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Unterpflanzung von Bäumen: Welche Gewächse harmonieren?

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Die Unterpflanzung von Bäumen schafft nicht nur ein harmonisches Gesamtbild, sondern fördert auch die Biodiversität im Garten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Auswahl geeigneter Pflanzen, zum optimalen Pflanzzeitpunkt und zur Pflege der Unterpflanzung.

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Tiefwurzelnde Bäume lassen sich problemlos unterpflanzen

Geeignete Baumarten zum Unterpflanzen

Nicht alle Bäume eignen sich gleichermaßen gut für eine Unterpflanzung. Entscheidend sind hierbei die Eigenschaften des Wurzelwerks.

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Tiefwurzler und Herzwurzler wie Apfelbäume, Vogelbeeren, Apfel-Dorn, Eichen und Kiefern bilden tiefe Wurzeln aus, die weniger Konkurrenz zu den Wurzeln der Unterpflanzung darstellen. Sie ermöglichen Ihnen daher eine größere Auswahl an Begleitpflanzen.

Flachwurzler wie Fichten, Spitzahorne und Birken breiten ihr Wurzelwerk hingegen flächig im oberen Bodenbereich aus. Hier empfiehlt es sich, trockenheits- und schattenverträgliche Arten zu wählen, die mit den gegebenen Bedingungen zurechtkommen.

Zeitpunkt der Unterpflanzung

Der ideale Zeitpunkt, um Bäume zu unterpflanzen, liegt im Spätsommer zwischen Ende Juli und Anfang September. Zu dieser Zeit hat das Wachstum der Bäume weitgehend abgeschlossen und sie entziehen dem Boden weniger Wasser und Nährstoffe. Dies schafft optimale Bedingungen für die Unterpflanzung, um vor dem Winter gut einzuwurzeln.

Junge Bäume sollten in den ersten zehn Jahren nach der Pflanzung nicht unterpflanzt werden. In dieser Phase ist es ratsam, die Baumscheibe mit einer Mulchschicht zu bedecken, um den Baum beim Anwachsen zu unterstützen.

Pflanzenauswahl nach Lebensbereichen

Um eine harmonische und vitale Unterpflanzung zu gestalten, ist es wichtig, die natürlichen Lebensbereiche der Pflanzen zu berücksichtigen.

Halbschattige Baumscheiben lassen sich gut mit Stauden aus dem Bereich „Gehölzrand“ bepflanzen. Bei trockenen Bedingungen, wie sie beispielsweise unter Flachwurzlern vorherrschen, eignen sich Arten für den „trockenen Gehölzrand“ (GR1). Unter Tiefwurzlern, wo der Boden mehr Feuchtigkeit speichert, finden Pflanzen aus dem Segment „frischer Gehölzrand“ (GR2) ideale Voraussetzungen. Für sehr schattige Plätze unter Bäumen mit dichter Krone kommen Stauden aus dem Lebensbereich „Gehölz“ in Frage. Hierbei ist es wichtig, zwischen Bereichen mit geringerer (G1) und höherer Bodenfeuchte (G2) zu unterscheiden.

Hier einige Beispiele für geeignete Pflanzen:

  • Unter Flachwurzlern (GR1): Elfenblume (Epimedium), Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)
  • Unter Flachwurzlern (GR2): Wald-Astern (Aster divaricatus), Funkien (Hosta)
  • Unter Tiefwurzlern (GR2): Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis), Bergenien (Bergenia cordifolia)
  • Unter Bäumen mit dichter Krone (G1): Kleines Immergrün (Vinca minor), Schwarze Nieswurz (Helleborus niger)
  • Unter Bäumen mit dichter Krone (G2): Lenzrose (Helleborus orientalis), Farne

Bodendecker für verschiedene Bereiche der Baumscheibe

Bodendecker für verschiedene Bereiche der Baumscheibe

Die richtige Pflanzenauswahl fördert das gesunde Wachstum auf der Baumscheibe

Die Baumscheibe bietet unterschiedliche Licht- und Feuchtigkeitsverhältnisse. In Stammnähe ist der Boden meist trockener und schattiger, während er zum Rand hin mehr Licht und Feuchtigkeit erhält. Wählen Sie die Bodendecker entsprechend der jeweiligen Bedingungen aus.

