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Raupen bestimmen: So geht’s mit Apps und Büchern

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Die Raupen von Tagfaltern wie Schmetterlingen und von Nachtfaltern wie Motten sind ganzjährig zu finden. Zur schnellen Identifizierung eignen sich Apps die auf dem Handy installiert werden am besten. Mit Hilfe der Handykamera können die Tiere gescannt werde, die App analysiert das Bild und zeigt daraufhin ein Ergebnis an. Auf giftige Raupen trifft man in Deutschland nur selten – die meisten Tiere sind auf der Liste bedrohter Arten zu finden. Für Schäden im Garten sind meist Buchbaumzünsler, Gespinstmotte oder der Kohlweißling verantwortlich.

Eine Lupe, die auf ein Blatt mit Raupen gerichtet ist
AUF EINEN BLICK
Wie bestimmt man Raupen?
Die Bestimmung von Raupen kann manchmal recht knifflig sein. Um die richtige Art herauszufinden, muss man Farbe, Muster und besondere Körpermerkmale zuordnen, sowie Zeitpunkt und Ort des Fundes berücksichtigen: Viele Raupen sind nur zu bestimmten Zeiten und an wenigen Futterpflanzen zu finden, so dass die Art schnell bestimmt werden kann. Mit unserem Bestimmungsbuch wird Ihnen die genaue Bestimmung leicht fallen.

Apps und Bücher als Bestimmungshilfen

Vom Kohlweißling und vom Zitronenfalter hat wohl jeder schon einmal gehört. Aber wussten Sie auch, dass das Schachbrett kein Spielbrett, der Admiral kein militärischer Rang und der Braunbär kein Raubtier ist? Auch das Rote Ordensband wird nicht als besondere Auszeichnung verliehen. Vielmehr handelt es sich um einige der rund 3700 in Deutschland heimischen Schmetterlinge, deren Raupen man bei einem aufmerksamen Spaziergang gelegentlich finden kann. Mit Hilfe von Apps, Büchern oder auch unserem Bestimmungsbuch lassen sich die Tiere leicht bestimmen.

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Apps zur Raupenbestimmung

Picture Insekt

Picture Insect – Insekten ID des Verlags Next Vision Limited mit Sitz in Hongkong, China, ist sowohl über Google als auch für Apple-Produkte verfügbar. Mit der App sollen sich über 1000 verschiedene Insektenarten – neben Schmetterlingen und deren Raupen auch Käfer etc. – per Foto bestimmen lassen. Dazu fotografiert man die gefundene Raupe mit dem Handy und lässt sie von der KI bestimmen. Die Treffergenauigkeit wird vom Entwickler mit ca. 95 Prozent angegeben, in der Realität dürfte sie deutlich darunter liegen und hängt unter anderem von der Qualität der gemachten Fotos ab. Die App gibt es als kostenlose Version mit eingeschränktem Funktionsumfang, die Premium-Variante kostet 29,99 Euro im Jahr und ist ein Jahr lang gültig. Picture Insect Premium kann jedoch eine Woche lang kostenlos genutzt werden.

Screenshots der App "Picture Insect"

Picture Insect erkennt nicht nur verschiedene Insektenarten, sondern liefert auch spannende Informationen dazu.

Seek

Die App Seek von iNaturalist arbeitet mit einer Bilderkennungstechnologie und ist sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store erhältlich. Im Gegensatz zu Picture Insect ist Seek jedoch kostenlos und wird nicht durch die Nutzer, sondern durch Spenden finanziert. Seek ist eine gemeinsame Initiative von „Our Planet“, dem WWF, der California Academy of Sciences und der National Geographic Society. Mit der App lassen sich nicht nur Schmetterlinge und ihre Raupen bestimmen, sondern auch viele andere Tiere und Pflanzen. Nutzerinnen und Nutzer loben die hohe Trefferquote, auch wenn diese – wie bei allen Bestimmungs-Apps – stark von der Qualität der gemachten Fotos abhängt.

Screenshots der App "Seek"

Seek kann komplett ohne Registrierung genutzt werden. Wer die Ortung zulässt, bekommt automatisch verschiedene Tier- und Pflanzenarten aus der Umgebung angezeigt.

