Kirschlorbeer

Kirschlorbeer: Mehltau erkennen und erfolgreich bekämpfen

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Der Kirschlorbeer, ein beliebter immergrüner Strauch, kann leider von Mehltau befallen werden. Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über die Symptome, Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten von Mehltau am Kirschlorbeer, einschließlich Hausmitteln und chemischer Optionen.

Kirschlorbeer Mehltau

Anzeichen des Falschen Mehltaus am Kirschlorbeer

Der Falsche Mehltau am Kirschlorbeer äußert sich durch eindeutige Symptome, die ein schnelles Erkennen und Behandeln erforderlich machen. Auf der Blattunterseite bildet sich ein typischer weiß-grauer Pilzrasen, der sich ungehindert ausbreitet und nicht einfach abgewischt werden kann. Auf der Blattoberseite hingegen zeigen sich gelbliche, bräunliche bis violette Verfärbungen, die auf die Infektion hindeuten. Bleibt die Krankheit unbehandelt, neigt der befallene Bereich dazu, braun zu werden und schließlich abzusterben, was die Gesundheit der Pflanze erheblich beeinträchtigen kann.

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Hausmittel gegen den Echten Mehltau

Milch: Eine wirksame Bekämpfung des Echten Mehltaus ist mit einer Mischung aus frischer Vollmilch und Wasser möglich. Verdünnen Sie die Milch im Verhältnis 1:8 mit Wasser, also 100 Milliliter Milch auf 800 Milliliter Wasser. Besprühen Sie die betroffenen Pflanzenteile mehrmals pro Woche mit der Lösung, bis eine Besserung sichtbar ist.

Apfelessig: Apfelessig stellt ein weiteres wirksames Hausmittel dar. Mischen Sie hierfür einen Esslöffel Apfelessig mit einem Liter Wasser. Besprühen Sie die befallenen Teile der Pflanze abends mit der Lösung und wiederholen Sie dies über mehrere Tage, bis der Mehltau abklingt.

Knoblauchsud: Eine Lösung aus Knoblauch wirkt ebenfalls gegen den Echten Mehltau. Schneiden Sie dafür vier Knoblauchzehen klein und übergießen Sie sie mit einem Liter kochendem Wasser. Nachdem der Sud abgekühlt ist, füllen Sie ihn in eine Sprühflasche und besprühen Sie die befallenen Stellen sorgfältig. Die Behandlung sollte nach einigen Tagen wiederholt werden.

Lavamehl: Lavamehl wird durch seine vorbeugenden Eigenschaften geschätzt. Geben Sie eine Handvoll Lavamehl in eine Gießkanne mit Wasser und schwenken Sie sie kräftig, bevor Sie es über die Blätter gießen. Dies erzeugt einen dünnen Film auf den Blättern, der den Pflanzen hilft, sich gegen den Mehltau zu wehren.

Chemische Bekämpfung von Mehltau am Kirschlorbeer

Im Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln ist Vorsicht geboten. Obwohl einige Produkte als „nicht bienengefährlich“ klassifiziert sind, ist es ratsam, diese nur als letzte Option in Betracht zu ziehen. Schöpfen Sie vor der Anwendung chemischer Mittel alternative Bekämpfungsmethoden, wie zum Beispiel verschiedene Hausmittel, aus. Diese benötigen zwar möglicherweise mehr Zeit und Durchhaltevermögen, da sie über einen längeren Zeitraum angewendet werden müssen, sie stellen jedoch eine schonendere Option dar.

Zur chemischen Kontrolle des Mehltaus stehen verschiedene Substanzen zur Verfügung. Einige Forschungsstudien haben gezeigt, dass Kalium, Silizium, Algenextrakte sowie spezifische Aminosäuren effektiv bei der Abwehr und Bekämpfung von Mehltau am Kirschlorbeer sein können. Diese Elemente unterstützen nicht nur die direkte Bekämpfung der Pilzkrankheit, sondern fördern auch die allgemeine Widerstandskraft der Pflanzen. Achten Sie darauf, die Anwendung gemäß den Empfehlungen auf den Produktverpackungen durchzuführen, um eine effektive und sichere Behandlung zu gewährleisten.

Beachten Sie jedoch, dass der regelmäßige Rückschnitt von Kirschlorbeerhecken – insbesondere bei portugiesischen Sorten – die Anfälligkeit für Mehltau erhöhen kann. Das Wetter spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Ausbreitung von Mehltau. Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren und die gezielte Auswahl resistenter Pflanzensorten kann das Risiko eines Befalls minimiert werden.

