Liguster

Warum rollen sich Liguster-Blätter ein? Antworten & Tipps

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Eingerollte Blätter und braune Stellen an Ihrem Liguster? Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Schädlinge, die für diese Symptome verantwortlich sind, und stellt wirksame Bekämpfungsmethoden vor.

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Eingerollte Blätter sind ein Hinweis auf Blattlausbefall

Ligusterblattlaus (Myzus ligustri): Symptome und Biologie

Die Ligusterblattlaus, Myzus ligustri, ist ein Schädling, der sich ausschließlich vom Liguster ernährt. Nach einem Befall verfärben sich junge Blätter und Triebe gelblich bis rötlich, rollen sich ein und fallen schließlich ab. Dies beeinträchtigt nicht nur das Erscheinungsbild der Pflanze, sondern kann auch zu vorzeitigem Laubfall und Verkahlung führen.

Anzeichen eines Befalls

Folgende Symptome deuten auf einen Befall mit der Fliedermotte hin:

  • Auf den Blättern sind eindeutige braune Bereiche zu erkennen.
  • Die Blätter sind tütenförmig eingerollt, was auf die Aktivität der Larven zurückzuführen ist.
  • Es sind keine Blattläuse zu sehen, aber deutlich sichtbare Fraßgänge.

Biologie der Ligusterblattlaus

Biologie der Ligusterblattlaus

Im Sommer hat die Ligusterblattlaus ihren Höhepunkt

Die Ligusterblattlaus durchläuft verschiedene Entwicklungsstadien. Sie überwintert als Ei am Liguster und schlüpft im Frühjahr. Während der Vegetationsperiode vermehrt sie sich ungeschlechtlich und bildet mehrere Generationen aus. Die erwachsenen Blattläuse sind gelb bis gelbgrün und werden bis zu 1,8 mm lang. Im Juni und Juli erreicht die Vermehrung ihren Höhepunkt. Im Herbst erscheinen dann Geschlechtstiere, die nach der Befruchtung Eier an den Trieben ablegen. Diese Eier überwintern und sichern so den Fortbestand der Art.

Die Ligusterblattlaus befällt hauptsächlich den Gewöhnlichen Liguster (Ligustrum vulgare) und seltener den Ovalblättrigen Liguster (Ligustrum ovalifolium). Regelmäßig geschnittene Ligusterhecken in städtischen Gebieten bieten nach dem Schnitt ideale Bedingungen für einen Befall.

Bei einem leichten bis mittleren Befall kann eine rechtzeitige Anwendung von Insektiziden im Frühjahr hilfreich sein. Bei starkem Befall empfiehlt sich ein Rückschnitt der befallenen Triebe, um die Population zu reduzieren und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Blattlauspopulation.

Bekämpfung der Ligusterblattlaus

Bekämpfung der Ligusterblattlaus

Ein artenreicher Garten fördert Nützlinge

Um die Ligusterblattlaus erfolgreich zu bekämpfen, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Rückschnitt: Ein frühzeitiger Rückschnitt befallener Pflanzenteile kann die Ausbreitung der Blattläuse effektiv eindämmen. Auch ein regelmäßiger Schnitt der Ligusterhecke wirkt vorbeugend.
  • Pflanzenschutzmittel: Bei stärkerem Befall kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig werden. Wählen Sie Mittel, die speziell für die Anwendung gegen Blattläuse an Ziergehölzen zugelassen sind und beachten Sie die Anwendungshinweise. Achten Sie darauf, die Blätter auch von unten zu behandeln, um alle Schädlinge zu erreichen.
  • Förderung natürlicher Feinde: Viele Nützlinge, wie beispielsweise Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen, ernähren sich von Blattläusen. Schaffen Sie insektenfreundliche Lebensräume, um diese natürlichen Feinde anzusiedeln und zu fördern. Dazu gehören das Aufstellen von Nisthilfen und das Anlegen von Blühstreifen oder Wildblumenwiesen.
  • Vorbeugende Maßnahmen: Vermeiden Sie dauerhafte Feuchtigkeit an den Blättern durch eine angemessene Bewässerung von unten. Optimale Standortbedingungen und die Vermeidung von Stress für die Pflanzen durch zu starken Schnitt oder falsche Düngung tragen ebenfalls dazu bei, den Befall zu minimieren.

Fliedermotte (Gracillaria syringella): Symptome und Biologie

Fliedermotte (Gracillaria syringella): Symptome und Biologie

Die Fliedermotte legt ihre Eier auch im Liguster ab

Die Fliedermotte, ein Kleinschmetterling aus der Familie der Miniermotten, ist bekannt dafür, ihre Larven an blattreichen Gewächsen wie Liguster, Flieder und Eschen zu setzen. Diese Larven fressen an den Blattflächen und verursachen durch ihr charakteristisches Einrollen der Blätter sichtbare Schäden. Obwohl die Fliedermotte häufig vorkommt, ist sie am Liguster seltener anzutreffen als andere Schädlinge.

Biologie der Fliedermotte

Biologie der Fliedermotte

Die Larven der Fliedermotte verpoppen sich in den Ligusterblättern

Die Larven der Fliedermotte durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen. Zunächst legt der Falter seine Eier an der Unterseite der Blätter seiner Wirtspflanzen ab. Nach dem Schlüpfen minieren die Larven in den Blättern, was zum charakteristischen Einrollen der Blätter führt. Dieser Vorgang schützt sie vor Fressfeinden und widrigen Wetterbedingungen.

  1. Überwinterung: Die Fliedermotte überwintert als Puppe im Boden.
  2. Schlüpfen im Frühjahr: Mit den ersten warmen Tagen des Frühlings schlüpfen die Falter aus ihrem Puppenstadium.
  3. Eiablage und Larvenentwicklung: Kurz nach dem Schlüpfen legen die Falter ihre Eier an den Blättern ab. Die geschlüpften Larven fressen sich dann ins Blattinnere, um sich später im Blatt oder im Boden zu verpuppen.

Die Fliedermotte bevorzugt bestimmte Pflanzenarten; neben Liguster sind dies vor allem Flieder und Eschen. Eine effektive Bestandsbeobachtung und gegebenenfalls vorsorgliche Maßnahmen können helfen, den Schaden, den diese Schädlinge anrichten können, zu minimieren.

Bekämpfung der Fliedermotte

Die Fliedermotte stellt eine Herausforderung im Garten dar, aber mit gezielten Maßnahmen lässt sich der Schädling effektiv bekämpfen.

  • Rückschnitt befallener Triebe: Um die Population zu reduzieren, sollten Sie die befallenen Triebe zurückschneiden. Dies entfernt die Larven und verhindert weiteren Schaden.
  • Förderung natürlicher Feinde: Die Ansiedlung natürlicher Feinde wie Vögel kann helfen, die Population der Fliedermotte zu regulieren.
  • Regelmäßige Kontrolle: Eine regelmäßige Überprüfung der Pflanzen von April bis Oktober hilft, einen Befall frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
  • Vermeidung chemischer Mittel: In den meisten Fällen ist der Einsatz chemischer Bekämpfungsmaßnahmen nicht notwendig. Natürliche und mechanische Methoden stehen im Vordergrund.
Bilder: Kazakov Maksim / Shutterstock