Google Lens

Google Lens ist keine App zur Bestimmung von Pflanzen und Tieren, sondern eine Bildersuche. Man fotografiert mit der Handykamera eine gefundene Raupe und sucht damit automatisch im Internet nach ähnlichen Bildern – so findet man schnell alle Informationen, die man braucht. Google Lens ist vielseitig einsetzbar und ermöglicht es, schnell und sehr gezielt an die gewünschten Informationen zu gelangen. Allerdings ist auch hier die Qualität des selbst aufgenommenen Fotos von großer Bedeutung. Google Lens ist kostenlos.

Screenshots der App "Google Lens"

Google Lens wird von Google LLC vertrieben und ist in 33 Sprachen verfügbar. Aber Vorsicht: Die App sammelt viele private Daten und verknüpft sie mit der Identität des Nutzers.

Nützlinge im Garten

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft hat die App „Nützlinge im Garten“ entwickelt, die kostenlos genutzt werden kann. Allerdings kann man damit nur eine sehr begrenzte Anzahl von Schmetterlingsraupen finden, zudem erfolgt die Bestimmung über einen (einfachen) Bestimmungsschlüssel. Statt nach Schmetterlingen und ihren Raupen kann man hier vor allem nach nützlichen Gartentieren wie Schlupfwespen, Raubwanzen, Marienkäfer, Igel und Co. suchen. Die App ist nicht geeignet, um nach Raupen zu suchen.

Bücher zur Raupenbestimmung

Mit dem umfangreichen Kosmos Schmetterlingsführer lassen sich Schmetterlinge und ihre Raupen sicher bestimmen. Über 1100 Farbfotos – bis zu drei pro Art – zeigen die typischen Merkmale der Art und geben Hinweise auf mögliche Verwechslungen mit ähnlichen Raupen. Zur leichteren Bestimmung sind die Raupen nach Farben sortiert. Dieses umfassende Standardwerk ist das bisher beste Bestimmungsbuch für Raupen und Schmetterlinge.

Auf Nachtfalter beschränkt sich dagegen das Buch Tagaktive Nachtfalter, das ebenfalls im Kosmos-Verlag erschienen ist. Der Autor Rainer Ulrich stellt 330 in Deutschland heimische Nachtfalter in Wort und Bild vor.

Leitfaden zur Raupenbestimmung

Wenn Sie weder ein Buch noch eine App zur Raupenbestimmung zur Hand haben, können Sie die verschiedenen Merkmale anhand des folgenden Fragenkatalogs bestimmen. Geben Sie dann die wichtigsten Merkmale in eine Suchmaschine ein (z.B. „grüne Raupe behaart“ oder „schwarz-gelbe Raupe gepunktet“) und schauen Sie, welches der angezeigten Bilder am besten passt. Aber Vorsicht: Manche Raupenarten sehen sich sehr ähnlich und sind nur in Details zu unterscheiden.

Fragen zur Bestimmung einer Raupe:

  1. Welche Farbe hat die Raupe? Hier ist die Grundfärbung gemeint, die meist schwärzlich, braun oder grün ist.
  2. Hat die Raupe ein Muster? Manche Raupen können anhand eines charakteristischen Musters aus Flecken oder Linien bestimmt werden.
  3. Ist die Raupe behaart? Achten Sie auch auf die Farbe der Behaarung und darauf, ob die Haare lang oder kurz sind.
  4. Gibt es dominante Merkmale? Dazu gehören zum Beispiel Stacheln oder eine auffällige Kopfform.
  5. An welcher Pflanze und an welchem Ort wurde die Raupe gefunden? Die meisten Raupen sind an bestimmte Futterpflanzen gebunden.
  6. Wann wurde die Raupe gefunden? Auch der Monat des Fundes kann für die Bestimmung wichtig sein.
  7. Hat die Raupe keine besonderen äußeren Merkmale? Achten Sie darauf, ob es besondere Verhaltensweisen z.B. in der Fortbewegung gibt.
  8. Wie kann man Raupen bestimmen, die keine ausgeprägten Merkmale aufweisen? In diesen Fällen helfen oft kleine Details im Körperbau weiter oder die Frage, ob die Raupen gesellig oder einzeln, in Gespinsten oder in Bodennähe leben etc.

Illustration die zeigt, mit welchen Merkmalen Raupen bestimmt werden können

Welche Raupen sind giftig?

