Sträucher unterpflanzen: So geht’s richtig
Die richtige Unterpflanzung von Sträuchern kann die Ästhetik und Gesundheit Ihres Gartens erheblich verbessern. Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Einblick in die Auswahl geeigneter Pflanzen, unter Berücksichtigung von Licht- und Bodenverhältnissen sowie der Wurzelsysteme der Sträucher.
Lichtverhältnisse im Garten
Die Wahl der idealen Unterpflanzung hängt maßgeblich von den Lichtverhältnissen ab, die durch die umstehenden Gehölze geschaffen werden. Unterschiedliche Standorte erfordern eine angepasste Pflanzenauswahl, um ein harmonisches und gesundes Wachstum zu gewährleisten.
- Sonnige Standorte: An sonnenverwöhnten Plätzen mit viel direkter Sonneneinstrahlung gedeihen Pflanzen, die diese Bedingungen tolerieren und sogar bevorzugen. Hier bieten sich Arten an, die auch in hitzegeprägten Lebensräumen heimisch sind.
- Halbschattige Bereiche: Standorte mit einem Wechselspiel zwischen Sonne und Schatten eignen sich hervorragend für Pflanzen, die eine Balance zwischen direktem Sonnenlicht und periodischen Schattenphasen benötigen. Diese Pflanzen profitieren von der vorübergehenden Abkühlung und Lichtminderung.
- Schattige Plätze: Unter dicht belaubten Bäumen oder an Nordseiten von Gebäuden, wo das Sonnenlicht stark limitiert ist, kommen schattenliebende Pflanzen zum Einsatz. Solche Arten sind an das Gedeihen mit minimalen Lichtverhältnissen angepasst, wie sie in natürlichen Waldumgebungen vorherrschen.
Bei der Auswahl der passenden Unterpflanzung sollten Sie also nicht nur die Blütenpracht berücksichtigen, sondern vor allem, wie gut die Pflanze an die gegebenen Lichtbedingungen angepasst ist. So gewährleisten Sie langfristig ein gesundes Wachstum und eine attraktive Gartengestaltung.
Bodenbeschaffenheit und Pflanzenauswahl
Neben den Lichtverhältnissen spielt auch die Bodenbeschaffenheit eine entscheidende Rolle für ein erfolgreiches Gedeihen der Unterpflanzung. Wählen Sie Pflanzen, die den jeweiligen Bodenbedingungen unter Ihren Sträuchern entsprechen.
- Trockener Boden: Pflanzen wie Efeu oder Thymian sind optimal geeignet, da sie mit minimalem Wasseraufkommen zurechtkommen. Sie vertragen Trockenheit gut und sind somit ideal für sandige oder gut drainierte Standorte.
- Feuchter Boden: Farne oder Funkien bevorzugen feuchte, aber gut drainierte Böden. Sie gedeihen besonders gut, wenn der Boden regelmäßig Feuchtigkeit erhält, ohne dass Staunässe entsteht.
- Sandiger Boden: Für sandige Standorte eignen sich Pflanzen wie Blaukissen und Lavendel, die an nährstoffarme Bedingungen angepasst sind und eine gute Drainage benötigen, um optimal zu wachsen.
- Lehmboden: Pflanzen wie Taglilien und Pfingstrosen kommen gut mit den schwereren, nährstoffreichen Bedingungen von Lehmböden zurecht und bieten eine robuste Unterpflanzung.
Berücksichtigen Sie bei der Auswahl die Vielfalt der Wachstumsbedingungen, um ein harmonisches Zusammenleben der Pflanzen unter Ihren Sträuchern zu fördern.
Wurzelsysteme von Sträuchern und ihre Bedeutung
Das Wurzelsystem eines Strauches ist ein entscheidendes Kriterium für die optimale Auswahl der Unterpflanzung. Die Wurzelstruktur bestimmt, welche Pflanzenarten gut darunter gedeihen können. Ein tiefgründiges Verständnis der verschiedenen Wurzelsysteme hilft bei der harmonischen Gestaltung Ihres Gartens.
- Tiefwurzler: Bäume und Sträucher mit einer dominanten, senkrecht in den Boden reichenden Hauptwurzel werden als Tiefwurzler bezeichnet. Zu den tiefwurzelnden Arten zählen unter anderem Stieleichen und Eschen. Diese Wurzeln können beachtliche Tiefen erreichen und sind somit in der Lage, auch tief liegendes Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Ihr Standortvorteil liegt darin, dass die direkt unter ihnen liegende Erde für andere Pflanzen verfügbar bleibt. Dies schafft mehr Platz für die Unterpflanzung mit Gehölzen oder Stauden, die weniger tief wurzeln.
