Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse: Wie schütze ich sie erfolgreich vor Raupen?

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Kapuzinerkresse ist anfällig für den Befall durch verschiedene Schädlinge, insbesondere die Raupen des Großen Kohlweißlings. Dieser Artikel beleuchtet die Lebensweise der Raupen, die Auswirkungen auf die Pflanzen und gibt praktische Tipps zur effektiven Bekämpfung und Vorbeugung.

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Die Raupe vom Kohlweißling hat auch Kapuzinerkresse zum Fressen gern

Die Raupen des Großen Kohlweißlings

Die Raupen des Großen Kohlweißlings, einer Tagfalterart, erkennt man an ihrer markanten gelb-grünen Färbung mit schwarzen Punkten und feinen weißen Härchen. Diese Raupen sind häufig an Kapuzinerkresse zu finden und können bis zu fünf Zentimeter lang werden, wodurch sie beträchtliche Fraßschäden an den Pflanzen verursachen.

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Entwicklung und Lebensweise

Der Große Kohlweißling legt seine Eier meist in großen Gruppen auf die Blattunterseiten der Kapuzinerkresse. Nach dem Schlüpfen beginnen die Raupen sofort mit dem Fressen der Blätter, was charakteristische Fraßlöcher hinterlässt. Während ihres drei- bis vierwöchigen Entwicklungsstadiums verzehren sie große Mengen Blattmaterial und hinterlassen oft nur die Blattrippen, wodurch die Pflanzen erheblich geschwächt werden.

Schutzmechanismen und Auswirkungen

Kapuzinerkresse enthält Senföle, die die Raupen des Großen Kohlweißlings anziehen, da diese Stoffe für die Raupen ungiftig sind. Die Raupen reichern die Senföle in ihrem Körper an, was sie für viele Fressfeinde ungenießbar macht. Diese Anpassung schützt die Raupen vor Fraßfeinden, führt jedoch zu erheblichen Schäden an den Pflanzen, was Wachstumsverzögerungen und verminderte Vitalität zur Folge hat.

Maßnahmen zur Eindämmung

Um einem Befall vorzubeugen oder entgegenzuwirken, können Sie verschiedene Strategien anwenden:

  • Absammeln: Regelmäßiges Absammeln von Eiern und Raupen von den Pflanzenblättern kann den Befall reduzieren.
  • Natürliche Feinde fördern: Fördern Sie das Vorkommen natürlicher Feinde wie Schlupfwespen, die ihre Eier in die Raupen legen und diese dadurch abtöten.
  • Abdeckungen verwenden: Der Einsatz von Kulturschutznetzen oder Vliesen verhindert die Eiablage der Schmetterlinge auf den Pflanzen.

Bekämpfung und Prävention

Zur effektiven Bekämpfung und Vorbeugung eines Befalls durch die Raupen des Großen Kohlweißlings sollten Sie verschiedene Maßnahmen kombinieren.

Mischkulturen und Pflanznachbarn

Pflanzen Sie Ihre Kapuzinerkresse in Mischkulturen mit Arten, die weniger anfällig für den Befall durch den Großen Kohlweißling sind. Geeignete Partnerpflanzen wie Tomaten, Sellerie oder verschiedene Kräuter unterstützen die Schädlingsabwehr durch ihre abgestoßenen Düfte und reduzieren das Risiko eines erheblichen Befalls.

Bauliche und mechanische Schutzmaßnahmen

  • Schutznetze und Vliese: Spannen Sie feinmaschige Kulturschutznetze oder Vliese über Ihre Kapuzinerkresse, um die Eiablage durch Schmetterlinge zu verhindern. Achten Sie darauf, diese frühzeitig, vorzugsweise bereits beim Pflanzen, auszubringen und sämtliche Schlupflöcher zu verschließen. Netzränder sollten eingegraben und zusätzlich beschwert werden.
  • Bodenbearbeitung: Eine regelmäßige Bearbeitung des Bodens im Herbst verringert die Überlebenschancen von schädlichen Larven und reduziert zukünftige Befallsrisiken.

Hausmittel und biologische Mittel

  • Wasser- und Seifenmischungen: Besprühen Sie die Pflanze mit einer Lösung aus Wasser, Rapsöl und einem Tropfen Schmierseife. Die Zugabe ätherischer Öle wie etwa Lavendel oder Knoblauch in kleinen Mengen kann die Wirksamkeit erhöhen.
  • Pflanzenjauchen und Brühen: Brennnesseljauche oder verdünnte Wermut- oder Rainfarnbrühe können gelegentlich auf die Pflanzen gespritzt werden, um Schädlingsbefall abzuwehren.

Maßnahmen zur Förderung von Nützlingen

Fördern Sie natürliche Fressfeinde der Raupen, wie beispielsweise Schlupfwespen, indem Sie blühende Pflanzen in der Nähe ansiedeln, die diese Nützlinge anziehen. Auch Vögel und andere Insektenfresser können durch das Aufhängen von Nistkästen oder das Anbieten von geeigneten Lebensräumen im Garten unterstützt werden.

Hygienemaßnahmen im Garten

  • Regelmäßige Inspektion: Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Eierablagen und Raupen. Entfernen Sie betroffene Blätter und Pflanzenmaterial sofort.
  • Sauberkeit: Sammeln Sie abgefallene Blätter und Pflanzenteile auf, um den Raupen kein weiteres Futter zu bieten und die Vermehrung zu verhindern.

Ähnliche Schädlinge

Neben den Raupen des Großen Kohlweißlings gibt es weitere Schädlinge, die Kapuzinerkresse befallen können.

Buchsbaumzünsler

Der Buchsbaumzünsler ist ein ursprünglich aus Asien stammender Schmetterling, dessen Raupen in grün-schwarzer Färbung auch vor Kapuzinerkresse nicht Halt machen. Sie verzehren die Blätter und hinterlassen deutliche Fraßspuren sowie Kotkrümel, was zum Absterben der Pflanze führen kann.

Blattläuse

Blattläuse sind kleine, oft grüne, gelbe oder schwarze Insekten, die sich von Pflanzensäften ernähren. Ein Befall zeigt sich durch verkümmerte und verfärbte Blätter sowie klebrige Ablagerungen von Honigtau. Dieser zieht Schwärzepilze an und schwächt die Pflanzen zusätzlich. Natürliche Fressfeinde wie Marienkäferlarven tragen zur Bekämpfung bei.

Schnecken

Besonders Nacktschnecken machen sich gerne an jungen Kapuzinerkressepflanzen zu schaffen. Sie hinterlassen unregelmäßige Fraßlöcher auf den Blättern und bevorzugen feuchte Bedingungen. Ein Schneckenzaun oder das Aufstellen von Bierfallen kann hier Abhilfe schaffen. Auch natürliche Feinde wie Igel unterstützen bei der Eindämmung.

Kohlmotte

Die Raupen der Kohlmotte verursachen ähnliche Schäden wie die Raupen des Großen Kohlweißlings. Sie hinterlassen kleine, unregelmäßige Fraßspuren auf den Blättern. Zur Bekämpfung können Kulturschutznetze und das Absammeln der Larven beitragen.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen können Sie den Befall von Kapuzinerkresse durch Raupen des Großen Kohlweißlings deutlich reduzieren und Ihre Pflanzen langfristig schützen.

Bilder: agalll / Shutterstock