Liguster-Krankheiten erkennen & bekämpfen: Symptome & Behandlung
Ligusterhecken sind beliebt, aber anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dieser Artikel beschreibt häufige Probleme, ihre Symptome und gibt Tipps zur Bekämpfung.
Symptome einer erkrankten Ligusterhecke
Erste Anzeichen einer Erkrankung bei Ligusterhecken manifestieren sich häufig an den Blättern. Typische Symptome sind Verfärbungen, Flecken, Verformungen oder Blattabfall. Durch eine genaue Begutachtung können verschiedene Anzeichen erkannt werden.
- Verfärbungen und Flecken: Gelbe, braune, schwarze oder rostrote Flecken deuten häufig auf Pilzbefall hin.
- Verformungen und Blattabfall: Schädlinge oder Krankheiten können deformierte oder abfallende Blätter verursachen.
- Pilzmyzel: Ein weißlicher Belag auf der Blattunterseite kann auf Mehltau hinweisen.
- Fraßspuren: Fraßspuren an Blättern und Zweigen deuten auf Schädlingsbefall hin, wobei sich die Blätter einrollen.
- Rindenbeschädigungen: Risse oder Löcher in der Rinde können auf Parasiten oder mechanische Schäden hinweisen.
- Wachstumsstörungen: Verlangsamtes oder missgebildetes Wachstum kann auf Nährstoffmangel oder Wurzelerkrankungen hinweisen.
- Pilzfruchtkörper: Das Vorhandensein von Pilzkörpern ist ein Hinweis auf fortgeschrittenen Pilzbefall.
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Symptome ist entscheidend, um eine Ausbreitung der Krankheiten und Schädlinge zu verhindern.
Pilzerkrankungen bei Liguster
Liguster ist anfällig für verschiedene Pilzerkrankungen. Die häufigsten Erkrankungen und ihre Merkmale sind:
Echter Mehltau
Echter Mehltau erscheint als weißlicher, mehlartiger Belag auf den Blättern und wird durch den Pilz Microsphaera penicillata verursacht. Meist tritt der Befall im Hoch- oder Spätsommer auf. Es ist hilfreich, betroffene Blätter zu entfernen und den Boden feucht zu halten.
Blattfleckenkrankheit
Diese Erkrankung wird durch verschiedene Pilzarten verursacht, darunter Cercospora und Septoria. Die Flecken variieren in Form und Farbe und sind oft rundlich oder unregelmäßig, mit purpurfarbenen, roten oder schwarzen Rändern. Im Herbst sollte das Falllaub entfernt werden, um den Erregern ihre Überwinterungsmöglichkeiten zu nehmen.
Zweigsterben
Zweigsterben wird durch den Pilz Glomerella cingulata verursacht. Betroffene Zweige zeigen bräunliche Verfärbungen, sinken ein und reißen, wonach sie absterben. Befallene Pflanzen und Pflanzenteile sollten entfernt und vernichtet werden.
Verticillium-Welke
Diese aggressive Pilzerkrankung wird durch den Bodenpilz Verticillium dahliae hervorgerufen und befällt die Wurzeln, was zu plötzlichem Welken und Blattverfärbung führt. Meist ist es notwendig, die gesamte Hecke zu entfernen und den Boden zu sanieren, bevor eine Neupflanzung erfolgen kann.
Weitere Pilzkrankheiten
Weitere mögliche Pilzkrankheiten sind Falscher Mehltau, Rost, Anthracnose und Grauschimmel. Diese Krankheiten manifestieren sich durch gelbe, braune oder schwarze Flecken, Pusteln oder graue Pilzüberzüge.
Schädlinge an Liguster
Ligusterhecken werden auch von verschiedenen Schädlingen befallen:
Ligusterblattlaus
Die Ligusterblattlaus (Myzus ligustri) verursacht gelbe, rötliche oder rostige Flecken und Blattabfall. Die Läuse sind hauptsächlich im Juni und Juli aktiv. Stark befallene Pflanzen können verkahlen.
Ligustermotte
Die Ligustermotte (Gracillaria syringella) verursacht Minierfraß an den Blättern, wodurch diese sich braun verfärben, verkrüppeln und vertrocknen. Der Schädling hat zwei Generationen im Jahr.
Fliedermotte
Die Fliedermotte hinterlässt ähnliche Fraßspuren wie die Ligustermotte, wobei die Raupen das Blattgewebe zwischen Ober- und Unterhaut fressen.
Ligusterschwärmer
Der Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri) ist durch seine großen, hellgrünen Raupen leicht zu erkennen. Sie verursachen Kahlfraß, treten jedoch nur selten in großer Zahl auf.
Dickmaulrüssler
Verschiedene Arten von Dickmaulrüsslern fressen nachts buchtenförmige Stücke aus den Blättern. Der Schaden ist meist gering und beeinträchtigt den Gesamteindruck der Pflanze kaum.
Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
Die Bekämpfung erfordert zunächst eine genaue Diagnose der Ursache. Je nach Problematik sind verschiedene Maßnahmen erforderlich.
Kulturelle Maßnahmen
- Standortwahl: Ein gut durchlüfteter, sonniger Standort mit lockerer, nährstoffreicher Erde ist ideal.
- Pflanzenabstand: Ausreichender Abstand fördert Luftzirkulation und beugt Pilzkrankheiten vor.
- Rückschnitt: Regelmäßiger Rückschnitt befallener Pflanzenteile verbessert die Belüftung und Gesundheit der Hecke.
- Entfernung von Falllaub: Dies reduziert die Überwinterungsmöglichkeiten für Pilzsporen.
- Bodenverbesserung: Eine gute Drainage verhindert Bodenpilze.
Biologische Maßnahmen
- Pflanzliche Stärkungsmittel: Ackerschachtelhalm- oder Brennnessel-Sud stärken das Immunsystem der Pflanzen.
- Nützlinge: Marienkäfer (29,00€ bei Amazon*) und andere Nützlinge bekämpfen Blattläuse und Schädlinge effektiv.
- Natürliche Repellents: Gemüsebrühen oder Knoblauchextrakte können Schädlinge fernhalten.
Chemische Maßnahmen
- Fungizide: Bei starkem Pilzbefall können systemische Fungizide eingesetzt werden.
- Insektizide: Bei starkem Schädlingsbefall können gezielt Insektizide verwendet werden.
- Vorsicht: Chemische Pflanzenschutzmittel sollten umsichtig und als letzte Option eingesetzt werden, um Umwelt und Gesundheit zu schützen.
Durch eine sorgfältige Pflege und rechtzeitige Maßnahmen können Sie Ihre Ligusterhecke gesund und attraktiv erhalten.