Zierlauch pflanzen & pflegen: So blüht er prächtig
Zierlauch ist eine pflegeleichte und vielseitige Zwiebelblume, die mit ihren auffälligen Blütenkugeln in verschiedenen Farben und Größen jeden Garten bereichert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Zierlauch, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.
Wuchs
Zierlauch-Arten, auch bekannt als Allium, erreichen je nach Art eine Wuchshöhe von 12 bis 150 Zentimetern. Beispielsweise bleibt der Blauzungen-Lauch (Allium nevskianum) mit 12 bis 15 Zentimetern recht niedrig, während der Riesenlauch (Allium giganteum) und viele Hybrid-Sorten über einen Meter hoch werden. Der kräftige, meist blattlose Blütenstiel trägt am oberen Ende die charakteristischen kugeligen Blütenstände aus zahlreichen Einzelblüten. Die langen, schmalen Laubblätter sind ungestielt und entspringen direkt aus der Zwiebel.
Im Frühling treiben Laub und Blütenschaft aus der Zwiebel aus. Nach der Blüte und der Samenreife sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, während die Zwiebel im Boden überdauert. In dieser Ruhephase findet weder Wurzelwachstum noch die Bildung von Tochterzwiebeln statt, was die Pflanze besonders anpassungsfähig an Standorte mit sommerlicher Trockenheit macht.
Im Sommer ziehen sich die grünen Pflanzenteile zurück, die Zwiebel verbleibt im Boden und übersteht die Trockenheit. Zierlauch zeichnet sich durch seine beeindruckende Vielfalt an Blütenfarben und Wuchsformen aus. Diese reichen von kompakten Arten für Steingärten bis hin zu hoch aufragenden Sorten, die in Staudenbeeten hervorragend zur Geltung kommen.
Blüte
Die Blütezeit des Zierlauchs variiert zwischen April und September, wobei die meisten Arten von Mai bis Juni blühen. Der Kugel-Lauch (Allium sphaerocephalon) blüht beispielsweise von Juni bis Juli, manchmal bis in den September hinein. Die Blütenstände sind meist kugelförmig und können bis zu 25 Zentimeter im Durchmesser erreichen. Sie bestehen aus vielen kleinen, sternförmigen Einzelblüten, die dicht zusammenstehen. Farblich dominiert ein Spektrum von Violetttönen, jedoch gibt es auch weiß, gelb, rosa, rot und blau blühende Arten.
Nach der Bestäubung entwickeln sich Kapselfrüchte mit schwarzen, eiförmigen bis kugeligen Samen. Diese Fruchtstände sind lange haltbar und verfärben sich meist strohgelb oder goldbraun. Sie sind auch nach der Blütezeit sehr dekorativ und eignen sich gut für Trockensträuße.
Zierlauch-Blüten sind wertvoll für die Gartenökologie, da sie Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten anziehen. Auch nachdem die Blüten verwelkt sind, bleibt die Pflanze durch ihre formschönen Fruchtstände ein Hingucker im Garten.
Welcher Standort ist geeignet?
Zierlauch bevorzugt vollsonnige Standorte, gedeiht aber auch im leichten Halbschatten, wenn auch mit weniger intensiver Blüte. Ein gut durchlässiger Boden ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Bevorzugt werden humose und nährstoffreiche Böden. Sandige Böden können durch Blumenerde angereichert werden, während lehmige Böden durch die Zugabe von Sand oder Kies aufgelockert werden sollten.
Für optimalen Schutz vor Staunässe empfiehlt es sich, im Pflanzloch eine Kiesschicht anzulegen. Hochwüchsige Sorten sollten windgeschützt stehen, um ein Umknicken zu verhindern.
Die optimalen Bedingungen umfassen:
- Vollsonnige Standortwahl, toleranter gegenüber leichtem Halbschatten
- Humoser, gut durchlässiger und nährstoffreicher Boden
- Vermeidung von Staunässe durch Sandschicht bei lehmigen Böden
- pH-Wert des Bodens zwischen 6 und 6,5
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Zierlauch ist durchlässig, humos und nährstoffreich. Trockenheit wird gut vertragen; Staunässe sollte vermieden werden. Schwere, lehmige Böden können durch Zugabe von Sand oder Kies durchlässiger gemacht werden. Ein pH-Wert zwischen 6 und 6,5 ist optimal, wobei kalkliebende Arten wie Allium sphaerocephalon auch kalkhaltige Böden bevorzugen.