Die meisten Raupen der rund 3700 in Deutschland heimischen Schmetterlingsarten sind nicht giftig. Vor allem Raupen in den „Tarnfarben“ Grün und Braun sind eher ungefährlich. Vorsicht ist jedoch bei optisch auffälligen oder leicht zu entdeckenden Exemplaren geboten: Diese brauchen keine Tarnung, da sie allein durch ihr Gift – das sie durch eine auffällige Färbung signalisieren – Fressfeinde abschrecken.

Nicht alle auffällig gefärbten Raupen giftig – einige völlig ungiftige Arten machen sich die Gleichung „auffällig = giftig“ zunutze und betreiben Mimikry. Sie tun nur so, als wären sie giftig.

Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)

Der Eichenprozessionsspinner gehört zu den sich derzeit am schnellsten ausbreitenden Schmetterlingsarten. Seine bis zu vier Zentimeter langen Raupen sind jedoch hochgiftig: Die weniger als einen Millimeter langen Brennhaare lösen bei vielen Menschen starke allergische Haut- und Schleimhautreaktionen aus, die schmerzhaft sind und oft einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Befallene Eichenwälder – die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen die Blattknospen und Blätter verschiedener Eichenarten – werden deshalb für Menschen gesperrt.

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Eichenprozessionsspinners

Links ist die typische Fortbewegungsweise des Eichenprozessionsspinners zu sehen. In der Mitte ist ein charakteristisches Nest zu sehen und rechts, wie es im Schutzanzug entfernt wird.

Die graublau bis schwarz gefärbten Raupen sind dicht mit bis zu zehn Millimeter langen Haaren bedeckt. Sie ruhen in großer Zahl in leicht zu entdeckenden Gespinsthöhlen und ziehen abends wie in einer Prozession dicht hintereinander zu ihren Fraßplätzen. Wer die Raupen entdeckt, sollte dies unbedingt melden – der Eichenprozessionsspinner ist wegen seiner Gefährlichkeit meldepflichtig.

Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica)

Aufgrund ihrer charakteristischen Färbung – rote Flecken auf schwarzem Grund – werden die erwachsenen Falter der Art Esparsetten-Widderchen auch als „Blutströpfchen“ bezeichnet. Dieser schöne Schmetterling gehört zu den Rotwidderchen, die rund 20 verschiedene und einander sehr ähnliche Arten umfasst. Alle Falter und Raupen der Rotwidderchen sowie der mit ihnen verwandten Grünwidderchen sind aufgrund der enthaltenen Blausäure hochgiftig.

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Esparsetten-Widderchens

Durch ihre einzigartige und auffällige Färbung sind Falter und Raupen des Esparsetten-Widderchens unverkennbar.

Die Raupen sind auffallend grüngelb und schwarz gefärbt. Sie sammeln das Gift ihrer Futterpflanzen in ihrem Körper, allerdings stellen manche Widderchen auch Gifte aus eigentlich ungiftigen Pflanzensäften her. Dazu gehört auch das Esparsetten-Widderchen, dessen bevorzugte Futterpflanzen vor allem der Hornklee sowie die Esparsetten – eine Futterpflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler – sind.

Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae)

Die Raupe des Wolfsmilchschwärmers ist sehr auffällig gefärbt: Anfangs meist gelbgrün, später orange bis rot gefärbt, weisen die bis zu acht Zentimeter langen Raupen zahlreiche weiße, schwarz umrandete Flecken unterschiedlicher Größe auf. Entlang des Rückens verläuft eine gelbe oder rote Längslinie, Beine, Kopf und Hinterleib sind ebenfalls rot gefärbt. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Wolfsmilchgewächsen, vor allem von der Zypressenwolfsmilch, aber auch von Knöterich, Wein oder Bingelkraut.

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Wolfsmilchschwärmers

Sowohl die Raupe als auch der erwachsene Falter des Wolfsmilchschwärmers sind an ihrer charakteristischen Zeichnung leicht zu erkennen.

Wolfsmilchgewächse sind sehr giftig, vor allem ihr Milchsaft. Bei Hautkontakt kann dieser zu Verätzungen führen. Die Raupen des Wolfsmilchschwärmers speichern das Gift zwar nicht in ihrem Körper, aber ihr Magen ist gut mit dem Milchsaft gefüllt. Bei Gefahr spucken sie den Mageninhalt aus und sollten daher nicht berührt werden. Der Wolfsmilchschwärmer und seine Raupen sind sehr selten und stehen deshalb auf der Roten Liste.

