Kirschlorbeer

Kirschlorbeer angefressen? : Ursachen & Bekämpfung

Der Kirschlorbeer, eine beliebte Heckenpflanze, ist anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten. Dieser Artikel beleuchtet häufige Probleme wie Dickmaulrüssler, Schrotschusskrankheit und Mehltau und bietet Lösungen zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Dickmaulrüssler: Nächtliche Blattfeinde

Der Dickmaulrüssler, ein Käfer, der sich vorzugsweise im Schutz der Dunkelheit bewegt, ist ein häufiger Verursacher von Schäden an Kirschlorbeerblättern. Die charakteristischen halbkreisförmigen Fraßspuren an den Blatträndern, bekannt als Buchtenfraß, zeugen von seiner nächtlichen Aktivität. Tagsüber verstecken sich die Käfer im Boden oder unter Laub, was ihre Entdeckung erschwert.

Neben den erwachsenen Käfern stellen auch ihre Larven eine Gefahr dar. Diese jungen Schädlinge leben im Wurzelbereich des Kirschlorbeers, wo sie die Wurzeln der Pflanze anfressen. Dieser Wurzelschaden kann erhebliche Auswirkungen haben und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen. Der Verlust der Hauptwurzel macht die Pflanze zudem anfällig für Pilzinfektionen, was die Gesundheit der Pflanze weiter beeinträchtigen kann.

Dickmaulrüssler erfolgreich bekämpfen

Um den Dickmaulrüssler effektiv zu bekämpfen, ist ein mehrgleisiges Vorgehen empfehlenswert:

  • Manuelles Absammeln: Nutzen Sie die nächtliche Aktivitätszeit der Käfer, um sie mit einer Taschenlampe aufzuspüren und abzusammeln. Tagsüber können Sie feuchte Lappen oder Bretter als Fallen auslegen, unter denen sich die Käfer verstecken.
  • Nematoden als natürliche Helfer: Behandeln Sie die Pflanzenwurzeln im April/Mai und August/September mit Nematoden der Gattung Heterorhabditis. Diese nützlichen Fadenwürmer infizieren die Larven im Boden und töten sie durch die Freisetzung eines Bakteriums ab.
  • Natürliche Feinde fördern: Schaffen Sie in Ihrem Garten ein Umfeld, das natürliche Fressfeinde des Dickmaulrüsslers wie Igel, Eidechsen und Vögel anlockt. Bieten Sie ihnen Verstecke und Nistmöglichkeiten.
  • Fallen einsetzen: Effektive Fallen können Sie selbst herstellen, indem Sie mit Holzwolle gefüllte Behälter unter den Pflanzen platzieren. Die Käfer suchen tagsüber Unterschlupf in der Holzwolle und können so leicht eingesammelt werden.

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Dieser kombinierte Ansatz ermöglicht es Ihnen, die Dickmaulrüsslerpopulation in Ihrem Garten auf natürliche Weise zu kontrollieren und Schäden an Ihren Pflanzen zu minimieren.

Schrotschusskrankheit: Wenn Blätter löchrig werden

Ein frühzeitiger Rückschnitt verhindert die weitere Ausbreitung der Schrotschusskrankheit

Schrotschusskrankheit: Wenn Blätter löchrig werden

Die Schrotschusskrankheit ist eine Pilzerkrankung, die sich durch unregelmäßig geformte Löcher in den Blättern des Kirschlorbeers bemerkbar macht, die an Einschusslöcher erinnern. Verursacht wird diese Krankheit durch den Pilz Wilsonomyces carpophilus, der sich besonders unter feuchten Bedingungen stark vermehrt. Junge Blätter sind besonders anfällig, und die Krankheit tritt vermehrt in feuchten Frühjahrs- und Sommermonaten auf. Schlecht belüftete und dicht gewachsene Pflanzen sowie schlecht durchlässige Böden begünstigen die Ausbreitung des Pilzes.

Zunächst erscheinen helle Punkte auf den Blättern, die sich zu rötlich-braunen Verfärbungen entwickeln. Im weiteren Verlauf trocknet das befallene Gewebe aus und fällt heraus, wodurch die charakteristischen Löcher entstehen. Ein frühzeitiger Rückschnitt der betroffenen Pflanzenteile kann dazu beitragen, die Ausbreitung einzudämmen. Ein gut durchlüfteter Standort ist ebenfalls wichtig, um dem Pilz weniger Angriffsfläche zu bieten. In schweren Fällen kann die Anwendung eines Fungizids erforderlich sein, wobei die Anweisungen des Herstellers unbedingt zu beachten sind.

Die sorgfältige Entsorgung der befallenen Pflanzenteile ist entscheidend, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Entfernen Sie betroffene Blätter und Zweige und entsorgen Sie sie im Hausmüll.

