Zierlauch überwintern: So gelingt’s im Beet & Topf
Zierlauch verschönert mit seinen farbenprächtigen Blütenkugeln jeden Garten. Für eine optimale Entwicklung benötigen die verschiedenen Sorten die richtige Pflege im Winter. Dieser Artikel liefert einen umfassenden Leitfaden zur Überwinterung von Zierlauch im Beet und in Töpfen.
Überwinterung von winterharten Zierlauch-Sorten im Gartenbeet
Winterharte Zierlauch-Sorten können den Winter problemlos im Gartenbeet verbringen, sofern einige grundlegende Bedingungen erfüllt sind. Die Zwiebeln verbleiben dabei im Boden und treiben im Frühjahr erneut aus. Berücksichtigen Sie dabei die folgenden Schritte, um eine erfolgreiche Überwinterung zu gewährleisten.
Standortwahl und Bodenvorbereitung

Ein gut durchlässiger Boden verhindert Fäulnis und fördert das Wachstum.
Der Standort sollte sonnig und der Boden gut durchlässig sein. Staunässe wirkt sich negativ auf die Zwiebeln aus und kann zu Fäulnis führen. Verwenden Sie bei schweren, lehmigen Böden eine Schicht aus grobkörnigem Sand, um die Drainage zu verbessern. Ein humoser, leicht sandiger Boden, der überschüssiges Wasser abführt und eine gute Luftzirkulation ermöglicht, ist ideal.
Schutzmaßnahmen im ersten Jahr
Im ersten Winter nach der Pflanzung empfiehlt es sich, die Zwiebeln mit einer Schicht aus Laub, Kompost oder Reisig abzudecken. Diese Abdeckung schützt die jungen Zwiebeln vor Frost und Temperaturschwankungen und fördert ein kräftiges Wurzelwachstum. Ab dem zweiten Jahr können Sie den Winterschutz in der Regel reduzieren, da die Pflanzen dann gut verwurzelt sind und weniger empfindlich gegenüber Kälte sind.
Rückschnitt
Vor dem Winter sollten Sie die verwelkten Blütenstände und die vergilbten Blätter abschneiden. Dieser Rückschnitt verhindert, dass Krankheiten oder Schädlinge überwintern und erleichtert der Pflanze den Neuaustrieb im Frühjahr.
Pflege im Frühjahr
Entfernen Sie die Abdeckung aus Reisig, Laub oder Kompost im zeitigen Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Dies fördert die Erwärmung des Bodens und den schnellen Austrieb der Pflanzen.
Überwinterung von nicht winterharten Zierlauch-Sorten
Nicht winterharte Zierlauch-Sorten, wie der Igelkolben-Lauch, müssen zur Überwinterung aus dem Gartenbeet entfernt und frostfrei gelagert werden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Ausgraben der Zwiebeln:
Graben Sie die Zwiebeln im Herbst nach dem Rückschnitt der vergilbten Blätter vorsichtig aus, um Beschädigungen zu vermeiden.
2. Säubern und Trocknen:
Reinigen Sie die Zwiebeln gründlich von Erd- und Pflanzenresten und lassen Sie sie bei etwa 20°C gut trocknen.
3. Lagerung:
Lagern Sie die Zwiebeln in trockenen Sand oder Vermiculit in Kisten oder Töpfen. Der Lagerort sollte kühl (5-10°C), dunkel und gut belüftet sein. Vermeiden Sie Feuchtigkeit, um ein Faulen der Zwiebeln zu verhindern.
4. Neuauspflanzung im Frühjahr:
Im Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Zwiebeln wieder ins Freiland setzen. Achten Sie darauf, dass der Boden gut durchlässig und die Pflanzstelle sonnig ist.
