Steppenkerze

Steppenkerze pflanzen & pflegen: So gedeiht sie prächtig

Die Steppenkerze (Eremurus) fasziniert mit ihren imposanten, hohen Blütenständen, die exotisches Flair in den Garten bringen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von Standortwahl und Pflege bis hin zu geeigneten Begleitpflanzen.

Wuchs

Steppenkerzen, auch bekannt als Eremurus, Wüstenschweif, Lilienschweif oder Kleopatranadel, sind mehrjährige, krautige Pflanzen mit horstartigem Wuchs. Die Pflanzen treiben jährlich aus kräftigen, seesternartig angeordneten Rhizomen neu aus, die als Überdauerungs- und Speicherorgane dienen. Das Wurzelsystem, bestehend aus zahlreichen dicken, fleischigen Wurzeln, liegt flach unter der Erdoberfläche und versorgt die Pflanze mit Nährstoffen.

Die grundständigen Laubblätter bilden eine dichte Rosette und sind lanzettlich, schmal, linear und spitz zulaufend. Während der Blütezeit vergilben sie zunehmend und ziehen ein.

Die langen Blütenstiele der Steppenkerze ragen weit über die Belaubung hinaus und können Höhen zwischen 80 und 250 Zentimetern erreichen. Unverzweigte Stiele tragen nur im oberen Bereich kleine, bewimperte Blätter. Besonders großwüchsige Arten wie die Riesen-Steppenkerze (Eremurus robustus) können sogar eine Höhe von bis zu 3 Metern erzielen.

Lesen Sie auch

Der kerzenförmige, traubige Blütenstand kann bis zu 150 Zentimeter lang sein. Die Einzelblüten öffnen sich von unten nach oben und erzeugen so einen imposanten Gesamteindruck. In den Monaten Mai bis Juli blühen die Steppenkerzen in Farben von Weiß, Gelb, Orange bis Rosa. Die Pflanzen können sich unterirdisch durch ihre Rhizome vermehren, was ihnen Langlebigkeit und Widerstandskraft verleiht. Sie eignen sich hervorragend für prärieartige Pflanzungen und Staudenbeete, wo sie als markante Hingucker fungieren.

Blüte

Die Blütenstände der Steppenkerze befinden sich am oberen Ende der langen, unverzweigten Stängel und sind traubenförmig angeordnet, oft mit mehreren hundert Einzelblüten. Jede Blüte ist zwittrig und hat Kronenblätter, die je nach Art glockenförmig, röhrig oder becherförmig sind. Die Staubgefäße ragen weit aus der Blüte heraus und verleihen den Blüten ein filigranes Aussehen.

Die Farbpalette reicht von Weiß über Gelb und Orange bis hin zu Rosa und Lachsrosa, und die Blütezeit variiert je nach Art von Mai bis August. Die Blüten öffnen sich am Blütenstand von unten nach oben, was zu einem langanhaltenden Blüherlebnis führt. Diese auffälligen Blüten ziehen viele Insekten wie Bienen und Hummeln an und bereichern so naturnahe Gärten.

Welcher Standort ist geeignet?

Steppenkerzen benötigen einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Ihre langen Blütenstiele können bei starkem Wind leicht abknicken, daher sind geschützte Plätze wichtig. Für sehr hoch wachsende Arten wie die Riesen-Steppenkerze können Stützmaßnahmen sinnvoll sein.

Die idealen Bodenbedingungen sind trocken bis frisch, gut durchlässig und nährstoffreich. Sandige Böden verhindern Staunässe, besonders im Winter, da nasse Bedingungen die fleischigen Wurzeln faulen lassen können.

Um die Schönheit der Steppenkerzen im Garten vollständig zu entfalten, achten Sie auf:

  • Einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort
  • Einen gut durchlässigen, sandigen und nährstoffreichen Boden
  • Vermeidung von Staunässe, besonders im Winter

Steppenkerzen passen besonders gut zu prärieartigen Pflanzungen und Kiesbeeten. Setzen Sie sie zwischen andere Stauden wie Pfingstrosen, Frauenmantel, Flockenblumen, Storchschnabel, Polsterstauden, Staudengräser, Rosen oder Türkischen Mohn, um das vergilbte Laub zu kaschieren.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Boden für Steppenkerzen sollte gut durchlässig, sandig, tiefgründig und nährstoffreich sein. Staunässe wird schlecht vertragen und kann die fleischigen Wurzeln faulen lassen. Mischen Sie dem Boden gut abgelagerten Kompost bei, um die Drainage zu verbessern und gleichzeitig Nährstoffe zuzuführen.

Um Staunässe zu verhindern und optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, empfiehlt sich folgende Bodenvorbereitung:

  1. Ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben, das breiter als der Wurzelstock der Pflanze ist.
  2. Eine Drainageschicht aus Sand, Kies oder Schotter am Boden des Pflanzlochs anlegen.
  3. Die Pflanze vorsichtig einsetzen und das Loch mit einer Mischung aus sandiger Erde und Kompost auffüllen.
  4. Abschließend die Pflanzstelle mit Kies abdecken, um die Drainage weiter zu verbessern.

