Lorbeer

Lorbeer-Krankheiten: Symptome & Bekämpfung

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Lorbeersträucher sind robuste Gartenpflanzen, können aber dennoch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die häufigsten Probleme, ihre Symptome und wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Lorbeerbaum krank
Krankheiten am Lorbeer sind leicht an den Blättern zu erkennen

Die Schrotschusskrankheit

Besonders nach einem feuchten Frühjahr kann die Schrotschusskrankheit auftreten. Sie beeinträchtigt das Erscheinungsbild des Lorbeers aufgrund ihrer typischen Symptomatik stark.

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Symptome der Schrotschusskrankheit

Im Frühjahr können Sie zunächst rötliche bis braune Flecken auf den Blättern entdecken, die eine Größe von 3 – 10 mm erreichen. Im weiteren Verlauf vertrocknen die befallenen Stellen und fallen aus, was zur charakteristischen Erscheinung der Blätter führt, die aussehen, als wären sie mit Schrot beschossen. Diese optischen Schäden sind vor allem auf die Immunreaktion der Pflanze zurückzuführen, die versucht, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Außer den Blättern können manchmal auch Triebe und Früchte befallen werden, wobei infizierte Früchte oft sehr schnell verfaulen.

Bekämpfung der Schrotschusskrankheit

Bei einem Befall können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Entfernen Sie befallene Blätter und Triebe sorgfältig mit einer desinfizierten Gartenschere, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
  • Sammeln Sie das Schnittgut auf und entsorgen Sie es im Biomüll, um eine Neuansteckung zu vermeiden.
  • Zur Behandlung der Pflanze können Sie Tonerde- oder Kupferpräparate einsetzen, die als effektiv gegen den Erreger gelten.

Als vorbeugende Maßnahme ist es ratsam, den Lorbeer an einem gut belüfteten Standort zu pflanzen und Staunässe unbedingt zu vermeiden, da der Pilz in feuchtem Milieu besonders gut gedeiht. Zudem kann der regelmäßige Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln, wie Schachtelhalmjauche, das Immunsystem der Pflanze unterstützen. Eine dicke Mulchschicht hilft ebenfalls dabei, die Feuchtigkeit im Boden auszugleichen und das Risiko einer Infektion zu verringern.

Echter Mehltau

Echter Mehltau ist eine verbreitete Pilzerkrankung, die Lorbeerpflanzen signifikant schädigen kann.

Symptome des Echten Mehltaus

Symptome des Echten Mehltaus

Befall durch Echten Mehltau kann die Pflanze erheblich schwächen und schädigen

Der Pilz manifestiert sich in einem mehlartigen, weißen Belag, der vornehmlich die Blattoberflächen befällt. Im fortgeschrittenen Stadium färbt sich der Belag bräunlich und lässt sich leicht abwischen. Befallene Blatteile zeigen eine Tendenz zum Vertrocknen und letztlich zum Absterben, was die Pflanze insgesamt schwächt. Blüten und junge Triebe sind ebenfalls anfällig und können bei massivem Befall verkümmern.

Bekämpfung des Echten Mehltaus

Wirksame Maßnahmen umfassen:

  • Entfernen und sachgerecht entsorgen Sie befallene Blätter und Zweige, um die Ausbreitung einzudämmen.
  • Achten Sie auf eine gute Bodenhygiene rund um die Pflanze, um eine Wiederinfektion zu verhindern.
  • Bei schwerem Befall kann die Anwendung von Fungiziden erwogen werden, wobei naturnahe Mittel zu bevorzugen sind.

Präventive Schritte beinhalten:

  • Eine optimale Standortwahl mit ausreichender Luftzirkulation und ein angemessenen Gießverhalten, um eine zu hohe Blattfeuchtigkeit zu vermeiden.
  • Verzichten Sie auf eine Überdüngung, insbesondere mit stickstoffreichen Düngern, ziehen Sie stattdessen kräftige Pflanzen mit einer ausgewogenen Düngung vor.
  • Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen einer Infektion, um frühzeitig eingreifen zu können.

Wurzelfäule

Wurzelfäule

Der Schadpilz Phytophthora cinnamomi kann Lorbeerpflanzen stark schädigen und schwächen

Wurzelfäule, eine Krankheit, die Lorbeerpflanzen gravierend schädigen kann, resultiert aus einem Angriff durch den Schadpilz Phytophthora cinnamomi. Dieser greift die Wurzeln an und fügt dem Rindengewebe erheblichen Schaden zu.

Symptome der Wurzelfäule

Die Krankheit ist erkennbar an:

  • Fahlgelben bis braunen Verfärbungen der Triebe und Blätter, die sich rapide über die Pflanze ausbreiten
  • Einem bräunlichen Rindengewebe am Wurzelhals, was eine Instabilität der Pflanze zur Folge hat
  • Geschädigten, matschigen Wurzeln, die jegliche Stabilität verlieren, sodass betroffene Pflanzen sich mühelos aus dem Boden ziehen lassen.

Bekämpfung der Wurzelfäule

Da einmal befallene Pflanzen nicht gerettet werden können, umfasst die effektivste Gegenmaßnahme:

  1. Entfernung und sachgemäße Entsorgung betroffener Pflanzen, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
  2. Genaue Prüfung des Bodens und, falls nötig, Durchführung eines gründlichen Bodenaustausches bevor neue Pflanzen eingesetzt werden.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Wurzelfäule beinhalten:

  • Sicherstellung eines gut durchlässigen Standortes, um Staunässe und somit die idealen Bedingungen für den Schadpilz zu vermeiden.
  • Implementierung eines geeigneten Bewässerungsschemas, das den Wasserbedarf der Pflanzen deckt, ohne den Boden zu sättigen.
  • Kontrolle der Pflanzen auf frühe Anzeichen von Stresseffekten, die auf eine beginnende Wurzelfäule hindeuten könnten.

Schädlinge an Lorbeer

Schädlinge an Lorbeer

Schildläuse schwächen den Lorbeer durch das Aussaugen von Pflanzensaft

Lorbeersträucher gelten generell als robust und widerstandsfähig gegen viele Schädlinge. Doch insbesondere Schildläuse finden auf ihnen ein bevorzugtes Zuhause. Diese erkennen Sie an höckerartigen, braunen Strukturen auf den Blättern.

Schildläuse: Feste, höckerartige Strukturen auf den Blättern sind ein eindeutiges Zeichen für Schildlausinfestationen. Diese Insekten ernähren sich vom Pflanzensaft, wodurch der Lorbeer in seiner Vitalität eingeschränkt werden kann. Bei leichten Befällen kann ein Abwischen mit Schmierseifenlösung oder das Absammeln der Plagen helfen. Sollte der Befall ausgeprägter sein, könnte der gezielte Einsatz von Insektiziden erforderlich sein.

Bekämpfung von Schädlingen

Die Bekämpfung von Schädlingen am Lorbeer erfordert ein abgestuftes Vorgehen. Als erste Maßnahme empfiehlt es sich, nach Möglichkeit befallene Zweige zu entfernen und sicher zu entsorgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Diese einfache Methode kann bereits effektiv den Befall reduzieren. In einem solchen Fall sollten nach jeder Schnittmaßnahme die Werkzeuge desinfiziert werden, um eine Übertragung auf gesunde Pflanzenteile zu vermeiden.

Bei einer stärkeren Ausbreitung der Schädlinge kann eine Behandlung mit ökologisch verträglichen Mitteln in Erwägung gezogen werden. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, nicht nur die sichtbaren Schädlinge, sondern auch deren Lebenszyklus zu unterbrechen. Ein präventives Vorgehen durch regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und die Förderung natürlicher Fressfeinde kann das Auftreten von Schädlingen minimieren und unterstützt die Gesundheit Ihrer Lorbeerpflanzen nachhaltig.

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugende Maßnahmen sichern die Gesundheit und Vitalität der Lorbeer-Pflanzen

Um Krankheiten und Schädlingen an Lorbeer effektiv vorzubeugen, ist ein Bündel an Maßnahmen entscheidend. Dabei spielen Standortbedingungen, Pflegepraktiken und vorbeugende Handlungen eine zentrale Rolle.

  • Standort und Pflanzung: Wählen Sie einen Standort oder Topf, der ausreichend Sonnenlicht bietet, um eine schnellere Abtrocknung nach Regen zu fördern und Pilzkrankheiten zu verringern. Achten Sie auf genügend Abstand zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Stauwasser zu vermeiden.
  • Pflege: Eine angemessene Bewässerung, die direktes Besprühen der Blätter ausschließt, hilft, Blattfeuchtigkeit zu minimieren. Eine kaliumbetonte Düngung unterstützt die Stärkung der Lorbeer-Pflanzen.
  • Rückschnitt und Sauberkeit: Durch regelmäßigen Rückschnitt wird nicht nur die Luftzirkulation verbessert, sondern auch infiziertes Material entfernt, das Krankheitserreger beherbergen könnte. Entfernen Sie abgefallenes Laub und anderes Pflanzenmaterial umgehend, um Pilzen und Krankheiten keinen Nährboden zu bieten.
  • Vorbeugender Pflanzenschutz: Die Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln kann die allgemeine Resistenz gegenüber Krankheitserregern verbessern. Wichtig ist, die Anwendung im Einklang mit der Gesundheit der Pflanze und den spezifischen Bedingungen in Ihrem Garten zu wählen.
  • Wechselnde Pflanzungen: Ein regelmäßiger Wechsel der Pflanzen im Gemüsegarten oder die Auswahl weniger anfälliger Sorten bei Zierpflanzen kann helfen, den Druck durch Schädlinge und Krankheiten zu mindern.

Durch die Kombination dieser Praktiken wird nicht nur die Gesundheit der Lorbeer-Pflanzen gefördert, sondern auch die Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingsbefall wirkungsvoll eingeschränkt.

Bilder: Claudio Arnese / iStockphoto