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Grüne Raupen im Apfelbaum: So bekämpfen & vorbeugen

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Grüne Raupen können Apfelbäume befallen und erhebliche Schäden verursachen. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Arten, ihre Schadbilder und gibt praktische Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung.

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Der Kleine Frostspanner ernährt sich von den Blüten des Apfelbaums

Der Kleine Frostspanner: Ein Meister der Tarnung

Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist ein häufiger Schädling an Apfelbäumen. Seine Raupen sind etwa 2,5 cm groß und durch ihre grüne Färbung mit weißen Seitenstreifen und einem dunkelgrünen Mittelstreifen gut getarnt. Besonders auffällig ist ihr buckelförmiger Gang.

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Im Frühjahr fressen die Raupen Blätter, Blüten und junge Früchte, was im schlimmsten Fall zum Kahlfraß und damit zu erheblichen Ernteverlusten führen kann. Ende Mai oder Anfang Juni lassen sich die Raupen an Spinnfäden zu Boden herab und verpuppen sich. Im Herbst schlüpfen die Falter. Während die Männchen flugfähig sind, kriechen die Weibchen am Stamm des Apfelbaums hoch, um ihre Eier in der Baumkrone abzulegen. So ist der Kreislauf geschlossen und im nächsten Frühjahr schlüpfen neue Raupen, die sich über die jungen Blätter hermachen.

Um den Kleinen Frostspanner effektiv zu bekämpfen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Kontrollieren Sie Ihre Apfelbäume regelmäßig: Achten Sie besonders im Frühjahr auf Fraßspuren an Blättern, Knospen und Früchten.
  • Bringen Sie im Herbst Leimringe an den Stämmen an: Die Leimringe hindern die Weibchen am Hochklettern und somit an der Eiablage.

Frühzeitiges Erkennen und Handeln ist entscheidend, um einen größeren Befall zu verhindern und Ihre Apfelernte zu schützen.

Die Apfel-Gespinstmotte: Ein Meister der Verhüllung

Die Apfel-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus) ist ein weiterer Schädling, der Apfelbäumen zusetzen kann. Die Falter sind klein und unscheinbar, ihre Raupen hingegen richten großen Schaden an. Sie sind gräulich-gelb mit schwarzgelben Punkten und fressen von April bis Juni an den Blättern.

Erste Anzeichen eines Befalls sind braune Blattspitzen und eingerollte Blätter, in denen sich die Raupen verstecken. Ab Mai oder Juni bilden die Raupen dichte, weiße Gespinste, die ganze Blätter und Triebe einhüllen können. Bei starkem Befall kann es zu Kahlfraß kommen, was die Photosynthese und damit das Wachstum und die Fruchtentwicklung des Baumes stark beeinträchtigt.

Um die Apfel-Gespinstmotte zu bekämpfen, können Sie:

  • Befallene Äste zurückschneiden: Entfernen Sie befallene Triebe frühzeitig, um die Ausbreitung der Raupen zu verhindern.
  • Bei starkem Befall ein Insektizid einsetzen: Wählen Sie nach Möglichkeit ein biologisches Präparat, das Nützlinge schont.

Präventiv sollten Sie Ihre Apfelbäume regelmäßig kontrollieren und im Herbst das Falllaub entfernen, um den Raupen ihre Überwinterungsplätze zu nehmen.

Schadbild und Erkennung: So erkennen Sie einen Befall

Grüne Raupen hinterlassen an Apfelbäumen charakteristische Spuren:

  • Gespinste an Blättern und Trieben: Besonders im Frühjahr fallen die auffälligen weißen Gespinste auf, in denen sich zahlreiche gelbliche oder hellgraue Raupen tummeln.
  • Fraßschäden und Wachstumsstörungen: Neben den sichtbaren Fraßschäden an den Blättern kann es auch zu Verkrüppelungen der Triebe und zu einem eingeschränkten Wachstum des Baumes kommen.
  • Optische Beeinträchtigung und Ernteausfälle: Stark befallene Bäume sehen nicht nur unansehnlich aus, sie tragen auch deutlich weniger Früchte.

Bekämpfung und Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Apfelbäume

Um grüne Raupen an Apfelbäumen effektiv zu bekämpfen, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen und direkte Bekämpfungsmethoden kombinieren:

Direkte Bekämpfung:

  • Absammeln der Raupen und Gespinste: Bei geringem Befall ist das manuelle Entfernen der Raupen und ihrer Gespinste eine wirksame Methode.
  • Anbringen von Leimringen: Leimringe am Stamm verhindern, dass die Weibchen des Kleinen Frostspanners in die Baumkrone gelangen und dort ihre Eier ablegen.
  • Förderung von Nützlingen: Vögel und nützliche Insekten wie Schlupfwespen oder Raupenfliegen tragen zur natürlichen Regulierung der Raupenpopulation bei.
  • Einsatz von biologischen Insektiziden: Bei stärkerem Befall können Präparate auf Basis von Bacillus thuringiensis, Azadirachtin oder Pyrethrum eingesetzt werden.
  • Einsatz von chemischen Insektiziden: Chemische Insektizide sollten nur im Ausnahmefall und bei sehr starkem Befall eingesetzt werden, da sie auch Nützlinge schädigen können.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Kontrolle der Apfelbäume: So können Sie einen Befall frühzeitig erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen.
  • Entfernung des Falllaubs: Dadurch werden den Raupen die Überwinterungsmöglichkeiten genommen.
  • Unterstützung von Nützlingen: Das Anbringen von Nistkästen und Insektenhotels fördert die natürlichen Feinde der Raupen.
  • Auswahl resistenter Apfelsorten: Einige Apfelsorten sind weniger anfällig für bestimmte Raupenarten.

Mit diesen Maßnahmen können Sie das Risiko eines Raupenbefalls minimieren und Ihre Apfelbäume gesund und ertragreich erhalten.

Bilder: Tomasz / stock.adobe.com