Weitere wesentliche Punkte umfassen:
- Hohe Durchlässigkeit des Bodens
- Ausreichender Humus- und Nährstoffgehalt, besonders sparsamer Einsatz von Stickstoff
- Trockenheit oder mäßige Trockenheit des Bodens
Zur Verbesserung der Drainage kann das Pflanzloch mit einer kleinen Kiesschicht versehen werden. Das schützt die Zwiebeln vor Fäulnis in feuchten Bodenverhältnissen.
Zierlauch pflegen
Zierlauch ist pflegeleicht und benötigt nur minimale Aufmerksamkeit. Während der sommerlichen Ruhephase sollten Sie die Pflanze eher trocken halten. Im Frühjahr unterstützt organischer Volldünger den Austrieb. Vergilbende Blätter sind ein natürlicher Prozess und sollten erst entfernt werden, wenn sie vollständig eingetrocknet sind. Wenn keine Selbstaussaat erwünscht ist, können abgeblühte Blütenstände entfernt werden.
Für im Topf gepflanzte Zwiebeln kann gelegentliches, durchdringendes Gießen notwendig sein, wobei Staunässe vermieden werden muss.
Wesentliche Pflegemaßnahmen beinhalten:
- Frühjahrsdüngung mit organischem Volldünger
- Entfernen vergilbender Blätter erst nach vollständigem Eintrocknen
- Wahlweise Entfernen der abgeblühten Blütenstände
- Durchdringendes Gießen bei Topfbepflanzungen, jedoch ohne Staunässe
Im Winter sind die meisten Zierlaucharten frosthart und benötigen keinen besonderen Schutz. In besonders rauen Lagen oder bei Kahlfrost sollten die Zwiebeln allerdings mit Tannenreisig oder Laub abgedeckt werden.
Pflanzung
Setzen Sie die Zwiebeln des Zierlauchs im Herbst von September bis November, um ein gutes Einwurzeln vor dem Winter zu gewährleisten. Die Pflanztiefe sollte etwa dreimal so groß wie die Zwiebel sein. Für eine bessere Drainage auf lehmigen Böden empfiehlt sich eine Kiesschicht im Pflanzloch. Der Pflanzabstand variiert je nach Sorte zwischen 10 und 60 cm, je nach Wuchshöhe.
Einige wichtige Schritte zur Pflanzung sind:
- Wählen Sie den Pflanzzeitpunkt zwischen September und November.
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa dreimal so tief wie die Zwiebel hoch ist.
- Fügen Sie bei schweren Böden eine Kiesschicht zur Verbesserung der Drainage hinzu.
- Setzen Sie die Zwiebel mit dem Boden nach unten und füllen Sie das Pflanzloch wieder auf.
Markieren Sie die Pflanzstellen am besten mit dünnen Bambusstäben, um die spät austreibenden Arten im Frühjahr nicht zu beschädigen.
Blätter
Die Blätter des Zierlauchs sind lang, schmal und entspringen direkt aus der Zwiebel. Ihr glatter Rand und der halbzylindrische Querschnitt sind charakteristisch. Beim Zerreiben verströmen sie einen typischen Zwiebelduft. Die Blätter bleiben meist niedriger als die Blütenstiele und vergilben zur Blütezeit, um Nährstoffe in die Zwiebel zurückzuführen.
Einige wichtige Merkmale der Zierlauch-Blätter umfassen:
- Glatter Rand und halbzylindrischer Querschnitt
- Lang, schmal und ungestielt
- Verströmen beim Zerreiben einen charakteristischen Zwiebelduft
- Ziehen nach der Blüte vollständig ein
Zierlauch vermehren
Zierlauch kann durch Tochterzwiebeln oder Samen vermehrt werden. Die Vermehrung durch Tochterzwiebeln ist einfacher und schneller. Trennen Sie im Spätsommer oder Herbst die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel und pflanzen Sie sie in geeigneten Abständen neu ein.
Die Samenvermehrung ist aufwendiger und dauert länger. Nach der Blüte können die Samen geerntet und zur Kälteeinwirkung ausgesät werden. Diese Methode eignet sich vor allem für die Vermehrung reiner Arten.
Die wesentlichen Schritte zur Vermehrung sind:
- Trennen Sie im Spätsommer oder Herbst die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel.
- Setzen Sie die Zwiebeln in einem Abstand von 20-25 cm neu ein.
- Ernten Sie die Samen nach der Blüte und setzen Sie diese der notwendigen Kälteeinwirkung aus.
