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Schaublatt pflanzen & pflegen: So gedeiht die Blattschmuckstaude

Schaublätter sind imposante Blattschmuckstauden für den Halbschatten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung von Kastanienblättrigem und Fiederblättrigem Schaublatt und gibt Tipps zu Standort, Pflege und Vermehrung.

Wuchs

Das Kastanienblättrige Schaublatt (Rodgersia aesculifolia) ist eine mehrjährige, krautige Staude. Es beeindruckt durch sein eindrucksvolles Laub und seine ansehnlichen Blütenstände. Die Pflanze bildet robuste, kriechende Rhizome, die sich mit den Jahren ausbreiten. Diese wachsenden Rhizome lassen im Frühjahr aufrechte, braun behaarte Blatttriebe von 70 bis 120 Zentimetern entstehen, während die Blütenstängel bis zu 160 Zentimeter hoch wachsen können.

Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab, während die Staude sich in die Rhizome zurückzieht. Im nächsten Frühjahr treibt sie wieder kräftig aus. In der Anfangszeit entwickelt sich das Kastanienblättrige Schaublatt eher langsam, aber an einem geeigneten Standort kann es sich zu einer ausladenden und langlebigen Pflanze etablieren.

Das Fiederblättrige Schaublatt (Rodgersia pinnata) bildet ebenso dichte Horste und erreicht, je nach Sorte, eine Höhe von 100 bis 120 Zentimetern. Diese Staude zeigt sich ebenfalls sehr langlebig und entwickelt sich mit der Zeit zu einer imposanten Blattschmuckpflanze, die ebenso wie die kastanienblättrige Version im Herbst einzieht und im Frühling erneut austreibt.

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Aufgrund ihrer robusten und anpassungsfähigen Natur sind beide Schaublatt-Arten ideal für Standorte im Halbschatten bis Schatten geeignet. Ihr langsames, stetiges Wachstum macht sie zu verlässlichen Pflanzen, die über Jahre hinweg in ihrem Erscheinungsbild beeindruckend bleiben.

Blätter

Das Kastanienblättrige Schaublatt hat große, handförmig gelappte Blätter. Diese sitzen an langen, braun behaarten Stielen und sind in fünf bis sieben Abschnitte unterteilt, was sie dem Laub der Rosskastanie ähnlich macht. Im Frühjahr treibt es in einem dekorativen Rotton aus, der sich bald zu einem satten Grün wandelt, und zeigt dabei eine leicht glänzende Oberfläche.

Das Fiederblättrige Schaublatt besitzt bis zu 50 Zentimeter lange, fiederförmige Blätter. Diese sind in 7 bis 11 Einzelblättchen unterteilt, meist breit lanzettlich und mit einem gesägten Rand versehen. Beim Austrieb im Frühjahr zeigt es einen attraktiven Bronzeton, der sich im Laufe der Saison zu einem dunklen Grün wandelt.

Diese markanten Blätter machen beide Schaublatt-Arten zu dekorativen Blattschmuckpflanzen, die im Garten sowohl einzeln als auch in Gruppenpflanzungen eine große visuelle Wirkung entfalten.

Blüte

Das Kastanienblättrige Schaublatt produziert im Sommer auffällige Blütenstände aus unzähligen kleinen Einzelblüten. Diese variieren in der Farbe von Cremeweiß bis zartem Rosa und öffnen sich an aufrecht stehenden, locker verzweigten Blütenrispen, die eine pyramidenförmige Form bilden. Diese Blütenrispen sind zwischen Mai/Juni und Juli/August ein Blickfang im Garten und eignen sich auch als Schnittblumen.

Das Fiederblättrige Schaublatt zeigt von Juni bis August rosafarbene bis rosaweiße Blüten. Diese sternförmigen Einzelblüten sind dicht in Rispen angeordnet und stehen in starkem Kontrast zum dunkelgrünen Laub. Der Blütenstängel, oft rötlich überhaucht, sorgt für ein zusätzliches Farbspiel.

Beide Schaublatt-Arten verleihen durch ihre einzigartigen Blütenstände dem Garten in den Sommermonaten eine beeindruckende visuelle Wirkung.

Welcher Standort ist geeignet?

