Bodendecker

Bodendecker für den Schatten – attraktive Überlebenskünstler

In Bereichen, an denen kein oder nur sehr wenig Sonnenlicht hinfällt, kommen viele Hobbygärtner an ihre Grenzen. Die meisten Pflanzen gehen unter lichtarmen Bedingungen ein. Doch es gibt einige Spezialisten, die sich an solche Extremstandorte angepasst haben. Das müssen nicht zwangsläufig Moose und Farne sein. Auch Blütenpflanzen schmücken schattige Bereiche.

AUF EINEN BLICK
Welche Bodendecker kann ich im Schatten pflanzen?
Für den Schatten sind Bodendecker aus dem Waldregionen geeignet. Der Grad des Schattens bestimmt die Pflanzenauswahl, so wird lichter Schatten von Vollschatten unterschieden. Frühblüher gelten als bienenfreundlich und sind im Frühjahr eine wertvolle Nahrungsquelle.

Bodendecker für den Schatten sind ursprüngliche Bewohner von Wäldern und Waldrändern, die sich an lichtarme Bedingungen angepasst haben. Innerhalb der Sortenauswahl finden Sie Bodendecker für den trockenen Schatten und feuchtigkeitsliebende Flächendecker. Sie kommen gut mit dem Wurzeldruck von Gehölzen zurecht und erweisen sich als pflegeleicht. Durch eine ausgeglichene Kombination verschiedener Bodendecker blühen schattige Gartenbereiche während der gesamten Vegetationsperiode und zieren den Garten selbst im Winter mit frischen Grüntönen. Alle vorgestellten Pflanzen sind winterhart, wenngleich sich einige Arten mit Winterschutz wohler fühlen.

Worauf Sie bei der Standortwahl achten müssen

Blühend sind Bodendecker im Schatten ein echter Hingucker. Allerdings ist Schatten nicht gleich Schatten und daher sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Pflanzen auf die Feinheiten achten. Alle Blütenpflanzen zeigen bei besseren Lichtbedingungen eine erhöhte Blühfreudigkeit und ein kräftiges Wachstum. Es gibt auch Arten, die nicht nur im lichten Schatten sondern auch unter vollschattigen Bedingungen gedeihen.

Lichter Schatten

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Kriechender Günsel fühlt sich im lichten Schatten wohl

Das Beet liegt im lichten Schatten, wenn sich Sonnenflecken und Schatten auf kleinstem Raum kontinuierlich abwechseln. Typische Beispiele für solche Bereiche sind lichtdurchlässige und lückige Baumkronen von Birken und Weiden, deren Äste weich und spärlich beblättert sind. Beete, die morgens oder abends nicht mehr als vier Stunden von der Sonne beschienen werden, gewährleisten ebenfalls lichtschattige Verhältnisse.

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Hier fühlen sich Pflanzen wohl, die unter halbschattigen Bedingungen gedeihen. Im Gegensatz zu halbschattigen Ecken liegen diese Bereiche zu keiner Zeit im Vollschatten. Wenn Sie reine Schattenpflanzen an solche Standorte setzen, bedanken sich diese Arten auf ihre Weise. Sie wachsen besser und blühen üppiger.

Vollschatten

An diesen Standorten herrschen zu jeder Tageszeit lichtarme Bedingungen. Sie bekommen kein direktes Tageslicht ab. Typisch sind solche Bereiche unter immergrünen Großsträuchern wie Rhododendron oder Nadelbäumen. An solchen Standorten fühlen sich Moose und Farne besonders wohl.