Für die nähere Stammumgebung empfehlen sich:

Für den äußeren Bereich der Baumscheibe eignen sich:

Kombination verschiedener Pflanzenarten

Kombination verschiedener Pflanzenarten

Eine clevere Kombination verschiedener Pflanzenarten schafft ein abwechslungsreiches Gartenbild

Um das Mikroklima unter Bäumen zu verbessern und gleichzeitig ein abwechslungsreiches Bild zu erzeugen, empfiehlt es sich, verschiedene Pflanzenarten zu kombinieren.

Blattschmuckstauden wie der Japanische Regenbogenfarn (Athyrium niponicum) bringen mit ihren farbenfrohen Blättern Leben in schattige Gartenbereiche.

Blühstauden wie Astilben oder Wald-Astern (Aster divaricatus) lockern das grüne Blätterdach mit ihren Blüten auf und bieten Nahrung für Insekten.

Ziergräser wie das Japan-Goldbandgras (Hakonechloa macra) sorgen mit ihren filigranen Halmen für Bewegung und Leichtigkeit.

Funkien (Hosta) bilden mit ihren großen, oft gemusterten Blättern einen attraktiven Kontrast zu den feiner strukturierten Farnen und Gräsern.

Zwiebel- und Knollenpflanzen integrieren

Zwiebel- und Knollenpflanzen integrieren

Frühlingsblüher sorgen schon zeitig im Jahr für Farbe unter dem Baum

Zwiebel- und Knollenpflanzen nutzen das Licht unter den kahlen Baumkronen im Frühjahr optimal aus und verwandeln die Baumscheibe in ein buntes Blütenmeer.

Geeignete Arten sind:

  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
  • Krokusse
  • Winterlinge (Eranthis hyemalis)
  • Tulpen
  • Narzissen
  • Traubenhyazinthen (Muscari)
  • Hasenglöckchen

Der Spätsommer ist der ideale Zeitpunkt, um Zwiebel- und Knollenpflanzen zusammen mit Stauden zu setzen.

Planung und Pflanztechnik

Planung und Pflanztechnik

Eine sorgfältige Planung ist entscheidend für eine erfolgreiche Unterpflanzung unter Bäumen

Eine erfolgreiche Unterpflanzung beginnt mit einer sorgfältigen Planung.

So gehen Sie vor:

  1. Bodenanalyse und -vorbereitung: Untersuchen Sie die Bodenbeschaffenheit und entfernen Sie Unkraut.
  2. Pflanzplan erstellen: Skizzieren Sie die Positionierung der Pflanzen unter Berücksichtigung ihrer Wuchshöhe und Ausbreitung.
  3. Auswahl der Pflanzen: Wählen Sie Pflanzen entsprechend der Standortbedingungen und des Baumtyps aus.
  4. Pflanzen setzen: Setzen Sie die Pflanzen anhand Ihres Plans ein und wässern Sie sie anschließend gründlich.
  5. Mulchen: Bedecken Sie die Fläche mit einer Mulchschicht, um die Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken.

Pflege der Unterpflanzung

Pflege der Unterpflanzung

Regelmäßiges Mulchen trägt zur Gesundheit der Unterpflanzung bei

In den ersten Jahren benötigt die Unterpflanzung besondere Aufmerksamkeit:

  1. Regelmäßiges Gießen: Achten Sie insbesondere bei Trockenheit und unter Flachwurzlern auf eine ausreichende Wasserversorgung.
  2. Unkraut entfernen: Entfernen Sie Unkraut regelmäßig, um den jungen Pflanzen keine Konkurrenz zu machen.
  3. Mulchen: Erneuern Sie die Mulchschicht regelmäßig, um den Boden feucht zu halten und Unkraut zu vermeiden.
  4. Laub liegen lassen: Lassen Sie das Laub im Herbst liegen, um die Pflanzen vor Frost zu schützen und den Boden mit Nährstoffen anzureichern.
  5. Düngen: Düngen Sie im Frühjahr sparsam mit Kompost, um die Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Mit der Zeit entwickelt sich die Unterpflanzung zu einem pflegeleichten Ökosystem, das Ihrem Garten Struktur und Lebendigkeit verleiht.

Bilder: Balla Gabor / Shutterstock