Lorbeer

Krankheiten am Lorbeer erkennen und richtig behandeln

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Der Echte Lorbeer (Laurus nobilis) ist hierzulande auch als Gewürzlorbeer bekannt, da seine Blätter für die Verwendung in der Küche geerntet werden. Bei den verschiedenen Schadbildern der Pflanze ist zwischen Mangelerscheinungen bei unpassender Pflege und Krankheiten zu unterscheiden.

Lorbeerbaum krank
Krankheiten am Lorbeer sind leicht an den Blättern zu erkennen
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten können den Lorbeer befallen?
Mögliche Krankheiten des Lorbeers sind die Schrotschusskrankheit sowie Schädlingsbefall (Spinnmilben, Schild- und Wollläuse). Vorbeugend hilft ein passender Standort, reduzierte Stickstoffdüngung, moderate Wintertemperaturen und bei Befall Absammeln oder Abwaschen der Schädlinge.
Krankheit Symptome Maßnahmen
Schrotschusskrankheit Häufiger bei Kirschlorbeer; Echter Lorbeer ist meist widerstandsfähig Fungizid-Spritzungen, reduzierte Stickstoffdüngung
Echter Mehltau Weißer, mehliger Belag auf den Blättern, möglicher Blattfall Gute Luftzirkulation, Vermeidung von Trockenstress, regelmäßige Kontrolle, Fungizide
Falscher Mehltau Pilzbefall auf der Blattunterseite, öliger, gelblicher Schimmer auf den Blättern Entfernung befallener Blätter, Fungizide, gute Luftzirkulation, ausgewogene Bewässerung, Vermeidung von Staunässe
Blattrandnekrose Braune oder schwarze Verfärbungen am Blattrand Angepasste Düngung, ausreichende Bewässerung, Verwendung von weichem Wasser

Krankheiten des Lorbeers

Schrotschusskrankheit an Lorbeer

Die sogenannte Schrotschusskrankheit wird im Zusammenhang mit Lorbeer regelmäßig genannt, allerdings befällt sie eher den für Hecken genutzten Kirschlorbeer als den echten Lorbeer. Als Maßnahme gegen die Krankheit werden Fungizid-Spritzungen und eine reduzierte Stickstoffdüngung empfohlen. Darüber hinaus handelt es sich beim Echten Lorbeer (Laurus nobilis) um eine relativ widerstandsfähige Pflanze, die kaum zum Befall mit Krankheiten neigt.

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Echter Mehltau an Lorbeer

Eine weitere Krankheit, die Lorbeerpflanzen betreffen kann, ist der Echte Mehltau. Er ist durch einen weißen, mehligen Belag auf den Blättern erkennbar, der bei fortgeschrittenem Befall zu Blattverformungen und schließlich zum Blattfall führen kann. Der Echte Mehltau tritt vor allem bei warmem und trockenem Wetter auf. Eine gute Luftzirkulation, die Vermeidung von Trockenstress und die regelmäßige Kontrolle der Pflanzen helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, zum Beispiel durch den Einsatz von geeigneten Fungiziden.

Falscher Mehltau an Lorbeer

Der Falsche Mehltau, oft mit dem Echten Mehltau verwechselt, unterscheidet sich insofern, als der Pilzbefall auf der Unterseite der Blätter auftritt und diese einen öligen, gelblichen Schimmer aufweisen. Bei Befall sollten befallene Blätter entfernt und die Pflanze mit einem Fungizid behandelt werden. Vorbeugend wirken auch hier eine gute Luftzirkulation, eine ausgewogene Bewässerung und die Vermeidung von Staunässe.

Blattrandnekrose an Lorbeer

Die Blattrandnekrose ist eine weitere Erkrankung, die beim Lorbeer auftreten kann. Sie äußert sich durch braune oder schwarze Verfärbungen am Blattrand, die sich nach innen ausbreiten können. Oft ist eine übermäßige Kalkzufuhr oder ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Magnesium die Ursache. Eine angepasste Düngung, eine ausreichende, aber nicht übermäßige Bewässerung und die Verwendung von weichem Wasser können helfen, dieses Problem zu vermeiden oder zu beheben.

Schädlinge am Lorbeer

In seltenen Fällen kann es zu einem Befall des Gewürzlorbeers mit Spinnmilben, Schild- und Wollläusen kommen. Schildläuse erkennen Sie an den fleckigen Blättern, Spinnmilben an feinen Gespinsten. Wollläuse hinterlassen eine Art weißen Flaum auf den Blättern. Da der Lorbeer hierzulande nur in milden Lagen im Freiland überwintert werden kann, verbringt er den Winter oft in einem warmen, trockenen Winterquartier. Damit hier ein Schädlingsbefall weniger wahrscheinlich ist, sollte die Temperatur möglichst nicht über 8 Grad Celsius liegen und Sie sollten die Lorbeerpflanzen möglichst spät ein- und früh wieder auswintern. Auch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann helfen, einen Befall durch Spinnmilben zu verhindern.

Tipp

Versuchen Sie bei einem Schädlingsbefall von Lorbeer, die aufsitzenden Insekten durch Absammeln oder durch das Abwaschen mit einem scharfen Wasserstrahl zu entfernen. Der Einsatz entsprechender Insektizide macht die Blätter für eine Ernte zum Verzehr auf Monate oder Jahre tabu.

Dickmaulrüssler am Lorbeer

Der Dickmaulrüssler kann ebenfalls einen Lorbeer befallen. Typische Symptome sind unter anderem Fraßschäden an den Blättern und eventuell gelbe Verfärbungen. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, die Pflanze regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls zu untersuchen und bei Bedarf Schädlingsbekämpfungsmittel einzusetzen. Zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers können Nematoden eingesetzt werden, das sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die die Larven des Rüsselkäfers parasitieren. Die Anwendung von Nematoden ist eine umweltfreundliche Methode, die sich besonders gut für den Einsatz im Garten eignet.

Mangelerscheinungen an den Blättern und Wurzeln des Gewürzlorbeers

Grundsätzlich bevorzugt der Echte Lorbeer aufgrund seiner südlichen Abstammung einen sonnenverwöhnten Standort mit einem durchlässigen Boden. Wird er im Freiland an einen schattigen Platz mit einem schweren, nassen Boden gepflanzt, so kann es auch bei ansonsten guter Pflege zu Kümmerwuchs oder dem Abfallen von Blättern kommen. Treten ohne einen Schnitt der Pflanze braune oder Blätter auf, so kann eine Über- oder Unterversorgung mit Wasser der Grund dafür sein. Dies lässt sich beim Umpflanzen des Lorbeers an den entweder vertrockneten oder leicht fauligen Haarwurzeln erkennen. In einem ausreichend großen Topf sollte Lorbeer bei Trockenheit mindestens einmal wöchentlich gegossen werden, allerdings sollten Sie auch hierbei Staunässe vermeiden. Da der Gewürzlorbeer empfindlich auf Salze reagiert, sollten Sie ihn nur sparsam und möglichst mit organischem Dünger düngen.