Typische Bereiche mit vollschattigen Bedingungen:

  • hohe Mauern
  • Nordseite von Gebäuden
  • Dachvorsprünge
  • Grab mit Gehölzbepflanzung

Bodendecker: Standorte mit Lichtem Schatten und Vollschatten im Vergleich

Vorbereitungen und Auspflanzung

Bodendecker im Schatten, die blühend auf sich aufmerksam machen, verzücken nicht nur das Auge. Sie erhöhen gleichzeitig die Artenvielfalt im Garten und locken zahlreiche Bestäuber an. Frühblühende Arten sind besonders bienenfreundlich, denn sie liefern eine wertvolle Nahrungsquelle im Frühjahr. Damit sie und ihre später blühenden Verwandten den Garten zum Strahlen bringen, ist die richtige Vorgehensweise im Rahmen der Pflanzung wichtig.

Vor der Pflanzung

Graben Sie den Bereich, an welchem die Schattenpflanzen wachsen sollen, gründlich um. Dadurch lockern Sie das Substrat auf und gewährleisten den Luftaustausch. Entfernen Sie Rasenoden und Wurzelunkräuter, damit diese das Wachstum der teppichbildenden Arten nicht beeinträchtigen. Achten Sie darauf, dass keine Wurzelreste von Giersch oder Quecke im Boden verbleiben. Schenken Sie den Ansprüchen der Bodendecker Beachtung:

  • für Pflanzen trockenere Standorte: schwere Böden mit Sand anreichern
  • für nährstoffzehrende Pflanzen: Kompost einarbeiten
  • für empfindliche Pflanzen: Bodenstruktur verbessern

Bodendecker auspflanzen

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Nach zwei Jahren hat die Gewöhnliche Haselwurz einen dichten Teppich gebildet

Flächendecker werden idealerweise im Spätsommer ausgepflanzt, wenn das Unkrautwachstum nachlässt. Gleichzeitig können die Gewächse besser einwachsen, da sie keinen Stress durch heiße und trockene Sommertage zu befürchten haben. Bis zum Wintereinbruch haben die krautigen Pflanzen ausreichend Zeit für die Wurzelbildung. Wie dicht die Arten gesetzt werden, hängt von den individuellen Wuchsformen und Wachstumsgeschwindigkeiten ab. Es spielt außerdem eine Rolle, wie schnell die Fläche bedeckt werden soll:

  deckender Teppich nach benötigte Pflanzen pro Quadratmeter
Efeu einem Jahr bis zu 4
Gewöhnliche Haselwurz zwei Jahren bis zu 24
Balkan-Storchschnabel zwei Jahren bis zu 4
Teppich-Goldbeere zwei Jahren bis zu 16
Dickmännchen drei Jahren 12 bis 15

Schwach wachsende Arten wie Dickmännchen und Haselwurz geraten schnell in Konkurrenz, wenn sie zu dicht gepflanzt werden. Sie schießen in die Höhe, was den Pflanzenteppich oft ungepflegt aussehen lässt. Setzen Sie solche Arten mit mehr Abstand zueinander und bringen Sie mehr Geduld mit. Wenn der Boden rasch bedeckt werden soll, empfehlen sich starkwüchsige Arten wie Efeu. Kürzen Sie die Triebe direkt nach der Pflanzung um die Hälfte ein, damit sich das Gewächs schnell verzweigt.

Nach der Pflanzung

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Mulch birgt Unkrautwachstum vor

Besonders bei schwach wachsenden Arten müssen Sie darauf achten, dass sich in den nächsten zwei bis drei Jahren keine Unkräuter auf der Fläche ausbreiten. Arbeiten Sie Hornspäne in das Substrat ein und verteilen Sie anschließend Rindenmulch (7,00€ bei Amazon*) unter den Stauden. Diese Schicht verhindert einen unkontrollierten Wasserverlust des Bodens durch Verdunstung und unterdrückt das Wachstum unerwünschter Beikräuter. Wässern Sie die Pflanzen gründlich, damit sich Poren im Boden verschließen und die Wurzeln Kontakt zur Erde bekommen.

