Liguster

Liguster-Schädlinge: Dickmaulrüssler erkennen & bekämpfen

Der Dickmaulrüssler ist ein weitverbreiteter Gartenschädling, der insbesondere Liguster befällt und sowohl oberirdisch als auch im Wurzelbereich Schäden verursacht. Dieser Artikel beleuchtet die Lebensweise des Schädlings, gibt Tipps zur Erkennung eines Befalls und zeigt effektive Bekämpfungsmethoden auf.

Der Dickmaulrüssler als Schädling an Liguster

Der Dickmaulrüssler stellt ein ernsthaftes Problem für Gärten dar und befällt besonders hartlaubige Gehölze wie den Liguster. Trotz seines lichtscheuen, nachtaktiven Verhaltens verursacht der Käfer durch seine Vermehrungsweise sowie seinen Appetit auf Blätter und Wurzeln erhebliche Schäden.

Die weiblichen Dickmaulrüssler legen bis zu 1.000 Eier in humusreichen, lockeren Böden oder direkt am Wurzelhals ab. Die daraus schlüpfenden cremefarbenen Larven ernähren sich von den Wurzeln und beeinträchtigen so die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen stark. Besonders junge Pflanzen können dadurch geschwächt werden und absterben.

Ein klarer Hinweis auf einen Befall sind buchtenartige Fraßspuren an den Blättern. Die Larven überwintern im Wurzelbereich und setzen im Frühjahr ihr zerstörerisches Werk fort. Für eine effektive Bekämpfung ist eine mehrstufige Strategie empfehlenswert, die den Einsatz von nützlichen Nematoden und präparierten Fallen einschließt.

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Aussehen und Lebensweise des Dickmaulrüsslers

Dickmaulrüssler (Otiorhynchus spp.) gehören zur Familie der Rüsselkäfer und sind flugunfähige Käfer, die 3 bis 14 Millimeter groß werden. Sie variieren in der Farbe von schwarz bis dunkelbraun und besitzen gelegentlich bräunliche Flecken auf den Flügeldecken sowie einen typischen kräftigen Rüssel. Die geriffelte Rückenstruktur ist ein weiteres charakteristisches Merkmal. Die Larven sind gelblich-weiß mit einem braunen Kopf und ohne Beine.

Diese Käfer sind lichtempfindlich und hauptsächlich in der Nacht aktiv. Tagsüber verstecken sie sich unter Laub oder anderen Bodendeckern. Sie bevorzugen humusreiche Böden, die optimale Bedingungen für die Eiablage und Larvenentwicklung bieten. Interessanterweise vermehren sich diese Käfer ungeschlechtlich, wodurch nur weibliche Tiere existieren, die unbefruchtete Eier ablegen.

Der Entwicklungszyklus vom Ei zum adulten Käfer dauert etwa ein Jahr. Beide Entwicklungsstadien – Käfer und Larven – können überwintern. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie in Europa, Nordafrika und Asien weit verbreitet und zu gefährlichen Schädlingen für über 100 Pflanzenarten.

Schäden durch Dickmaulrüssler an Liguster

Sowohl die Larven als auch die adulten Käfer des Dickmaulrüsslers können erhebliche Schäden an Ligusterpflanzen verursachen. Besondere Gefahr droht jungen Pflanzen, da sie weniger Reserven haben und schneller geschwächt werden können.

Fraßschäden der Larven

Die Larven leben im Boden und fressen zuerst die feinen und später auch die festeren Wurzeln der Ligusterpflanzen. Dies beeinträchtigt die Wasser- und Nährstoffaufnahme erheblich und führt oft zu einem generellen Schwächezustand der Pflanze. Stark befallene Pflanzen können schließlich welken und absterben. Die Wurzelschäden bieten zudem Pilzen eine Eintrittspforte, was weiter zur Schwächung beiträgt.

Fraßschäden der adulten Käfer

Die erwachsenen Käfer verursachen buchtenartige Fraßstellen an den Blatträndern, die meist nur optische Beeinträchtigungen darstellen. Bei jungen Pflanzen können diese Fraßstellen jedoch die Vitalität erheblich beeinflussen. Wenn Sie buchtenartige Fraßspuren an den Blättern und absterbende Triebe bemerken, kann dies ein Zeichen für einen Dickmaulrüssler-Befall sein.

Erkennen eines Dickmaulrüssler-Befalls an Liguster

Zur Identifizierung eines Dickmaulrüssler-Befalls sollten Sie auf typische Fraßspuren an den Blatträndern und Welkeerscheinungen achten. Die halbrunden, buchtenartigen Spuren deuten auf Fraßaktivitäten der Käfer hin. Welkeerscheinungen und absterbende Triebe signalisieren, dass die Larven im Boden die Wurzeln geschädigt haben, was die Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanze beeinträchtigt.

Besonders junge Pflanzen reagieren empfindlich auf solche Schädigungen und können geschwächt erscheinen. Die geschädigten Wurzeln sind oft nicht in der Lage, ausreichende Mengen an Wasser und Nährstoffen zu transportieren, was letztlich zum Absterben der gesamten Pflanze führen kann. Regelmäßige Beobachtungen und schnelles Handeln bei ersten Anzeichen eines Befalls sind essenziell.

Bekämpfung des Dickmaulrüsslers an Liguster

Zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers gibt es verschiedene Ansätze, die biologische und mechanische Methoden umfassen.

Biologische Bekämpfung

Eine wirkungsvolle Methode zur Bekämpfung der Larven sind Nematoden. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer sind natürliche Feinde der Larven. Bereiten Sie eine Mischung aus Nematoden und Wasser vor und gießen Sie diese auf den Boden um die betroffenen Pflanzen. Optimal ist die Anwendung im Frühjahr und Herbst, wenn die Bodentemperatur zwischen 8°C und 12°C liegt und der Boden feucht ist.

Mechanische Maßnahmen

Eine einfache Methode ist das nächtliche Absammeln der Käfer mit einer Taschenlampe. Diese Methode lohnt sich vor allem bei niedrigem Befall. Beobachten Sie dazu Ihre Pflanzen in der Dämmerung oder nachts und sammeln Sie die Käfer manuell.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Bodenpflege: Reduzieren Sie Pflanzungen in humusreichen und torfhaltigen Böden.
  • Kontrollen: Achten Sie beim Kauf neuer Pflanzen auf Fraßspuren und überprüfen Sie die Wurzeln auf Larven.
  • Natürliche Feinde fördern: Schaffen Sie Lebensräume für natürliche Feinde wie Igel und Laubkäfer in Ihrem Garten.

Chemische Maßnahmen

Chemische Bekämpfungsmittel sind im Haus- und Kleingartenbereich nur begrenzt verfügbar und oft nicht zugelassen. In professionellen Bereichen wie Baumschulen können zugelassene Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Hierbei sollten Sie stets die gesetzlichen Vorgaben und Empfehlungen beachten.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie den Befall des Dickmaulrüsslers in Ihrem Garten effektiv auf ein erträgliches Maß reduzieren und Ihre Ligusterpflanzen schützen.

Bilder: DeRebus / Shutterstock