Kirschlorbeer

Kirschlorbeer-Krankheiten: So erkennen und bekämpfen Sie sie

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Eigentlich zählt der Kirschlorbeer zu den robustesten Heckenpflanzen. Er gedeiht auch im Schatten und an nicht ganz optimalen Standorten gut und zeigt sich wenig anfällig gegenüber Krankheiten. Haben Sie Veränderungen an den Blättern entdeckt, die auf eine Erkrankung der Lorbeerkirsche hindeuten, können Sie mit unseren Tipps viele Schadbilder selbst erkennen und diese erfolgreich bekämpfen.

Kirschlorbeer Krankheiten
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten können bei Kirschlorbeer auftreten und wie lassen sie sich behandeln?
Kirschlorbeer kann von verschiedenen Krankheiten befallen werden, darunter Schrotschuss, Echter und Falscher Mehltau sowie Blattrandnekrosen. Zur Behandlung betroffener Pflanzen ist es wichtig, erkrankte Blätter und Pflanzenteile zu entfernen, den Standort zu optimieren und gegebenenfalls geeignete Fungizide einzusetzen.

Die bei der Lorbeerkirsche am häufigsten auftretenden Erkrankungen sind:

Sie erkennen diese an den verfärbten, verkrüppelten Blättern oder unschönen Belägen auf der Blattober- oder Unterseite.

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Die Schrotschusskrankheit

Diese Pilzerkrankung zeigt sich nicht nur bei der Lorbeerkirsche, sondern auch am Laub und den Früchten von Pflaumen-, Pfirsich- oder Kirschbäumen. Für die Infektion verantwortlich ist der Pilz „Stigmina carpophila“. Bisher gibt es keine gegen diese Erkrankung vollständig widerstandsfähigen Kirschlorbeer-Sorten.

Schadbild

Das frisch ausgetriebene Laub der Lorbeerkirsche zeigt zunächst etwa fünf bis zehn Millimeter große, rotbraune Flecken auf der Blattoberseite. Da die Pflanze das geschädigte Gewebe abstößt, entstehen in der Folge die für diese Pflanzenkrankheit typischen Löcher in den Blättern. Bei starkem Befall wirft der Kirschlorbeer das befallene Laub ab. Schrotschuss tritt vor allem in feuchten Jahren und in nebligen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit auf.

Ursache

Der Pilz überwintert sowohl in den erkrankten Zweigen, als auch im Laub und den infizierten Früchten befallener Pflanzen. An den Wunden der Äste bildet der Pilz sein Myzel aus, in dem sich die Sporen bilden. Durch Winde oder Regenschauer verbreiten sich die Sporen weiter.

Bekämpfung

Entfernen Sie erkranktes sowie bereits herabgefallenes Laub und entsorgen Sie sämtliche Pflanzenteile im Hausmüll, damit sich der Pilz im Folgejahr nicht weiter ausbreiten kann. Schneiden Sie den Kirschlorbeer vor dem nächsten Austrieb zurück und lichten Sie dabei die Sträucher so aus, dass der Wind durch die Blätter streichen kann.

Schrotschuss können Sie mit geeigneten Fungiziden behandeln. Die Mittel töten die Pilzsporen ab, noch bevor diese die Pflanze befallen. Deshalb müssen Sie die Lorbeerkirsche bereits vor dem ersten Austrieb spritzen und die Anwendung ein bis zwei Mal wiederholen.

Vorbeugung

Einige Kirschlorbeer-Arten sind toleranter und resistenter gegenüber der Pilzerkrankung. Pflanzen Sie in feuchten, nebligen Regionen ausschließlich derartigen Sorten. Optimal sind windoffene und sonnige Lagen, an denen die Lorbeerkirsche nach Regenschauern rasch abtrocknen kann.

Echter und Falscher Mehltau

Schadbild Echter Mehltau

Echter Mehltau bildet abwischbare weiße bis schmutzig-braune Beläge auf der Blattober- und Unterseite, den jungen Trieben, Blüten und Früchten der Lorbeerkirsche. In der Folge verbräunen die Blätter und sterben ab. Im Gegensatz zu anderen Pilzerkrankungen wächst das Mycel des Echten Mehltaus nicht im Pflanzengewebe, sondern gedeiht auf der Blattoberfläche. Lediglich die Saugfortsätze (Haustorien) verankern sich in den Blättern und entziehen dem Kirschlorbeer Nährstoffe. Da der echte Mehltau als obligater Parasit auf das Überleben der Wirtspflanze angewiesen ist, können auch stark befallene Sträucher lange Zeit weiterleben.

Ursache

Echter Mehltau ist ein Trockenpilz und tritt gehäuft an warmen Tagen im Frühling und Herbst, in denen sich nachts Tauniederschläge bilden, auf. Im Herbst bildet der Pilz dunkle kugelförmige Winterfruchtkörper, die im abgefallenen Laub der Lorbeerkirsche überwintern.

Schadbild Falscher Mehltau

Die Sporen des Falschen Mehltaus dringen in die Lorbeerkirsche ein und wachsen im Blattinneren. Von hier aus gelangen die Sporenträger durch Spaltöffnungen auf die Blattunterseite, wo sie sich als typisch grau-weißlicher Belag zeigen. Auf der Blattoberseite werden braun oder gelb verfärbte Stellen sichtbar. Die befallenen Sträucher werden stark geschwächt und können eingehen.

Ursache

Falscher Mehltau liebt im Gegensatz zum Echten Mehltau feuchte Wetterlagen. Einseitige Düngung und schlechte Luftzirkulation fördern den Befall.

Bekämpfung von Echtem und Falschem Mehltau

Schneiden Sie betroffene Blätter sofort ab und vernichten Sie diese im Hausmüll. Kompostieren Sie die erkrankten Pflanzenteile nicht, da der Mehltau in der Erde überlebt und beim Ausbringen des Düngers weitere Pflanzen infiziert. Bei leichtem Befall können Spritzungen mit Milch, Ackerschachtelhalm, Knoblauch oder Rainfarn helfen, den Mehltau einzudämmen. Genügt dies nicht, erhalten Sie im Handel hoch wirksame Fungizide.

Vorbeugung

Ein luftiger Standort, gute Belichtung, morgendliches Gießen sowie eine mäßige Düngung reduzieren die Anfälligkeit der Kirschlorbeere für diese Pilzkrankheit. Vorbeugende Spritzungen mit Ackerschachtelhalm sorgen für eine Kräftigung der Lorbeerkirsche.

Blattnekrose

Schadbild

Die Blattränder der älteren Blätter verfärben sich braun. Das Blatt vertrocknet nach und nach und fällt schließlich ab. Starker Befall kann zu nahezu vollständigem Blattverlust führen.

Ursache

Neben Umweltschadstoffen steht das Auftreten dieser Erkrankung bei der Kirschlorbeere in direktem Zusammenhang mit der Wasserqualität. Bei zu hohem Natriumgehalt treten diese Blattschäden häufig auf.

Bekämpfung

Verwenden Sie zum Gießen ausschließlich Regenwasser.

Vorbeugung

Leider nicht möglich, da sich die Grundwasser- und Luftqualität nicht beeinflussen lässt.

Tipps & Tricks

Entdecken Sie auf der Blattunterseite kleine dunkelgrüne oder rotbraune Punkte seitlich der Blattachseln, handelt es sich häufig gar nicht um eine Krankheit. Aus diesen Nektardrüsen (Nektarinen) tritt stark zuckerhaltiger Zellsaft aus, der Insekten anlockt.

SKb