So bereitet, kann die Steppenkerze optimal gedeihen und ihre beeindruckende Blütenpracht entfalten.

Steppenkerze pflegen

Steppenkerzen sind relativ pflegeleicht und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit. Um eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten, beachten Sie folgende Pflegemaßnahmen:

Im Frühjahr:

Eine Düngergabe mit kaliumbetontem Volldünger oder Kompost fördert den Austrieb und die Blütenbildung.

Im Sommer:

  • Regelmäßiges, aber mäßiges Gießen, dabei den Boden zwischendurch gut abtrocknen lassen.
  • Die Wassergabe nach der Blüte reduzieren und keinen zusätzlichen Dünger mehr verabreichen.
  • Stützen Sie hochwachsende Arten, um die Blütenstiele vor Windbruch zu schützen.

Im Herbst:

Eine Schutzschicht aus Mulch, Rindenmulch oder Tannenzweigen hilft den Pflanzen, gut durch den Winter zu kommen.

Nach der Blüte:

Verblühte Blütenstände sollten direkt nach der Blüte abgeschnitten werden, um eine unkontrollierte Selbstaussaat zu verhindern.

Langfristige Pflege:

Alle 2-3 Jahre die Pflanze im Herbst oder Spätwinter teilen, um schwache Wurzeln zu entfernen und die Wuchs- und Blühkraft zu fördern. Die Rhizome können vorsichtig ausgegraben, geteilt und an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden.

Durch diese Pflegemaßnahmen bleibt die Steppenkerze gesund und entfaltet jedes Jahr ihre beeindruckende Blütenpracht.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Steppenkerzen ist im Spätsommer, ab der zweiten Augusthälfte bis etwa Mitte Oktober. Für eine erfolgreiche Pflanzung beachten Sie folgende Schritte:

  1. Ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben, etwa 12 bis 15 Zentimeter tief und 25 bis 30 Zentimeter breit.
  2. Eine Drainageschicht aus Kies oder Sand am Boden des Pflanzlochs anlegen.
  3. Ein kleiner Erdhügel in der Mitte des Pflanzlochs erleichtert das Einsetzen der Wurzelknollen. Die Wurzeln vorsichtig auf diesem Hügel platzieren.
  4. Die Knollen nicht tiefer als 15 Zentimeter in die Erde setzen, wobei die Triebbasis leicht über der Erde liegen sollte.
  5. Das Loch mit sandiger Erde auffüllen und die Pflanzstelle mit einer Schicht Kies abdecken.

Der Pflanzabstand sollte 30 bis 50 Zentimeter betragen, um den Pflanzen genügend Raum zum Wachsen zu geben. Schützen Sie die Pflanzstellen im Herbst mit Laub oder Vlies, um Spätfröste zu vermeiden, und markieren Sie diese mit einem Stock, um sie im Frühjahr leicht wiederzufinden. Eine dünne Schicht Kompost als Abdeckung verbessert die Nährstoffversorgung und isoliert gegen Kälte.

Sorten & Arten

Die Steppenkerze (Eremurus) umfasst viele Arten und Sorten, die sich in Wuchshöhe, Blütenfarbe und Blütezeiten unterscheiden. Hier sind einige der bekanntesten Sorten:

Eremurus robustus (Riesen-Steppenkerze): Diese Art erreicht Höhen von bis zu 3 Metern, mit Blütenständen bis zu 150 cm. Die Blüten sind zartrosa und verblassen zu Weiß. Die Hauptblütezeit liegt zwischen Juni und Juli.

Eremurus himalaicus (Himalaya-Steppenkerze): Stattet sich durch strahlend weiße Blüten aus und erreicht Höhen von etwa 100 bis 180 cm. Blütezeit ist von Mai bis Juni.

Eremurus stenophyllus (Schmalblättrige Steppenkerze): Wächst zwischen 40 und 100 cm hoch und hat leuchtend gelbe Blüten, die später orange bis braun werden. Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Eremurus × isabellinus: Diese Hybride umfasst viele Sorten mit variierenden Blütenfarben von Weiß über Gelb bis hin zu Orange. Zu den bekanntesten zählen ‚Romance‘, ‚Cleopatra‘, ‚Moneymaker‘ und ‚Pinokkio‘. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August.

So kommt die Pflanze über den Winter

Steppenkerzen sind winterhart und können Temperaturen bis zu -29 °C standhalten. In ihren natürlichen Habitaten sind sie während der Wintermonate durch eine Schneedecke geschützt. Bei uns wechseln Frost und Regen oft, daher benötigen Steppenkerzen Schutz vor winterlicher Nässe.

Eine Schutzschicht aus Tannenzweigen, Rindenmulch oder trockenem Laub ist empfehlenswert. Dies schützt die Pflanzen vor Kahlfrösten und verhindert, dass die Rhizome faulen. Besonders im ersten Jahr nach der Pflanzung ist dieser Schutz wichtig. Entfernen Sie die Schutzschicht im Frühjahr rechtzeitig, damit die Steppenkerze nicht zu früh austreibt und vor Spätfrösten geschützt bleibt.

Steppenkerze vermehren

Steppenkerzen können durch Samen oder Teilung vermehrt werden. Die Vermehrung durch Samen ist aufwändiger und erfordert spezielle Bedingungen für die Keimung. Einfacher und schneller ist die Vermehrung über Rhizom-Teilung.

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Samen verlangt Geduld:

  • Samen zunächst mehrere Wochen bei hohen Temperaturen feucht halten.
  • Danach im Dunkeln bei niedrigen Temperaturen keimen lassen.
  • Temperatur langsam erhöhen und die Setzlinge ins Licht stellen.

Vermehrung durch Teilung der Rhizome

Die einfachere Methode ist die Teilung der unterirdischen Rhizome im Frühherbst:

  1. Die Rhizome vorsichtig ausgraben.
  2. Rhizome in kleinere Abschnitte teilen, wobei jeder Abschnitt mindestens ein Auge haben sollte.
  3. Die Teilstücke direkt an der gewünschten Stelle im Garten wieder einpflanzen.

Achten Sie darauf, die Rhizome beim Teilen nicht zu stark zu zerkleinern, um eine bessere Etablierung und Wuchs zu gewährleisten.

Verwendung

Steppenkerzen sind herausragende Solitärpflanzen, die sich in vielfältigen Gartenstilen integrieren lassen. Sie sind besonders geeignet für:

  • Kies- und Präriegärten
  • Steingärten
  • Rabatten mit exotischem Flair
  • Naturnahe Freiflächen

Ihre Höhe und auffallende Schönheit machen sie auch in Parkanlagen beliebt. Vor dunklen Hintergründen wie Hecken oder Ziergräsern kommen sie besonders gut zur Geltung.

Für beeindruckende Pflanzkombinationen empfehlen sich Partnerpflanzen wie:

  • Ziergräser
  • Hohe Fetthennen
  • Fackellilien
  • Türkischer Mohn
  • Hohe Glockenblumen

Steppenkerzen wirken auch in großen Pflanzungen als markante Hingucker. Begleitpflanzen wie Pfingstrosen, Schleierkraut, Katzenminze, Frauenmantel und Flockenblumen kaschieren das vergilbte Laub. Die langlebigen Blüten eignen sich zudem hervorragend als Schnittblumen für Bodenvasen, wenn sie geschnitten werden, sobald sich die unteren Blüten öffnen.

Krankheiten & Schädlinge

Steppenkerzen sind robuste Pflanzen, die selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden. Sie sind jedoch anfällig für Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann. Um dies zu verhindern, setzen Sie die Pflanzen in gut durchlässigen, sandigen Boden und legen beim Einpflanzen eine Drainageschicht aus Kies oder Sand an.

Seltene Probleme wie Echter Mehltau oder Blattläuse können auftreten. Echter Mehltau ist durch weißen, mehligen Belag auf den Blättern erkennbar, besonders bei feucht-warmen Bedingungen. Blattläuse saugen Pflanzensäfte und schwächen die Pflanze. Entfernen Sie bei Wurzelfäule betroffene Pflanzen, behandeln Sie Echten Mehltau mit Fungiziden und bekämpfen Sie Blattläuse mit einem starken Wasserstrahl oder natürlichen Insektiziden. So bleibt die Gesundheit der Steppenkerzen langfristig gesichert.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche besonderen Standortanforderungen hat die Steppenkerze?

Die Steppenkerze benötigt einen vollsonnigen und windgeschützten Standort mit gut durchlässigem, sandigem und nährstoffreichem Boden. Sie ist besonders anfällig für Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann. In sehr windigen Lagen kann es hilfreich sein, hochwachsende Arten wie die Riesen-Steppenkerze mit Stützen zu sichern.

2. Ist die Steppenkerze giftig für Haustiere und Menschen?

Nein, die Steppenkerze ist nicht giftig, weder für Menschen noch für Haustiere wie Hunde und Katzen. Trotzdem sollte sie, wie alle Zierpflanzen, nicht verzehrt werden.

3. Warum vergilbt das Laub der Steppenkerze während der Blütezeit?

Das Vergilben der Laubblätter während der Blütezeit ist eine Anpassung an ihre natürlichen Habitate in den trocken-sommerlichen Steppen Zentralasiens. Hier schützt sich die Pflanze vor übermäßiger Verdunstung, indem sie die Blätter einzieht. Es ist ratsam, Steppenkerzen mit anderen Stauden wie Pfingstrosen oder Flockenblumen zu kombinieren, die das vergilbte Laub kaschieren.

4. Was macht die Rhizome der Steppenkerze besonders?

Die Rhizome der Steppenkerze sind kräftige, seesternartig angeordnete Speicherorgane. Diese besonderen Rhizome ermöglichen der Pflanze, auch in kargen und nährstoffarmen Böden zu überleben. Sie dienen als Überdauerungsorgane und verankern die Pflanze flach unter der Erdoberfläche. Ein weiterer interessanter Aspekt ist das Aussehen der Wurzeln, die häufig mit Seesternen verglichen werden.

Bilder: Sicha69 / iStockphoto