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Kräuter richtig schneiden: Tipps für aromatisches Wachstum

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Kräuter profitieren von einer Schnittpflege, die über den Ernteschnitt hinausgeht. Kompaktes, dichtes und vitales Wachstum ist der Lohn für die Mühe. Wann und wie Sie schneiden, hängt ab von der Wuchsform. Diese Anleitung hat die wichtigsten Tipps für den perfekten Kräuterschnitt zusammengefasst.

Kräuter Schnitt
Verholzende Kräuter wie Rosmarin sollten halbkugelig geschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie soll man Kräuter schneiden?
Kräuter schneiden hängt von ihrer Wuchsform ab: einjährige kurzlebige, mehrjährige krautige und verholzende Halbsträucher. Mehrjährige Kräuter schneiden Sie im Spätherbst oder Frühjahr bodeneben, während verholzende Halbsträucher im Frühling ein bis zwei Drittel zurückgeschnitten werden sollten.

Wuchsform diktiert Schnittführung

Wie eine Kräuterpflanze wächst, entscheidet über die korrekte Schnittpflege. Grob umrissen gedeihen im Kräutergarten die folgenden drei Kategorien:

  • Kurzlebige, einjährige Kräuter, die nach der Samenreife absterben
  • Krautige, mehrjährige Kräuterarten mit dem Wachstum einer Staude
  • Halbsträucher und Sträucher, die von der Basis her verholzen

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Abgesehen von den kurzlebigen Kräuterarten, zahlt es sich aus, wenn Sie Ihre floralen Aromakünstler über die Ernte hinaus einmal jährlich verschneiden. Bestes Schneidwerkzeug für die wichtige Pflegemaßnahme ist eine blitzsaubere, scharfe Gartenschere (10,00€ bei Amazon*) mit Bypass-Mechanik.

Mehrjährige, krautige Kräuter schneiden – so geht es

Beliebte Kräuterarten, wie Schnittlauch, Zitronenmelisse oder Beinwell, gedeihen wie Stauden. In jedem Frühjahr treiben die schmackhaften, krautigen Triebe aus ihrem winterharten Wurzelballen aus. Erst nach dem ersten Frost ziehen sich die oberirdischen Pflanzenteile wieder zurück. So schneiden Sie mehrjährige Kräuter richtig:

  • Bester Zeitpunkt ist im Spätherbst
  • Alternativ im zeitigen Frühjahr schneiden
  • Alle Triebe bodeneben abschneiden

In winterrauen Regionen ist es empfehlenswert, die abgestorbenen Triebe und Blätter als natürlichen Winterschutz für den Wurzelballen zu nutzen.

Würzige Halbsträucher im Frühjahr schneiden

In der Kräuter-Oberliga sind prächtige Arten anzutreffen, wie Rosmarin, Salbei, Lavendel und Thymian. Ungeachtet ihrer mannigfaltigen Attribute und Unterschiede, gedeihen die Kräuterschönheiten allesamt mit verholzenden Trieben. Dieses Wachstum erfordert einen alljährlichen Rückschnitt. Wenn Triebe verholzen, kommt in der Regel das Wachstum zum Erliegen und der aromatische Erntespass hat ein Ende. So schneiden Sie die würzigen Halbsträucher richtig:

  • Bester Zeitpunkt ist im Frühling, wenn keine Fröste mehr zu befürchten sind
  • Abgestorbene, beschädigte und zurückgefrorene Triebe bodeneben auslichten
  • Verbliebene Triebe zurückschneiden um ein bis zwei Drittel
  • Kräuterpflanze idealerweise in halbkugeliger Form verschneiden
  • Obacht: nicht ins alte, laublose Holz schneiden

Lavendel und Blüten-Salbei bescheren Ihnen einen zweiten Blütendurchgang, wenn Sie die Kräuterpflanzen im Sommer ausputzen. Schneiden Sie verwelkte Blütenstände ab bis zum nächsten gesunden Blattpaar. In der Folge erwecken die spätsommerlichen Sonnenstrahlen bislang ruhende Knospen zum Leben. Fernerhin unterbinden Sie die kräftezehrende Bildung von Samenständen und beugen einer unerwünschten Selbstaussaat vor.

Ganze Triebe ernten

In Verbindung mit dem Ernteschnitt können Sie einer vorzeitigen und fortschreitenden Verholzung effektiv entgegenwirken. Das gelingt, indem Sie an Kräuter-Halbsträuchern stets ganze Triebe ernten. Wählen Sie den Schnittpunkt so, dass er sich noch im belaubten Bereich befindet. Daraufhin treibt die Kräuterpflanze mit krautigen, schmackhaften Trieben munter wieder aus.

Tipp

Es gehört ins Land der Fabeln, dass blühender Schnittlauch giftig ist. In der Tat sind die verholzenden Blütenstängel zwar keine kulinarische Offenbarung, gleichwohl für einen unbedenklichen Verzehr geeignet. Den Beginn der Aroma-vernichtenden Blütezeit können Sie hinauszögern, indem Sie die schmackhaften Röhrenblätter regelmäßig auf wenige Zentimeter zurückschneiden. Das wertvolle Schnittgut frieren Sie einfach ein.