Liguster-Schädlinge: Raupen erkennen und bekämpfen
Ligusterhecken sind pflegeleicht, können aber von verschiedenen Raupenarten befallen werden. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge vor und gibt Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung.
Die häufigsten Raupenarten an Ligusterhecken
Ligusterhecken können von unterschiedlichen Raupenarten befallen werden. Zu den häufigsten zählen der Ligusterschwärmer und der Nelkenwickler.
Der Ligusterschwärmer
Der Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri) ist an seinen markanten grünen Raupen zu erkennen. Diese Raupen erreichen eine Länge von bis zu 10 cm und besitzen weiße und lilafarbene Streifen an den Seiten sowie ein harmloses schwarzes Horn am hinteren Ende. Die Raupen sind hauptsächlich nachts aktiv und hinterlassen dunkle, erbsengroße Kotkrümel unter der Hecke. Tagsüber verstecken sie sich im dichten Blattwerk. Trotz ihres auffälligen Blattfraßes treten sie nur in geringer Anzahl auf und verursachen in der Regel keinen nennenswerten Schaden.
Der Nelkenwickler

Die Raupen des Nelkenwicklers können Ligusterhecken erheblich schwächen und schädigen
Der Nelkenwickler (Cacoecimorpha pronubana) befällt ebenfalls Ligusterhecken. Seine olivgrünen bis gelblichen Raupen mit einem schwarzen bis später gelblich-braunen Kopf spinnen die Blätter der Hecke zusammen, wodurch sich charakteristische Röhrchen bilden. Diese bieten den Raupen Schutz, während sie die Blätter fressen, was zu Blattverlusten und einer Schwächung der Hecke führen kann. Besonders in Gewächshäusern kann der Nelkenwickler intensive Schäden verursachen, er tritt jedoch auch im Freiland auf.

Mehrere Raupenarten können ähnliche Schäden an Ligusterhecken verursachen
Weitere Raupenarten an Ligusterhecken
Neben dem Ligusterschwärmer und dem Nelkenwickler gibt es weitere Raupenarten, die gelegentlich an Ligusterhecken auftreten und ähnliche Schäden verursachen können.
Der Fliederspanner
Der Fliederspanner (Ourapteryx sambucaria) befällt neben Liguster auch andere Pflanzen wie Flieder. Seine auffällig hellgrünen Raupen haben oft weiße oder gelbe Streifen entlang ihrer Körper und können bei starkem Befall die Blätter vollständig entlauben.
Die Ligustermotte
Die Ligustermotte (Coriscium cucullipennellum) tritt gelegentlich an Ligusterhecken auf. Ihre kleinen, gelbgrünen Raupen fressen bevorzugt in zusammengesponnenen Blättern an den Triebspitzen. Diese Schäden können besonders an jungen Trieben das Wachstum negativ beeinflussen.
Raupen der Gespinstmotte
Die Gespinstmotte (Yponomeuta evonymella) legt ihre Eier in großen Gruppen auf die Ligusterblätter. Die geschlüpften gelb-grauen Raupen mit schwarzen Punkten fressen in Gruppen und schützen sich in dichten Gespinsten, wodurch die Blätter vollständig entlaubt werden können.
Raupen des Kleinen Frostspanners