Hinweis: Auch die Raupen des Schwarmspinners sowie des Jakobskrautbärs sind hochgiftig. Infos zu diesen beiden Arten finden Sie unter der Auflistung „Die häufigsten heimischen Raupen“.

Welche Raupen sind schädlich?

Schmetterlingsraupen sind natürlich nicht per se schädlich, sondern ebenso wertvolle Bestandteile der Natur wie alle anderen Schmetterlingsraupen. Für Gärtnerinnen und Gärtner können die im Folgenden aufgeführten Raupenarten jedoch sehr ärgerlich sein, da sie liebevoll gepflegte Zier- und Nutzpflanzen fressen und dadurch schädigen. Einige schädliche Raupenarten – wie der Buchsbaumzünsler – werden deshalb energisch bekämpft. Andere Arten hingegen sind selten geworden und sollten nicht getötet werden. Stattdessen kann man zum Beispiel gegen den Befall durch den Kohlweißling vorbeugen und gefährdete Gemüsearten mit Schutznetzen abdecken.

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)

Verkahlt Ihr Buchsbaum aus unerklärlichen Gründen? Dann steckt oft der Buchsbaumzünsler dahinter, dessen meist massenhaft auftretende Raupen sich ausschließlich von diesem Gehölz ernähren. Der Befall wird meist erst spät entdeckt, da sich die Tiere durch ihre Färbung – schwarz gemustert auf grünem Grund – gut tarnen. Die Raupen werden bis zu fünf Zentimeter lang und halten sich meist im Inneren des Buchsbaums auf.

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Buchsbaumzünslers

Der Buchsbaumzünsler wurde Anfang der 2000er Jahre aus Ostasien eingeschleppt und vermehrt sich seitdem rasant. Die erwachsenen Falter sind an ihrer typischen Zeichnung leicht zu erkennen.

Als wirksame Gegenmaßnahme hilft nur regelmäßiges Absuchen und Absammeln ab dem zeitigen Frühjahr, wobei Handschuhe getragen werden sollten. Die Raupen des Buchsbaumzünslers sind aufgrund ihrer giftigen Nahrung ebenfalls giftig. Sie schlüpfen erstmals Anfang bis Mitte April und dann noch ein- bis zweimal während der Vegetationsperiode – das letzte Mal oft erst im September. Bei stark befallenen Sträuchern hilft es, den Buchsbaum mit einem Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger abzuspritzen. Auch der Einsatz von Neem-Präparaten oder des Bakteriums Bacillus thuringiensis zeigt oft gute Erfolge.

Gespinst- oder Knospenmotte (Yponomeutidae)

„Die“ Gespinstmotte gibt es nicht, es handelt sich vielmehr um mehrere sehr ähnliche Arten. Sie alle gehören zur Gattung Yponomeuta und sind auf bestimmte Nahrungspflanzen spezialisiert. Typische Beispiele sind die Traubenkirschen-Gespinstmotte, die sich vor allem an Traubenkirschen entwickelt, und die Apfelgespinstmotte. In Mitteleuropa gibt es etwa 90 verschiedene Arten, die vor allem Wildgehölze wie Weißdorn, Pfaffenhütchen, Schlehe, Weide oder Pappel befallen, gelegentlich auch Obstbäume.

Die Raupe und der ausgewachsene Falter der Gespinst- oder Knospenmotte

Die oft großflächigen Gespinste dienen dem Schutz der Raupen, die sich zur Verpuppung meist an den Stammfuß zurückziehen. Die erwachsenen Falter haben schmale, silberweiße Flügel mit schwarzen Punkten.

Die geselligen Raupen leben in großer Zahl an den befallenen Sträuchern, fressen die Blätter vollständig ab und hinterlassen ein kahles, mit dichten, weißen Gespinsten überzogenes Strauchgerüst. Die abgestorben wirkenden Sträucher erholen sich jedoch in der Regel rasch vom Kahlfraß und treiben kurz nach der Verpuppung der Raupen wieder aus. Die Raupen selbst sind etwa zwei Zentimeter lang und haben eine gelbliche Grundfärbung mit schwarzer Fleckenzeichnung.

Hinweis: Die massenhaft auftretenden Tiere möglichst nicht mit Gift bekämpfen! Sammeln Sie sie stattdessen so früh wie möglich ab und sorgen Sie durch das Anlocken von Fressfeinden – dazu gehören neben Vögeln auch Schlupfwespen und Raubwanzen – für eine Verringerung des Befallsdrucks.

Die häufigsten einheimischen Raupen und Schmetterlinge

Insekten und vor allem Schmetterlinge sind seit einigen Jahren stark rückläufig – sie finden einfach nicht mehr genügend Futterpflanzen, zudem wird ihr Lebensraum durch intensive Bebauung und Landwirtschaft immer mehr eingeschränkt. In schmetterlingsfreundlich gestalteten Gärten kann man die folgenden Arten jedoch noch häufiger antreffen. Zur leichteren Bestimmung haben wir die Arten nach ihrer Grundfarbe oder Behaarung gruppiert.

Zu den häufigsten einheimischen Raupen zählen:

  • Tagpfauenauge
  • Admiral
  • Großer Perlmuttfalter
  • Schwalbenschwanz
  • Zitronenfalter
  • Kleiner und Großer Kohlweißling
  • Landkärtchen
  • Schwammspinner
  • Buchen-Zahnspinner
  • Kleiner Fuchs
  • Jakobskrautbär
  • Brauner Bär
  • Distelfalter
  • Mondvogel

Schwarze Raupen

Tagpfauenauge (Aglais io)

Raupe und ausgewchsener Falter des Tagpfauenauges

Das ausgewachsene Tagpfauenauge ist leicht an den charakteristischen „Augen“ auf den Flügeln zu erkennen.

Aussehen: 4 bis 5 cm lang, schwarz mit zahlreichen weißen Punkten und Stacheln
Futterpflanzen und Fundorte: Brennnesseln an sonnigen Standorten
Aktivität: bei milder Witterung ganzjährig
Vorkommen: häufig und weit verbreitet
Giftigkeit: nein

Admiral (Vanessa atalanta)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Admirals

Der Admiral ist ein typischer Wanderfalter, der im Frühjahr aus Südeuropa einfliegt und im Herbst wieder gen Süden zieht.

Aussehen: ca. 4 cm lang, graubraun bis schwarz mit oft gelblichen Fleckenreihen auf den Flanken, zahlreiche Stacheln.
Futterpflanzen und Fundorte: frisst in eingerollten Brennnesselblättern
Aktivität: Februar bis November
Vorkommen: häufig und weit verbreitet
Giftigkeit: nein

Großer Perlmuttfalter (Speyeria aglaja)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Großen Perlmuttfalters

Der Große Perlmutterfalter beeindruckt durch seine Größe und die leuchtend orangerote Färbung mit der schwarzen Zeichnung.

Aussehen: maximal 38 Millimeter groß, schwarz mit orangeroten Flecken an den Seiten und vielen Stacheln
Futterpflanzen und Fundorte: verschiedene Veilchenarten, in Mooren und auf Bergwiesen sowie auf Trockenrasen und Viehweiden
Aktivität: ab Spätsommer und Frühjahr
Vorkommen: nicht selten, aber die Bestände gehen zurück
Giftigkeit: nein

Grüne Raupen

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Schwalbenschwanzes

Durch zu frühes und häufiges Mähen von Wildwiesen fallen viele Raupen und Eier zum Opfer. Der Schwalbenschwanz überwintert im Puppenstadium.

Aussehen: bis ca. 5 cm lang, grünlich mit schwarzen, rot gesprenkelten Querstreifen; Nackengabel orange (nur bei Gefahr)
Futterpflanzen und Fundorte: Doldenblütler, v.a. Fenchel, Dill, Kümmel, Kleine Bibernelle, Petersilie, Karottenkraut
Aktivität: Juli und August
Vorkommen: nicht gefährdet, aber auch nicht häufig
Giftigkeit: nein

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Zitronenfalters

Die Raupe des Zitronenfalters sitzt oft genau auf der Mittelrippe eines Blatts und ist dadurch sehr gut getarnt.

Aussehen: mattgrün mit einem weißen Streifen oberhalb der Beine auf jeder Seite, bis zu 4 cm lang.
Futterpflanzen und Fundorte: Faulbaum und verschiedene Kreuzdorngewächse
Aktivität: Mai bis Juni
Vorkommen: häufig
Giftigkeit: nein

Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des kleinen Kohlweißlings

Die Raupen des Kleinen Kohlweißlings fressen sich häufig in das Innere von Kohlköpfen hinein und sind deshalb nicht gleich auf den ersten Blick zu sehen.