Das Kastanienblättrige Schaublatt bevorzugt Standorte im Halbschatten bis Schatten und wächst besonders gut in windgeschützten Bereichen, wo die Feuchtigkeit im Boden gehalten werden kann. Nur bei ausreichend feuchtem Boden verträgt es auch sonnigere Standorte.

Das Fiederblättrige Schaublatt gedeiht am besten an halbschattigen, windgeschützten Plätzen. Auch diese Art toleriert sonnigere Lagen nur bei ausreichend feuchtem Boden. Beide Schaublatt-Arten profitieren von einem Standort, der ihnen Schutz vor starkem Wind bietet und eine konstante Bodenfeuchtigkeit gewährleistet.

Im Garten sind folgende Standorte für Schaublätter ideal:

  • Halbschattige bis schattige Plätze
  • Windgeschützte Bereiche
  • Gebiets mit gleichmäßiger Bodenfeuchtigkeit
  • Standorte, die vor starkem Sonneneinfall geschützt sind (es sei denn, der Boden ist ausreichend feucht)

Besonders geeignet sind Plätze unter Gehölzen oder am Rand von Teichen und Bächen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für das Kastanienblättrige und das Fiederblättrige Schaublatt ist ein humoser, nährstoffreicher und eher kalkarmer Boden ideal. Beide Arten bevorzugen frische bis feuchte Böden, tolerieren jedoch keine Staunässe. Der Boden sollte gut durchlässig und durchlüftet sein, um Wasseransammlungen zu vermeiden. Schwere Böden können mit der Zugabe von Sand verbessert werden.

Um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen, ist eine Mulchschicht aus Kompost oder Laubhumus empfehlenswert. Diese sollte im Frühjahr aufgetragen und im Sommer erneuert werden.

Wichtige Aspekte des Bodens für Schaublätter:

  • Humoser und nährstoffreicher Boden
  • Eher kalkarm
  • Gut durchlässig und durchlüftet
  • Frisch bis feucht, aber keine Staunässe

Ein frischer bis feuchter Boden fördert ein gesundes Wachstum und die ausladende Entfaltung der Blätter.

Pflanzung

Rodgersien wachsen langsam und neigen dazu, zu dicht gepflanzt zu werden. Ein Abstand von 80 bis 90 Zentimetern zu anderen Pflanzen wird empfohlen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. In den ersten Jahren können die anfänglichen Lücken mit Zwiebelblumen oder einjährigen Sommerblumen gefüllt werden.

Das Kastanienblättrige Schaublatt kommt besonders gut zur Geltung, wenn es einzeln oder in kleinen Gruppen von drei Pflanzen gesetzt wird. Beim Fiederblättrigen Schaublatt sollte darauf geachtet werden, dass es am gewählten Standort verbleibt, da es empfindlich auf Umsetzen reagiert.

Die beste Pflanzzeit für das Schaublatt ist im Frühjahr oder Herbst, wenn die Temperaturen gemäßigt sind.

Schaublatt pflegen

Schaublätter sind pflegeleichte Gartenpflanzen und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit. Im Herbst können die vertrockneten Stängel und Blätter zurückgeschnitten werden, wobei die Samenstände bis zum Frühjahr dekorativ bleiben können. Frischer Austrieb kann durch Spätfröste gefährdet werden, daher ist es ratsam, den Wurzelbereich im Winter mit Laub oder Reisig abzudecken.

Um die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und gleichzeitig Nährstoffe zu liefern, empfiehlt sich eine Mulchschicht im Frühjahr, die im Sommer erneuert wird. Gießen in trockenen Perioden ist notwendig, um die Bodenfeuchtigkeit konstant zu halten. Eine zusätzliche Gabe von Kompost oder Hornspänen kann im Sommer den Nährstoffbedarf decken.

Verwendung

Das Kastanienblättrige Schaublatt ist ideal für schattige Bereiche im Garten und entfaltet seine volle Wirkung am Gehölzrand, am Teichrand oder in der Nähe von Bachläufen. Gute Pflanzpartner sind Farne, Prachtspieren, großblättrige Funkien, Riesen-Segge, Herbst-Anemonen, Sterndolden und Kaukasusvergissmeinnicht.

Das Fiederblättrige Schaublatt eignet sich für halbschattige Standorte und kommt am Gehölzrand sowie am Teichrand bestens zur Geltung. Es kann als Solitärpflanze oder in Kombination mit anderen schattenverträglichen Stauden wie Farne, Funkien, Sterndolden und großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht verwendet werden.