Die charakteristische s-förmige Bewegung erleichtert die Identifikation der Raupen
Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist eine weitere Raupenart, die gelegentlich an Ligusterhecken vorkommt. Diese kleinen, grünen Raupen verursachen beim Fressen oft Lochfraß an den Blättern und krümmen ihre Körper in einer charakteristischen sl-förmigen Bewegung.
Der Dickmaulrüssler
Obwohl keine Raupe, ist der Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) erwähnenswert, da seine Larven Blätter an den Rändern buchtenweise anfressen. Die ausgewachsenen Käfer fressen nachts und hinterlassen buchtenförmige Fraßspuren an den Blatträndern.
Erkennen eines Raupenbefalls
Ein Raupenbefall an Ihrer Ligusterhecke lässt sich an verschiedenen Auffälligkeiten erkennen:
- Fraßschäden: Suchen Sie nach Blättern mit charakteristischen Löchern oder angefressenen Blatträndern. In schweren Fällen können die Blätter bis auf die Hauptadern abgefressen sein.
- Kotkrümel: Dunkle, erbsengroße Kotkrümel unter der Hecke oder in der Nähe der befallenen Pflanzenteile deuten auf Raupen hin.
- Beschädigte Blatttriebe: Eingerollte oder zusammengesponnene Blätter könnten Raupen verbergen, die sich in den Blättern schützen.
- Farbveränderungen und deformierte Blätter: Gelbliche, rötliche oder rostige Flecken sowie eingerollte Blattränder sind weitere Hinweise auf einen Raupenbefall.
Durch die genaue Beobachtung dieser Symptome können Sie einen Raupenbefall frühzeitig erkennen und Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten.

Es ist wichtig, Mittel umsichtig einzusetzen, um das Ökosystem zu schützen
Bekämpfung von Raupen an Ligusterhecken
Um Raupenbefall an Ligusterhecken effektiv zu bekämpfen, stehen Ihnen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, die sowohl chemische als auch natürliche Methoden umfassen. Es ist wichtig, die Mittel umsichtig einzusetzen, um negative Auswirkungen auf das Ökosystem zu vermeiden.
Mechanische Maßnahmen

Das manuelle Absammeln ist eine einfache Methode gegen leichten Raupenbefall
Absammeln: Bei einem leichten Befall können Raupen manuell von den Blättern abgesammelt werden. Diese Methode eignet sich besonders für auffällige Raupenarten wie den Ligusterschwärmer. Tragen Sie dabei Handschuhe, um direkten Kontakt zu vermeiden.
Biologische Maßnahmen

Die Ansiedlung von nützlichen Insekten und Tieren reduziert die Raupenpopulation nachhaltig
Natürliche Feinde fördern: Förderung der natürlichen Schädlingskontrolle durch Ansiedlung von Vögeln, Igeln und nützlichen Insekten wie Schlupfwespen. Diese natürlichen Feinde können die Raupenpopulation auf ein unbedenkliches Maß reduzieren.
Biologische Pflanzenschutzmittel: Mittel wie Neem oder Präparate auf Basis von Bacillus thuringiensis sind speziell gegen Raupen wirksam und schonen andere Insekten und die Umwelt.
Chemische Maßnahmen

Zugelassene Pflanzenschutzmittel sind wirksam und schonen Nützlinge sowie die Umwelt
Pflanzenschutzmittel: Bei starkem Befall kann der Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln notwendig werden. Verwenden Sie Mittel, die speziell für Zierpflanzen wie Liguster geeignet sind, und folgen Sie strikt den Anwendungshinweisen, um Umwelt und Nützlinge nicht zu schädigen. Eine Übersicht über zugelassene Mittel finden Sie beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
Vorbeugung

Ein gut durchlüfteter Standort erhöht die Widerstandsfähigkeit der Hecke gegen Schädlinge
Regelmäßiger Schnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt der Hecke fördert die Vitalität der Pflanzen und macht sie weniger anfällig für Schädlinge. Radikale Schnitte, die die Pflanze schwächen könnten, sollten jedoch vermieden werden.
Entfernung von Falllaub: Entfernen Sie im Herbst das Laub unter der Hecke, da sich Raupenpuppen darin verbergen können. Dies reduziert die Anzahl der Raupen im nächsten Jahr erheblich.
Standortwahl und Pflege: Achten Sie auf einen gut durchlüfteten Standort, vermeiden Sie schattige Bereiche und bewässern Sie die Hecken nicht von oben. Diese Maßnahmen fördern ein gesundes Wachstum und erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlingsbefall.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie Ihre Ligusterhecke auf natürliche und effektive Weise vor Raupenbefall schützen und das ökologische Gleichgewicht in Ihrem Garten bewahren.