Überwinterung von Zierlauch im Topf
Wenn Sie Zierlauch im Topf kultivieren, ist besondere Vorsicht geboten, da die Pflanzen in Töpfen gegenüber Frost empfindlicher sind. Winterharte Sorten können den Winter draußen verbringen, wenn einige Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um Frostschäden zu vermeiden:
- Standortwahl: Stellen Sie die Töpfe an eine geschützte Stelle, idealerweise nahe an der Hauswand, wo die Frostgefahr geringer ist.
- Isolierung: Umwickeln Sie die Töpfe mit Materialien wie Vlies, Jute oder Styropor, um die Zwiebeln vor Frost zu schützen. Zusätzlich kann eine Schicht aus trockenem Sand auf die Erde gegeben werden, um die Dämmung zu verbessern.
- Wasserversorgung: Während der Überwinterung sollte die Erde im Topf mäßig feucht bleiben. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da diese die Zwiebeln zum Faulen bringen kann.
- Kontrolliertes Klima: In besonders kalten Regionen kann es sinnvoll sein, die Töpfe an einen kühlen, aber frostfreien Ort zu bringen. Ein heller Standort mit Temperaturen um 10°C ist ideal, denn dort können die Pflanzen die winterliche Ruhephase verbringen und sind gleichzeitig vor extremen Temperaturen geschützt.
Nach dem Winter, wenn die Temperaturen wieder steigen und keine Frostgefahr mehr besteht, entfernen Sie den Winterschutz und gewöhnen die Pflanzen schrittweise an höhere Temperaturen. Gießen Sie sie dann wieder regelmäßiger und halten den Boden gleichmäßig feucht, um den Neuaustrieb der Zierlauch-Pflanzen zu fördern.
Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit
Zierlauch gedeiht am besten in einem durchlässigen, humusreichen Boden, der weder zu sandig noch zu schwer ist. Ein leicht lehmiger, aber dennoch gut drainierter Boden bietet ideale Bedingungen. Zur Verbesserung schwerer Böden kann grobkörniger Sand oder Kies eingearbeitet werden, um die Durchlässigkeit zu erhöhen und Staunässe zu vermeiden. Sandigen Böden hingegen sollten Sie etwas Blumenerde hinzufügen, um die Wasserspeicherung zu verbessern.
Während der Wachstumsperiode ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit wichtig, ohne dass die Erde dauerhaft nass bleibt. Gießen Sie den Zierlauch lieber seltener, aber dafür gründlich, damit die Wurzeln in tiefere Bodenschichten vordringen und Trockenperioden besser überstehen. Im Winter hingegen sollte der Boden relativ trocken gehalten werden, um Fäulnis der Zwiebeln zu vermeiden. Bei besonders regenreichen Wintern ist es sinnvoll, den Boden rund um die Pflanzen abzudecken, um übermäßige Nässe fernzuhalten.

Regelmäßige Kontrolle hilft, Zierlauch vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen
Schädlinge und Krankheiten
Obwohl Zierlauch weitgehend robust ist, können einige Schädlinge und Krankheiten dennoch Probleme bereiten. Es folgen konkrete Maßnahmen, um diesen effektiv zu begegnen:
- Blattläuse: Häufig sind Blattläuse an den Blütenständen zu finden. Diese können Sie durch Abspritzen mit Wasser oder die Anwendung einer Seifenlösung bekämpfen.
- Schnecken: Schnecken schaden vor allem jungen Pflanzen. Sammeln Sie die Schnecken von Hand ab oder verwenden Sie Barrieren wie Schneckenzäune (9,00€ bei Amazon*), um die Pflanzen zu schützen.
- Wühlmäuse: Wenn Blumenzwiebeln verschwinden, sind oft Wühlmäuse die Ursache. Setzen Sie die Zwiebeln in spezielle Draht- oder Wühlmauskörbe, um sie zu schützen.
- Pilzbefall: Zu viel Feuchtigkeit kann Pilzkrankheiten fördern. Entfernen Sie befallenes Pflanzenmaterial sorgfältig und achten Sie darauf, dass der Standort gut durchlüftet und der Boden durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden.