Kirschlorbeer

Kirschlorbeer: Lochfraß – Ursachen & Bekämpfung

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Der Kirschlorbeer, bekannt für sein immergrünes Laub und seine Robustheit, kann von der Schrotschusskrankheit befallen werden, die zu einem charakteristischen Lochfraß an den Blättern führt. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome, Ursachen und Bekämpfungsmethoden der Schrotschusskrankheit sowie weitere mögliche Gründe für Lochfraß beim Kirschlorbeer.

Kirschlorbeer Lochfrass

Erkennen Sie die Anzeichen der Schrotschusskrankheit

Die Schrotschusskrankheit zeigt sich durch eindeutige Symptome an den Blättern betroffener Pflanzen. Zunächst bemerken Sie kleine, rotbraune Flecken, die etwa 3 bis 10 mm groß werden. Diese Flecken sind scharf abgegrenzt und weisen auf den Pilzbefall hin. Im weiteren Verlauf trocknet das Gewebe innerhalb der Flecken aus und fällt heraus. So entsteht das typische „Schrotschussmuster“. Die Pflanze reagiert auf den Befall mit einer schützenden Schicht um die betroffenen Stellen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dadurch werden die Flecken auf die kleinen Punkte begrenzt. In seltenen Fällen können auch Triebe und Früchte betroffen sein, die ebenfalls sichtbare Schäden aufweisen und schnell verfallen.

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So verläuft die Infektion

Die Auslöser der Schrotschusskrankheit, Pilzsporen, gelangen vorwiegend bei feuchtem Wetter auf die Blätter des Kirschlorbeers. Sie benötigen feucht-warme Bedingungen zum Keimen und dringen anschließend in das Blattgewebe ein. Von der Infektionsstelle aus breitet sich das Pilzgeflecht kreisförmig aus und lässt das Pflanzengewebe absterben. Die Pflanze versucht daraufhin, die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen, indem sie das infizierte Gewebe abgrenzt. Der betroffene Teil des Blattes verfärbt sich braun, trocknet aus und fällt schließlich heraus. So entsteht das durchlöcherte Erscheinungsbild der Blätter.

Diese Risikofaktoren begünstigen die Krankheit

Mehrere Faktoren können das Risiko für die Entwicklung einer Schrotschusskrankheit beim Kirschlorbeer erhöhen:

  • Schnittmaßnahmen: Das Beschneiden der Pflanzen ist zwar notwendig, kann aber Wunden verursachen, die den Pilzsporen als Eintrittspforten dienen.
  • Klima: Feuchtigkeit und niedrige Temperaturen, besonders im Frühjahr, schwächen die Pflanzen und erhöhen deren Anfälligkeit.
  • Bodenbeschaffenheit: Ein zu nasser, verdichteter Boden beeinträchtigt die Gesundheit der Pflanzen und begünstigt Krankheitsbefälle.
  • Sortenauswahl: Bestimmte Kirschlorbeer-Sorten sind empfindlicher gegenüber der Schrotschusskrankheit.

Bekämpfen Sie die Schrotschusskrankheit effektiv

Die Schrotschusskrankheit erfordert eine Kombination aus vorbeugenden Maßnahmen und direkten Bekämpfungsmethoden:

Vorbeugen ist besser als heilen

  • Richtiges Schneiden: Schneiden Sie den Kirschlorbeer nur bei trockenem Wetter und mit scharfem Werkzeug. Halten Sie die Schnittstellen so klein wie möglich.
  • Ausgewogene Nährstoffversorgung: Stärken Sie die Pflanzen durch eine ausgewogene Düngung, um deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten zu erhöhen.
  • Optimale Bodenbedingungen: Sorgen Sie für einen lockeren und gut durchlässigen Boden, um Staunässe zu vermeiden.
  • Ausreichender Pflanzabstand: Ein genügender Abstand zwischen den Pflanzen fördert eine gute Luftzirkulation und mindert das Risiko einer schnellen Ausbreitung der Pilzsporen.

Direkte Bekämpfung bei akutem Befall

  • Entfernen befallener Pflanzenteile: Entfernen Sie befallene Blätter und Triebe und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
  • Einsatz von Fungiziden: Bei fortgeschrittener Infektion können Sie biologische Fungizide anwenden. Wiederholte Anwendungen im Wochenabstand können bei hartnäckigem Befall erforderlich sein.

Die konsequente Durchführung dieser Maßnahmen hilft Ihnen, die Schrotschusskrankheit effektiv zu managen und Ihren Kirschlorbeer gesund zu erhalten.

Weitere Ursachen für Lochfraß

Neben der Schrotschusskrankheit können auch andere Faktoren zu Lochfraß beim Kirschlorbeer führen:

  • Dickmaulrüssler: Die Larven dieser Käferart ernähren sich von den Wurzeln und verursachen somit indirekte Schäden an den Blättern. Die Käfer selbst fressen von den Blatträndern und hinterlassen dabei typische, unregelmäßige Fraßbilder. Ein Befall zeigt sich durch angrenzende gelbe Blattverfärbungen und geschwächte Pflanzen, die im schlimmsten Fall absterben können. Eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung ist entscheidend.
  • Bakterielle Infektionen: Diese Mikroorganismen können ebenfalls ein Lochfraßbild verursachen. Die dadurch entstehenden Löcher sind oft kleiner und weniger ordentlich verteilt als bei der Schrotschusskrankheit. Die Infektion zeigt sich durch eine Mischung aus jungen und älteren Blättern mit unterschiedlichen Schäden, von kaum sichtbaren Punkten bis zu deutlich erkennbaren Löchern.

Unterscheidung von Nektarien

Nektarien an den Blättern der Lorbeerkirsche sind spezialisierte Strukturen, die zuckerhaltige Sekrete abgeben. Sie befinden sich unterseits entlang der Mittelrippe und teils am Rand der bis zu 15 Zentimeter langen, dunkelgrünen Laubblätter. Diese Drüsen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie Ameisen und andere Insekten anlocken, die im Gegenzug die Pflanze vor Schädlingen schützen. Die Nektarien sind an jungen Blättern aktiv und erscheinen zunächst als dunkelgrüne Punkte. Mit der Zeit können sie sich durch die Ansiedlung von Rußtaupilzen bräunlich verfärben. Diese Erscheinung ist vollkommen harmlos und sollte nicht mit Krankheitssymptomen wie der Schrotschusskrankheit verwechselt werden. Pro Blatt finden sich in Abhängigkeit von der spezifischen Art des Kirschlorbeers zwischen vier und zehn Nektardrüsen.

Typische Merkmale extrafloraler Nektarien:

  • Position: Unterseits entlang der Mittelrippe und teils am Blattrand
  • Farbe: Dunkelgrün in den ersten Wochen, später mögliche bräunliche Verfärbung
  • Funktion: Anlocken von Ameisen und anderen nützlichen Insekten
  • Anzahl pro Blatt: Vier bis zehn, abhängig von der Kirschlorbeer-Art

Diese Besonderheiten sind wesentlich für die naturnahe Pflege und das Verständnis der ökologischen Beziehungen in Ihrem Garten.