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Kohlweißling: So bekämpfen Sie den Gemüse-Schädling umweltverträglich

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Sanft durch den Garten taumelnd ist der Kohlweißling, ein sehr häufig vorkommender Tagfalter, durchaus ein Sympathieträger. Wären da nicht die Raupen des Schmetterlings, die sich von nahezu allen Kohlarten ernähren und dadurch zu massiven Ernteeinbußen führen können. Um Ihr Gemüse zu schützen, müssen Sie aber nicht zur chemischen Keule greifen, denn der Falter lässt sich erfolgreich mit verträglichen Mitteln bekämpfen.

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Der Kohlweißling sollte möglichst zeitnah bekämpft werden, um den Schaden einzudämmen

Schadbild erkennen

Der Kohlweißling legt seine Eier an der Unterseite von Kohlpflanzen ab. Die geschlüpften Raupen ernähren sich von diesen und hinterlassen die typischen Fraßschäden. Teilweise fressen sie sich bis in die Herzen der Kohlköpfe vor und führen so zu kompletten Ernteausfällen.

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Kohlweißling bekämpfen

Die größten Schäden treten von Ende Juni bis Anfang August auf. Beginnen Sie deshalb schon bei den ersten Anzeichen mit der Eindämmung:

Raupen absammeln:

  • Halten Sie bereits ab Mai Ausschau nach den Eiern des Schmetterlings.
  • Beim Großen Kohlweißling finden sich diese fast immer in Gruppen von 20 Eiern. Der Kleine Kohlweißling legt die Eier einzeln ab.
  • Zerdrücken Sie die Gelege.
  • Die Raupen des Großen Kohlweißlings erkennen Sie an der schwarzen Zeichnung, die des Kleinen Kohlweißlings sind hellgrün gefärbt. Sammeln Sie die Tiere konsequent ab.
  • Vernichten Sie die Raupen nicht, denn auch der Kohlweißling ist für das ökologische Gleichgewicht von Bedeutung. Setzen Sie diese besser an anderen Kreuzblütlern, abseits des Gartens, aus.

Steinmehl auf den Pflanzen verteilen

  1. Feuchten Sie die Kohlpflanzen an.
  2. Bestäuben Sie diese mit Steinmehl.

Die feine Puderschicht wird von den Schmetterlingen gemieden.

Rainfarn- oder Wermutspritzungen

Wer ökologisch gärtnert, der kennt die vielfältigen Wirkungen von Pflanzenbrühen. Rainfarn und Wermut wirken wegen ihres intensiven Geruchs sowie der Bitterstoffe abschreckend auf die Falter.

  1. Etwa 500 g frisches Pflanzenmaterial grob zerkleinern.
  2. In einen ausreichend großen Kochtopf geben.
  3. Mit zehn Liter Regenwasser auffüllen.
  4. 24 Stunden ziehen lassen.
  5. Am nächsten Tag eine halbe Stunde lang aufkochen.
  6. Abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen.
  7. In ein Sprühgerät (17,00€ bei Amazon*) füllen und ausbringen.

Rainfarnbrühe können Sie unverdünnt nutzen. Wermutbrühe wird im Verhältnis 1:3 mit Regenwasser vermengt.

Fressfeinde ansiedeln

Nicht nur Spitzmäuse, Maulwürfe, Igel und Hühner vertilgen liebend gerne den Nachwuchs des Kohlweißlings. Die Kohlweißling-Schlupfwespe ist auf die Raupen des Schädlings spezialisiert und dezimiert deren Zahl spürbar. Es lohnt sich also, Nützlinge durch entsprechende Maßnahmen im Garten anzusiedeln.

Tipp

Damit sich die Schmetterlinge nicht auf den Kohlpflanzen niederlassen können, empfiehlt es sich, die Beete mit Netzen abzudecken. Achten Sie hierbei darauf, dass keine Löcher verbleiben, unter welche die Falter und andere Tiere gelangen könnten. Auch eine Mischkultur aus Kohl, Tomaten und Sellerie beugt vor.

Bilder: Art_Pictures / Shutterstock