Koniferen

Koniferen unterpflanzen: Geeignete Pflanzen & Tipps

Koniferen werfen dichten Schatten und säuern den Boden – eine Herausforderung für viele Pflanzen. Dieser Artikel zeigt, welche Arten sich als Unterpflanzung eignen und wie Sie ein artenreiches Biotop schaffen.

Herausforderungen bei der Unterpflanzung von Koniferen

Die Unterpflanzung von Koniferen stellt verschiedene Herausforderungen dar. Diese Gehölze schaffen spezifische Bedingungen, mit denen andere Pflanzen zurechtkommen müssen. Beachten Sie hierbei die folgenden Aspekte:

  1. Dichtes Wurzelwerk: Koniferen, besonders Flachwurzler wie Fichten und Kiefern, haben ein verzweigtes Wurzelsystem, das dicht unter der Bodenoberfläche verläuft. Dies erschwert es anderen Pflanzen, ausreichend Platz für ihre Wurzeln zu finden und führt zu intensiver Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe.
  2. Geringe Lichtverhältnisse: Der dichte Nadelbewuchs von Koniferen blockiert viel Sonnenlicht. Besonders Arten mit dichten Kronen lassen wenig Licht durch, was schattige Bedingungen für die Unterpflanzung erzeugt. Dieser Schattenwurf erschwert es lichtliebenden Pflanzen zu gedeihen.
  3. Saurer Boden: Die Nadelstreu der Koniferen zersetzt sich und sorgt für eine erhöhte Versauerung des Bodens. Viele Pflanzen bevorzugen jedoch neutrale bis leicht saure Bodenzustände und reagieren empfindlich auf die zunehmend sauren Verhältnisse unter Koniferen.
  4. Trockenheit: Der dichte Bewuchs der Koniferenkronen fängt den Großteil des Niederschlags ab, sodass nur wenig Wasser den Boden erreicht. Dadurch entsteht eine trockene Umgebung, die für viele Pflanzen eine Herausforderung darstellt, besonders in Trockenphasen.

Um die Schwierigkeiten bei der Unterpflanzung von Koniferen zu überwinden, ist es ratsam, Pflanzen auszuwählen, die sich an schattige und saure Standorte sowie an durch Wurzeldruck geprägte Bedingungen gut anpassen können. Die Bodenvorbereitung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um diesen Pflanzen einen optimalen Start zu ermöglichen.

Geeignete Pflanzen für die Unterpflanzung

Für die Unterpflanzung von Koniferen sind Pflanzen ideal, die wenig Wasser und Licht benötigen sowie saure Böden bevorzugen. Hier sind einige konkrete Vorschläge:

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Stauden

Stauden bringen Farbe in den Schatten und sind eine attraktive Ergänzung unter Koniferen. Pflanzen Sie beispielsweise die Herzblättrige Schaumblüte (Tiarella cordifolia), die im Frühjahr weiße Blütenrispen bildet und gut im Halbschatten auf humusreichen Böden gedeiht. Auch die Schaumblüte (Heuchera), bekannt für ihr farbenfrohes Laub, gedeiht gut auf humusreichen, sauren Böden. Die Elfenblume (Epimedium) ist ein robuster Bodendecker, der mit wenig Licht zurechtkommt und im Frühjahr bunte Blüten präsentiert, während Funkien (Hosta) mit ihren dekorativen Blättern ebenfalls gut an schattige und saure Standorte angepasst sind.

Farne

Farne sind prädestiniert für schattige und feuchte Bereiche unter Koniferen. Der Streifenfarn (Asplenium trichomanes) ist ideal für schattige Standorte und bekannt für seine filigranen Wedel. Der Rippenfarn (Blechnum spicant) gedeiht gut im Halbschatten und auf feuchten, sauren Böden, während der Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) gefiederte Blätter entwickelt und gut im Schatten wächst.

Gräser

Gräser verleihen Struktur und Bewegung selbst in schattigen Ecken unter Koniferen. Die Wald-Schmiele (Deschampsia cespitosa) wird bis zu 60 cm hoch und gedeiht gut im Halbschatten bis Schatten. Das Japanische Berggras (Hakonechloa macra) bringt mit seinen überhängenden Halmen Dynamik in die Unterpflanzung und bevorzugt feuchte, saure Böden.

