Bodendecker

Flächen gestalten mit Bodendeckern: Anleitung & Empfehlungen

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Bodendecker sind für Gärtner eine feine Sache: Sie fördern eine gute Bodenqualität, sind pflegeleicht und oft auch eine schlichte, unaufdringliche Zierde. Welche Arten sich für welche Zwecke eignen und wann sie gepflanzt werden sollten, erfahren Sie im Folgenden.

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Kriechspindel gehört zu den beliebtesten Bodendeckern
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte man Bodendecker pflanzen?
Bodendecker pflanzen Sie am besten im späten Sommer, denn zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Unkräuter weniger wüchsig. Vor dem Pflanzen entfernen Sie alle Unkraut- und Pflanzenreste, und geben reifen Kompost zum Boden hinzu. Legen Sie Rindenmulch zwischen den Pflanzen aus, um das Unkrautwachstum zu verhindern.

Bodendecker – die Vorteile

Bodendecker haben – daher schließlich auch ihr Name – die typische Eigenschaft, den Boden großzügig zu decken. Sie schließen größere Erdflächen mit ihrem Blatt- und Verästelungs- und Wurzelwerk zu – und bringen damit einige positive Effekte mit sich. Zum einen lockern sie den Boden auf, halten ihn feucht und sorgen für humusreiche und belebte Erde. Zum anderen schützen sie, vor allem die immergrünen Arten, den Grund vor Unkrautüberwucherung, vor stärkeren Temperaturschwankungen und vor intensiver Sonneneinstrahlung.

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Die Bodendeckerleistungen im Überblick:

  • lockern den Boden
  • halten ihn feucht
  • sorgen für humose und lebendige Erde
  • beschatten den Grund
  • halten Unkraut in Schach

Wozu also Bodendecker pflanzen?

Grundsätzlich bietet sich die Pflanzung von Bodendeckern überall da an, wo kein hoher, sichtnehmender Bewuchs stehen soll, aber sonst kahle Flächen entstehen würden. Außerdem können sie an diesen Stellen den Boden festigen, vor starken Witterungseinflüssen und Erdabtrag schützen.

Auch dort, wo Sie nicht ständig Unkraut jäten möchten, etwa im Vorgarten oder bei der Grabbepflanzung, sind Bodendecker eine praktische Lösung.

Auch als Füllmaterial in Blumenbeeten kann ein Bodendecker geeignet sein. Zwischen hohen Stauden können kleine, flache Pölsterchen abwechslungsreich und auflockernd wirken.

Weiterhin können Bodendecker als Unterpflanzung bestimmter Bäume oder Sträucher dienen, die ein empfindliches Wurzelwerk haben und grobe, händische Bodenbearbeitungen nicht mögen. Ein Bodendecker kann hier auf sanfte Weise Unkraut fernhalten, für ein wachstumsförderndes Bodenleben sorgen und oft auch einen hübschen optischen Kontrast zu blühenden Stammgehölzen bilden.

Mögliche Pflanzgründe für Bodendecker:

  • als Flächenfüller in Bereichen, die sichtfrei bleiben sollen
  • als Bodenbefestiger
  • als bequemer, natürlicher Unkrautjäter im Vorgarten
  • als Lückenfüller in Blumenbeeten
  • als wurzelschonende, Unkraut fernhaltende und belebende Unterpflanzung von Stammgehölzen

Die besten Bodendeckerarten für besondere Pflanzgründe

Für die Fernhaltung von Unkraut

Um freie Flächen im Vorgarten oder auf Gräbern dauerhaft von lästigem Unkraut frei zu halten, eignen sich insbesondere die immergrünen Bodendecker. Denn nur sie bilden auch im Winter einen geschlossenen Pflanzenteppich und hindern früh im Jahr austreibendes Unkraut am Hervorsprießen. Gute Unkrauthemmer und ihre Vorteile sind:

  • Immergrün – dichter Pflanzenteppich
  • Ysander – attraktive Blätterstruktur und frosthart
  • Efeu – schlicht und winterhart
  • Kriechspindel – gedeiht in Sonne und Schatten
  • Gelbe Elfenblume – sehr zähes Wurzelwerk, keine Chance für Unkraut

Für dekorative Zwecke

Wenn Bodendecker zusätzlich zu ihrem praktischen Zweck auch noch ein attraktives Schauspiel bieten, sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Dekorative Arten und ihre optischen Eigenschaften sind:

  • Kriechspindel – mit dezenten, pinkfarbenen Farbakzenten im Blattwerk
  • Balkan-Storchschnabel – zarte, hochstehende Blüten
  • Teppich-Goldbeere – füllige, formschöne Blätter, dottergelbe Blüten

Als Unterpflanzung

Speziell zur Unterpflanzung von Sträuchern oder Stammgehölz eignen sich vor allem Bodendecker mit lockerem Wurzelwerk, das den Grund unter dem Hochgewächs schützt, dessen Wurzeln aber nicht stört.
Geeignete Sorten hierfür sind:

  • Schaumblüte – dichte, breite Blätterschicht, aber durchlässiges Wurzelwerk – lässt z.B. Rhododendren genug Platz zur Wurzelentfaltung
  • Geflecktes Lungenkraut – lichtes Wurzelwerk, flächig abdeckend, hübsche Kontrastzierde durch gefleckte Blätter

Als Beetfüllung

Als Lückenfüller in Beeten sind vor allem dichte, robuste Polster bildende Bodendecker geeignet. Pflanzen Sie sie am besten immer eher vorn im Beet, damit sie nicht von hohen Stauden verdeckt werden. Achten Sie außerdem auf eine passende Strukturwechsel im Gesamtbild des Beetes.
Gute Bodendeckersorten für Beete sind:

  • Fiederpolster – kann durchaus belaufen werden
  • Polsterthymian – auch relativ trittfest, Duftklecks in vorwiegend geruchlosen Staudenbeeten

Bodendecker pflanzen – wie und wann

Wenn Sie eine Fläche mit einem Bodendecker füllen möchten, kommt es beim wie und wann auf den Standort an und darauf, was Sie mit ihm beabsichtigen.

Möchten Sie einfach nur eine ansonsten nackte Fläche füllen, können Sie pflegeleichte Sorten am laufenden Meter im Fachhandel kaufen. Je nach Wuchstempo der Sorte benötigen Sie zwischen 12 und 24 Pflanzen pro Quadratmeter. Wenn sich die Pflanzendecke schnell schließen soll, rechnen Sie lieber etwas mehr als zu wenig.

Der Zeitpunkt

Bodendecker pflanzen Sie am besten im späten Sommer. Denn zu diesem Zeitpunkt haben sich die meisten Unkräuter fürs erste verausgabt und sind nicht mehr so wüchsig. Das erleichtert Ihnen die Ansiedlung des Bodendeckers. Gleichzeitig hat der Bodendecker noch genug Zeit, sich im Boden zu etablieren, bevor der Winter kommt. Vor dem Anpflanzen sollten Sie trotzdem alle Unkraut- und sonstigen Pflanzenreste gründlich entfernen. Um dem Bodendecker das Anwachsen und Gedeihen zu erleichtern, können Sie dem Substrat etwas reifen Kompost beimengen.

Anwachshilfen

Während der Bodendecker anwächst, hat er aufkeimendem Unkraut natürlich noch nicht viel entgegenzusetzen. In Bodendeckerflächen zu hacken, ist allerdings grundsätzlich tabu – es schädigt das dicht verzweigte Wurzelwerk, das in der Jungpflanzenphase natürlich noch ganz besonders empfindlich ist. Eine gute Lösung für dieses Problem ist das Abdecken der Pflanzzwischenräume mit Rindenmulch (14,00€ bei Amazon*). Er hält Unkräuter auf natürliche Weise fern und stört das Anwachsen des Bodendeckers nicht.

Bilder: Lithiumphoto / Shutterstock