Verwendung
Zierlauch ist vielseitig einsetzbar. Höhere Arten und Hybriden eignen sich gut für sonnige Beete und lassen sich hervorragend mit verschiedenen Stauden kombinieren. Niedrigere Arten passen gut in Steingärten, Tröge oder den Beetvordergrund. Auch im naturnahen Gartenbau ist Zierlauch aufgrund seiner Anziehungskraft auf Bienen und Schmetterlinge ideal.
Die Blütenstände eignen sich zudem als Schnittblumen und für die Trockenfloristik. Einige Arten sind ebenfalls kulinarisch verwendbar; Zwiebeln und Blätter können roh oder gekocht verzehrt werden.
Sorten & Arten
Die Gattung Allium bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sorten, von niedrigen Zwergsorten bis hin zu prächtigen Riesensorten. Beliebte Sorten umfassen:
Für imposante Akzente im Garten:
- Allium giganteum (Riesenlauch): Bis zu zwei Meter hoch, violette Blütenkugeln.
- Allium ‚Globemaster‘: Riesige, violette Kugelblüten, Höhe 80-100 cm.
Für farbenfrohe Highlights im Beet:
- Allium karataviense (Blauzungen-Lauch): 15-20 cm hoch, blau-grüne Laubblätter, weiß bis graurote Blüten.
- Allium moly (Gold-Lauch): Leuchtend gelbe Blüten, bevorzugt sonnige Standorte.
- Allium caeruleum (Azur-Lauch): Etwa 60 cm hoch, leuchtend blaue Blüten.
Für besondere Akzente:
- Allium christophii (Sternkugellauch): Bis zu 50 cm hoch, sternförmige Blütenstände in Violett.
- Allium nectarroscordum siculum (Sizilianischer Honiglauch): 50-100 cm hoch, creme-rosa glockenförmige Blüten.
Zierlauch bietet das ganze Gartenjahr über Abwechslung und beeindruckende Höhepunkte.
So kommt die Pflanze über den Winter
Zierlauch ist in der Regel winterhart. Um sicherzustellen, dass die Zwiebeln gut über den Winter kommen, ist eine gute Drainage entscheidend. Bei schweren, lehmigen Böden empfiehlt es sich, eine Drainageschicht aus Kies oder Sand anzulegen. In rauen Lagen oder bei Kahlfrost sollten die Zwiebeln zusätzlich mit Reisig, Stroh oder Laub bedeckt werden. Für frostempfindliche Arten wie den Igelkolben-Lauch (Allium schubertii) sind besondere Maßnahmen notwendig:
- Im Herbst die Zwiebeln ausgraben und säubern.
- In Kisten mit Sand legen und bei 5 bis 10°C überwintern.
Diese Maßnahmen helfen, dass Zwiebeln gut durch den Winter kommen und im Frühjahr kräftig austreiben können.
Häufig gestellte Fragen
Ist Zierlauch winterhart?
Ja, die meisten Zierlaucharten sind winterhart und können auch strenge Fröste gut überstehen. Allerdings sterben bei starkem Frost die oberirdischen Pflanzenteile ab. Die Zwiebel überdauert jedoch im Boden und treibt im Frühjahr wieder neue Triebe aus.
Wie überwintere ich empfindliche Zierlaucharten?
Einige Zierlaucharten, wie der Igelkolben-Lauch (Allium schubertii), sind nicht vollkommen winterhart. Diese sollten in einem frostgeschützten Raum bei Temperaturen von 5 bis 10°C überwintert werden. Alternativ können Sie sie an einem geschützten Platz im Garten mit einer Abdeckung aus Stroh, Laub oder Tannenreisig schützen.
Wie vermehrt man Zierlauch durch Samen?
Zierlauch ist ein Kaltkeimer. Nach der Aussaat muss man die Samen zwei bis vier Wochen bei etwa 20°C feucht halten und anschließend für sechs Wochen kühl stellen (zwischen -3°C und +3°C). Danach können die Samen wieder in eine wärmere Umgebung gebracht werden, um die Keimung zu fördern.
Was sind besondere Trivia-Fakten über Zierlauch?
Zierlauch stammt häufig aus Regionen mit Extrembedingungen, wie Steppen und Berghängen, und hat sich optimal an diese Standorte angepasst. In seiner Zwiebel speichert er die fertige Pflanze, was ihm eine schnelle Vegetationsphase ermöglicht. Außerdem ziehen die beeindruckenden Blütenstände viele nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln an, was ihn auch ökologisch wertvoll macht.