere Wachstum der Kräuter.
  • Schutz der Pflanze: Bei der Ernte sollten nie mehr als ein Drittel der Pflanze entnommen werden, um die Pflanze nicht zu schwächen.

Verwendung in der Küche

Verwendung in der Küche

Frische Kräuter verleihen vielen Gerichten eine besondere, aromatische Note

Frische Kräuter entfalten ihr volles Aroma direkt nach der Ernte. Sie können vielseitig verwendet werden:

  • Suppen und Saucen: Klein geschnitten verleihen sie Suppen und Saucen eine frische, aromatische Note.
  • Kräuterbutter und Dips: Besonders geeignet sind fein gehackte Kräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch.
  • Tee: Kräuter wie Minze und Lavendel sind ideal für erfrischende oder beruhigende Teezubereitungen.

Haltbarmachen

Haltbarmachen

Die richtige Konservierungsmethode bewahrt das Aroma Ihrer Kräuter das ganze Jahr

Um die Fülle Ihrer Kräuterernte auch außerhalb der Saison genießen zu können, sind verschiedene Methoden zur Konservierung empfehlenswert:

  • Trocknen: Hängen Sie die Kräuterbündel kopfüber an einem trockenen, gut belüfteten Ort auf oder verwenden Sie ein Trockengestell. Alternativ können Sie die Kräuter auch im Backofen bei niedriger Temperatur (30-40 °C) trocknen.
  • Einfrieren: Zerkleinern Sie die Kräuter und frieren Sie sie in Eiswürfelformen ein. So können Sie präzise portionieren.
  • Einlegen: Legen Sie Kräuter in Öl oder Essig ein, um aromatisierte Dressings und Marinaden zu erhalten. Stellen Sie sicher, dass die Kräuter vollständig von der Flüssigkeit bedeckt sind, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.

Durch die richtige Lagerung und Konservierungsmethoden können Sie das Aroma Ihrer Kräuter über das ganze Jahr hinweg bewahren und vielseitig nutzen. Mit diesen Tipps steht Ihnen eine reiche Kräuterernte zur Verfügung, die nicht nur frisch, sondern auch haltbar gemacht, Ihren Speiseplan bereichert.

Bilder: stockphotofan1 / Shutterstock