Bodendecker

Bodendecker sind eine hervorragende Wahl, um den Boden zu verdecken und Unkrautwachstum zu unterdrücken. Die Waldsteinie (Waldsteinia ternata) bildet einen dichten Teppich und hat gelbe Blüten. Efeu (Hedera helix) ist äußerst widerstandsfähig und wächst auch im tiefsten Schatten, während das Immergrüne Felsenblümchen (Aurinia saxatilis) sich für sonnige bis halbschattige Stellen eignet und im Frühling leuchtend gelbe Blüten bildet.

Kleinsträucher

Kleinsträucher bieten eine zusätzliche Dimension und können ebenfalls gut unter Koniferen wachsen. Die Stechpalme (Ilex) verträgt Schatten und bietet immergrünen Sichtschutz. Die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) ist ein robuster Strauch, der gut mit schattigen und sauren Bedingungen zurechtkommt.

Durch die Auswahl der passenden Pflanzenarten und ihre Kombination können Sie einen lebendigen und nachhaltigen Gartenbereich unter Koniferen schaffen. Achten Sie darauf, den Boden gut vorzubereiten und regelmäßig zu pflegen, um den Pflanzen die besten Startbedingungen zu bieten.

Pflanztipps

Für eine erfolgreiche Unterpflanzung von Koniferen ist nicht nur die Auswahl der richtigen Pflanzen entscheidend, sondern auch die Vorbereitung und Pflege. Hier sind einige hilfreiche Pflanztipps:

  • Pflanzzeitpunkt wählen: Der Spätsommer (Ende Juli bis Anfang September) ist ideal für die Unterpflanzung, da das Baumwachstum weitgehend abgeschlossen ist und mehr Feuchtigkeit im Boden verbleibt. So können die neuen Pflanzen gut anwurzeln und sich etablieren, bevor der Winter beginnt.
  • Boden vorbereiten: Entfernen Sie Unkraut und lockern die oberste Bodenschicht vorsichtig mit einer Grabegabel (34,00€ bei Amazon*), um den Wurzelfilz der Koniferen nicht zu beschädigen. Mischen Sie die Erde mit einer etwa 15 bis 20 cm dicken Schicht aus Kompost oder Pflanzenerde, um die Bodenstruktur zu verbessern und zusätzliche Nährstoffe bereitzustellen.
  • Wurzelballen wässern: Tauchen Sie die Wurzelballen der Pflanzen vor dem Einsetzen in einem Wassereimer, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dies fördert die Wurzelbildung und sorgt dafür, dass die Pflanzen gleichmäßig mit Feuchtigkeit versorgt werden.
  • Pflanzloch und Tiefe: Achten Sie darauf, dass das Pflanzloch tief genug ist, aber setzen Sie die Pflanzen nicht tiefer ein, als sie zuvor im Topf standen. Werden Pflanzen zu tief gesetzt, wachsen sie in den ersten Jahren kaum und verkümmern möglicherweise.
  • Gießen: Gießen Sie die frisch gepflanzten Pflanzen gründlich an und achten Sie auf eine regelmäßige Wasserversorgung, besonders bei längerer Trockenheit. Koniferen zeigen Trockenstress oft erst, wenn es bereits zu spät ist, daher ist Vorbeugung wichtig.
  • Mulchen: Decken Sie die Pflanzstelle mit einer etwa 5 cm dicken Schicht Rindenmulch ab. Dieses Mulchmaterial hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu halten, den Boden vor Temperaturschwankungen zu schützen und die Nährstoffversorgung des Bodens zu verbessern.
  • Pflegemaßnahmen: Im Frühjahr können Sie mit Hornspänen oder speziellem Koniferendünger arbeiten, um die Nährstoffversorgung zu sichern. Eine moderate Düngung mit diesen Stoffen unterstützt das Pflanzenwachstum und fördert eine gesunde Entwicklung Ihrer Unterpflanzung.

Durch diese gezielten Maßnahmen können Sie die Unterpflanzung von Koniferen erfolgreich gestalten und einen langlebigen, attraktiven Gartenbereich schaffen.

Bilder: KIFOR PRODUCTION / stock.adobe.com