Indem Sie sich für eine Kombination aus vorbeugenden Maßnahmen und einer sorgfältigen Auswahl an Behandlungsoptionen entscheiden, lässt sich der Einsatz chemischer Mittel auf ein Minimum beschränken, was nicht nur den Pflanzen, sondern auch der Umwelt zugutekommt.

Mehltau am Kirschlorbeer vorbeugen

Um das Risiko eines Mehltaubefalls am Kirschlorbeer zu minimieren, sind folgende Präventivmaßnahmen hilfreich:

Infektionsdruck reduzieren: Entfernen Sie junge, bereits befallene Blätter schnellstmöglich und entsorgen Sie sie fachgerecht, um die Verbreitung des Pilzes einzudämmen. Achten Sie darauf, dass das entfernte Material nicht auf dem Kompost landet, um eine weitere Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern.

Resistente Sorten wählen: Einige Sorten des Kirschlorbeers zeigen eine erhöhte Widerstandskraft gegenüber Mehltau. Die bevorzugte Wahl dieser Sorten kann das Risiko eines Befalls deutlich verringern.

Richtiger Zeitpunkt für den Rückschnitt: Durch einen Rückschnitt im Sommer wird die Bildung vieler neuer Blätter angeregt, die ein ideales Ziel für Pilzbefall darstellen können. Um dem entgegenzuwirken, ist es ratsam, den Kirschlorbeer im zeitigen Frühjahr oder im Herbst zu schneiden, was die Menge an neuen Blättern reduziert und somit das Risiko eines Mehltaubefalls verringert.

Überdüngung vermeiden: Eine zu starke Zufuhr von Nährstoffen, insbesondere von Stickstoff, kann die Anfälligkeit für Pilzbefall erhöhen, da sie die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze schwächen. Stellen Sie deshalb eine ausgewogene Düngung sicher, um das Wachstum gesunder Pflanzen zu fördern, die resistenter gegenüber Pilzkrankheiten sind.

Ist Mehltau ansteckend für andere Pflanzen?

Mehltau kann ein ernsthaftes Problem in Gärten und auf Balkonen darstellen, da er quasi als „Ansteckungsherd“ für andere Pflanzen fungiert. Dabei unterscheiden sich die Ansteckungswege und -risiken je nach Mehltautyp und Pflanzenart. Ein tieferes Verständnis der Übertragungsweisen hilft, geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und den Befall effektiv zu bekämpfen.

  • Spezifität des Erregers: Mehltaupilze sind oft spezialisiert auf bestimmte Wirtspflanzen. Das bedeutet, dass ein Mehltaupilz, der beispielsweise Rosen befällt, nicht unbedingt auf Tomaten übergehen kann.
  • Direkte Ansteckung: Zum Beispiel können Gurkenpflanzen, welche von Mehltau befallen sind, sehr wohl andere Gurkenpflanzen anstecken. Eine gründliche Behandlung ist daher essenziell, um die Ausbreitung einzudämmen.
  • Allgegenwärtigkeit: Grundsätzlich ist Mehltau an einer breiten Palette von Pflanzenarten zu finden, von Zierpflanzen über Stauden bis hin zu Obst und Gemüse. Daher ist Achtsamkeit geboten, um die ersten Anzeichen eines Befalls zu erkennen und umgehend zu handeln.
  • Verbreitungsmechanismus: Die Übertragung erfolgt primär über Sporen, die durch Wind verbreitet werden und auch auf benachbarte Pflanzen übergehen können. Diese hohe Übertragungseffizienz macht Mehltau zu einer hochgradig ansteckenden Pilzkrankheit.

Um das Risiko eines Mehltaubefalls zu minimieren, ist es entscheidend, regelmäßige Kontrollen durchzuführen, befallene Pflanzenteile umgehend zu entfernen und präventive Maßnahmen, wie den Einsatz resistenter Sorten und eine durchdachte Standortwahl, zu beachten.

Wie entsteht Mehltau?

Mehltau am Kirschlorbeer, speziell der Falsche Mehltau, entwickelt sich vornehmlich unter feucht-warmen Bedingungen. Er tritt auf, wenn die Blätter für längere Zeit nass bleiben und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Dies begünstigt das schnelle Wachstum des Pilzes, der sich durch einen weiß-grauen Pilzflusen auf den Blättern zeigt. Erschwerend kommt hinzu, dass Rückschnitt die Pflanze anfälliger macht, vor allem wenn sie als Hecke gepflegt wird. Im Vergleich dazu entwickelt sich der Echte Mehltau am Kirschlorbeer unter eher trockenen Bedingungen. Er bevorzugt warmes Wetter und tritt häufig auf der Blattoberseite auf, wodurch junge Blätter und Triebe besonders betroffen sind.

Bilder: ClaraNila / iStockphoto