Bodendecker

Bodendecker unter Bäumen: Auswahl & Pflegetipps

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Bodendecker unter Bäumen bieten vielfältige Vorteile, stellen jedoch Gärtner vor Herausforderungen. Dieser Artikel beleuchtet die Auswahl passender Pflanzen, die Berücksichtigung von Baumarten und Pflegetipps für eine erfolgreiche Unterpflanzung.

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Bodendecker unter Bäumen tragen zu deren Gesundheit bei

Vorzüge einer Unterbepflanzung mit Bodendeckern

Bodendecker werten Ihren Garten nicht nur optisch auf, sondern bieten auch zahlreiche ökologische Vorteile:

  • Blütenpracht und harmonische Gestaltung: Mit ihren Blüten und ihrem dichten Blattwerk verschönern Bodendecker Ihren Garten und schaffen eine Verbindung zwischen Baumkrone und Boden.
  • Natürliche Unkrautunterdrückung: Bodendecker bilden dichte Pflanzendecken, die das Licht für unerwünschten Bewuchs blockieren und so das Unkrautwachstum auf natürliche Weise hemmen.
  • Bodenschutz: Bodendecker schützen den Boden vor Austrocknung und Erosion, indem sie ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und starkem Regen bewahren.
  • Natürlicher Nährstoffkreislauf: Abfallendes Laub wird von Bodendeckern effektiv zersetzt und in wertvollen Humus umgewandelt, der den Boden auf natürliche Weise düngt.
  • Erhöhte Biodiversität: Die Blütenpracht lockt Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an und bietet zahlreichen Nützlingen einen Lebensraum.
  • Lebendige Mulchschicht: Bodendecker bilden eine natürliche Mulchschicht, die den Boden bedeckt und seine Feuchtigkeit reguliert.

Wurzelkonkurrenz – eine Herausforderung

Wurzelkonkurrenz – eine Herausforderung

Die Auswahl angepasster Bodendecker erleichtert die Bepflanzung unter Bäumen

Das Zusammenspiel von Bäumen und Bodendeckern stellt Gärtner aufgrund der Wurzelkonkurrenz vor Herausforderungen. Insbesondere flachwurzelnde Baumarten wie Spitzahorn, Fichte, Birke, Haselnuss und Magnolie erschweren die Unterpflanzung, da ihr ausgedehntes Wurzelsystem im Oberboden anderen Pflanzen wenig Raum und Ressourcen lässt.

Tief- und Herzwurzler hingegen, wie Linde, Eibe, Eberesche, Eiche, Kiefer und einige Obstbäume, ermöglichen eine leichtere Unterpflanzung. Ihre Wurzeln wachsen zunächst senkrecht in die Tiefe und verzweigen sich erst in tieferen Bodenschichten.

Wählen Sie daher Bodendecker, die an die spezifischen Bedingungen des Baumes angepasst sind und mit den gegebenen Licht- und Bodenverhältnissen zurechtkommen. Arten, die natürlicherweise in ähnlichen Lebensräumen vorkommen, wie Farne, Stauden und Ziergräser, sind besonders geeignet, da sie mit den begrenzten Ressourcen unter Bäumen effizient umgehen können.

Lebensbereiche und Pflanzenauswahl

Lebensbereiche und Pflanzenauswahl

Farne eignen sich vor allem für schattige Bereiche

Pflanzen gedeihen in verschiedenen Lebensbereichen mit spezifischen Anforderungen an Licht, Feuchtigkeit und Bodenbeschaffenheit. Für die Unterpflanzung von Bäumen sind insbesondere die Lebensbereiche Gehölz (G) und Gehölzrand (GR) relevant:

  • Lebensbereich Gehölz (G): Dieser Lebensbereich kennzeichnet schattige Standorte unter dichtem Baumbestand. Geeignete Pflanzenarten sind Farne, Waldstauden und Frühblüher wie Krokusse, Schneeglanz und Winterlinge.
  • Lebensbereich Gehölzrand (GR): Im Übergangsbereich zwischen Gehölz und offeneren Gartenflächen herrschen wechselnde Lichtbedingungen von Halbschatten bis lichte Sonne vor. Hier gedeihen Stauden wie Elfenblumen, Funkien, Herbst-Anemonen und Christrosen.

Baumarten und passende Bodendecker

Baumarten und passende Bodendecker

Frühblüher schmücken Baumscheiben schon zeitig im Jahr

Die Wahl der Bodendecker richtet sich nach der Wurzelstruktur des Baumes:

  • Tiefwurzler: Unter Bäumen wie Eichen und Edelkastanien mit tiefen Wurzeln gedeihen eine Vielzahl von Bodendeckern, beispielsweise Ziergräser oder das robuste Immergrün.
  • Herzwurzler: Unter Baumarten wie Spitzahorn und Linden mit ihrem ausgedehnten Wurzelgeflecht eignen sich schattentolerante Stauden wie die Elfenblume oder die trockenheitsresistente Golderdbeere.
  • Flachwurzler: Unter Bäumen wie Birken und Magnolien mit ihrem oberflächennahen Wurzelwerk finden kleine Zwiebelgewächse, beispielsweise Schneeglöckchen oder Krokusse, ausreichend Platz.

Optimaler Pflanzzeitpunkt

Optimaler Pflanzzeitpunkt

Spätsommer bietet optimale Bedingungen für die Unterpflanzung von Bäumen

Der ideale Zeitpunkt für die Unterpflanzung von Bäumen ist der Spätsommer, insbesondere zwischen Ende Juli und Anfang September. In dieser Zeit haben Bäume ihre Wachstumsphase abgeschlossen, der Boden ist ausreichend feucht und die Pflanzen haben genügend Zeit, um sich vor dem Winter zu etablieren.

Planung und Vorbereitung der Baumscheibe

  1. Skizzieren: Beginnen Sie mit einer Skizze der Baumscheibe, um die Anordnung der Pflanzen zu planen.
  2. Unkraut entfernen: Befreien Sie die Baumscheibe von Unkraut, um eine saubere Grundlage zu schaffen.
  3. Pflanzstellen markieren: Kennzeichnen Sie die Positionen der neuen Pflanzen.
  4. Boden lockern: Lockern Sie den Boden vorsichtig auf, ohne die Wurzeln des Baumes zu beschädigen.
  5. Pflanzen einsetzen: Setzen Sie die Pflanzen in die vorbereiteten Pflanzlöcher und gießen Sie sie gründlich an.
  6. Mulchen: Bedecken Sie die freien Bereiche mit Mulch, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu unterdrücken.

Pflegetipps für Ihre Bodendecker

  • Bewässerung: Gießen Sie die Bodendecker in den ersten Jahren regelmäßig, insbesondere während der Wachstumsphase.
  • Unkrautentfernung: Entfernen Sie Unkraut regelmäßig, bis sich ein dichter Pflanzenteppich gebildet hat.
  • Düngung: Versorgen Sie die Bodendecker im Frühjahr nach der Pflanzung mit einem ausgewogenen Dünger.
  • Begrenzung: Begrenzen Sie die Fläche mit Pflastersteinen oder Randeinfassungen, um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Bodendecker zu vermeiden.
Bilder: Maksims / stock.adobe.com