Aussehen: matt hellgrün mit gelblichen Seitenstreifen, kurz und dicht behaart, bis 25 Millimeter lang
Futterpflanzen und Fundorte: verschiedene Kreuzblütler, vor allem Kohl, Raps und Kapuzinerkresse
Aktivität: Juni bis August
Vorkommen: wahrscheinlich häufigste einheimische Schmetterlingsart
Giftigkeit: je nach Futterpflanze ja

Graue und braune Raupen

Landkärtchen (Araschnia levana)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Landkärtchens

Die Eier werden in Türmchen an der Blattunterseite von Brennnesseln abgelegt. Befallene Brennnesseln sind meist in der Mitte kahlgefressen.

Aussehen: Ähnlich wie die Raupen des Tagpfauenauges, jedoch mit 2 Dornen am Kopf und zahlreichen verzweigten Stacheln.
Futterpflanzen und Fundorte: Brennnesseln, (halb-)schattige Waldränder und -lichtungen, Wiesen, Parks und Gärten
Aktivität: April bis September
Vorkommen: weit verbreitet und häufig
Giftigkeit: nein

Schwammspinner (Lymantria dispar)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Schwammspinner

Die winzigen Raupen des auch Schwammspinner genannten Falters schlüpfen bereits im Frühjahr und haben einen großen Appetit.

Aussehen: anfangs nur wenige Millimeter klein, mit langen Schwebhaaren
Futterpflanzen und Fundorte: über 400 verschiedene Wirtspflanzen, häufig aber an Laub- und Obstbäumen; bevorzugt warme und trockene Standorte
Aktivität: Frühjahr
Vorkommen: weit verbreitet, stark vermehrend
Giftigkeit: ja

Buchen-Zahnspinner (Stauropus fagi)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Buchen-Zahnspinners

Wie winzige Urzeit-Drachen wirken die Raupen des Buchen-Zahnspinners, während der erwachsene Falter eher unscheinbar und gut getarnt ist.

Aussehen: bis zu 6 cm lang, bizarres Aussehen mit verdicktem Hinterleib und nach oben gerichteten Zacken auf jedem Segment
Futterpflanzen und Fundorte: Blätter verschiedener Laubbäume und Sträucher, vor allem Eiche, Buche, Ahorn, Weißdorn, Hartriegel
Aktivität: Juli bis Oktober
Vorkommen: häufig und weit verbreitet
Giftigkeit: ja

Gelbe Raupen

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des kleinen Fuchses

Die Raupen des Kleinen Fuchses fressen bevorzugt am Rand von Brennnesselblättern mit wenigen Brennhaaren und um die Brennhaare herum.

Aussehen: bis 35 Millimeter lang, gelbe Längsstreifen und kurze Stacheln
Futterpflanzen und Fundorte: Brennnesseln, in offenen Landschaften und im Siedlungsbereich
Aktivität: Mai bis August
Vorkommen: häufig und weit verbreitet
Giftigkeit: nein

Großer Kohlweißling (Pieris brassicae)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des großen Kohlweißlings

Die Raupen leben in geselligen Gruppen und sind sehr gefräßig: Sie skelettieren die Kohlblätter, bis nur noch die Mittelrippe übrig bleibt.

**Aussehen: bis 5 cm lang mit gelben Rückenlinien, junge Raupen deutlich heller gefärbt als ältere, ältere Raupen oft behaart
**Futterpflanzen und Fundorte: verschiedene Kreuzblütengewächse, vor allem Kohl
Aktivität: Juni bis Oktober
Vorkommen: sehr häufig und weit verbreitet
Giftigkeit: ja

Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Jakobskrautbärs

Sowohl die Falter als auch die Raupen der auch als Blutbär bezeichneten Art weisen durch ihre auffällige Färbung auf ihre hohe Giftigkeit hin.

