Bodendecker entfernen: So geht’s richtig
Bodendecker können mit ihrem dichten Wuchs zwar Unkraut unterdrücken und Erosion verhindern, doch manchmal ist ihre Entfernung notwendig. Dieser Artikel erläutert die Gründe für die Entfernung von Bodendeckern und stellt verschiedene Methoden vor, um diese Aufgabe effektiv und umweltschonend zu bewältigen.
Gründe für die Entfernung von Bodendeckern
Es gibt verschiedene Situationen, in denen die Entfernung von Bodendeckern sinnvoll oder sogar notwendig sein kann. Oftmals ist der Grund ein unerwartet starkes Wachstum, das über die Grenzen des vorgesehenen Bereichs hinausgeht und benachbarte Beete oder andere Pflanzen beeinträchtigt. Weitere Gründe können sein:
- Unkontrollierte Ausbreitung: Manche Bodendeckerarten neigen dazu, sich stark auszubreiten und andere Pflanzen zu verdrängen.
- Hoher Pflegeaufwand: Bestimmte Bodendecker benötigen regelmäßige Rückschnitte, was mit der Zeit einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeuten kann.
- Veränderung des Erscheinungsbildes: Im Laufe der Zeit können einige Bodendecker verholzen oder ungleichmäßig wachsen, was das ästhetische Erscheinungsbild des Gartens beeinträchtigt.
- Umgestaltung des Gartens: Bei der Neugestaltung des Gartens ist es manchmal notwendig, bestehende Bodendecker zu entfernen, um Platz für neue Gestaltungselemente zu schaffen.
- Schädigung anderer Pflanzen: Aggressive Bodendecker können benachbarte Pflanzen bedrängen oder deren Wachstum hemmen.
Auch eine langjährige Vernachlässigung, die zu einem unschönen Erscheinungsbild führt, kann ein Grund für die Entfernung von Bodendeckern sein.
Methoden zur Entfernung von Bodendeckern
Die effektive Entfernung von Bodendeckern erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung. Im Wesentlichen gibt es zwei Hauptmethoden, die sich bewährt haben.
Manuelle Entfernung
Die manuelle Entfernung ist die umweltfreundlichste Methode. Sie erfordert zwar mehr Zeit und Aufwand, ermöglicht aber eine gezielte Entfernung der Pflanzen ohne negative Auswirkungen auf den restlichen Garten.
- Abschneiden der oberirdischen Pflanzenteile: Zunächst sollten Sie alle oberirdischen Teile der Bodendecker knapp über dem Boden abschneiden. Dies erleichtert den Zugang zu den Wurzeln und reduziert die Menge an Pflanzenmaterial, das entsorgt werden muss.
- Aulockern des Bodens: Verwenden Sie eine Grabgabel, um den Boden um die Wurzeln herum vorsichtig aufzulockern. Dies erleichtert das anschließende Herausziehen der Wurzeln.
- Entfernen der Wurzeln: Ziehen Sie die Wurzeln behutsam, aber mit ausreichend Kraft aus dem Boden. Achten Sie darauf, möglichst das gesamte Wurzelwerk zu entfernen, um ein erneutes Austreiben zu verhindern.
- Entsorgung: Entsorgen Sie alle Pflanzenteile fachgerecht. Um eine erneute Ausbreitung zu verhindern, sollten Sie die Pflanzenreste nicht kompostieren, sondern über die Biotonne oder spezielle Gartenabfallsäcke entsorgen.
Einsatz von Herbiziden
Wenn manuelle Methoden nicht zum gewünschten Erfolg führen oder der Bodendecker sich als besonders hartnäckig erweist, kann als letztes Mittel der Einsatz eines Herbizids in Betracht gezogen werden. Beachten Sie dabei unbedingt die folgenden Punkte:
- Auswahl des Herbizids: Wählen Sie ein Herbizid, das speziell für die zu entfernende Pflanzenart geeignet ist. Achten Sie darauf, ein Produkt zu verwenden, das gezielt wirkt und andere Pflanzen nicht schädigt.
- Anwendung: Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Herbizid sorgfältig, um eine korrekte und sichere Anwendung zu gewährleisten.
- Sicherheitsvorkehrungen: Tragen Sie immer die empfohlene Schutzausrüstung und vermeiden Sie das Sprühen an windigen Tagen, um eine Verbreitung des Herbizids zu verhindern.
Entfernung von Schnittresten
Die sorgfältige Entsorgung der Schnittrückstände ist von entscheidender Bedeutung, um zu verhindern, dass sich die Bodendecker erneut ausbreiten. Hier sind einige wichtige Schritte:
- Vermeiden Sie die Kompostierung: Auch wenn es verlockend sein mag, sollten Sie die Schnittrückstände nicht auf dem Kompost entsorgen. Selbst kleine Pflanzenteile können unter günstigen Bedingungen wieder austreiben.
- Nutzen Sie die Biotonne: Die sicherste Methode zur Entsorgung der Pflanzenreste ist die Biotonne. Hier werden die Reste professionell behandelt, sodass keine Gefahr einer erneuten Ausbreitung besteht.
- Biosack als Alternative: Falls keine Biotonne vorhanden ist, können spezielle Biosäcke eine gute Alternative sein. Diese sind speziell für biologisch abbaubare Gartenabfälle vorgesehen.
Spezielle Herausforderungen bei verschiedenen Bodendeckerarten
Die Entfernung von Bodendeckern kann je nach Pflanzenart unterschiedlich schwierig sein. Hier sind einige der häufigsten Bodendecker und wie Sie bei deren Entfernung vorgehen sollten:
- Efeu (Hedera helix): Die Haftwurzeln des Efeus können Schäden an Mauern und Bäumen verursachen. Beim Entfernen müssen die Ranken vorsichtig abgelöst und die Wurzeln gründlich entfernt werden. Tragen Sie beim Umgang mit Efeu Schutzkleidung, da die Pflanze Hautreizungen verursachen kann.
- Giersch (Aegopodium podagraria): Giersch ist für seine hartnäckigen unterirdischen Rhizome bekannt, die tief in den Boden reichen können. Um ein erneutes Austreiben zu verhindern, ist es wichtig, das gesamte Wurzelsystem zu entfernen.
- Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica): Diese invasive Art zeichnet sich durch ein weit verzweigtes Wurzelsystem aus, das tief und breit wächst. Der Staudenknöterich lässt sich nur durch gründliches Ausgraben der Wurzeln entfernen, gegebenenfalls mehrmals, um ein erneutes Wachstum zu unterbinden.
- Vinca (Immergrün): Vinca-Arten bilden dichte Teppiche und haben oberflächliche, aber weitreichende Wurzeln. Ziehen Sie die Pflanzen sorgfältig heraus und achten Sie darauf, möglichst viel Wurzelwerk zu entfernen, um ein schnelles Nachwachsen zu verhindern.
Jede Pflanzenart erfordert eine individuelle Herangehensweise. Geduld ist beim Entfernen von Bodendeckern generell gefragt, da oft ein mehrfaches Nacharbeiten nötig ist, um sicherzustellen, dass sich die Pflanzen nicht erneut ausbreiten.