Kirschlorbeer

Kirschlorbeer: Weißer Belag entfernen & vorbeugen

Der Kirschlorbeer, beliebt für seine immergrünen Blätter und dichte Wuchsform, kann von Mehltau befallen werden. Dieser Artikel erläutert die verschiedenen Formen von Mehltau, mögliche Ursachen und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung und Vorbeugung.

Mehltau: Weißer Belag am Kirschlorbeer

Mehltau tritt in zwei Varianten auf: Echter Mehltau und Falscher Mehltau. Beide Erkrankungen werden durch Pilze verursacht und zeigen sich durch einen typischen Belag. Sie können die Gesundheit Ihres Kirschlorbeers erheblich beeinträchtigen.

Echter Mehltau

Echter Mehltau, ausgelöst durch den Pilz Podosphaera tridactyla, zeigt sich als feiner, weißer Belag, der meist auf der Blattoberseite erscheint und dem Namen „Mehltau“ alle Ehre macht. Beim Kirschlorbeer weicht das Schadbild jedoch etwas ab: Weiße Flecken von 1-3 cm Größe treten zuerst auf der Blattunterseite auf und beschränken sich auf die jüngsten Blätter. Diese Anzeichen sind bereits ab April sichtbar. Im weiteren Verlauf kommt es zu deutlichen Verformungen und Aufwölbungen der Blätter. Ältere Blätter und Triebe bleiben in der Regel unberührt. Ohne Behandlung sterben die befallenen Pflanzenteile ab. Die Pilze überwintern jedoch auf den Pflanzen und können im nächsten Jahr erneut aktiv werden.

Falscher Mehltau

Falscher Mehltau äußert sich durch einen grauen Pilzrasen auf der Blattunterseite. Die Blattoberseiten verfärben sich gelblich, bräunlich oder violett. Die befallenen Bereiche können braun werden und absterben. Ein vollständiges Absterben der Pflanze ist jedoch selten. Der Falsche Mehltau bevorzugt feuchte Bedingungen und lässt sich schwerer von den Blättern entfernen als der Echte Mehltau.

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Bei Mehltau ist schnelles Handeln gefragt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und die Gesundheit Ihrer Pflanze zu schützen.

Ursachen für Mehltau am Kirschlorbeer

Die Entstehung von Mehltau am Kirschlorbeer hat verschiedene Ursachen. Einige davon können Sie durch geeignete Maßnahmen entgegenwirken:

  • Klimatische Bedingungen: Warme und trockene Bedingungen begünstigen vor allem den Echten Mehltau, während feucht-warmes Wetter die Entstehung von Falschem Mehltau fördert.
  • Überdüngung: Eine übermäßige Nährstoffzufuhr, insbesondere mit Stickstoff, macht die Pflanzen anfälliger und kann das Pilzwachstum fördern.
  • Standortbedingungen: Kirschlorbeer, der an schattigen oder schlecht belüfteten Standorten wächst, ist anfälliger für Mehltau.
  • Sortenwahl: Die Anfälligkeit kann auch sortenabhängig sein. Bestimmte Sorten, insbesondere starkwüchsige und breitblättrige Varianten, zeigen sich anfälliger für die Pilzerkrankung.
  • Rückschnitt: Ein Rückschnitt, besonders während oder direkt nach der Hauptwachstumsperiode, kann die Neubildung junger, anfälliger Blätter fördern und somit das Risiko eines Mehltaubefalls erhöhen.

Um Mehltau am Kirschlorbeer erfolgreich vorzubeugen und zu behandeln, ist es wichtig, diese Risikofaktoren zu minimieren und ein gesundes, widerstandsfähiges Wachstum der Pflanzen zu fördern.

Bekämpfung von Mehltau

Die Bekämpfung von Mehltau an Kirschlorbeer erfordert schnelles Handeln, um die Verbreitung des Pilzes zu stoppen. Folgende Maßnahmen haben sich als wirksam erwiesen:

Chemische Bekämpfung

Der Einsatz chemischer Mittel sollte aufgrund potenzieller Umweltauswirkungen und möglicher Schäden für nützliche Organismen eine Ausnahme darstellen. Ist der Befall jedoch stark fortgeschritten und andere Methoden reichen nicht aus, können gezielt ausgewählte Fungizide zum Einsatz kommen. Achten Sie auf eine genaue Dosierung und den Schutz von Nichtzielorganismen, insbesondere Bienen.

Hausmittel

Natürliche Mittel können eine effektive und umweltschonende Alternative darstellen. Hier sind zwei bewährte Ansätze:

Milchlösung: Die Anwendung einer Mischung aus Milch und Wasser hat sich als erfolgreiche Methode zur Bekämpfung von Mehltau herausgestellt.

  1. Mischen Sie einen Teil Frischmilch (keine H-Milch) mit neun Teilen Wasser.
  2. Füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche.
  3. Besprühen Sie die betroffenen Pflanzenteile alle zwei Tage großzügig.
  4. Wiederholen Sie die Behandlung, bis sich eine sichtbare Verbesserung zeigt.

Lavamehl (20,00€ bei Amazon*): Lavamehl bietet eine physische Barriere gegen den Pilz und kann präventiv sowie akut eingesetzt werden.

  1. Geben Sie eine Handvoll Lavamehl in eine Gießkanne voll Wasser und mischen Sie gut.
  2. Gießen Sie die Mischung umgehend über die befallenen Pflanzen, damit sich das Lavamehl gleichmäßig verteilt.
  3. Alternativ können Sie auch eine trockene Bestäubung der Blätter mit Lavamehl vornehmen.

Diese Methoden sind Teil eines naturnahen Ansatzes zur Stärkung der Pflanzen und zur Unterstützung ihrer natürlichen Abwehrkräfte. Regelmäßige Kontrolle und frühzeitige Maßnahmen sind essenziell, um Mehltau effektiv zu bekämpfen und seine Ausbreitung zu verhindern.

Vorbeugung von Mehltau

Um das Risiko eines Mehltaubefalls am Kirschlorbeer zu minimieren, empfiehlt es sich, auf verschiedene präventive Maßnahmen zu achten:

  • Ausreichenden Pflanzabstand halten: Sorgen Sie dafür, dass der Kirschlorbeer genug Raum zur Belüftung hat, damit das Laub schnell trocknen kann.
  • Direkte Wasseranwendung auf Blätter vermeiden: Achten Sie beim Gießen darauf, dass das Wasser möglichst nicht die Blätter, sondern direkt den Wurzelbereich erreicht.
  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollten betroffene Blätter und Pflanzenteile umgehend entfernt werden.
  • Überdüngung vermeiden: Eine zu hohe Stickstoffzufuhr kann die Anfälligkeit des Kirschlorbeers für Mehltau erhöhen.
  • Widerstandsfähige Sorten wählen: Die Auswahl von Sorten, die bekanntermaßen resistenter gegen Mehltau sind, kann die Wahrscheinlichkeit eines Befalls verringern.
  • Regelmäßiges Lüften in Gewächshäusern: Insbesondere im Sommer ist es wichtig, für ausreichende Belüftung zu sorgen, um ein optimales Klima zu gewährleisten.
  • Infizierte Pflanzenteile konsequent entfernen: Es ist wichtig, befallene Teile sofort und gründlich zu entfernen, um die Ausbreitung des Pilzes zu begrenzen.
Bilder: MiaZeus / iStockphoto