Belastung und Störung vermeiden

Damit die Stauden gut einwachsen können, sollten Sie Trittbelastungen im ersten Jahr nach der Pflanzung vermeiden. Zahlreiche Bodendecker gelten als trittfest oder begehbar. Allerdings sollten auch solche Arten nicht wie ein herkömmlicher Rasen beansprucht werden. Es besteht die Gefahr, dass der Pflanzenteppich lückig wird und regelrechte Laufpfade entstehen. Bei nassem Boden sollte die Belastung stark eingeschränkt werden, damit die Wuchsfreudigkeit nicht eingeschränkt wird.

Das sind begehbare Schattenpflanzen:

  • Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) ist hervorragend für magere Böden geeignet
  • Sternmoos (Sagina subulata) ist ein idealer Rasenersatz für trockene Standorte, der weiß blüht
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) bevorzugt den lichten Schatten

Ideen für die Gartengestaltung

Sie können Bodendecker in Einzelstellung pflanzen, oder mit Arten mischen, die ähnliche Standortansprüche haben. Achten Sie bei schattigen Pflanzenarrangements auch darauf, dass die Arten eine ähnliche Wuchsfreudigkeit aufweisen. Kombinieren Sie keine schwach wachsenden Pflanzen mit starkwüchsigen Konkurrenten.

  • Zwiebelblumen in der Fläche einstreuen
  • Schattenbereiche mit hell wirkenden oder buntlaubigen Arten spicken
  • helle Blütenfarben verwenden
  • Rosen, Bambus und hohe Stauden lockern flächige Bepflanzung auf

Grabbepflanzung

Bodendecker eignen sich ideal für Gräber, denn sie müssen kaum gepflegt werden und verschönern die Gedenkstätte dauerhaft. Wählen Sie schwach wachsende Bodendecker, damit die Bepflanzung nicht aufdringlich wirkt oder außer Kontrolle gerät. Bei diesen Arten halten sich auch die Schnittaufwendungen im Rahmen.

Tipps zur Pflege

Mit Bodendeckern gestalten Sie ihren Garten nicht nur attraktiv sondern auch pflegeleicht. Besonders empfehlenswert sind immergrüne Stauden, denn sie entwickeln ganzjährig eine geschlossene Pflanzendecke und sorgen für grüne Farbakzente. Wählen Sie Bodendecker für den Schatten, die winterhart sind. Schattige Standorte sorgen dafür, dass die Pflanzen auch in strengen Wintermonaten ihr Laub behalten.

Wasserbedarf

Da die meisten Schattenpflanzen große Blattflächen entwickeln, um das geringe Licht optimal auszunutzen, verlieren sie viel Wasser durch Verdunstung. Eine hohe Luftfeuchtigkeit unterstützt das Wachstum vieler Bodendecker. Die optimale Wasserversorgung ist wichtig, damit der Wasserhaushalt nicht zusammenbricht. Wenn die Stauden unter Gehölzen wachsen, ist der Wassereintrag auch an Regentagen begrenzt. Die dichten Kronen der Laubgehölze schirmen den Bereich rund um den Stammfuß ab. Es gibt einige Spezialisten, die an schattige und gleichzeitig trockene Standorte angepasst sind und weniger Wasser benötigen.

So gießen Sie richtig:

  • feuchtigkeitsliebende Pflanzen regelmäßig mit Wasser versorgen
  • am Abend nach trockenen und heißen Tagen gießen
  • Bodenfeuchtigkeit auch an regnerischen Tagen kontrollieren
  • trockenheitstolerante Pflanzen mäßig bewässern

Damit die Pflanzen gut einwachsen und sich schnell verdichten, ist die richtige Wasserversorgung notwendig. Gießen Sie Bodendecker im ersten Jahr alle paar Tage, um das Wurzelwachstum anzuregen. Nutzen Sie für die Bewässerung einen Schlauch oder die Gießkanne. Sprenger sollten Sie vermeiden, da durch die Beregnung die Luftfeuchtigkeit zu stark ansteigt und einen Pilzbefall verursachen könnte.

