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Eiben-Schädlinge: Wie erkenne und bekämpfe ich sie effektiv?

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Eiben sind in der Regel robust und pflegeleicht, können aber dennoch von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge vor und gibt Tipps zu ihrer Bekämpfung und Vorbeugung.

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Läuse machen auch vor der giftigen Eibe nicht Halt

Häufige Schädlinge an Eiben

Eiben bestechen durch ihre Widerstandsfähigkeit und Pflegeleichtigkeit. Dennoch sind auch sie nicht gänzlich immun gegen Schädlinge. Diese entziehen der Pflanze Nährstoffe, beschädigen ihre Struktur und beeinträchtigen so ihr gesundes Wachstum.

Schildläuse

Schildläuse, wie die Eibenschildlaus und die Kamelienwollschildlaus, ernähren sich vom Pflanzensaft der Eibe. Beim Saugen geben sie Speichelgifte ab, die zu Nadelfall und Wachstumsstockungen führen können. Sie verstecken sich meist auf der Blattunterseite, an Zweigen oder am Stamm. Ihre Größe variiert zwischen 1 und 5 mm, und oft sitzen sie dicht beieinander.

Dickmaulrüssler

Dickmaulrüssler

Fraßspuren an Nadeln und Trieben sind typische Zeichen eines Dickmaulrüssler-Befalls

Der Dickmaulrüssler, ein etwa 1 cm langer grauer Käfer, ist nachtaktiv und frisst an den Nadeln der Eibe. Seine Larven entwickeln sich unterirdisch und ernähren sich von den Wurzeln, was zu erheblichen Schäden führen kann. Fraßspuren an Nadeln und jungen Trieben sowie aufgewühlte Erde rund um den Stamm deuten auf einen Befall hin.

Gallmilben

Gallmilben verursachen durch ihre Saugtätigkeit spezielle Schadbilder an Eiben. Die Knospengallmilbe beispielsweise führt zu verdickten Knospen, die nicht mehr austreiben. Gallmilben sind winzig klein und nur schwer mit bloßem Auge erkennbar. Ihr Befall zeigt sich durch knotenförmige Auswüchse oder gestauchtes Wachstum junger Triebe.

Jeder dieser Schädlinge kann die Gesundheit und das Erscheinungsbild Ihrer Eibe beeinträchtigen. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls gezielte Behandlungen sind daher wichtig, um einen Befall zu minimieren und die Widerstandskraft Ihrer Eibe zu erhalten.

Bekämpfung von Eibenschädlingen

Eine erfolgreiche Schädlingsabwehr an Eiben erfordert zielgerichtete Maßnahmen.

Bekämpfung von Schildläusen

Schildläuse sind aufgrund ihrer widerstandsfähigen Schilde schwer zu bekämpfen, da diese sie vor vielen gängigen Behandlungsmethoden schützen. Vergilbte oder abfallende Nadeln können erste Anzeichen eines Befalls sein. Besondere Aufmerksamkeit ist beim Entwicklungsstadium der mobilen Larven („Krabbler“) geboten. In diesem Stadium sind sie besonders anfällig für Behandlungen.

Hier einige Möglichkeiten:

  • Entfernen Sie befallene Äste, um die Schildlauspopulation zu reduzieren.
  • Setzen Sie gezielt Pflanzenschutzmittel ein, insbesondere gegen die beweglichen Larven, und berücksichtigen Sie dabei die Entwicklungsphasen der Schildläuse.
  • Nutzen Sie natürliche Feinde wie Schlupfwespen zur biologischen Kontrolle.

Bekämpfung von Dickmaulrüsslern

Die Bekämpfung von Dickmaulrüsslern erfordert sowohl präventive als auch aktive Maßnahmen, da die Larven im Boden erheblichen Schaden durch Wurzelfraß anrichten können.

Mögliche Maßnahmen sind:

  1. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Fraßschäden.
  2. Setzen Sie Nematoden gegen die im Boden lebenden Larven ein, idealerweise im Frühjahr.
  3. Bringen Sie Fallen aus, um die Population der adulten Käfer zu erfassen und zu reduzieren.
  4. Verwenden Sie biologische Pilzpräparate, die gezielt adulte Käfer bekämpfen.

Bekämpfung von Gallmilben

Gallmilben verursachen auffällige Gallen an Knospen und jungen Trieben, die das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen. Eine rechtzeitige Bekämpfung ist wichtig, um größeren Schaden zu verhindern.

Sie haben folgende Möglichkeiten:

  • Entfernen Sie befallene Triebe und Knospen, um die Ausbreitung einzudämmen.
  • Wenden Sie Spritzmittel direkt bei Feststellung des Befalls im Frühjahr an, um die aktiven Milben zu bekämpfen.
  • Fördern Sie natürliche Feinde, wie Raubmilben, durch eine vielfältige Gartengestaltung.

Vorbeugung von Schädlingsbefall

Mit den richtigen Vorkehrungen können Sie die Gesundheit Ihrer Eiben langfristig sichern und Schädlingsbefall minimieren.

Standortwahl

Standortwahl

Ein gut durchlässiger Boden und Windschutz fördern die Gesundheit der Eiben

Die Wahl des richtigen Standorts ist ebenso wichtig wie die Pflege Ihrer Eiben. Sie bevorzugen gut durchlässige, humose Böden und gedeihen sowohl in sonnigen als auch in schattigen Lagen. Vermeiden Sie Staunässe, um das Risiko von Wurzelfäule zu reduzieren. Ein windgeschützter Standort schützt die Pflanze zusätzlich vor Austrocknung und somit auch vor Schädlingsbefall.

Pflanzengesundheit

Gesunde Eiben sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Achten Sie daher auf folgende Punkte:

  • Überprüfen Sie den pH-Wert des Bodens regelmäßig und passen Sie ihn bei Bedarf mit Kalk an.
  • Wässern Sie in langen Trockenperioden ausreichend, um Stress für die Pflanze zu vermeiden.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung, um die Pflanze nicht durch Nährstoffmangel oder -überschuss zu schwächen.

Regelmäßige Kontrolle

Regelmäßige Kontrolle

Regelmäßige Kontrollen fördern die frühzeitige Erkennung von Schädlingen und Krankheiten an Eiben

Eine regelmäßige Kontrolle Ihrer Eiben ist wichtig, um Schädlinge und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Achten Sie auf Anzeichen wie:

  1. Verfärbungen oder abnormales Wachstum der Nadeln.
  2. Sichtbare Schädlinge oder deren Larven an Blättern und Stamm.
  3. Ungewöhnlicher Laub- oder Nadelverlust.

Bei ersten Anzeichen eines Befalls sollten Sie umgehend geeignete Maßnahmen ergreifen. Das Entfernen betroffener Pflanzenteile kann oft helfen, die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten zu verhindern.

Bilder: KOBRYN TARAS / Shutterstock