Kräutergarten

Kräutergarten anlegen: Welches Kraut wächst wo am besten?

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Es gibt hunderte verschiedene Gartenkräuter, die sich wunderbar für den Anbau im Kräutergarten eignen. Sie alle in einem Beet unterbringen zu wollen, funktioniert natürlich nicht – also muss der Gärtner eine Auswahl treffen. Wie diese ausfällt, hängt ganz davon ab, wofür die Kräuter genutzt werden sollen. Die Bandbreite an Arten und Sorten variiert danach, ob Sie einen Küchengarten anlegen wollen, einen exotischen Kräutergarten, einen Duft- oder Aromagarten oder einfach ein paar Kräuter in die Blumenrabatten pflanzen.

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Verschiedene Kräuter haben verschiedene Anforderungen
AUF EINEN BLICK
Welche Kräuter sollte man im Kräutergarten anbauen?
In einem Kräutergarten sollten Sie Küchenkräuter wie Petersilie, Dill und Basilikum, einheimische Wildkräuter wie Schnittlauch und Bärlauch, mediterrane Kräuter wie Thymian und Salbei sowie besondere Arten wie Artemisia und exotische Pflanzen wie Koriander und Zitronengras anbauen.

Ein- und zweijährigen Kräuter

In diese Gruppe gehören viele unserer traditionellen Küchenkräuter wie Petersilie, Kerbel, Bohnenkraut, Dill, Majoran und Kresse, aber auch uralte Kulturpflanzen wie die Gartenmelde oder Portulak. Sie sind in der Regel recht robust und können im Frühjahr direkt ins Beet ausgesät werden. Wann der beste Zeitpunkt dafür ist, hängt von der konkreten Art ab: Im März können Sie mit Petersilie, Kerbel und Kresse anfangen. Ab April folgen Dill, Gartenmelde und Rucola, im Mai Kapuzinerkresse, Portulak und Bohnenkraut. Nur mit der Aussaat von Majoran sollten Sie bis nach den Eisheiligen warten.

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Weitere Küchen- und Wildkräuter

Viele Kräuter dieser Gruppe sind in Mitteleuropa heimisch oder eingebürgert und sind bestens an unser gemäßigtes, niederschlagsreiches Klima angepasst. In der Regel kommen sie auch im Halbschatten hervorragend zurecht, wobei Arten wie Waldmeister oder Bärlauch sogar schattige Plätze unter Bäumen lieben. Auch Schnittlauch und Liebstöckel, uralte Heilpflanzen wie Baldrian und Zitronenmelisse, kräftige Würzkräuter wie Meerrettich sowie zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geratene Arten wie die Wilde Rauke, Sauerampfer, Pimpinelle oder Brunnenkresse brauchen einen guten, tiefgründigen und feuchten Boden.

Mediterrane Kräuter

Das genaue Gegenteil, nämlich sonnenhungrig und in Bezug auf den Boden eher asketisch veranlagt, sind viele Kräuter aus dem Mittelmeerraum. Thymian, Oregano, Salbei, Rosmarin, Ysop, das aromatische Currykraut oder die Zitronenverbene bevorzugen sehr warme, geschützte Standorte auf kargen und steinigen Böden. Viele Sorten sind sehr frostempfindlich – insbesondere Rosmarin, Lorbeer und Zitronenverbene – und sollten daher besser in Kübeln kultiviert werden.

Artemisien

Artemisia ist der botanische Gattungsname einer ganzen Reihe uralter Würz- und Heilpflanzen wie Wermut, Beifuß, Eberraute oder Estragon. Letzterer ist vor allem aus der feinen Küche bekannt, wo er mit seinem süßlichen, anisähnlichen Geschmack Fischgerichten und delikaten Saucen Aroma und Raffinesse verleiht. Diese Kräuterfamilie enthält sehr viele Bitterstoffe, aber auch Substanzen, die in höherer Konzentration giftig wirken – ein bekanntes Beispiel ist etwa das Alkaloid Absinth. Artemisien fördern die Fettverdauung und helfen bei zahlreichen weiteren Beschwerden. Früher galten sie als starke „Schutz- und Zauberkräuter“ und wurden vor allem zum Räuchern verwendet.

Tipp

Wer etwas ganz besonderes in seinem Kräutergarten anbauen möchte, wird bei den asiatischen Exoten garantiert fündig. Hier wachsen verschiedene Arten von Koriander, Shiso, Thai-Basilikum, Zitronengras, Ingwer, Kurkuma, Kaffirlimette oder sogar Wasabi.

Bilder: stockphotofan1 / Shutterstock