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Apfelgespinstmotte bekämpfen: Biologische Methoden & Tipps

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Apfelgespinstmotten produzieren eine Armee gefräßiger Larven, gut geschützt von zeltartigen Gespinsten. Ohne sofortige Gegenmaßnahmen droht Kahlfraß am Apfelbaum. Dieser Leitfaden ist gespickt mit praktischen Tipps für die biologische Bekämpfung ohne Gift.

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Die Apfelgespinstmotte ist nicht zu übersehen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Apfelgespinstmotten biologisch bekämpfen?
Um die Apfelgespinstmotte biologisch zu bekämpfen, sollten Sie sofortige Maßnahmen ergreifen, wie befallene Bäume schütteln oder abspritzen und Larven entfernen. Zudem können Sie Nützlinge wie Schlupfwespen, Raubwanzen oder Raupenfliegen fördern und die Bäume im April/Mai mit Seifenlösung besprühen.

Sofortmaßnahmen – Tipps & Tricks

Biologische Bekämpfungsmaßnahmen mit Sofortwirkung nehmen die unersättlichen Larven der Apfel-Gespinstmotte ins Visier. Die Raupen sind 18 bis 25 mm lang, gelblich-grün, leicht behaart und schwarz gepunktet. Beine und Kopfkapsel sind dunkelbraun bis schwarz. Im April beginnt das Fressgelage an den Blättern, Knospen und Blüten vom Apfelbaum. Ab Mitte Mai entstehen die charakteristischen, hellen Gespinste, unter deren Schutz das Gesindel sein Unwesen treibt. Werden Sie sofort aktiv mit diesen manuellen Bekämpfungsmaßnahmen:

  • Folie ausbreiten unter dem befallenen Apfelbaum
  • Kleinen Baum kräftig schütteln
  • Großen Baum abspritzen mit hartem Wasserstrahl
  • Herabgefallene Larven und Gespinste mithilfe der Folie aufsammeln

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Entsorgen Sie die Schädlinge bitte im Hausmüll und nicht auf dem Kompost. Vereinzelte Gespinste können Sie aus der Baumkrone herausschneiden und ebenfalls in die Mülltonne werfen.

Nützlinge engagieren – Fressfeinde versus Apfelgespinstmotten

Im Zuge manueller Sofortmaßnahmen können Sie nie sicher sein, dass Sie alle Schädlinge erwischt haben. Wir empfehlen daher als zweite Etappe der Bekämpfung den Einsatz von Nützlingen. Etliche Fressfeinde der Apfelgespinstmotte sind im naturnahen Hausgarten bereits vor Ort. Bei Bedarf können Sie die Population erhöhen und weitere Nützlinge im Fachhandel erwerben:

  • Schlupfwespen (Ichneumonidae) und Erzwespen (Chalcidoidea) parasitieren die Larven
  • Raubwanzen-Arten jagen die Raupen
  • Raupenfliegen (Tachinidae) legen ihre Eier in die Mottenlarven, die daraufhin absterben

Wichtig zu beachten ist, dass viele Nützlinge als Spezialisten unterwegs sind. Beispielsweise parasitieren die Schlupfwespen der Art Trichogramma cacoeciae die Raupen des Apfelwicklers, verschmähen hingegen die Brut von Apfelgespinstmotten. Fragen Sie beim Erwerb von Nützlingen bitte genau nach, auf welche Schädlinge sie spezialisiert sind.

Rückzugsorte mit Versteckmöglichkeiten im Garten sorgen dafür, dass sich weitere Nützlinge einfinden und die vorhandene Population nicht abwandert. Laubhaufen, begrünte Trockenmauern, Wildobsthecken und eine urige Benjeshecke laden die nützlichen Insekten zum Verweilen ein, damit sie Jagd machen auf die Raupen der Apfelgespinstmotte.

Tipp

In der Zeit von Anfang/Mitte April bis Mitte Mai widmen sich Apfelgespinstmotten-Larven nahezu ungeschützt den Blättern und Blüten im Apfelbaum. Besprühen Sie die Krone in dieser Phase wiederholt mit Seifenlösung (16,00€ bei Amazon*), dem bewährten, biologischen Bekämpfungsmittel. Sie können das Hausmittel selbst herstellen oder fix und fertig kaufen. Als positiven Nebeneffekt bekämpfen Sie mit Seifenlösung im gleichen Zug weitere Schädlinge, wie Blattläuse, Spinnmilben oder Schildläuse.

Bilder: Grandpa / Shutterstock