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Zierlauch: Gelbe Blätter – Ursachen & Hilfe

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Gelbe Blätter beim Zierlauch können ein Indiz für natürliche Prozesse, aber auch ein Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten sein. Dieser Artikel erläutert die möglichen Ursachen für gelbe Blätter und stellt effektive Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung vor.

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Es ist normal, dass die Blätter im Herbst gelb werden

Wenn Schädlinge den Blättern zusetzen

Verschiedene Schädlinge können Zierlauchpflanzen befallen und zu unschönen Veränderungen am Laub führen. Zu den häufigsten gehören Blattläuse und Spinnmilben.

  • Blattläuse: Ein Befall mit Blattläusen erkennen Sie an deformierten und verschrumpelten Blättern. Die Schädlinge sondern zudem Honigtau ab, der einen klebrigen Belag auf den Blättern hinterlässt und wiederum weitere Schädlinge oder Krankheiten anlocken kann.
  • Spinnmilben: Spinnmilben saugen Pflanzensaft aus den Blättern, wodurch diese sich gelb verfärben und im schlimmsten Fall absterben. Trockene Luft begünstigt die Vermehrung der Spinnmilben. Daher ist eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Pflanze eine effektive Maßnahme, um dem Befall entgegenzuwirken.

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Vergilbung durch Pilzkrankheiten

Pilzkrankheiten sind eine häufige Ursache für die Vergilbung von Zierlauchblättern. Einige Pilze greifen die Pflanzenstruktur direkt an und verursachen sichtbare Schäden sowie Gelbfärbungen. Insbesondere zwei Pilzarten sind hierbei relevant:

  • Weißfäule: Diese Krankheit führt zum Faulen der Knollen und zur Vergilbung der Blätter. Weißfäule stellt eine ernste Bedrohung für Zierlauch dar. Einmal infizierte Standorte sollten für die nächsten acht Jahre nicht mehr für den Anbau von Allium-Arten verwendet werden. Die effektivste Methode, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, ist die Entsorgung der befallenen Pflanzen durch Verbrennen.
  • Mehlkrankheit (Sclerotium cepivorum): Dieser Pilz befällt vor allem die Wurzeln des Zierlauchs. Sämlinge können durch den Befall absterben, und bei älteren Pflanzen verfärben sich die Blätter von der Spitze her gelb. Die Wurzeln und der Wurzelboden beginnen zu faulen. Ohne rechtzeitige Maßnahmen kann eine Infektion mit diesem Pilz zum Absterben der gesamten Pflanze führen. Befallene Pflanzenteile müssen daher sofort entfernt werden.

Bei ersten Anzeichen eines Pilzbefalls ist schnelles Handeln wichtig, um die Gesundheit der Zierlauchpflanzen zu schützen und eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.

Maßnahmen gegen Schädlinge

Die Bekämpfung von Schädlingen erfordert gezielte Maßnahmen, um die Pflanzen zu schützen und gleichzeitig die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Beachten Sie folgende Tipps:

  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Befallene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt und am besten verbrannt werden, um eine weitere Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern.
  • Einsatz von Insektiziden: In akuten Fällen können Insektizide in Form von Streu- oder Spritzmitteln eingesetzt werden. Wählen Sie dabei unbedingt Präparate, die speziell für den Einsatz im Haus- und Kleingartenbereich zugelassen sind, und beachten Sie die Anwendungshinweise.
  • Kulturschutznetze: Um Neubefall vorzubeugen, können Sie engmaschige Kulturschutznetze verwenden. Diese sollten jedoch präventiv eingesetzt werden, da sie nur einem Befall vorbeugen, diesen aber nicht bekämpfen können.
  • Rückschnitt nach der Ernte: Ein starker Rückschnitt mehrjähriger Kräuter und Zierpflanzen im Herbst nach der Ernte kann dazu beitragen, die Population der überwinternden Schädlinge zu reduzieren.

Bei der Schädlingsbekämpfung sollte stets darauf geachtet werden, das ökologische Gleichgewicht so wenig wie möglich zu stören und vorbeugende Maßnahmen gegenüber chemischen Eingriffen zu bevorzugen.