Aussehen: auffallend schwarz und leuchtend gelb geringelt, bis 3 cm lang
Futterpflanzen und Fundorte: hauptsächlich Jakobskreuzkraut und andere Pflanzen der Gattung Senecio
Aktivität: Ende Mai bis Herbst
Vorkommen: lokal häufig, in Niedersachsen jedoch auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft
Giftigkeit: ja

Haarige Raupen

Brauner Bär (Arctia caja)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des braunen Bärs

Der Braune Bär hat seinen Namen durch die starke Behaarung der älteren Raupen erhalten.

Aussehen: bis 6 cm lang mit langem, rotbraunem Haarkleid
Futterpflanzen und Fundorte: keine bestimmte Futterpflanze, kommt an vielen verschiedenen Pflanzen vor
Aktivität: schlüpfen im Spätsommer und überwintern, verpuppen sich im Juni des Folgejahres
Vorkommen: Vorkommen rückläufig, auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten
Giftigkeit: ja

Distelfalter (Vanessa cardui)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Distelfalters

Die eigentliche Heimat des hübschen Distelfalters ist Afrika. Nördlich der Sahara macht sich jedes Jahr eine Faltergeneration auf die lange Reise nach Norden.

Aussehen: hellgelbliche bis grünlichbraune Grundfärbung mit dunklen Streifen und Flecken, bis 4 cm lang
Futterpflanzen und Fundorte: verschiedene Distelarten, aber auch Brennnesseln und Malven
Aktivität: Juni bis Juli (1. Generation), August bis September (2. Generation)
Vorkommen: weit verbreitet
Giftigkeit: ja

Mondvogel (Phalera bucephala)

Die Raupe und der ausgewachsene Falter des Mondvogels

Der erwachsene Mondvogel ähnelt mit seinen angelegten Flügeln verblüffend einem abgebrochenen, morschen Ast und ist auf Laubbäumen nur schwer zu entdecken.

Aussehen: bis zu 7 cm lang, charakteristisch gelb-schwarz gezeichnet mit weißer Behaarung; gelbe V-förmige Zeichnung auf dem schwarzen Kopf
Futterpflanzen und Fundorte: vorwiegend Laubbäume wie Weide, Pappel, Eiche, Linde, Hasel und Birke; vor allem in Wäldern und Parkanlagen
Aktivität: Sommer, gräbt sich Ende August in den Boden ein und überwintert dort
Vorkommen: häufig und weit verbreitet
Giftigkeit: ja

FAQ

Wie werden Raupen bestimmt?

Raupen können anhand verschiedener körperlicher Merkmale wie Farbe, Zeichnung, Behaarung etc. sowie nach Fundort und Fundzeit bestimmt werden. So können z.B. bestimmte Futterpflanzen oder Jahreszeiten eine Eingrenzung der Arten ermöglichen.

Mit welchen Apps kann ich Raupen bestimmen?

Geeignet ist zum Beispiel die Bildersuche von Google, die mit der App Google Lens stark vereinfacht wird. Sehr gut für die Raupenbestimmung eignen sich auch Apps, die eine Analyse anhand von selbst aufgenommenen Fotos durchführen. Dazu gehören zum Beispiel die kostenlose App Seek oder die kostenpflichtige App Picture Insect.

Sind grüne Raupen giftig?

Grüne Raupen sind an sich nicht giftig. Ganz im Gegenteil: Die meisten grünen Raupen sind sogar sehr harmlos, wie ihre unauffällige Farbe zeigt. Wer grün ist, will sich zum Beispiel vor Fressfeinden verstecken und nutzt seine Farbe als Tarnung. Giftige Raupen brauchen dieses Versteckspiel meist nicht, denn ihre oft auffällige Färbung warnt hungrige Vögel.

Welche Raupen sind giftig?

Für den Menschen giftig sind in der Regel auffällig gefärbte und behaarte Raupen. Behaarte Raupen wie der Eichenprozessionsspinner können starke allergische Reaktionen oder Haut- und Schleimhautausschläge hervorrufen. Andere, unbehaarte Raupen sind dagegen giftig, weil ihre Futterpflanzen Giftstoffe enthalten. Ein gutes Beispiel für diese Gruppe ist der Jakobskrautbär.

Welche Raupen richten Schaden an?

Die Raupen einiger Schmetterlingsarten sind sehr gefräßig und/oder treten massenhaft auf und können daher im Garten großen Schaden anrichten. Dazu gehören die verschiedenen Gespinstmotten, aber auch der Buchsbaumzünsler oder der Kohlweißling.

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