Wenn der Schatten zu trocken ist

Die meisten Waldpflanzen werden durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit begünstigt. In der Krautschicht ist der Wasserhaushalt weitestgehend konstant. Doch solche Bereiche sind im Garten schwer nachzuahmen, sodass unter Dachvorsprüngen und dichten Gehölzen oft ein trockener und dunkler Standort entsteht.

Es gibt auch Bodendecker für den Schatten, die es trocken mögen. Sorten wie die Elfenblume ‚Frohnleiten‘, Auslesen vom Balkan-Storchschnabel oder die Mandelblättrige Wolfsmilch gelten als Hungerkünstler und müssen kaum bewässert werden. Eine gute Bodenvorbereitung vor der Pflanzung ist allerdings auch für diese Spezialisten notwendig.

Nährstoffversorgung

Blühende Bodendecker im Schatten gehören zu den Laubschluckern, die im Herbst durch fallende Blätter bedeckt werden und im Frühjahr ihre Triebe durch die verrottende Schicht hindurchschieben. Dadurch entsteht eine humose Schicht und die Pflanzen sind in ihren natürlichen Habitaten optimal mit Nährstoffen versorgt.

Um ein gesundes Wachstum zu fördern, sollten Sie sich bei den Standortbedingungen an den natürlichen Bedingungen orientieren. Wenn Ihre Schattenpflanzen nicht unter Laubgehölzen wachsen und keine Humusschicht durch Laubfall entsteht, sollten Sie diese im Frühjahr mit einer Grunddüngung aus Kompost versorgen.

Flächig wachsende Bodendecker sind nicht nur attraktiv, sondern ersparen dem Hobbygärtner auch viel Arbeit.

Schnitt- und Gestaltungsmaßnahmen

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Elfenblumen tut ein Ausputz im Frühjahr gut

Bodendecker im Schatten, die immergrün sind, benötigen genauso wie wintergrüne oder laubabwerfende Arten keinen zwingenden Rückschnitt. Sie können Stauden wie Elfenblume, Storchschnabel oder Waldsteinie im Frühjahr ausputzen, wenn Sie sich am wilden Charakter stören. Notwendig ist diese Maßnahme allerdings nicht, denn sie unterbricht den natürlichen Nährstoffkreislauf. Wenn sich Unkräuter zwischen den Pflanzen ausbreiten, sollten diese durch händisches Jäten entfernt werden.

  • Hacken ist bei Bodendeckern tabu
  • scharfe Metallklingen schädigen die flach wachsenden Wurzeln
  • Maßnahme lässt Lücken entstehen
  • Zusammenwachsen der Pflanzen wird verzögert

Winterschutz notwendig?

Normalerweise benötigen Bodendecker keinen Winterschutz. Während sich laubabwerfende Arten in den Boden zurückziehen und dort überdauern, verharren winter- und immergrüne Gewächse oberirdisch. Der humose Boden speichert Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass immergrüne Arten wie das Kleine Immergrün auch an frostfreien und sonnenintensiven Tagen im Winter keinen Schaden nehmen. Fehlt eine Humusschicht, kann der Boden auch während der kalten Jahreszeit austrocknen. Wintersonne und Kahlfröste sind der Feind von immergrünen Bodendeckern. Achten Sie darauf, dass die Wasserversorgung sichergestellt ist.

Bodendecker vermehren

Das Gute an Bodendeckern ist, dass sie sich über Ausläufer vermehren. Diese können auf der Substratoberfläche oder in der Erde entwickelt werden. Sind die Pflanzen gut eingewachsen, können Sie im Herbst die oberirdischen Ausläufertriebe abschneiden und in ein Glas Wasser stellen. Nach wenigen Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die Stecklinge können ausgepflanzt werden. Arten mit unterirdischen Ausläufern werden durch Teilung vermehrt und verjüngt. Die einzelnen Teilpflanzen lassen sich direkt am neuen Standort einpflanzen.