Maßnahmen gegen Pilzkrankheiten

Pilzbefall bei Zierlauch kann durch verschiedene Pilzarten verursacht werden, die unterschiedliche Symptome und Schäden hervorrufen. Ein frühzeitiges Eingreifen ist entscheidend, um die Ausbreitung zu stoppen und die Pflanze zu schützen. Folgende Maßnahmen sind wirksam:

  1. Entfernen befallener Pflanzenteile: Befallene Pflanzenteile müssen umgehend entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Vermeiden Sie die Entsorgung im Kompost, um eine weitere Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern.
  2. Staunässe vermeiden: Achten Sie auf eine angemessene Bewässerung und vermeiden Sie Staunässe, da diese die Entwicklung und Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigt. Gießen Sie am besten von unten, damit die Blätter trocken bleiben.
  3. Luftzirkulation fördern: Sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. So bleiben die Blätter trocken und das Risiko eines Pilzbefalls sinkt.
  4. Pilzresistente Sorten wählen: Bei der Auswahl neuer Pflanzen können Sie auf pilzresistente Sorten achten, um den Pflegeaufwand zu reduzieren.
  5. Fungizide als letztes Mittel: In Fällen, in denen der Befall weit fortgeschritten ist, kann der Einsatz von Fungiziden unumgänglich sein. Wählen Sie zugelassene Produkte und wenden Sie diese gemäß der Anleitung an.

Jede dieser Maßnahmen trägt dazu bei, Zierlauchpflanzen vor Pilzkrankheiten zu schützen oder einen bestehenden Befall zu behandeln. Schnelles Handeln ist wichtig, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und die Pflanzenbestände zu erhalten.

Unterscheidung zwischen natürlichem Nährstoffrückzug und Krankheiten

Um angemessen reagieren zu können, ist es wichtig, zwischen einem natürlichen Nährstoffrückzug und einem Hinweis auf Krankheiten oder Schädlingsbefall zu unterscheiden.

Anzeichen für einen natürlichen Nährstoffrückzug:

  • Beginn der Vergilbung nach der Hauptblütezeit, da die Pflanze Nährstoffe in die Zwiebel einlagert.
  • Gleichmäßige Verfärbung und sukzessives Eintrocknen der Blätter ohne sichtbare Beschädigungen.
  • Keine Fraßspuren, Minen oder andere auffällige Markierungen auf den Blättern.

Anzeichen für einen Schädlings- oder Krankheitsbefall:

  • Unregelmäßiges Auftreten der Vergilbung, das nicht mit der Blütezeit zusammenhängt.
  • Sichtbare Schäden wie Fraßspuren, Minen, Flecken oder eingerollte Blätter.
  • Fleckenweise Vergilbung oder eingerollte Blattränder, die die Photosynthese beeinträchtigen.

Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingen

Um das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall bei Zierlauch zu minimieren, gibt es verschiedene wirksame Strategien:

  • Licht und Standort: Wählen Sie einen vollsonnigen Standort mit durchlässigem Boden, um Staunässe zu vermeiden.
  • Bodenbeschaffenheit und Pflanzung: Sorgen Sie für eine gute Drainage des Bodens.
  • Pflanzabstand: Achten Sie auf ausreichenden Pflanzabstand, um die Luftzirkulation zu fördern.
  • Wässerung: Bewässern Sie die Pflanzen morgens und am besten von unten, damit das Laub trocken bleibt.
  • Nährstoffmanagement: Düngen Sie ausgewogen und kaliumbetont.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überwachen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Problemen.
  • Nützlinge fördern: Unterstützen Sie die Ansiedlung von Nützlingen im Garten.
  • Hygiene: Entfernen und entsorgen Sie befallenes Pflanzenmaterial umgehend.
  • Natürliche Präparate: Bei ersten Anzeichen eines Befalls können milde, umweltfreundliche Präparate eingesetzt werden.

Durch die Beachtung dieser Maßnahmen bleiben Ihre Zierlauchpflanzen gesund und schön.

Bilder: CreativeMedia.org.uk / Shutterstock