Schrotschusskrankheit gezielt bekämpfen

Ein gezieltes Vorgehen ist entscheidend bei der Bekämpfung der Schrotschusskrankheit:

  • Befallene Blätter entfernen: Entfernen Sie betroffene Blätter und Triebe unverzüglich und entsorgen Sie sie im Hausmüll, um eine Verbreitung der Pilzsporen zu vermeiden.
  • Rückschnitt für bessere Luftzirkulation: Ein fachgerechter Rückschnitt fördert die Luftzirkulation und minimiert die Blattfeuchtigkeit, wodurch der Pilz weniger Lebensgrundlage findet.
  • Fungizide bei starkem Befall: Bei starkem Befall oder wiederkehrenden Krankheitsausbrüchen können Sie Fungizide einsetzen. Beachten Sie die Anwendungshinweise des Herstellers und wechseln Sie zwischen mindestens zwei verschiedenen Wirkstoffen, um Resistenzbildung zu vermeiden. In der Regel sind drei bis vier Behandlungen im wöchentlichen Abstand erforderlich, bis der Neuaustrieb gesund bleibt.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Ausbreitung der Schrotschusskrankheit wirksam eindämmen und die Gesundheit Ihrer Pflanzen langfristig erhalten.

Mehltau: Weißer Belag auf den Blättern

Präventive Maßnahmen sind entscheidend zur Minimierung des Mehltaubefalls bei Kirschlorbeer

Mehltau: Weißer Belag auf den Blättern

Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die sich durch typische weiße oder graue Beläge vor allem auf der Blattoberseite auszeichnet, aber auch auf den Unterseiten weiße Flecken von 1-3 cm Größe entwickeln kann. Dieser Pilz befällt häufig junge Blätter, die daraufhin Verformungen und Aufwölbungen zeigen können, während ausgewachsene Blätter meist unberührt bleiben. Die Krankheit tritt vor allem bei feucht-warmen Bedingungen auf, wird aber durch dichte Belaubung und schlecht durchlässige Böden gefördert. Interessanterweise kann Mehltau an Kirschlorbeerhecken durch regelmäßigen Rückschnitt verstärkt auftreten, da die frisch austreibenden Blätter anfälliger sind.

Unbehandelt führt Mehltau zum Einrollen, Verfärben und schließlich zum Abfallen der Blätter. Der Pilz überwintert auf der Pflanze, was zu einem erneuten Befall im folgenden Jahr führen kann. Präventionsmaßnahmen und eine umsichtige Pflege sind entscheidend für ein gesundes Pflanzenwachstum und die Minimierung eines Mehltaubefalls.

Mehltau effektiv bekämpfen

Regelmäßige Kontrollen und gezielte Maßnahmen schützen den Kirschlorbeer vor Mehltauinfektionen

Mehltau effektiv bekämpfen

Um Mehltau am Kirschlorbeer effektiv zu bekämpfen, sind folgende Schritte ratsam:

  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Befallene Blätter und Triebe sollten Sie umgehend abschneiden und im Hausmüll entsorgen, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
  • Natürliche Bekämpfungsmittel: Eine Mischung aus einem Teil Milch und neun Teilen Wasser hat sich als wirksames Hausmittel erwiesen. Besprühen Sie die betroffenen Pflanzenteile alle zwei Tage mit dieser Lösung, bis keine Anzeichen von Mehltau mehr sichtbar sind.
  • Standortbedingungen optimieren: Ein ausreichender Pflanzabstand trägt dazu bei, dass das Laub schneller abtrocknet. Gießen Sie die Pflanzen morgens, um zu vermeiden, dass die Blätter über Nacht feucht bleiben.
  • Spezifische Nährstoffe und Spurenelemente: Die Anwendung von Produkten, die Kalium, Silizium, Algenextrakte und bestimmte Aminosäuren enthalten, unterstützt die Pflanzen zusätzlich bei der Mehltauabwehr. Diese Nährstoffe stärken die natürliche Widerstandsfähigkeit der Kirschlorbeerpflanzen gegen Mehltau.

Durch diese Maßnahmen lässt sich das Auftreten von Mehltau wirkungsvoll reduzieren und die Gesundheit der Kirschlorbeerhecken nachhaltig fördern.

Vorbeugung: Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger

Eine gute Pflege stärkt die Widerstandskraft des Kirschlorbeers gegen Schädlinge und Krankheiten

Vorbeugung: Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger

Mit effektiven Maßnahmen können Sie die Widerstandsfähigkeit Ihres Kirschlorbeers gegen Schädlinge und Krankheiten erhöhen:

  • Standortwahl: Ein lichtreicher und luftiger Standort mit guter Bodenbeschaffenheit und Drainage verhindert Fäulnis und Pilzbefall.
  • Bodenqualität: Achten Sie auf eine gute Drainage des Bodens, um Staunässe und damit verbundene Krankheiten zu vermeiden.
  • Regelmäßiger Rückschnitt: Fördert die Belüftung innerhalb der Pflanze und reduziert die Blattfeuchtigkeit, wodurch Pilzerkrankungen vorgebeugt wird.
  • Gesunde Pflanzenwahl: Wählen Sie für Ihren Garten gesunde Exemplare aus vertrauenswürdigen Quellen, um Krankheiten und Schädlingsbefall zu minimieren.
  • Ausgewogene Düngung: Unterstützt die allgemeine Gesundheit der Pflanzen, verbessert ihre Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten.
  • Regelmäßige Kontrollen: Frühzeitiges Erkennen von Anzeichen eines Befalls ermöglicht schnelles Handeln und verhindert die Ausbreitung.
Bilder: ClaraNila / iStockphoto