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Eibe in Not: Wie den Dickmaulrüssler erfolgreich abwehren?

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Auch die anpassungsfähige und robuste Eibe (Taxus baccata) ist nicht vor einem Schädlingsbefall gefeit. So ist der für uns hochgiftige Baum für die hungrigen Larven des Dickmaulrüsslers ein besonderer Leckerbissen. So erkennen und bekämpfen Sie einen Befall.

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Die Larven des Dickmaulrüsslers leben in der Erde
AUF EINEN BLICK
Wie erkennt und bekämpft man Dickmaulrüssler an Eiben?
Ein Befall von Dickmaulrüsslern an Eiben zeigt sich durch vertrocknende Nadeln und buchtig angefressene Wurzeln. Zur Bekämpfung können Fadenwürmer (Nematoden) eingesetzt werden, die die Larven abtöten und die natürliche Umwelt nicht schädigen.

Welche Schäden verursacht der Dickmaulrüssler an Eiben?

Die dicken Larven des Dickmaulrüsslers fressen vor allem die Wurzeln befallener Eiben (sowie weiterer Wirtspflanzen wie beispielsweise Rhododendron oder Kirschlorbeer) an. Dabei können die Wurzeln so stark weggefressen werden, dass der betroffene Baum keinen Halt mehr im Boden findet und umfallen kann. Einen Befall erkennen Sie beispielsweise daran, dass die Eibe trotz ausreichender Wasserversorgung zu vertrocknen droht.

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Ein weiterer Hinweis auf einen möglichen Befall können auch buchtig angefressene Nadeln sein, die durch den erwachsenen Rüsselkäfer beschädigt werden. Der Buchtenfraß ist ein spezifischer Hinweis auf den Schädling!

Wie kennt man den Dickmaulrüssler und seine Larven?

Beim Dickmaulrüssler handelt es sich um einen ca. einen Zentimeter langen, gräulich gefärbten Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer. Der Schädling ist nachtaktiv und versteckt sich tagsüber, so dass man ihn nur sehr selten zu Gesicht bekommt.

Eher entdeckt man die cremefarbenen Larven, die unterirdisch in humusreicher, lockerer Erde leben und beispielsweise bei Gartenarbeiten gefunden werden. Übrigens sind nicht nur in den Garten ausgepflanzte Eiben, sondern auch in Töpfen kultivierte Pflanzen gefährdet – letztere sogar ganz besonders, da das oft nährstoffreiche Pflanzsubstrat beste Bedingungen für den Käfer und seinen Nachwuchs bietet.

Wie kann man den Schädling erfolgreich bekämpfen?

Leichte Fraßschäden an den Eibennadeln können grundsätzlich toleriert werden. Auf keinen Fall ignorieren können Sie jedoch die Larven, die das Wurzelwerk zerstören. Diese bekämpfen Sie am besten mit Fadenwürmern (9,00€ bei Amazon*) (Nematoden), die Sie im Fachhandel erwerben. Die mikroskopisch winzigen Tierchen werden bei einer Bodentemperatur von mehr als 12 °C mittels Gießkanne ausgebracht und bringen die Käferlarven zum Absterben. Zur Bekämpfung eignet sich vor allem ein Fadenwurm der Arten

  • Heterorhabditis bacteriophora
  • Steinernema kraussei
  • Steinernema carpocapsae

Schädlinge mit Nematoden zu bekämpfen, ermöglicht den Verzicht auf Insektizide und andere Pflanzenschutzmittel. Stattdessen ist diese Methode schonend für Nützlinge, Mensch und Umwelt.

Können sich befallene Eiben wieder regenerieren?

Grundsätzlich könne sich befallene Eiben wieder regenerieren. Allerdings kann es sein, dass Sie den betroffenen Baum stark zurückschneiden müssen – im Falle von gravierenden Wurzelschäden ist dies sogar unablässig. Schließlich können die übrigen verbliebenen Wurzeln den Baum nicht mehr vollständig versorgen.

Auch ist es sinnvoll, wachstumsfördernde Mittel einzusetzen, um das Wurzelwachstum zu beschleunigen. Hierzu können Sie die Eibe beispielsweise mit Weidenwasser oder dem Kochwasser von Kartoffeln (natürlich abgekühlt!) gießen. Auch Hefewasser (100 Gramm Hefe in einem Liter Wasser aufgelöst) leistet gute Dienste.

Tipp

Verschiedene Ursachen für braune Nadeln

Wenn die Eibe braune Nadeln bekommt und zu vertrocknen scheint, sollten Sie genau hinsehen. Möglicherweise steckt nämlich nicht der Dickmaulrüssler, sondern ein anderes Problem hinter diesem Phänomen. Möglicherweise leidet der Baum unter Staunässe (bei der die Wurzeln verfaulen) oder einer Pilzkrankheit. Auch andere Schädlinge oder ein Sonnenbrand – etwa durch zu intensiv scheinende Wintersonne – sind mögliche Ursachen.

Bilder: Tomasz Klejdysz / Shutterstock