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Stauden im Herbst schneiden: Praktische Tipps & Anleitung

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Mit einem kräftigen Rückschnitt entlassen Hausgärtner im Herbst ihre Stauden in die wohlverdiente Winterpause. Dieser Ratgeber erklärt die richtige Schnittführung. Erfahren Sie hier, welche Stauden vom herbstlichen Schneiden verschont bleiben sollten.

Stauden Rückschnitt
Nicht alle Stauden werden im Herbst zurückgeschnitten
AUF EINEN BLICK
Wie schneidet man Stauden im Herbst richtig?
Stauden im Herbst schneiden: Verwenden Sie eine Staudensichel, Messer oder Gartenschere, Handschuhe zum Schutz vor giftigem Pflanzensaft. Fassen Sie verwelkte Triebe büschelweise und schneiden Sie sie ca. 10 cm über dem Boden ab, um Überwinterungsknospen nicht zu beschädigen.

Verblühte Stauden büschelweise abschneiden

Im Herbst sind die meisten Stauden nur noch ein Schatten ihrer selbst. Während der Saison haben sich die prächtigen Schönheiten vollkommen verausgabt und nebenher noch fleißig für Nachwuchs gesorgt. Kurz vor Wintereinbruch sind alle oberirdischen Pflanzenteile abgestorben. Jetzt öffnet sich das ideale Zeitfenster für die Schnittpflege. So schneiden Sie eingezogene Stauden richtig:

  • Empfehlenswertes Schneidwerkzeug: Staudensichel (18,00€ bei Amazon*), Messer oder Gartenschere
  • Handschuhe anlegen zum Schutz vor giftigem Pflanzensaft, wie bei Pfingstrosen
  • Verwelkte Triebe büschelweise mit einer Hand umfassen
  • Mit dem Schneidwerkzeug in der anderen Hand etwa 10 cm über dem Boden abschneiden

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Der Sicherheitsabstand zum Boden verhindert, dass wertvolle Überwinterungsknospen versehentlich abgeschnitten werden. Idealerweise breiten Sie eine dicke Laubschicht und Nadelreisig über den geschnittenen Stauden aus, damit die Wurzelballen im Erdreich vor winterlicher Dauernässe gut geschützt ist.

Stauden mit Winteraspekt nicht schneiden

Ein breit gefächertes Spektrum dekorativer Stauden ziert den winterlichen Garten mit immergrünen, bunt gefärbten Blättern oder attraktiven Samenständen. Wenn im Beet triste Melancholie um sich greift, setzen die unverwüstlichen Stauden augenfällige Akzente. Spätestens wenn der Winter den Samen- und Fruchtständen ein Schneemützchen aufsetzt, werden Sie dankbar daran zurückdenken, an dieser Stelle die Schere nicht eingesetzt zu haben. Folgende Stauden bleiben vom herbstlichen Rückschnitt verschont:

  • Schleifenblumen (Iberis)
  • Golderdbeeren (Waldsteinia)
  • Purpurglöckchen (Heuchera)
  • Bergenien (Bergenia)
  • Hohe Fetthenne (Sedum)
  • Rotblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)
  • Schafgarbe (Achillea)

Vom herbstlichen Rückschnitt ausgeschlossen sind fernerhin winterblühende Stauden, wie die einzigartige Schneerose, auch bekannt als Christrose (Helleborus).

Gräser im Frühjahr schneiden

Ziergräser verzaubern mit ihren Halmen und malerischen Ähren den ansonsten leergefegten Garten. Für einen Rückschnitt merken Sie sommergrüne Arten erst im zeitigen Frühjahr vor. Winter- und immergrüne Gräser kämmen sie im Spätwinter lediglich mit den Händen aus.

Bevor Gevatter Frost Einzug hält im Garten, binden Sie die Horste mit Schnur locker zum Schopf zusammen. So ist das empfindliche Pflanzenherz vor Nässe und strengem Frost gut geschützt. Tierische Wintergäste wissen Gräser als sicheren Rückzugsort zu schätzen. Selbst hohle Stängel werden von heimischen Insekten gerne genutzt als heiß begehrtes Winterquartier. Hungrige Vögel kommen dank der Samen wohlbehalten durch die magere Jahreszeit.

Tipp

Im Unterschied zu Stauden ist für die meisten Sträucher und Bäume ein herbstlicher Rückschnitt tabu. Schneiden ermuntert Zweige und Äste zum krautig-weichen Austrieb. Das Zeitfenster bis zum ersten Frost ist zu kurz, damit die jungen Triebe ausreifen und verholzen. Die fatalen Folgen sind Erfrierungen, die sich bis tief ins Holz erstrecken können. Haupttermin für den Gehölzschnitt ist – bis auf wenige Ausnahmen – im Spätwinter.