- Flachwurzler: Im Gegensatz dazu breiten Flachwurzler wie Birken oder Haselnüsse ihre Wurzeln horizontal in den oberen Bodenschichten aus. Ihr Wurzelwerk erstreckt sich weit über den Bereich unter der Krone hinaus, wodurch sie mit anderen Pflanzen um Wasser und Nährstoffe im oberen Boden konkurrieren. Für die Unterpflanzung von Flachwurzlern eignen sich daher besonders Pflanzen, die unter diesen Bedingungen gut zurechtkommen, beispielsweise verschiedene Bodendecker oder Zwiebelpflanzen, die sich in den Zwischenräumen der flachen Wurzeln ansiedeln können.
Die strategische Auswahl der Unterpflanzung basierend auf dem Wurzelsystem des darüber stehenden Gehölzes ermöglicht ein gesundes Zusammenleben der Pflanzen und trägt zu einem ausgewogenen und ästhetisch ansprechenden Gartenbild bei.
Pflege der Unterpflanzung
Die richtige Pflege der Unterpflanzung ist essenziell für ein gesundes Wachstum und ein ansprechendes Erscheinungsbild des Gartens. Hier sind bewährte Methoden zur Pflege:
- Wasserbedarf: In den ersten ein bis zwei Jahren ist es wichtig, die Unterpflanzung regelmäßig zu wässern, besonders während der Wachstumsphase bis zum Spätsommer. Achten Sie darauf, dass besonders unter laubtragenden Sträuchern und Bäumen, welche wie ein Regenschirm wirken, genügend Wasser an die Pflanzen gelangt.
- Unkrautbekämpfung: Bis die Pflanzen eine dichte Decke bilden, die das Wachstum von Unkraut natürlich unterdrückt, sollten unerwünschte Pflanzen regelmäßig von Hand entfernt werden.
- Zugang schaffen: Um den Zugang zur Unterpflanzung für Gieß- und Pflegemaßnahmen zu erleichtern, kann ein schmaler Weg aus Rindenmulch (7,00€ bei Amazon*) hilfreich sein.
- Düngung: Im ersten Frühjahr nach dem Pflanzen sollte gedüngt werden, um sowohl die Bäume als auch die Unterpflanzung mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.
- Laubmanagement: Im Herbst gefallenes Laub kann liegen bleiben, um die Pflanzen im Winter vor Frost zu schützen und den Boden mit Nährstoffen zu versorgen. Achten Sie darauf, immergrüne Stauden vom Laub zu befreien, damit sie genügend Licht erhalten.
Durch die Befolgung dieser Pflegehinweise kann sich die Unterpflanzung gut etablieren und zu einem lebendigen Bestandteil Ihres Gartens werden.
Vorteile der Unterpflanzung von Sträuchern
Die Unterpflanzung von Sträuchern bietet zahlreiche Vorteile für Ihren Garten:
- Optische Aufwertung: Unterpflanzungen verstärken die ästhetische Wirkung von Sträuchern, indem sie Farbe und Struktur verleihen und somit das Gartenbild bereichern.
- Bodenschutz: Ein dichter Bewuchs unter Sträuchern hilft, den Boden vor Austrocknung zu schützen und Erosion zu vermeiden.
- Bekämpfung von Unkraut: Durch die Beschattung des Bodens und die Konkurrenz um Nahrungsressourcen wird das Wachstum von Unkraut natürlich unterdrückt.
- Lebensraum für Nützlinge: Blühende Bodendecker locken Insekten an und erweitern die Biodiversität im Garten.
- Verbesserte Bodenqualität: Der Zersetzungsprozess von Laub unter den Pflanzen trägt zur natürlichen Düngung des Bodens bei und fördert ein gesundes Bodenleben.
- Reduzierter Pflegeaufwand: Einmal etabliert, erfordern geeignete Unterpflanzungen wenig Pflege und reduzieren den Arbeitsaufwand im Garten.
- Optimierung des Wurzelraums: Durch die Auswahl kompatibler Unterpflanzen, die keine Nährstoffkonkurrenz für die Sträucher darstellen, wird die Gesundheit und das Wachstum der Gehölze unterstützt.
Diese Vorteile zeigen, wie wertvoll und nachhaltig die Unterpflanzung von Sträuchern für jeden Garten ist.