Tipp

Möchten Sie Vogelmiere vermehren, sammeln Sie einfach einige blühende Triebe aus der Natur. Die Samen reifen auch heran, wenn die Pflanze nicht mehr in der Erde wurzelt. Schon nach kurzer Zeit können Sie die braunen Samen auf die Erde streuen und bei guter Feuchtigkeit keimen lassen.

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In der Natur gibt es keine unbewachsenen Böden

Wissenswertes über Schatten-Bodendecker

In natürlichen Lebensräumen gibt es keinen Boden, der dauerhaft unbewachsen bleibt. Der Pflanzenbewuchs ist eine natürliche Entwicklung, die sich in Abhängigkeit von den Untergrund- und Umweltbedingungen einstellt. Gleichzeitig übernehmen die Pflanzen wichtige Aufgaben und gewährleisten eine optimale Funktion der Ökosysteme.

Vorteile von Bodendeckern:

  • schützen den Boden vor Abtragung
  • mildern Temperaturschwankungen ab
  • reduzieren den Wasserverlust des Bodens durch Verdunstung
  • Wurzeln lockern das Substrat auf
  • unterdrücken unerwünschte Beikräuter
  • produzieren Humus und unterstützen das Bodenleben

Herkunft

Viele Schattenpflanzen stammen aus den Tropen, denn in den Regenwäldern entstehen durch die Stockwerke natürlich beschattete Bereiche. Im Unterwuchs haben sich solche Pflanzen etabliert, die keine großen Lichtansprüche benötigen. Schattenpflanzen sind typisch für Wälder und somit weltweit verbreitet.

Tipp

Setzen Sie zwischen den heimischen Schatten-Bodendecker Kleines Immergrün horstig wachsende Schattenstauden. Geeignet sind Christrose, Funkie oder Schaublatt, um farbliche Akzente zu setzen.

Ein Leben im Schattendasein

Die mangelnden Lichtverhältnisse werden durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Krautschicht deutlich kompensiert. Schattenpflanzen gedeihen trotz der Dunkelheit gut, da die hohe Luftfeuchtigkeit ihre Produktivität steigert.

Solche Arten, die auch unter sonnigen Bedingungen gedeihen, werden häufig durch die Konkurrenz in den Vollschatten gedrängt. Sie können sich nicht gegen wuchsfreudigere Arten beweisen und müssen mit den Bedingungen zurecht kommen, die im dichten Unterwuchs herrschen.

Aber auch wenn diese Pflanzen unter erhöhten Lichtmengen besser wachsen, so sind echte Waldarten nicht für sonnige Standorte geeignet. Unter der direkten Sonneneinstrahlung kommt es schnell zu Schäden:

  • Chlorophyllabbau
  • Trockenstress
  • Blattverbrennungen

Exkurs

Arten von Schattenpflanzen

Es gibt sogenannte obligatorische Schattenpflanzen, die ausschließlich unter schattigen Bedingungen wachsen. Zu ihnen gehören Farne und Moose im Unterwuchs der Wälder. Fakultative Schattenpflanzen erweisen sich als anpassungsfähiger, die auch in vollem Sonnenlicht gedeihen. Diese Gruppe beinhaltet sämtliche Blütenpflanzen wie Waldsauerklee oder Wald-Veilchen und solche, die im frühen Stadium unter schattigen und später sonnigen Bedingungen wachsen. Einige fakultative Schattenpflanzen entwickeln in vollem Sonnenlicht Wuchsformen, die von ihrer eigentlichen Gestalt abweichen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Bodendecker blühen im Schatten?

Pflanzen sind auf das Licht angewiesen, um Photosynthese zu betreiben. Dieser Stoffwechselvorgang versorgt die Staude mit lebensnotwendiger Energie. Schattenpflanzen benötigen allerdings nur einen winzigen Anteil der sonst üblichen Lichtmenge und können dennoch ihr Maximum an Photosynthese betreiben.