Sorten & Arten

Das Fiederblättrige Schaublatt ist im Handel häufig als verschiedene Hybriden erhältlich. Beliebte Sorten umfassen:

  • ‚Superba‘: Attraktive rosafarbene Blüten und bronzefarbenes Laub.
  • ‚Elegans‘: Rosarote Blüten.
  • ‚Weiße Auslese‘: Weiße Blüten.
  • ‚Braunlaub‘: Braunes Laub.
  • ‚Bronze Peacock‘: Laub mit Bronzeton.
  • ‚Chocolate Wings‘: Kräftig rot gefärbte Blütenstängel.

Diese Sorten bieten eine Vielfalt an Farben und Blattformen, die jeden Garten verschönern und verschiedene gestalterische Akzente setzen.

Schaublatt vermehren

Die Vermehrung von Schaublättern erfolgt hauptsächlich durch Teilung, Wurzelschnittlinge oder Aussaat.

Teilung

Teilung ist die häufigste Methode und sollte im Frühjahr (April/Mai) oder Herbst (September) durchgeführt werden. Diese Methode ist besonders geeignet, um sortentypische Eigenschaften zu erhalten und die Pflanze zu verjüngen.

Wurzelschnittlinge

Im Spätherbst können Wurzelschnittlinge geschnitten werden, eine weitere Methode zur vegetativen Vermehrung.

Aussaat

Die Aussaat empfiehlt sich für die Wildart des Kastanienblättrigen Schaublatts. Die sehr feinen Samen werden direkt nach der Reife im Herbst an einem geschützten Platz im Garten ausgesät und leicht angedrückt. Diese Methode erhält die genetische Vielfalt der Pflanzen, eignet sich jedoch weniger zur Erhaltung sortentypischer Eigenschaften.

Konkrete Schritte zur Vermehrung durch Teilung:

  1. Im Frühjahr oder Herbst den Wurzelballen der Pflanze vorsichtig ausgraben.
  2. Den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten in mehrere Teile schneiden.
  3. Darauf achten, dass jede Teilung über mindestens einen kräftigen Trieb und ausreichend Wurzeln verfügt.
  4. Die geteilten Stücke am neuen Standort einpflanzen und gut wässern.
  5. Vor starken Frösten schützen.

Diese Methoden gewährleisten eine gesunde Vermehrung der Schaublätter und fördern ihre beeindruckende Entwicklung im Garten.

Häufig gestellte Fragen

Wie langlebig sind Schaublatt-Stauden?

Schaublatt-Stauden sind sehr langlebig und können an einem geeigneten Standort über viele Jahre hinweg gedeihen. Sie entwickeln sich langsam, aber stetig zu beeindruckenden Blattschmuckpflanzen, die mit den Jahren immer ausladender und schöner werden. Ein gut gewählter, dauerhafter Standort trägt maßgeblich zu ihrer Lebensdauer bei.

Können Schaublätter in der Sonne gepflanzt werden?

Schaublätter bevorzugen halbschattige bis schattige Plätze. Sie können auch an sonnigeren Standorten gedeihen, solange der Boden ausreichend feucht gehalten wird. Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Daher ist es wichtig, für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit zu sorgen, besonders während trockener Perioden.

Sind Schaublätter anfällig für Krankheiten oder Schädlinge?

Schaublätter sind im Allgemeinen robust und wenig anfällig für Krankheiten. Ihre größten Feinde sind Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann, und Schnecken, die gerne an den Blättern fressen. Ein gut durchlässiger Boden und Schneckenschutzmaßnahmen können helfen, diese Probleme zu minimieren.

Wie unterscheidet sich die Vermehrung durch Aussaat von der durch Teilung?

Die Vermehrung durch Aussaat eignet sich hauptsächlich für die Wildarten und erhält die genetische Vielfalt der Pflanzen, ist jedoch weniger geeignet für die Erhaltung sortentypischer Eigenschaften. Die Teilung hingegen ist eine vegetative Methode, die identische Klone der Mutterpflanze erzeugt und am besten im Frühjahr oder Herbst durchgeführt wird. Sie ist besonders geeignet, um sortentypische Merkmale zu erhalten und die Pflanze zu verjüngen.

Bilder: JohnatAPW / Shutterstock