Zahlreiche Schattenpflanzen wachsen in der Krautschicht der tropischen Regenwälder. Hierzu gehören Farne und Moose aber auch Blütenpflanzen wie Bromelien. In unseren Breitengraden gelten Waldpflanzen als Schattenpflanzen. Typische Beispiele sind Sauerklee und Springkraut, die nicht mehr als einen Prozent Sonnenlicht für ein gesundes Wachstum benötigen.

Wieso können Schattenpflanzen ohne Licht überleben?

Schattentolerante Pflanzen haben meist große und besonders dünne Blattflächen. Viele großblättrige Schattenpflanzen sind feuchtigkeitsliebend, da die Verdunstung sehr hoch ist. Das Blattgewebe ist locker aufgebaut und reich an Chlorophyll, wodurch die Pflanzen die geringe Lichteinstrahlung effektiver ausnutzen können. Schattenblätter erscheinen durch den höheren Anteil an Chlorophyll dunkelgrüner als Sonnenblätter. Durch diese speziellen Anpassungen können Schattenpflanzen auch bei schwachem Licht optimal wachsen:

  • niedriger Lichtsättigungspunkt: Photosyntheseleistung kann auch bei mehr Licht nicht weiter steigen
  • geringer Lichtkompensationspunkt: Beleuchtungsstärke, bei der fixiertes CO2 dem ausgeatmeten CO2 entspricht
  • verringertes Verhältnis von Chlorophyll a zu Chlorophyll b: bessere Ausnutzung der Infrarotstrahlung

Welche Bodendecker sind besser für den Schatten geeignet – immergrün oder wintergrün?

Beide Wuchsformen sind gefragt, da sie den Boden das ganze Jahr hindurch mit mehr oder weniger frischgrünen Blättern bedecken. Als positiver Nebeneffekt stellt sich eine natürliche Unterdrückung von Unkräutern ein. Immergrüne Arten wie Kleines Immergrün oder Dickmännchen erneuern einzelne überalterte Blätter nur bei Bedarf. Sie zieren den schattigen Bereich ganzjährig mit einem einheitlich grünen Blattteppich und sind jederzeit voll belaubt.

Dagegen erneuern wintergrüne Bodendecker ihr Laub vollständig im Frühjahr, sodass das Beet kurzzeitig lückig oder verkahlend erscheint. Einige Arten wie Schaumblüte und Balkan-Storchschnabel verlieren ihre Blätter in besonders kalten Wintermonaten oder an ungeschützten Stellen. Allerdings blühen wintergrüne Bodendecker meist attraktiver als immergrüne Arten.

Gibt es essbare Bodendecker für den Schatten?

Es gibt viele heimische Pflanzen, die unter schattigen Bedingungen gedeihen und essbare Blätter, Blüten oder Früchte bieten. Ein bekanntes Beispiel ist die Heidelbeere, die bevorzugt unter Gehölze gepflanzt werden kann. Wer es etwas herber mag, kann die Preiselbeere in den Garten setzen. Sie hat ähnliche Ansprüche wie die Heidelbeere.

Einen besonderen aromatischen Genuss bietet die Wald-Erdbeere, deren kleine Früchte geschmackvoller sind als die der Kulturerdbeere. Vogelmiere wird oft als Unkraut abgetan, wirkt aber wahre Wunder als Bodendecker. Wenn sich die Pflanze zu stark ausbreitet, können Sie diese büschelweise ausreisen und roh oder gedünstet verzehren.

Welche Arten von schattenverträglichen Bodendeckern sind besonders für Anfänger geeignet?

Die meisten Pflanzen, die an solchen Standorten wachsen, erweisen sich als pflegeleicht. Doch manchmal kommt es auf die Details an und so gelingt nicht jeder Begrünungsversuch von schattigen Bereichen. Einige Schattenpflanzen sind unproblematisch und wenig empfindlich, sodass sie sich auch für Anfänger eignen. Dazu zählen Taubnesseln mit ihren purpurroten Blüten, Efeu, Arten der Gattung Allium, Polsterglockenblumen oder der Japanische Waldmohn.

Bilder: Flower_Garden / Shutterstock